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Veröffentlicht am 30.05.2021

Die Figurenbeziehungen waren nicht so überraschend, aber die Handlung entlohnt dafür

Du bist dran!
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Klappentext
„Nach einem missglückten Streich müssen Lukas und seine Freunde Joko und Kons nachsitzen und zur Strafe den Schulkeller aufräumen. Ausgerechnet die verfeindete Clique um Ronja, Flo und Leonie ...


Klappentext
„Nach einem missglückten Streich müssen Lukas und seine Freunde Joko und Kons nachsitzen und zur Strafe den Schulkeller aufräumen. Ausgerechnet die verfeindete Clique um Ronja, Flo und Leonie soll ihnen dabei helfen. Da stoßen die sechs auf ein altes Kartenspiel und fangen an zu spielen. Doch was als kleine Mutprobe beginnt, wird plötzlich bitterer Ernst: Spätestens als der Boden zu Lava wird und einer von ihnen spurlos verschwindet, wird klar, dass das Spiel magisch ist – und ganz schön gefährlich! Nur wenn man zusammenarbeitet, kann man es besiegen …“

Gestaltung
Ich mag den Stil des Covers sehr gerne. Die Illustration der beiden Kinder wirkt durch die orange-gelbliche Umrandung sehr auffällig und ich mag auch die Gesichtsausdrücke der beiden, da das Mädchen den Jungen so ehrgeizig-sauer anschaut und er engschuldigend lächelt. Die Monster, Spielkarten und aus diesen heraustretende Gegenstände umranden die Szene gelungen. Durch den dunklen Hintergrund, der ein wenig an einen Sternenhimmel erinnert, werden die helleren Illustrationen auch schön betont.

Meine Meinung
In „Du bist dran“ geht es um eine Jungs- und eine Mädchenclique, die bei einer Strafarbeit aufeinander treffen. Beide Gruppen sind aufeinander nicht besonders gut zu sprechen, aber als sie ein altes Kartenspiel finden, wird dieses kurzerhand zu einer Mutprobe umfunktioniert. Das Kartenspiel ist jedoch kein gewöhnliches Kartenspiel, denn es ist magisch und erzeugt allerlei Gefahren. Nur wenn die Jungs und Mädchen zusammenarbeiten, können sie gewinnen…

Ich wollte „Du bist dran“ unbedingt lesen, weil mich der Klappentext an die Jumanji-Filme erinnert hat und ich die einander feindlich gegenüberstehenden Jugendcliquen spannend fand. Diesbezüglich hab ich schon beim Lesen des Klappentextes geahnt, wie die Handlung verlaufen wird und beim Lesen bestätigte sich mein Verdacht, sodass ich es etwas vorhersehbar fand. Ich hätte bezüglich der Figurenbeziehungen gern noch ein paar mehr Überraschungen gehabt.

Grundsätzlich ist das aber ein kleiner Kritikpunkt mit dem ich schon fast ein wenig gerechnet habe und somit waren die Überraschungen hinsichtlich der Charaktere das einzige, das mir etwas gefehlt hat. Die Handlung an sich konnte mich nämlich mit schönen, spannenden Ideen überzeugen und mich absolut abholen. Die Kinder erleben nachts in der Schule ein Abenteuer vom feinsten, bei dem es teilweise auch echt unheimlich zugeht.

Mir persönlich gefielen die Aufgaben und Hürden, die die Kinder überwinden müssen, besonders gut. Hier gab es eine große Vielfalt und einen riesigen Ideenreichtum, welcher für Abwechslung und Spannung sorgte, da ich nie wusste, was auf mich zukam. Dadurch war ich unfassbar neugierig, welche neue Herausforderung auf die Kinder und mich warten würde.

