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Veröffentlicht am 18.09.2017

Mörderisch gute Unterhaltung, die nur an manch einer Stelle etwas schleppend ist

Nevernight - Die Prüfung
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Klappentext
„In einer Welt mit drei Sonnen,
in einer Stadt, gebaut auf dem Grab eines toten Gottes,
sinnt eine junge Frau, die mit den Schatten sprechen kann, auf Rache.

Mia Corvere kennt nur ein Ziel: ...

Klappentext
„In einer Welt mit drei Sonnen,
in einer Stadt, gebaut auf dem Grab eines toten Gottes,
sinnt eine junge Frau, die mit den Schatten sprechen kann, auf Rache.

Mia Corvere kennt nur ein Ziel: Rache. Als sie noch ein kleines Mädchen war, haben einige mächtige Männer des Reiches – Francesco Duomo, Justicus Remus, Julius Scaeva – ihren Vater als Verräter an der Itreyanischen Republik hinrichten und ihre Mutter einkerkern lassen. Mia selbst entkam den Häschern nur knapp und wurde unter fremdem Namen vom alten Mercurio großgezogen, einem Antiquitätenhändler. Mercurio ist jedoch kein gewöhnlicher Bürger der Republik, er bildet Attentäter für einen Assassinenorden aus, die »Rote Kirche«. Und Mia ist auch kein gewöhnliches Kind, sie ist eine Dunkelinn: Seit der Nacht, in der ihre Familie zerstört wurde, wird sie von einer Katze begleitet, die in ihrem Schatten lebt und sich von ihren Ängsten nährt. Mercurio bringt Mia vieles bei, doch um ihre Ausbildung abzuschließen, muss sie sich auf den Weg zur geheimen Enklave der »Roten Kirche« machen, wo sie eine gefährliche Prüfung erwartet …“

Gestaltung
Das Cover gibt die Stimmung des Buches sehr gut wieder: düster, bedrohlich, unheimlich und grausam. Das Blut an den Händen des Mädchens und ihr Messer, der Schatten im Hintergrund, die Katze…das alles greift wichtige Handlungselemente des Buches auf und das gefällt mir gut. Nicht ganz so schön finde ich, dass das Mädchen recht computeranimiert oder irgendwie so unnatürlich von der Figur her aussieht. Auch im Inneren ist das Buch schön aufgemacht, denn dort findet sich eine Karte, die sehr bei der Orientierung hilft.

Meine Meinung
Schon bevor ich angefangen habe zu lesen, hatte ich sehr viele unterschiedliche Meinungen zu dem Buch gehört, die teilweise sehr stark auseinander gingen. Darum war ich sehr gespannt und wollte mir ein eigenes Bild machen. Mit dem Schreibstil des Autors kam ich eigentlich ganz gut klar. Er hat oftmals interessante Vergleiche angestellt oder Wortneuschöpfungen verwendet, die faszinierend waren. Gleichzeitig fand ich die Art, wie der Autor die Dinge beschreibt ansprechend, aber manchmal auch zu ausufernd und ausladend. So kam ich nicht umhin, das Poetische am Schreibstil zu bewundern (was auch recht konträr manch einer vulgäreren Bezeichnung entgegensteht), aber ihn manchmal auch als anstrengend zu empfinden.

Anfangs bin ich etwas schwer in die Geschichte hineingekommen, weil so viel erklärt wurde, mir alles sehr verschachtelt erschien und die Szenen oftmals wechselten. So empfand ich den Einstieg als etwas mühsam und anstrengend, da ich mir recht orientierungslos vorkam. Mit der Zeit hat sich dies aber gebessert und ich hatte nicht mehr so viel Mühe, den Faden nicht zu verlieren. Ich hatte mich aber auch schnell von den teilweise sehr langen Fußnoten ablenken lassen und es dauerte etwas, bis ich für mich eine ideale Lösung gefunden hatte, mit diesen umzugehen.

