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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2017

Lasst euch tief in dieses Buch fallen!

Der tiefe Fall der Cecelia Price
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Klappentext
„Notrufzentrale: Sie haben den Notruf gewählt. Was ist vorgefallen? Anruferin: Mein … mein Bruder ist tot. Notrufzentrale: Tut mir leid, sagten Sie gerade, Ihr Bruder sei tot? Anruferin: Ja. ...

Klappentext
„Notrufzentrale: Sie haben den Notruf gewählt. Was ist vorgefallen? Anruferin: Mein … mein Bruder ist tot. Notrufzentrale: Tut mir leid, sagten Sie gerade, Ihr Bruder sei tot? Anruferin: Ja. Er ist … er ist im Keller. Er atmet nicht mehr. Notrufzentrale: Wie ist das passiert? War er verletzt? Anruferin: Er … Ich … Es ist meine Schuld. Ich habe das getan. Ich habe das getan. Nachdem Cecelia den Notruf abgesetzt hat, schweigt sie. In der U-Haft wartet sie auf ihren Prozess, doch sie will mit niemanden über das, was passiert ist, sprechen. Darüber, dass ihr Bruder ein Junkie war und ihr Leben versaut hat. Oder darüber, wie schuldig sie sich fühlt. Aber nur Cecelia weiß, was an jenem Tag wirklich geschah …“

Gestaltung
Ein Mädchen, das an einem Geländer vor azurblauem Wasser steht. Auf dem Wasser ist in Wasseroptik der Titel abgedruckt. Besonders interessant finde ich in diesem Zusammenhang den Kontrast, den der Titel und der Gesichtsausdruck des Mädchens bilden. Der Titel spricht von einem „tiefen Fall“, mit welchem ich zunächst eher Angstgefühle oder eher traurige Emotionen verbinden würde. Doch das Mädchen lächelt leicht, was beim Betrachter den Eindruck erweckt, als würde der „tiefe Fall“ ihr nicht so viel ausmachen. So erregt das Cover auf jeden Fall sehr viel Aufmerksamkeit!

Meine Meinung
Aufmerksam wurde ich auf „Der tiefe Fall der Cecelia Price“ durch den wirklich packenden Klappentext, da er sofort durch die Darstellung des Telefonanrufes bei der Notrufzentrale viele Fragen aufwirft. Man fragt sich, was vorgefallen ist und ob die Anruferin wirklich Schuld ist am Tod ihres Bruders, so wie sie es am Telefon behauptet. Und mit dieser Frage ist man auch schon direkt in der Hauptthematik des Buches gefangen: die Frage der Schuld.

Protagonistin Cecelia glaubt, dass sie die Schuld am Tod ihres Bruders trägt, doch als Leser ist man sich dessen zunächst überhaupt nicht sicher. Man vermutet, dass viel mehr dahinter steckt, da man zu Beginn des Romans überhaupt nicht weiß, was passiert ist. Dies erfährt man erst ganz allmählich durch Rückblicke in die Vergangenheit oder in Cecelias Therapiestunden. Die Protagonistin befindet sich nämlich im Gefängnis und muss bis zu ihrer Anhörung eine Therapie durchführen.

Cecelias Bruder war drogenabhängig, welches ihr Leben sehr belastet hat. So scheint alles zunächst so auszusehen, als ob Cecelia einen wirklich guten Grund gehabt hätte, ihn zu töten. Jedoch vermutet man als Leser, dass hinter ihrer Geschichte sehr viel mehr steckt, als nur das, was man zunächst zu sehen scheint. Ein kleiner Wermutstropfen war für mich an dieser Stelle, dass für mich die Geschehnisse ein wenig vorhersehbar wirkten, nachdem meine Vermutungen darüber, was in Cecelias Leben wirklich passiert ist, recht oft zutrafen. Dennoch gab es aber auch für mich noch immer die ein oder andere kleine Überraschung.