Zudem gefiel mir die Atmosphäre des Buches sehr, da es durch das Setting einer Schule in einem Schloss bei Nacht gepaart mit den Hürden doch recht unheimlich und schaurig war. Der Schreibstil war zudem der Zielgruppe entsprechend angemessen: nicht zu komplex, aber auch nicht zu leicht. Zudem wurden die Geschehnisse anschaulich beschrieben, sodass man sich alles gut vorstellen und verstehen konnte.

Fazit
Mir hat „Du bist dran“ gut gefallen, da die Handlung mit einer großen Portion Spannung überzeugt. Die Entwicklung der beiden verfeindeten Cliquen und die Beziehungen zwischen den Figuren hätten für mich gerne überraschender sein können, dafür aber entlohnte die Handlung. Diese war gespickt mit Herausforderungen und wahnsinnigen Ideen, die neugierig machten.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Du bist dran
2. ???

Veröffentlicht am 30.05.2021

Düster und mit einem anderen Bild von Vampiren, Werwölfen, Elfen und Co!

Der letzte Held von Sunder City
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Klappentext
„Eine Fantasy-Welt, die ihrer Magie beraubt wurde.
Ein Privatdetektiv, der unsagbare Schuld auf sich geladen hat.
Willkommen in Sunder City – wo Drachen vom Himmel fallen und Magier nicht ...


Klappentext
„Eine Fantasy-Welt, die ihrer Magie beraubt wurde.
Ein Privatdetektiv, der unsagbare Schuld auf sich geladen hat.
Willkommen in Sunder City – wo Drachen vom Himmel fallen und Magier nicht mehr zaubern können!

Niemand in Sunder City kann sich das Verschwinden von Professor Rye erklären, der 400 Jahre alte Vampir hat ein Herz aus Gold und wird nicht nur von seinen Schülern geliebt. Doch seit die Magie die Welt verlassen hat, ist in Sunder City nichts mehr so, wie es war: Drachen fallen vom Himmel, Sirenen werden von ihren Männern verlassen und Elfen schlagartig von den Jahrhunderten ihres Lebens eingeholt.
Wenn irgendjemand Professor Rye helfen kann, dann der Privatdetektiv Fetch Phillips, der sich tagtäglich für die nun hilflosen magischen Geschöpfe einsetzt. Was keiner seiner Klienten ahnt: Es ist Fetchs Schuld, dass die Magie verschwunden ist …“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir echt gut, was vor allem am Hintergrund liegt. Dieser sieht aus wie ein Straßennetz mit vielen Ortsbezeichnungen und Plätzen. Durch die rote und graue Farbe erkennt man in diesem feingliedrigen Straßennetz zudem eine große, graue Straße, welche sich quer über das Bild zieht und zwei rote Seiten voneinander trennt. Der weiße Titel fügt sich dabei in dieses Netz ein und hebt sich durch seine geschwungenen, runden Buchstaben von den geraden Linien, Kanten und Ecken ab.

Meine Meinung
Nachdem ich durch das Cover auf das Buch aufmerksam wurde, hat mich der Klappentext sofort gepackt. In „Der letzte Held von Sunder City“ geht es um den „Mann für alles“ Fetch Phillips, der für magische Wesen allerlei Aufträge erledigt. Seit die Magie in Sunder City verschwunden ist, haben es die magischen Wesen nämlich besonders schwer. Elfen werden von ihren Jahren auf der Erde eingeholt oder Drachen fallen flugunfähig vom Himmel. Keiner ahnt jedoch, dass Fetch selber mit dem Verschwinden der Magie zusammenhängt…

In „Der letzte Held von Sunder City“ begegnete ich Fetch Phillips, einem von Schuldgefühlen geprägten Protagonisten, der im Grunde nur Gutes tun möchte als Sühne für seine Schuld. Dabei zeichnet sich Fetch jedoch auch jemand, der nach außen hin härter scheint, als er wirklich ist. In seinem Inneren ist er ein gebrochener, unsicherer Mann, der stets auf der Suche nach einer besseren Version seines Ichs ist. Ich fand Fetch als Hauptfigur wirklich interessant, weil er ganz anders war als die Protagonisten, die ich bisher von Büchern gewohnt war. Man konnte ihm sein Hadern und seine Abgründe anmerken, genauso wie seinen Wunsch, es besser zu machen. Das fand ich sehr greifbar dargestellt und gleichzeitig auch bewegend.