Die Fußnoten sind für mich ein schönes Gimmick der Geschichte. Man kann sie lesen, da sie teils lustige, teils interessante Randinformationen und Zusätze über die Geschichte, das Setting oder die Figuren beinhalten. Liest man sie nicht, ist dies aber auch nicht schlimm, da man die Handlung auch ohne diese versteht. Bei den längeren Fußnoten fiel es mir manchmal schwer, danach wieder in die Handlung reinzufinden, sodass ich die letzten Sätze der Handlung nochmals lesen musste. Aber mit der Zeit hatte ich einen für mich passenden Umgang mit den Fußnoten herausgefunden und konnte die Geschichte genießen.

„Nevernight“ ist ein sehr detailliertes Buch, das vor allem auch zeigt, wie intensiv der Autor sich mit seiner phantastischen Welt auseinander gesetzt hat. Ich fand es super beeindruckend, dass ich beim Lesen gespürt habe, wie viel Arbeit, Mühe und Gedanken Jay Kristoff in sein Werk gesteckt hat und wie viel Liebe zum Detail spürbar war. Manchmal stand mir einfach nur der Mund auf vor lauter Staunen angesichts all der Details und Infos.

Die Handlung ist eindeutig nichts für zartbesaitete Seelen. Von brutalen Morden über fließendes Blut, abgehackte Arme und skrupellose Prüfungen ist wirklich alles dabei. Protagonistin Mia befindet sich nämlich an einer Schule für Assassinen und an dieser geht es wirklich heftig zu. Jay Kristoff geht auch nicht gerade zimperlich mit den Figuren um und beschreibt die brutalen Geschehnisse auch schonungslos. Hier möchte ich also allen, die Brutalität nicht mögen und damit nicht klar kommen, eine Warnung aussprechen. Mich persönlich hat das nicht so sehr gestört.

Zudem war die Handlung auch sehr spannend, da sie komplex angelegt war und neben der Gegenwart auch immer Einblicke in Mias Vergangenheit ermöglicht hat. Es gab außerdem auch wirklich rasante Szenen, bei denen ich an den Seiten geklebt habe. Nichtsdestotrotz kamen mir manche Kapitel aber auch recht lang vor, was meiner Meinung nach daran lag, dass mir doch manche Stellen etwas schleppend vorkamen und mir das Tempo etwas fehlte.

Die Handlung und Atmosphäre erinnerte mich teilweise auch sehr an die Serie Game of Thrones (nur mit Hogwartsfeeling), welche ich mag. Zudem fand ich die Mischung aus Humor/Sarkasmus und der düsteren Handlung sehr interessant und spannend. Auch mochte ich Mia als Protagonistin gerne, denn sie ist taff, absolut hart und gefährlich. Ihre Gedanken- sowie Gefühlswelt wurde für mich zudem nachvollziehbar dargestellt und das obwohl sie sich gefühlsmäßig aufgrund ihrer Assassinen Ausbildung distanziert. Begleitet wird sie von einer geheimnisvollen Katze mit besonderen Fähigkeiten, die ich richtig interessant fand und zu der ich gar nicht so viel sagen möchte außer, dass sie zu einigen Spekulationen und Vermutungen anregt.

Fazit
In „Nevernight – Die Prüfung“ begegnet der Leser einer spannenden, auch brutalen Handlung im Stil von Game of Thrones. Protagonistin Mia hat mir persönlich sehr gut gefallen, da sie taff war. Die Handlung war für mich durchaus rasant und spannend, auch wenn sie mir an manch einer Stelle etwas schleppend vorkam. Faszinierend waren der Detailreichtum der Geschichte und die Komplexität des Settings. Hier hat der Autor grandiose Arbeit geleistet! Seine Liebe für seine Geschichte war geradezu spürbar. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie es mit Mia weiter geht!
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Nevernight – Die Prüfung
2. Godsgrave (bereits auf Englisch erschienen)
3. ???

Veröffentlicht am 17.09.2017

Cooles, magisches Setting mit einem packenden Showdown am Ende

Vier Farben der Magie
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Klappentext
„Es gibt vier Farben der Magie: Im roten London befindet sie sich im Gleichgewicht mit dem Leben. Im weißen London wird die Magie versklavt, kontrolliert, unterdrückt. Dem grauen London ist ...