Die Schuldfrage war meiner Meinung nach sehr berührend dargestellt. Vor allem, da ich mir selber eine Meinung dazu bilden konnte, wem ich wie viel Schuld zuweise oder eben nicht. Die Handlung wird so geschildert, dass man sich selber Gedanken machen kann und seine eigenen Ideen entwickeln kann, ohne direkt von den Meinungen der Figuren beeinflusst zu werden. In diesem Zusammenhang gefiel mir auch sehr gut, dass Cecelia sich entwickelt hat. Am Romanende ist sie nicht mehr auf dem Level, auf welchem sie war als wir Leser sie kennen gelernt haben. Sie hat einen Erkenntnisprozess durchlaufen und ist nicht auf einer Stelle stehen geblieben.

Interessant fand ich es auch zu erleben, dass hier die Figuren so unterschiedliche Gefühle in mir heraufbeschworen haben. Es gab (Neben-)Figuren, die ich mochte und es gab auch solche, die mir absolut unsympathisch waren. Diese bunte Mischung an Gefühlen und Sympathien sowie Antipathien lies die Figurenwelt sehr greifbar werden.

Fazit
„Der tiefe Fall der Cecelia Price“ greift das ernste Thema der Schuldfrage sehr berührend und ausführlich auf. Es gab Figuren, die ich sehr gerne mochte, aber auch welche, die ich nicht ausstehen konnte, sodass die Figurenebene einer Achterbahn der Gefühle glich. Mir gefiel es, dass der Leser Cecelias Geschichte erst nach und nach entdeckt und nicht direkt von Beginn an sofort um alles Bescheid weiß. So kann man selber Vermutungen anstellen, wobei an dieser Stelle auch gesagt werden muss, dass manches recht vorhersehbar war und es damit nur kleine Überraschungsmomente gab.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Der finale Band der Cassia & Ky Trilogie – Gute Handlung, die auf weniger Seiten besser zur Geltung gekommen wäre

Cassia & Ky – Die Ankunft
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Klappentext:
Wenn jemand stirbt, den du liebst – würdest du den retten, der ihn getötet hat?
Stell dir vor, du konntest fliehen – vor dem System, das dir befohlen hat, wie du leben und wen du lieben sollst. ...

Klappentext:
Wenn jemand stirbt, den du liebst – würdest du den retten, der ihn getötet hat?
Stell dir vor, du konntest fliehen – vor dem System, das dir befohlen hat, wie du leben und wen du lieben sollst. Unter Lebensgefahr hast du deine Liebe wiedergefunden – eine Liebe, die das System töten wollte.

Jetzt willst du das System besiegen, doch dafür musst du zurück. Zurück in dein altes Leben. Zurück zu einem Geheimnis, das tief in dir verborgen ist.
Es wird alles verändern.
Dein Leben. Deine Liebe.

In den zerklüfteten Schluchten der Canyons hat Cassia nicht nur ihre große Liebe Ky wiedergefunden – sondern auch die Erhebung, eine Untergrundbewegung, die das System stürzen will. Als sich beide der Erhebung anschließen, müssen sie sich jedoch trennen. Ky wird auf einem Stützpunkt in einer Äußeren Provinz zum Piloten ausgebildet und Cassia in die Hauptstadt beordert. Dort trifft sie auf Xander, der als Funktionär für die Gesellschaft arbeitet. Kann sie sich ihm anvertrauen?
Als eine tödliche Seuche ausbricht und die gesamte Bevölkerung zu vernichten droht, muss Cassia eine Entscheidung treffen …

Gestaltung:
Passt perfekt zu den beiden Vorgängern! Ich finde es einfach innovativ, dass bei dieser Reihe über die Cover und die Gestaltung der Bücher die Geschichte wiedergespiegelt und nacherzählt wird. Während Cassia auf dem Cover des ersten Bandes noch in der Blase saß, auf dem Cover des zweiten Bandes dabei war sich zu befreien, ist sie nun auf dem finalen Cover dabei aus der Blase zu schreiten. Tolle Idee!

