Süße Liebesgeschichte mit spannendem Miträtsel-Effekt!
Wahrheit schmeckt wie MokkatorteKlappentext
„Was wahr ist, wird man wohl noch sagen dürfen – nach diesem Motto lebt Rinnie und schafft sich damit nicht nur Freunde. Doch jetzt ertappt sie sich dabei, wie sie den Leuten eine Lüge nach ...
Klappentext
„Was wahr ist, wird man wohl noch sagen dürfen – nach diesem Motto lebt Rinnie und schafft sich damit nicht nur Freunde. Doch jetzt ertappt sie sich dabei, wie sie den Leuten eine Lüge nach der anderen auftischt. Allen voran Christian, der ihretwegen im Krankenhaus liegt und vielleicht nie wieder gesund wird. Aber wie soll sie ihm die Wahrheit sagen, wenn das bedeuten würde, ihn für immer zu verlieren?“
Gestaltung
Die Aufmachung des Buches ist wirklich einmalig. Die Herzen sowie der Titel sind mit Spotlack hervorgehoben und glänzen deswegen sehr schön im Licht. Das Covermotiv ist insgesamt auch sehr stimmig und wirkt aufgrund der Farben auch ein wenig nostalgisch, was mir unglaublich gut gefällt. Insgesamt finde ich dieses Cover rundum gelungen und stimmig, da die Farben perfekt aufeinander abgestimmt sind und auch die Motive zusammen ein harmonisches Bild ergeben. Süß finde ich auch, dass die beiden Mokkabohnen auf der Spitze des Cupcakes aussehen wie ein Miniherz.
Meine Meinung
Als ich „Wahrheit schmeckt wie Mokkatorte“ zu lesen begann, hatte ich die Beschreibung des Klappentextes nur grob im Gedächtnis. Daher konnte mich die Handlung unter anderem wirklich überraschen und überzeugen. Protagonistin Sabrina – von allen Rinnie genannt – hilft ihrer besten Freundin Vroni Rache an ihrem frisch gebackenen Ex-Freund, einem ambitionierten Reiter, zu nehmen. Dazu hängt sie eine mit Lippenstift beschmierte Plane zwischen Bäumen neben einer Reitkoppel auf. Dass die Plane dann jedoch das Pferd von Christian, den Rinnie kurz nach ihrer Aktion kennen lernt, erschreckt und so Christians Reitunfall verursacht, damit hätte sie im Leben nicht gerechnet. Doch war die Plane wirklich Schuld am Unfall? Oder steckt mehr dahinter?
Die Geschichte hat mir in der zweiten Hälfte des Buches insgesamt sogar noch viel besser gefallen, als zu Beginn. Denn für mich hat sie hier ihr volles Potenzial so richtig entfaltet. Zu Beginn hat Rinnie Christian im Krankenhaus besucht und ihm vieles verschwiegen bezüglich ihrer Anwesenheit bei seinem Unfall. Daher hatte ich niemals mit der Wendung gerechnet, die die Geschichte genommen hat. Ich dachte, es würde den typischen Verlauf nehmen: Sie verlieben sich, er erinnert sich an den Unfall und Rinnies Anwesenheit, es endet in Drama, Verzweiflung und Beziehungsstress bis alles am Ende wieder gut wird. Doch wow, „Wahrheit schmeckt wie Mokkatorte“ hat so viel mehr zu bieten!
Denn ab der Hälfte beginnt man sich zu fragen, ob Rinnie wirklich die Schuld an Christians Unfall trägt. Man rätselt mit und möchte der ahnungslosen Rinnie seine Vermutungen und Einfälle geradezu zurufen, um ihr zu helfen. Die Geschichte glich für mich hier beinahe schon einem kleinen Krimi, da ich mitgefiebert habe und die unterschiedlichsten Personen als Schuldige für Christians Unfall in Verdacht hatte. Denn dass etwas Faul an der ganzen Sache ist, das wird durch kleine, im Text versteckte Andeutungen für den Leser ersichtlich, wodurch das Rätselraten nur noch mehr angeregt wird. Ich habe es wirklich geliebt, dass ich zusammen mit Rinnie und Christians bestem Freund Marcel versuchen konnte, herauszufinden, was wirklich vorgefallen war.
Toll war auch, dass sich meine Vermutungen durch immer neue Hinweise immer wieder geändert haben und ich so immer zwischen zwei Figuren gewankt habe, die ich als „Täter“ verdächtigt habe (auch wenn irgendwann dann doch klar war, wer es war, jedoch hat auch Rinnie dies dann kurze Zeit später erkannt).
Auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Rinnie und Christian hat mir super gut gefallen. Sie entwickelt sich langsam und ist zu Beginn auch sehr lustig, da Chrsitian sich nicht an sie erinnern kann und Rinnie wirklich witzige Sprüche ihm gegenüber raushaut. Sie ist die Einzige, die wirklich zu ihm durchdringen kann und das habe ich als Leser durch die Seiten hinweg gespürt. Auch als sie erfährt, dass er im Rollstuhl sitzt, behandelt sie ihn nach kurzer Unsicherheit weiterhin so wie zuvor. Natürlich gibt es aber auch Tiefen und Streits zwischen den beiden, die aber konstant nachvollziehbar waren und die Geschichte so nur noch umso realer gemacht haben.
Ich fand es jedoch etwas schwierig, Rinnies Beziehung zu ihrer Freundin Vroni zu verstehen. Vroni redet nicht wirklich mit ihr, verschweigt ihr den Namen ihres Freundes und nutzt stattdessen die Abkürzung CR. Rinnie wiederum entschuldigt Vronis Verhalten andauernd mit den schwierigen Verhältnissen bei Vroni zu Hause (Vronis Eltern lassen sich gerade scheiden), statt ihrer Freundin einmal klar entgegen zu treten. Vielmehr ist Rinnie Vronis Spielball, der alles mit sich machen lässt. Rinnie ist dabei jedoch eine wirklich gute Freundin, die ihrer Freundin immer beisteht, während Vroni herrisch, überheblich und geheimniskrämerisch ist. Kurz: ich mochte Vroni nicht. Sie war schwer zu verstehen und nicht sympathisch.
Der Schreibstil von Christina Michels, die die Geschichte aus Rinnies Sicht in der Ich-Perspektive erzählen lässt, war sehr angenehm zu lesen. Es gab immer wieder sehr witzige eingeschobene Kommentare, die mich zum Lachen brachten. Allerdings hatte ich gerade am Anfang einige Probleme mit den Dialogen der Figuren, da ich den Eindruck hatte, dass die Figuren aneinander vorbei reden würden. Manchmal wurden Fragen gestellt oder Dinge gesagt, auf die die andere Figur dann überhaupt nicht eingegangen ist. Auch die von Vroni in betrunkenem Zustand verwendeten Schimpfwörter kannte ich überhaupt nicht. Ich empfand sie eher als sehr seltsam.
Fazit
„Wahrheit schmeckt wie Mokkatorte“ ist eine schöne Liebesgeschichte mit dramatischen Zügen und seichten Aspekten einer Kriminalgeschichte. Gerade in der zweiten Hälfte konnte ich mit den Figuren „ermitteln“ und mitfiebern. Protagonistin Rinnie ist mir sehr ans Herz gewachsen und ihre Beziehung zu Christian war wunderschön gestaltet. Leider empfand ich die Beziehung zu ihrer besten Freundin als eher oberflächlich und schwer zu verstehen. Auch mit den Dialogen hatte ich ein paar Schwierigkeiten, da die Figuren manchmal nicht richtig aufeinander eingegangen sind.
4 von 5 Sternen!
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