Klappentext
„Es gibt vier Farben der Magie: Im roten London befindet sie sich im Gleichgewicht mit dem Leben. Im weißen London wird die Magie versklavt, kontrolliert, unterdrückt. Dem grauen London ist sie fast abhandengekommen. Und im schwarzen London hat sie das Leben selbst vertilgt.
Als einer der wenigen Antari springt Kell zwischen den verschiedenen Welten hin und her. Doch er führt ein Doppelleben: Er ist Botschafter der Könige, aber auch ein Schmuggler. Eines Tages wird ihm als Bezahlung für einen außergewöhnlichen Botengang ein schwarzer Stein zugesteckt. Dass es sich um ein mächtiges magisches Artefakt handelt, merkt er erst, als er sich von einem gefährlichen Feind verfolgt sieht, der ihm das gute Stück abjagen möchte und dabei vor keinem Mittel zurückschreckt.
Auf der Flucht trifft der Magier die gewitzte Diebin Delilah Bard, die Kell zunächst ausraubt, ihm dann aber hilft. Allerdings erwartet sie eine Gegenleistung von ihm ...“

Gestaltung
Das Cover finde ich sehr passend und richtig schön, denn die Farben greifen den Inhalt des Buches auf: die verschiedenen Farben der Magie rot, weiß, grau und schwarz. Zudem mag ich das Spiel mit den Negativen des Titels und dass man in dem roten Kreis, der ein wahrer Eyecatcher ist, eine Karte und der Schattenfigur kleine Lichtpunkte erkennen kann. So sind schöne Details im Cover versteckt.

Meine Meinung
Da die neue Trilogie von V.E. Schwab im englischsprachigen Original ziemlich gehyped und gelobt wurde, war ich sehr gespannt auf „Vier Farben der Magie“, denn nicht alles was gehyped wird, findet auch hier Anklang. Ich fand den Auftaktband zu Frau Schwabs Trilogie jedoch sehr spannend und vor allem die Idee und das Setting des Buches haben mir gefallen und es mir angetan.

In „Vier Farben der Magie“ gibt es nämlich vier Londons, die unterschiedlichen Farben und Magiestufen zugeordnet sind. So ist im roten London die Magie mit der Welt im Gleichgewicht, während sie im grauen so gut wie nicht existent ist. Im schwarzen hat sie alles ausgelöscht und im weißen London wird sie kontrolliert. Die Autorin hat es dabei ausgezeichnet geschafft, die unterschiedlichen Welten voneinander abzuheben und zu trennen. Jedes London bekam seine eigene Geschichte und seine eigenen Charakterzüge, die dem Leser auch nachvollziehbar dargelegt wurden, ohne jedoch zu überschwänglich und detailliert zu werden. V.E. Schwab hat sich stets auf das Wesentliche fokussiert, sodass ich nicht mit unnötigen Informationen über das doch auch sehr komplexe Setting überschwemmt wurde und mich auch auf die Handlung konzentrieren konnte.

Hier folgt der Leser Protagonist Kell, der ein Magier ist, zwischen den verschiedenen Welten wechseln kann und mir etwas unnahbar vorkam. Seine Motive und Beweggründe blieben mir manchmal etwas verschlossen. Ein weiterer Handlungsstrang ist der von Diebin Delilah - kurz Lila. Sobald diese beiden Figuren aufeinander treffen, geht in der Geschichte die Post ab. Dann wird es richtig spannend und am Ende gibt es auch einen packenden Showdown, der eine unglaubliche Sogwirkung ausübt.

Gleichzeitig gab es ab und an aber auch immer wieder Strecken, in denen ich mich anstrengen musste, am Ball zu bleiben, weil der Handlung dann doch etwas das Tempo fehlte und ich den Eindruck hatte, auf der Stelle zu treten. Glücklicherweise wurden diese Strecken immer wieder von Spannungshöhepunkten unterbrochen, sodass ich darüber hinwegsehen konnte und am Ende mit einem spannenden Finale belohnt wurde.