Ebenso spannend war die Frage, was Fetch gemacht hat, um die Magie aus Sunder City verschwinden zu lassen. Hierdurch kam einiges an Spannung auf, da ich gerne Antworten auf all meine Fragen haben wollte. Diese wurden mit geschickt eingebundenen Rückblicken gegeben, die auch den Charakter von Fetch näher beleuchteten. Zudem dreht sich in diesem Band alles um Fetchs Detektivfall, der sich mit einem verschwundenen Vampir und einer Sirene befasst. Bei der Lösung des Falls muss Fetch einige Widrigkeiten und auch seine privaten Probleme überwinden, aber er ist stets bemüht, den Fall zu bearbeiten. Dessen Lösung fand ich schlussendlich auch interessant und gerade im Wechsel mit den Rückblenden wurde es auch nicht langweilig.

Am besten hat mir die Idee gefallen, eine Welt zu erkunden, in der die gesamte Magie verschwunden ist. Was passiert mit den magischen Wesen wie Vampiren, Drachen, Sirenen und Co, deren Existenz auf Magie beruht? Wie entwickelt sich eine solche Stadt weiter? Auch die Rolle der Menschen in all diesen Geschehnissen fand ich gut durchdacht und mehr als glaubwürdig. Die Welt, die Luke Arnold hier erschaffen hat, fand ich trotz des Fehlens der Magie einfach magisch, da ich in eine mir ganz fremde Welt eintauchen konnte. Vor allem fand ich es auch erschreckend von all den magischen Wesen zu lesen, die in anderen Büchern immer als so stark gezeichnet werden, hier aber nur noch eine Hülle ihrer selbst sind. Durch dieses Bild übt „Der letzte Held von Sunder City“ eine faszinierende Anziehung aus, die mit konträren Darstellungsweisen von bekannten, gewohnten Figuren und Heldenbildern spielt.

Fazit
Ich fand es spannend, dass sich „Der letzte Held von Sunder City“ mit einem Protagonisten befasst, der nicht wie sonst üblich ein strahlender Held ist, sondern der mit eigenen Dämonen und der Schuld für das Schicksal und den Verlust vieler zu kämpfen hat. Die Geschichte ist ziemlich düster, manchmal vielleicht sogar zu düster, aber vor allem auch faszinierend aufgrund der Thematik. Die Überlegungen wie eine magische Welt ohne Magie aussehen würde, fand ich richtig spannend, genauso wie die Handlung. Diese ist durch den Detektivfall und die Rückblenden, die die Schuld des Protagonisten erklären, sehr spannend.
Knappe von 5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Der letzte Held von Sunder City
2. Totengraben (erscheint am 01.07.2021 auf Deutsch)

Veröffentlicht am 30.05.2021

Der beste Band der Reihe führt zu einem krönenden Abschluss

Clans von Cavallon (4). Das Vermächtnis der Zentauren
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Klappentext
„Um ihre Welt zu retten, müssen sich Pegasus, Einhörner, Zentauren, Kelpies und Menschen miteinander verbünden. Nur dann haben sie eine Chance gegen den machthungrigen Dromego!
Während die ...