Meine Meinung:
Im Gegensatz zu den weit verbreiteten, eher negativ gestimmten Stimmen zu diesem Band, fand ich ihn gar nicht so schlecht, aber aus dem Stuhl gehauen hat er mich auch nicht. Ich fand, dass „Die Ankunft“ sich im soliden Mittelfeld befindet, ein Buch, das einfach im guten Durchschnitt liegt.

Anstrengend war bei Cassia und Ky Band drei einfach, dass Cassia so viel nachdenkt und reflektiert. Das macht sie wirklich über alles und jeden und dann seitenlang. So wird der ganze Roman recht langatmig. Diese „Nachdenkerei“ hat auch einfach von der Handlung abgelenkt, sodass man (wenn denn endlich was spannendes passierte) erst einmal stark nachdenken musste, bis man sich wieder erinnert hat, was denn eigentlich wesentliches passiert ist. Durch das viele (unnötige) Gerede (was auch bei Ky und Xander teilweise nicht ausblieb) leidet der rote Faden der Handlung wirklich sehr. Man hätte den 600 Seiten Wälzer locker auf gute 350 Seiten runter kürzen können. Der Handlung wäre das sicher zugutegekommen (zumal sie ohnehin keinen Stoff für 600 Seiten bot, sondern gut in den 350 Seiten Rahmen gepasst hätte, ohne diese ganze Ausschmückerei). Die Handlung AN SICH hat mir jedoch gefallen, es bleiben keine Fragen offen, alle Fäden werden zusammen geführt und das Ende ist stimmig.

Gut gefallen hat mir, dass diesmal nicht nur aus Cassias und Kys Perspektive berichtet wurde, sondern auch aus Xanders. Für mich war seine Perspektive und seine Erlebnisse wirklich das Interessanteste am ganzen Roman. So berichten die drei Protagonisten immer abwechselnd von ihren Erlebnissen und der Leser befindet sich dann auch jedes Mal an anderen Orten (eben genau an denen, an denen sich die jeweiligen, gerade erzählenden Figuren aufhalten).

Durch diesen sich zwischen den Figuren abwechselnden Perspektivwechsel gab es aber auch eine „kleine Überraschung“. Mitten im Buch war auf einmal eine weiße Seite. Ich war zunächst verwundert darüber, aber dann erschloss sich mir der Sinn. Ky wurde an einer Stelle im Buch bewusstlos, sodass immer, wenn er erzählt hat weniger Sätze auf einer Seite standen (teilweise konnte er sie auch nicht „zu Ende denken“). Als er dann das Bewusstsein verloren hat, stand da einfach nur eine weiße Seite, mit der Kapitelzahl und Kys Namen, aber keinerlei Gedanken. Diese Darstellungsart hat mir wirklich besonders gut gefallen, da man sich so tiefer mit dem Inhalt auseinandersetzt und Kys Gedankenwelt einfach wirklich „am eigenen Leib“ nachvollzieht und erlebt (auch wenn ich erst irritiert über die leere Seite war).

Fazit:
Der Abschlussband der Cassia und Ky Reihe ist keine atemberaubende Explosion, die den Leser packt und berauscht – aber für Fans der Reihe durchaus lesenswert. Es gibt einen runden Abschluss der Geschichte, den man jedoch auch auf weniger Seiten hätte darlegen können und vor allem mit weniger Reflexionen und Gesprächen. „Die Ankunft“ punktet durch die passende Gestaltung, die Perspektivwechsel mit der netten Idee der „optischen Darstellung“ der Gedanken und der Handlung (also die, die man findet, wenn man die Langatmigkeit ignoriert).
3,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Vergebene Warterei auf Action und Spannung aufgrund einer ebenso seichten Handlung wie beim Vorgänger

Cassia & Ky – Die Flucht
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Klappentext:
Nach ›Die Auswahl‹ von Ally Condie jetzt endlich der 2. Band der Bestsellerserie um Cassia & Ky
Wie durch ein Wunder gelingt Cassia die Flucht in die Äußeren Provinzen. Sie will nach Ky suchen, ...