Fazit
Mit „Vier Farben der Magie“ hat V.E. Schwab einen spannenden Auftaktband einer neuen Fantasytrilogie geschaffen, die mich vor allem durch ihr fantasievolles Setting überzeugt hat. Gleichzeitig müssen die beiden Protagonisten einige Hürden überwinden, um ihre Aufgabe erfüllen zu können. Auch wenn mir hier streckenweise etwas das Tempo gefehlt hat, gibt es doch immer wieder Höhepunkte und am Ende sogar einen packenden Showdown, sodass ich die kleinen Strecken schnell vergessen habe. So macht Lesen Spaß und ich freue mich schon darauf, zu erfahren wie Kells und Lilas Geschichte weiter geht!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Vier Farben der Magie
2. Die Verzauberung der Schatten (erscheint am 23.November 2017 auf Deutsch)
3. A Conjuring of Light (bereits auf Englisch erschienen)

Veröffentlicht am 17.09.2017

Mit Baz‘ Auftreten nimmt Simons Geschichte richtig Fahrt auf

Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow Roman
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Klappentext
„Simon Snow ist der mächtigste Zauberer, den die Welt der Magie je hervorgebracht hat. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass Simon völlig unfähig ist, seine magischen Kräfte zu steuern. Aber ...

Klappentext
„Simon Snow ist der mächtigste Zauberer, den die Welt der Magie je hervorgebracht hat. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass Simon völlig unfähig ist, seine magischen Kräfte zu steuern. Aber dafür ist ja Watford da, das Zaubererinternat. Für Simons Zimmergenossen Baz – Vampir aus angesehener Familie und Simon in freundlichem Hass zugetan – ist er, der Auserwählte, eine wahre Fehlbesetzung. Am liebsten würde Baz den Magie sprühenden Simon mit seinen spitzen Zähnen ein für alle Mal erledigen. Doch dazu kommt es nicht, vorerst zumindest. Denn die verfeindeten Jungs tun sich zusammen, um gemeinsam mit ihrer blitzgescheiten Schulkameradin Penelope den Mord an Baz' Mutter aufzuklären. Für Simon beginnt eine Achterbahn der Gefühle. Und die Welt der Zauberer steht fortan nicht nur in Liebesdingen Kopf.“

Gestaltung
Mir gefällt das Cover sehr gut, da ich den blauen Hintergrund mit den Punkten, die wie Sterne wirken, sehr gerne mag und da das dunkle Blau super zu dem Gelbton passt. Der Titel kommt vor dem Blau auch richtig schön zur Geltung. Der Thron, auf dem Simon Snow sitzt, leuchtet zudem in demselben Gelb. Insgesamt finde ich das Cover so sehr stimmig. Auch, weil es schön zur Handlung passt und ideal auf das dazugehörige Buch „Fangirl“ abgestimmt ist.

Meine Meinung
Nachdem ich zuerst „Fangirl“ gelesen hatte und dort die Passagen über Simon Snow, die dort an jedem Kapitelende auf den Leser warteten, eher den Handlungsfluss unterbrochen hatten, ich Simons Geschichte grundsätzlich aber interessant fand, war ich sehr gespannt auf „Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow“. Ich wollte seine Geschichte gerne in der richtigen Reihenfolge und an einem Stück lesen und ich muss sagen, dass ich Simons Erlebnisse gerne gelesen und verfolgt habe.

Den Beginn von Simon Snows Einzelgeschichte fand ich jedoch etwas zäh und langatmig. Ich habe mich durch die ersten über 100 Seiten durchkämpfen müssen. Die Handlung erschien mir langweilig, da einfach nichts passierte abgesehen davon, dass ich Simon und seine Welt kennen lernte. Das ist zwar nötig für das Verständnis und die Geschichte, aber ich fand es nicht sonderlich interessant, weil es nichts neues war, da ich das Wichtigste schon aus „Fangirl“ wusste.