Klappentext
„Um ihre Welt zu retten, müssen sich Pegasus, Einhörner, Zentauren, Kelpies und Menschen miteinander verbünden. Nur dann haben sie eine Chance gegen den machthungrigen Dromego!
Während die Clans brüchige Allianzen formen, erfährt ganz Cavallon von einer Verschwörung: Die Zentauren haben die Clans seit hundert Jahren belogen!
Doch den Clans bleibt nicht viel Zeit, um ihre Feindschaften zu begraben, denn Dromego setzt zu einem Angriff auf die Freie Stadt an. Ist das Bündnis der Clans stark genug, um ihn endgültig zu besiegen?“

Gestaltung
Mit der brennenden Stadt im Hintergrund wirkt das Cover schon sehr dramatisch. Auch der rot-orange glühende Himmel unterstützt diese Wirkung. Zudem gefällt mir, dass das Licht des Himmels in der Covermitte am hellsten ist, wo sich ungefähr die Stadt befindet. Im Bildvordergrund sieht man einen Zentauren und ein Mädchen, das auf die Stadt zeigt. Mir gefällt dabei auch die Landschaft im Bildvordergrund, da diese mit den Säulen und Ranken das Hintergrundmotiv schön einrahmt.

Meine Meinung
Da ich schon die ersten drei Bände der „Clans von Cavallon“-Reihe gelesen habe, kam ich nicht umhin auch den Finalband zu lesen. Immerhin wollte ich wissen, wie alles ausgeht! In „Das Vermächtnis der Zentauren“ schließen sich Menschen, Pegasus, Einhörner, Zentauren und Kelpies zusammen, um gegen Dormego eine Chance zu haben. Doch die Allianzen sind brüchig und genau dann erfahren alle davon, dass die Zentauren die Clans seit Jahrhunderten belogen haben. Doch es bleibt nicht viel Zeit, um alte Feindschaften beiseite zu legen, da Dormego zum Angriff übergeht…

Ich hatte schon als ich den Klappentext gelesen habe hohe Erwartungen an die Geschichte und wurde nicht enttäuscht. „Das Vermächtnis der Zentauren“ ist ein Finalband, der die Reihe wie ein Feuerwerk abschließt. Für mein Empfinden beendet dieser Band all die Ereignisse der vorherigen Bände schlüssig und atemberaubend. Angesichts der Hintergründe und Entwicklungen zuvor gefiel es mir sehr gut, dass sich hier die verschiedenen Clans zusammenschließen, um Seite an Seite gegen den gemeinsamen Feind zu kämpfen.

Doch trotz dieses Zusammenschlusses spürt man die unterschwelligen Feindschaften, das Misstrauen und die Skepsis noch. Das Bündnis ist brüchig und das schlägt auch auf die Atmosphäre. Vor allem als das Geheimnis der Zentauren vor ganz Cavallon ans Licht dringt, wird es hinsichtlich der Beziehungen zwischen den Figuren und Clans dramatisch, was Kim Forester sehr schön umgesetzt hat. Die Spannung knistert geradezu.

Auch der Kampf mit Dormego, welcher den Höhepunkt der Reihe und dieses Bandes darstellt, war atemberaubend und voller Nervenkitzel. Besonders als jemand starb, mit dem ich nicht gerechnet hatte, saß ich mit offenem Mund und wild schlagendem Herzen vor dem Buch. Ungläubig und schockiert. Ein Wort, das das Finale für mich perfekt zusammenfasst ist nervenaufreibend. Die Kämpfe sind fesselnd und mitreißend, die Geschehnisse sind temporeich und voller Action. Teilweise waren die Ereignisse auch recht blutig, sodass ich das Buch nicht unbedingt sehr jungen Lesern empfehlen würde. Wer davor aber nicht zurückscheut, der wird mit einem Abschlussband belohnt, der actionreich, spannend, rasant, atemlos und nervenaufreibend zugleich ist. Wie der Kampf gegen Dormego ausgeht? Das muss jeder selber herausfinden…

Fazit
Für mich hat „Das Vermächtnis der Zentauren“ die Reihe rund um „Die Clans von Cavallon“ wunderbar abgerundet. Dieser Band ist von allen vier Bänden mein liebster, denn er ist spannend, voller Action und temporeich. Zudem gab es eine schockierende Überraschung, die mein Herz immer noch schmerzen lässt und die das Finale noch dramatischer und kämpferischer macht als es ohnehin schon war.
5 von 5 Sterne!

