Streckenweise langatmig, streckenweise wendungsreich und spannend
Auf und davonKlappentext
„Wer würde nicht gerne einfach mal verschwinden? In den nächsten Bus springen und alles hinter sich lassen? Genau das macht die sechzehnjährige Mim Malone. Es reicht ihr, immer das zu tun, ...
Klappentext
„Wer würde nicht gerne einfach mal verschwinden? In den nächsten Bus springen und alles hinter sich lassen? Genau das macht die sechzehnjährige Mim Malone. Es reicht ihr, immer das zu tun, was ihr Vater und seine neue Frau für richtig halten. Sie will wissen, weshalb ihre Mom aus ihrem Leben verschwunden ist. Und ihre Gedanken sollen endlich aufhören, in ihrem Kopf Karussell zu fahren. Also steigt sie einfach in den Greyhound-Bus und haut ab, zu ihrer Mom. Während draußen die Landschaft vorbeifliegt, macht Mim einige unvergessliche Bekanntschaften – die wunderbare Arlene, den unheimlichen Ponchomann und den äußerst attraktiven Beck, an den sie ihr Herz zu verlieren droht ... Doch dann verändert ein tragischer Unfall von einem auf den anderen Augenblick alles. Und Mim muss sich den wirklich entscheidenden Fragen in ihrem Leben stellen.“
Gestaltung
Die Gestaltung passt gut zu „Auf und Davon“, da dieser Roman als Roadtrip Roman beworben wird und dies somit schon direkt am Cover ersichtlich wird. Mir persönlich gefällt es nicht so gut, da das gewisse Etwas fehlt. Die schwarzen Schatten, das Mädchen, das von der Sonne angeschienen wird und die Prärie im Hintergrund sind für mich keine besonderen Eyecatcher, aufgrund derer ich das Buch direkt in der Buchhandlung in die Hand nehmen würde.
Meine Meinung
David Arnolds Roman ist zunächst an mir vorbeigegangen. Ich hatte ihn einfach nicht wahrgenommen, doch als „Auf und davon“ mir irgendwann auf der Verlagshomepage begegnete und ich den Klappentext las, war mir klar „Das musst du lesen!“. Ich erwartete einen Roadtrip Roman voller Lebensweisheiten, die mich bewegen und aus denen ich vielleicht auch den ein oder anderen Rat für mein Leben ziehen kann.
Leider war dieser Roman aber eher sehr langatmig und trocken. Die von mir erhofften kleinen Weisheiten gab es zwar, aber nur seicht gestreut, nicht, wie von mir erhofft, mit Pauken und Trompetenschlag. Sie waren eher leise und ich musste geradezu suchen, um sie aus dem Text zu saugen.
Dafür muss ich aber auch sagen, dass David Arnold in diesem Roman sehr viele ernste Themen aufgreift (vielleicht auch ein wenig zu viele). Protagonistin und Scheidungskind Mim fährt in einem Bus durch Amerika, von ihrem aktuellen Wohnort bei ihrem Vater hin zu ihrer schwer kranken Mutter, um dieser beizustehen. Auf ihrem Weg trifft sie die unterschiedlichsten Menschen und erlebt die verschiedensten Abenteuer. Dabei streift der Autor Themen wie Behinderung, Gewalt, Krankheiten und auch Gefahren des Reisens.
Ich finde zwar, dass all diese Themen zum Roman gepasst haben, aber manchmal habe ich mich auch gefragt, ob es nicht auch gereicht hätte weniger Themen aufzunehmen und sich dann voll und ganz auf diese zu konzentrieren. Auf diese Art und Weise hat der Autor nämlich alles nur marginal gestriffen oder gar angekratzt, aber nicht ausführlich behandelt. Er hat zwar zum Nachdenken angeregt, uns Lesern aber nur kleine Bröckchen hingeworfen, nach dem Motto „Den Rest wisst ihr ja oder könnt ihr euch denken“.
Gut gefallen hat mir allerdings, dass es auf Mims Reise so einige Wendungen und Überraschungen gibt, mit denen man als Leser so gar nicht rechnet. Nichtsdestotrotz schwankte die Handlung zwischen interessanten und eher langweiligen, langatmigen Strecken. Wer eher auf Action und viel Tamtam steht, sollte definitiv die Finger von diesem Roman lassen, da Mims Reise nicht auf solche Aspekte ausgelegt ist.
Fazit
„Auf und davon“ ist ein Roadtrip Roman mit leisen Lebensweisheiten, die man bei genauem hinsehen findet. An sich war die Handlung überraschend und voller unerwarteter Wendungen, aber dennoch durchzog die Langatmigkeit diesen Roman von der ersten bis zur letzten Seite. Der Autor streift viele ernste Themen, von denen ich mir manchmal gewünscht hätte, dass er sie tiefergehend behandelt.
3 von 5 Sternen!
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