Klappentext:
Nach ›Die Auswahl‹ von Ally Condie jetzt endlich der 2. Band der Bestsellerserie um Cassia & Ky
Wie durch ein Wunder gelingt Cassia die Flucht in die Äußeren Provinzen. Sie will nach Ky suchen, ihrer großen Liebe.
Dort kämpft Ky als Soldat für die Gesellschaft und ist ununterbrochen brutalen Angriffen ausgesetzt. Als Cassia endlich auf eine Spur von Ky stößt, ist er bereits entkommen und auf dem Weg in die wilden Canyons in den Grenzgebieten.
Verzweifelt macht sich Cassia auf den lebensgefährlichen Weg. Was wird sie am Ende der ihr bekannten Welt finden? Zwischen steinigen Schluchten und staubigen Pfaden sucht Cassia nicht nur nach Ky – sondern auch nach sich selbst.

Gestaltung:
Band zwei passt super zum ersten Band „Cassia und Ky - Die Auswahl“. Es ist wieder ein Mädchen mit dunklen Haaren in einer Blase dargestellt, doch diesmal durchschlägt ihre Faust diese und symbolisiert somit Cassias ausbrechen aus der Gesellschaft, den Zwängen und der Kontrolle. Diese Entwicklung, die so durch das Cover dargestellt wird, finde ich wirklich super und auch innovativ. So erzählen auch die Cover eine Geschichte!

Meine Meinung:
Erzählt wird abwechselnd aus Cassias und Kys Perspektive und der Schreibstil ist genauso wie in Band eins gehalten. Gut fand ich, dass man beim Perspektivwechsel auch merkte, dass hier jemand anders berichtet. Oftmals ist es ja so, dass die Erzählweisen sich zu sehr ähneln (wenn aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet wird) und man so nicht immer genau weiß, wer gerade spricht. Aber Ally Condie versteht es hier wirklich Cassias Perspektive von Kys abzuheben, sodass man beim Lesen immer weiß, wer gerade erzählt (ohne nachsehen zu müssen). Hier gibt es also keine Perspektiven, die sich so sehr ähneln, dass man sie nicht auseinanderhalten kann! Großes Lob dafür!

Hm tja..Aber dann? Die Geschichte und ihre Handlung ist wirklich sehr flach und es passiert einfach auf langer Strecke so gut wie nichts. Leser, die hier auf Action, Kämpfe, Rebellionen oder Spannung aus sind, sollten lieber die Finger von „Die Flucht“ lassen! Die Handlung ist eher seicht und entwickelt sich langsam bis schleppend. Anders als die vielen anderen Dystopien, die es momentan auf dem Markt gibt, liegt hier die Liebesgeschichte im Fokus, sodass die Handlung manchmal Längen aufweist, die man überwinden muss.

Positiv war jedoch die Entwicklung der Charaktere. In diesem Band gefiel mir Ky viel besser, da es mir persönlich hier einfach leichter viel ihn zu verstehen und ihn kennen zu lernen. Cassia ist mir schon im Vorgänger sympathisch gewesen, woran sich nur wenig geändert hat. Eher im Gegenteil, ich mag sie nun vielleicht sogar noch ein wenig mehr, da sie ihre eigenen Entscheidungen trifft und doch recht individuell ist.