Reihen-Infos
1. Die Clans von Cavallon – Der Zorn des Pegasus
2. Die Clans von Cavallon – Der Fluch des Ozeans
3. Die Clans von Cavallon – Im Bann des Einhorns
4. Die Clans von Cavallon – Das Vermächtnis der Zentauren

Veröffentlicht am 30.05.2021

Genial erzählt: ein eng verstricktes Geflecht aus Fragen, Antworten und neuen Fragen

Marilu
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Klappentext
„Eine tödliche Deadline, ein Wettlauf der Emotionen und eine riesige Liebeserklärung an das Leben.

„Wenn ich ES jemals tue, geb ich dir die Kette zurück, Elli“, hatte Marilu geschworen.

Zwei ...


Klappentext
„Eine tödliche Deadline, ein Wettlauf der Emotionen und eine riesige Liebeserklärung an das Leben.

„Wenn ich ES jemals tue, geb ich dir die Kette zurück, Elli“, hatte Marilu geschworen.

Zwei Jahre später freut sich Elli auf ihren Schulabschluss und hat sowohl Marilu als auch den Schwur vergessen. Doch dann findet sie die Kette in der Post. Der beiliegende Brief ist ein Hilferuf - und der Startschuss zu einem fiebrigen Roadtrip. Die Spur, die Marilu gelegt hat, bringt Elli und Marilus Bruder Lasse an ihre Grenzen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und allen wird klar: Marilu testet das Leben. Und Elli muss dafür sorgen, dass das Leben diesen Test besteht.“

Gestaltung
Passend dazu, dass es sich bei dem Buch um einen Roadtrip handelt, ziert das Cover eine Straße, die eine Rechtskurve macht. Die Umgebung auf Höhe der Straße verwischt sich dabei zu bunten Farben und verschwommenen Flecken, sodass nicht klar erkennbar ist, wo man sich befindet. Nur der hellblaue Himmel mit der dicken, düsteren Wolke ist klar erkennbar. Vor allem den Kontrast aus hellem Himmel und hellgrüner Wiese mit der dunklen Wolke finde ich gelungen und spannend, da es das emotionale Auf und Ab des Buches visualisiert.

Meine Meinung
Nachdem mich „Die Stille zwischen den Sekunden“ von Tania Witte (erzähltechnisch und generell) so begeistern konnte, war ich ungemein gespannt auf ihr neustes Werk. In „Marilu“ geht es um Elli, die sich auf ihren Schulabschluss freut, als sie von Marilu einen Brief mit einer Kette bekommt. Elli erinnert sich an die Bedeutung dieser Kette, denn Marilu wollte sie ihr zurückgeben, wenn sie es tut. So folgt Elli gemeinsam mit Marilus Bruder Lasse der Spur, die Marilu gelegt hat. Wenn sie Marilu rechtzeitig findet, kann sie sie vielleicht aufhalten und dafür sorgen, dass sie am Leben bleibt…ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…

Der Klappentext deutet es schon an, aber trotzdem möchte ich es als Triggerwarnung nochmal deutlich erwähnen: es geht in diesem Buch um Selbstmord(gedanken) und psychische Erkrankungen. Das ist nicht für jeden etwas und darum sollten nur diejenigen, die sich dafür bereit fühlen, sich auch damit auseinandersetzen. In „Marilu“ hat Tania Witte diese Themen jedenfalls sehr aufwühlend und authentisch aufgegriffen. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin den Blick auch auf das Umfeld von psychisch Betroffenen lenkt, indem sie Marilus Bruder eine Stimme gibt. Da Elli Marilu aus einer Klink kannte, erhalten aber auch die Betroffenen selber eine Stimme. Mir persönlich hat der Umgang er Autorin mit dieser ernsten Thematik gut gefallen, da sie mir als Leser viele Anknüpfungspunkte geboten hat, an denen ich in das emotionale Gefühlsleben der Charaktere blicken konnte.