Fazit:
Der zweite Band der „Cassia und Ky“ Trilogie setzt mit dem Schreibstil, der sich sehr gut liest, bei seinem Vorgänger an. Auch was Handlung und Spannungsaufbau angeht bleibt er jedoch im Stil des ersten Bandes „Die Auswahl“, wodurch es zu einigen Längen kommt und man auf Action und Spannung oftmals vergeblich wartet. Ich hätte mir mehr Rebellion, Kämpfe und Atemlosigkeit gewünscht, eben einfach dieses Gefühl, die Luft anhalten zu müssen, weil so viel passiert, dass man einfach die Seiten umblättern muss. „Die Flucht“ ist jedoch ein Roman mit sehr seichter Handlung und der Liebesgeschichte im Mittelpunkt. Nett sind die Charaktere und deren Entwicklungen sowie die tolle Gestaltung.
3, 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Schöner Auftakt mit interessanter Grundidee, seichter Handlung und sanfter Liebesgeschichte

Cassia & Ky -- Die Auswahl
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Klappentext:
Das System sagt, wen du lieben sollst – aber was sagt dein Herz?

Für die 17-jährige Cassia ist es der wichtigste Tag ihres Lebens: Heute erfährt sie, wen sie mit 21 heiraten wird – wen das ...

Klappentext:
Das System sagt, wen du lieben sollst – aber was sagt dein Herz?

Für die 17-jährige Cassia ist es der wichtigste Tag ihres Lebens: Heute erfährt sie, wen sie mit 21 heiraten wird – wen das System für sie ausgewählt hat. Es könnte jeder Junge aus Oria sein, doch zur großen Überraschung aller wird ihr bester Freund Xander als ihr Partner bekanntgegeben.
Als Cassia sich später auf dem feierlich überreichten Mikrochip Informationen über Xander ansehen will, passiert etwas schier Unmögliches: Es erscheint das Gesicht eines anderen Jungen – das von Ky. Cassia ist schockiert und verängstigt. Das System macht keine Fehler! Und tatsächlich wird ihr von offizieller Seite versichert, dass es sich um ein einmaliges Versehen handelt. Aber Cassia geht Kys Anblick nicht mehr aus dem Kopf. Gibt es doch die Möglichkeit zu wählen?

Gestaltung:
Das Cover von „Die Auswahl“ ist wirklich schön gestaltet. Man sieht ein Mädchen, das in einer Blase sitzt, die Hände an die Wände hält und zur Seite blickt. Die Farben passen meiner Meinung nach wirklich toll zusammen, vor allem, dass der Titel so hervorsticht gefällt mir gut. Aber am besten finde ich, dass sich Schutzumschlag und die Buchgestaltung unter diesem ähneln bzw. gleich sind und sie sich so...“griffig“ anfühlen. Es fühlt sich ein wenig so an, wie ein Softtouch-Cover, was ich bisher so nur von englischen Büchern kenne.

Meine Meinung:
Cassia und Kys Geschichte nimmt hier ihren Anfang und konnte mich fast durchweg überzeugen. Zu diesem Buch habe ich gegriffen, weil mich die Leseprobe der ersten Seiten überzeugt hat, das ist etwas, was bei mir bisher eher selten vorgekommen ist. Der Schreibstil und auch die Charaktere konnten mich fesseln, sodass ich wissen wollte wie es weiter geht. Der Anfang von „Die Auswahl“ war auch wirklich durchaus spannend. Der Leser erfährt mehr über die für den Leser völlig fremde Welt von Cassia und ihr Leben. Es gibt Überraschungen und plötzliche Wendungen. Aber dann flaut das ganze erst einmal eine ganze Weile ab und nichts Großes passiert.

Gut fand ich besonders die Idee dieser Dystopie. Eine von der Regierung vorher getroffene Auswahl bestimmt die Partner für die Menschen, so kann sie natürlich ihre Herrschaft aufrecht erhalten, die Menschen manipulieren und beeinflussen. Die Bürger trauen sich nicht, selber zu denken und ihr gesamtes Leben wird vom Staat geregelt und vorgeschrieben. Auch die Idee der mysteriösen Pillen fand ich durchaus faszinierend und hoffe, in den Folgebänden mehr darüber zu erfahren.