Sehr gut gefallen hat mir, dass der Leser auch bei „Marilu“ – ähnlich wie auch schon bei „Die Stille zwischen den Sekunden“ – die Handlung Stück für Stück entschlüsseln muss. Man wird mitten in das Geschehen geworfen und reimt sich schrittweise die Zusammenhänge und Hintergründe zusammen. Die Vergangenheit von Elli beispielsweise wird nur nach und nach aufgedeckt, sodass auch ihre Verbindung zu Marilu deutlich wird. Dies wiederum führt zu Marilu und ihrem Vorhaben und so weiter. All die Geschehnisse hängen zusammen und eröffnen sich erst nach und nach, was ich einfach genial erzählt finde. Das muss man erstmal schaffen, ein so eng verbundenes Geflecht an Handlungssträngen zu schaffen, die sich so klug erst nach und nach offenbaren.

Auf diese Weise wollte ich auch unbedingt immer mehr und mehr wissen, denn die Antwort auf eine Frage führt zu einer neuen Frage, wodurch ich das Buch nur ungern aus den Händen gelegt habe. Obwohl ich durch den Klappentext ahnte, was Marilu vor hatte, merkte ich doch beim Lesen, dass ich eigentlich gar nichts wusste und das fand ich genial, denn so hat mich die Geschichte immer wieder überrascht und einfach mit sich gerissen. Die Handlung ist geheimnisvoll und gleichzeitig klar strukturiert, was eine faszinierende Mischung ist.

Ein besonderes Highlight waren auch die Charaktere: Elli wirkte auf mich sehr stark und gleichzeitig zerbrechlich. Lasse, Marilus Bruder, konnte mich auch total überzeugen und sich in mein Herz stehlen. Aber auch Ellis Freund Tom und die augenscheinlich taffe Jule haben mich überzeugt. Dieses Quartett hat sich gut ergänzt und gleichzeitig hatte jede Figur eine ganze eigene Tiefe, die bei mir das Gefühl auslöste, dass ich jeden von ihnen sehr gut kennen würde.

Fazit
„Marilu“ ist ein feinfühlig erzähltes Buch, das sich mit psychischen Erkrankungen und Suizid auseinandersetzt. Besonders die Erzählart hat mir sehr gut gefallen, denn die Zusammenhänge zwischen den Figuren und Handlungssträngen ergeben sich erst nach und nach. So entfaltet die Geschichte eine Sogwirkung, die den Leser nicht mehr loslässt. Antworten auf Fragen führen zu neuen Fragen, was wiederum dafür sorgte, dass ich neugierig an den Seiten klebte. Auch die Charaktere fand ich überzeugend, denn jeder von ihnen hatte so viel Tiefe, dass ich das Gefühl hatte, als würde ich sie kennen.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 30.05.2021

Bringt frischen Wind in die Reihe

Land of Stories: Das magische Land – Die Macht der Geschichten
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Klappentext
„Das magische Land wird von allen Seiten bedroht, seit der maskierte Mann hier die Herrschaft übernommen hat. Um ihn zu besiegen stellen Conner und Alex eine Armee mit den Figuren aus Conners ...