Erzählt wird vorrangig aus Cassias Perspektive. Sie ist ein durchaus sympathisches Mädchen, das aufgrund des Fehlers des System, beginnt eben dieses zu hinterfragen und bemerkt, dass es doch möglich ist sich zu verlieben. Noch sympathischer fand ich jedoch ihren besten Freund Xander, da man immer unterschwellig seine Gefühle bemerkt und so mit ihm mitfühlt. Ky..nun ja. Irgendwie war er der typische Protagonist, in den sich alle verlieben. Ich hätte mir irgendwie etwas besonderes an ihm erhofft.

Ich hoffe ja, dass der „Fehler“, der der Regierung bei Cassias Mirochip unterlaufen ist, irgendwie noch genauer beleuchtet wird. In diesem Band passierte dies zumindest nicht. Aber es gibt ja noch zwei Folgebände. Wenn da jedoch auch nicht geklärt werden sollte, ob dieser Fehler nun Absicht von jemandem war oder Einmischung von irgendwem, dann fände ich das Ganze wirklich sehr gekünstelt. Immerhin wäre dann die komplette Geschichte theoretisch „erzwungen“ durch einen echten Fehler, aber mir erschien die Regierung eher so, als würden ihr keine Fehler unterlaufen…

Wirklich schön fand ich jedoch wie seicht sich die Liebesgeschichte zwischen Cassia und Ky entwickelt hat und wie sich das Leben von Cassia (und Kys dann ja auch) langsam dadurch verändert. Die beiden haben wegen eines „Fehlers“ zueinander gefunden und Gefühle füreinander entwickelt und versuchen beide verzweifelt sowie erfolgslos dagegen anzukämpfen (immerhin ist ihnen bewusst, dass sie sich nicht lieben dürfen). Aber dennoch wollen sie zusammen sein, der ungerechten Regeln ihrer Gesellschaft/ihres Staates zum Trotz.

Fazit:
Eine berührende Liebe, die nicht sein darf und trotzdem ist (und aufgrund der Titelwahl vorhersehbar ist). Die Handlung beginnt wirklich spannend, seicht zwischenzeitlich etwas ab und nimmt gen Ende nochmal etwas Fahrt auf (wenn auch nicht viel). Allerdings sind die Figuren sehr sympathisch und man schließt sie sofort in sein Herz, vor allem weil sie sich in so einer erschreckenden, grausamen Welt behaupten müssen. Am meisten hat mich hier jedoch der Weltentwurf überzeugt, da hier nicht nur „nebenbei“ (wie in so vielen anderen dystopischen Jugendbüchern) von der Zukunftsgesellschaft berichtet wird, sondern man auch endlich mal Details über ihr Funktionieren erfährt!
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Super rasant und actionreich! Eine Geschichte mit hohem Tempo!

Camp 21
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Klappentext
„Mike und Kayla sind in Camp 21 gelandet. Sie kennen sich kaum und mögen sich noch weniger. Durch elektronische Armbänder aneinander gefesselt, ist es ihnen unmöglich, sich aus dem Weg zu gehen. ...

Klappentext
„Mike und Kayla sind in Camp 21 gelandet. Sie kennen sich kaum und mögen sich noch weniger. Durch elektronische Armbänder aneinander gefesselt, ist es ihnen unmöglich, sich aus dem Weg zu gehen. Entfernen sie sich zu weit voneinander, empfangen sie über die Fessel quälende Schmerzimpulse. Während Kayla versucht mit der Situation zurechtzukommen, ahnt Mike, dass im Camp etwas nicht stimmt. Nach einem tödlichen Vorfall gelingt den beiden die Flucht. Doch dies ist erst der Anfang einer atemberaubenden Jagd, denn die Fesseln, die geheimen Experimente und die Liebe zueinander bilden für Mike und Kayla ein gefährliches Netz, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint.“

Gestaltung
Die Schrift des Titels finde ich richtig cool, da er aus Maschendrahtzaun geschrieben ist. Auch finde ich es gut, dass man das zentrale Handlungselement, das aneinander Gefesseltsein eines Mädchens und eines Jungens, direkt auf dem Cover erkennen kann. Allerdings ist das rote Leuchten der Fessel für mich etwas zu hell, denn so lenkt es von dem Titel und dem restlichen Cover sehr ab. Insgesamt finde ich das Cover passend zur Geschichte, auch wenn es mich nicht ganz umhaut.

Meine Meinung
Von Rainer Wekwerth kenne ich bereits „Blink of Time“ und da sein neues Buch „Camp 21 – Grenzenlos Gefangen“ in eine ganz andere Richtung zu gehen scheint, war ich gespannt, was mich in diesem Buch erwarten würde. Ich fand vor allem die Idee spannend, dass die beiden Protagonisten Mike und Kayla in einen Erziehungscamp landen, in dem anscheinend nicht alles so läuft, wie es laufen sollte. Vor allem diese Skepsis gegenüber dem Camp hat mir gut gefallen, denn ich habe gerne selber Vermutungen angestellt, was mit dem Camp nicht stimmen könnte. So hat das Buch für spannende Lesestunden gesorgt!

Das Buch ist fesselnd und spannend geschrieben, denn die Kapitel sind nicht sehr lang, sodass ich „Camp 21“ schnell gelesen hatte. Der Schreibstil von Rainer Wekwerth ist wie ich es schon aus „Blink of Time“ kannte, sehr angenehm, denn er fokussiert auf das Wesentliche ohne zu lange, ausschmückende Beschreibungen. Zudem wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Mike und Kayla erzählt. Dabei wird meist an den spannendsten Stellen die Sichtweise gewechselt oder das Kapitel beendet. So sorgt der Autor dafür, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Zudem steigert sich das Buch zum Ende hin was das Auftreten von rasanten Actionszenen angeht enorm. Die Geschichte wird immer temporeicher, sodass keine Zeit für wirkliche Verschnaufpausen bleibt – weder für die Figuren noch für den Leser. So liebe ich das! Allerdings fand ich die, in die Handlung eingewebte Liebesgeschichte etwas zu viel des Guten. Ich für meinen Teil hätte sie nicht gebraucht und es wirkte auf mich auch eher so, als wäre sie eingebaut worden, weil kleine Romanzen anscheinend in jedes Jugendbuch gehören oder weil die Protagonisten eben männlich und weiblich sind und hier eine Beziehung nicht ohne Liebe klappt. Und wenn dies schon eingebaut wird, dann hätte es wenigstens etwas tiefer gehen können und ausführlicher bearbeitet werden können. Ansonsten haben mir die Wendungen der Handlung aber gut gefallen und auch dass mich die Geschichte dazu angeregt hat, mitzudenken und Vermutungen anzustellen.

Die Figuren passten gut zur Geschichte, auch wenn sie für mich ruhig noch etwas mehr Tiefe hätten vertragen können. Beispielsweise denken Kayla und Mike kaum an ihr altes Leben, als sie im Camp 21 sind. Auch über den Grund, weswegen sie im Camp gelandet sind, wird kaum nachgedacht oder beschrieben, wie die Jugendlichen dies gefühlsmäßig erleben. Das Buch fokussiert wirklich sehr auf die Actionmomente, was mir auch wirklich gut gefallen hat, doch etwas mehr Tiefe bei den Figuren hätte „Camp 21 – Grenzenlos Gefangen“ für mich zu einem noch schöneren Leseerlebnis gemacht.

Fazit
Das neue Buch aus der Feder von Rainer Wekwerth zeigt wieder, wie grandios der Autor sich darauf versteht, actiongeladene Geschichten zu schreiben. In „Camp 21 – Grenzenlos Gefangen“ schrauben sich die rasanten Momente immer weiter in die Höhe, bis der Leser das Buch aufgrund seines hohen Tempos kaum mehr aus der Hand legen kann und kaum noch zu Atem kommt. Einzig die mangelnde Tiefe bei den Figuren und der Liebesgeschichte hat mich etwas gestört.
Sehr gute 3 von 5 Sternen!

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Einzelband