Klappentext
„Das magische Land wird von allen Seiten bedroht, seit der maskierte Mann hier die Herrschaft übernommen hat. Um ihn zu besiegen stellen Conner und Alex eine Armee mit den Figuren aus Conners Geschichten zusammen. Doch können starke Piraten, mächtige Cyborgs und fürchterliche Zombiemumien wirklich gegen die dunkle Verschwörung ankommen, die weit mehr als die Königreiche im magischen Land zu zerstören droht?
Im fünften Abenteuer der Bestseller-Serie wird Conner und Alex im Kampf alles abverlangt. Zum Glück haben sie eine Waffe, mit der niemand auf der anderen Seite gerechnet hat: ihre Phantasie!“

Gestaltung
Dieses Mal ist der Hintergrund komplett schwarz gehalten, was meiner Meinung nach sehr schön zu den Illustrationen und deren Farbgebung passt. Die Hintergründe der Motive sind hauptsächlich in Lila gehalten, was mit dem Schwarz schön harmoniert. Die Illustrationen zeigen dabei schon, dass es in dem Buch wild und gefährlich hergeht: von Schiffsreisen mit Piraten über aus Sarkophagen kommende Mumien – hier passiert einiges!

Meine Meinung
Die „Land of Stories“-Reihe von Chris Colfer verspricht immer große Magie und super viel Spaß. In „Die Macht der Geschichten“, dem fünften und vorletzten Band, reisen Conner und Alex in Conners Geschichten, um mit diesen Figuren eine Armee aufzustellen. Ihr Ziel: den maskierten Mann besiegen und so das magische Land retten. So versuchen die beiden Piraten, Mumien und allerlei andere Kreaturen zusammenzurufen und zu kämpfen.

Mir hat an diesem Band besonders gut gefallen, dass der Schauplatz nicht die Märchenwelt ist, sondern dass sich die Zwillinge in Conners Geschichten aufhalten. Hierdurch gab es einigen frischen Wind in der „Land of Stories“-Reihe. Conners Fantasie ist wirklich unglaublich, denn er hat sich einige abenteuerliche Geschichten ausgedacht. Mir gefiel es sehr, dass wir diese nun entdecken konnten und dass so auch ganz unbekannte Geschichten in die Buchreihe von Chris Colfer eingebracht wurden, die zuvor einige Märchenerzählungen aufgegriffen hat.

In Conners Werken begegnen die Zwillinge Piraten, erleben Weltraumabenteuer, jagen nach einem magischen Glücksbringer und vieles, vieles mehr! Dabei geht es sehr turbulent und rasant zu, was mir gut gefallen hat. Eingebunden in dieses neue, spannende Setting werden auch altbekannte Gesichter wie Emmerich oder Rotkäppchen. Diese Figuren in Kombination mit neuen Charakteren aus Conners Geschichten stellten für mich eine perfekte Mischung aus neu und alt dar, welche mir große Freude beschert hat.

Besonders gelungen fand ich auch dieses Mal wieder die Darstellung all der Figuren. Trotz dessen, dass Chris Colfer mittlerweile auf ein riesiges Repertoire an Charakteren zurückgreifen kann, schafft der Autor es dennoch jede Figur einzigartig und einmalig werden zu lassen und jeder genügend Raum zu geben. Ich habe immer das Gefühl, dass ich trotz der Menge an Charakteren jeden von ihnen gut kenne und viel über ihn oder sie weiß. Das schafft in meinen Augen nicht jeder.

Fazit
Auch mit „Die Macht der Geschichten“ hat Chris Colfer bei mir wieder voll punkten können. Dieses Mal überraschte er mich damit, dass die Geschichte in Conners selbstgeschriebenen Geschichten spielt, wodurch ganz neue Erlebnisse und Handlungen auf die Hauptfiguren und den Leser zukommen. Dies bringt frischen Wind in die Reihe. Aber auch altbekannte Gesichter haben ihre Auftritte und Momente zum Strahlen. Mir gefällt, wie der Autor es schafft, trotz der großen Anzahl an Figuren jeder von ihnen genügend Raum zu geben.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Suche nach dem Wunschzauber
2. Die Rückkehr der Zauberin
3. Eine düstere Warnung
4. Ein Königreich in Gefahr
5. Die Macht der Geschichten
6. Der Kampf der Welten (erscheint im Herbst 2021)