Doch glücklicherweise nahm die Handlung dann irgendwann Fahrt auf und ich war froh, dass ich zu Beginn durchgehalten und mich durch den zähen Anfang gekämpft hatte. Mit dem Auftauchen von Simons Erzrivalen, Zimmergenossen und erklärten Todfeindes Baz kommt frischer Wind in die Handlung. Baz hat unterhaltsame, ironische Sprüche auf den Lippen und seine arrogante, hochnäsige Art hat mich gut amüsiert.

Vor allem gefiel mir dann auch die Beziehung zwischen Baz und Simon. Ich fand ihre gemeinsamen Auftritte sehr herzerwärmend und musste jedes Mal zufrieden vor mich hinlächeln, wenn ich von beiden gelesen habe. Man spürt einfach, dass beiden „Feinde“ sich eigentlich doch mögen und ihr Umgang miteinander gefiel mir ausgesprochen gut.

Simons Geschichte weist allerdings auch einige Parallelen zu Harry Potter auf. Ein Waisenjunge, eine Schule für Zauberei, eine neunmalkluge beste Freundin…das ist erst der Anfang. Mich persönlich haben die Parallelen nicht gestört, da ich Harry Potter mag und gerne an die Geschichte erinnert werde. Was ich dafür recht schade fand war, dass man die Handlung doch sehr vorausahnen und vorhersehen konnte. Ich hätte mir mehr Überraschungen und packende Wendungen gewünscht.

Fazit
Mit „Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow“ hat Rainbow Rowell ein schönes Gimmick zu ihrer „Fangirl“-Geschichte verfasst, das Simons Geschichte erzählt und sie für „Fangirl“-Fans erlebbar macht. Mir haben ganz besonders Baz und die Beziehung zwischen Simon und ihm gefallen. Die beiden zusammen waren zuckersüß und ich habe jeder gemeinsamen Szene entgegengefiebert. Die Harry Potter Parallelen haben mich persönlich nicht gestört, dafür fand ich es schade, dass die Handlung etwas vorhersehbar war.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband (diese Geschichte umfasst die im Buch „Fangirl“ angeschnittene Geschichte von Simon Snow)

Veröffentlicht am 17.09.2017

Sehr kreative Mischung aus Sci-Fi, Fantasy und Realität mit kleiner Kritik

Alle Vögel unter dem Himmel
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Klappentext
„Patricia Delfine merkt früh, dass sie eine Hexe ist. Schließlich kann sie mit den Vögeln sprechen – oder konnte es früher zumindest einmal (an jenem warmen Sommertag). Laurence Armstead ist ...

Klappentext
„Patricia Delfine merkt früh, dass sie eine Hexe ist. Schließlich kann sie mit den Vögeln sprechen – oder konnte es früher zumindest einmal (an jenem warmen Sommertag). Laurence Armstead ist ein Nerd: Schon als Highschool-Schüler erfindet er in seinem Kinderzimmer eine Zeitmaschine, die es ihm erlaubt, zwei Sekunden in die Zukunft zu reisen. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, werden sie schnell Freunde.
Gegen Ende der Schulzeit verlieren sie sich aus den Augen, nur um sich einige Jahre später in San Francisco wiederzutreffen: Doch der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig: Die Welt wird gerade von einer ökologischen Katastrophe heimgesucht: Ganze Regionen versinken im Meer, Flüchtlingsströme durchziehen die Welt. Wissenschaftler wie Hexen suchen nach einem Ausweg, können sich jedoch nicht einigen. Laurence und Patricia finden sich auf unterschiedlichen Seiten der Auseinandersetzung wieder und müssen sich fragen: Wem können wir trauen, wenn die Welt aus den Fugen gerät, dem Verstand oder dem Gefühl?“

Gestaltung
Für einen Science-Fiction-Roman ist das Cover ziemlich außergewöhnlich und unscheinbar – und genau das macht es gerade zu einem besonderen Hingucker. Vor dem blauen Hintergrund sehen die Vögel und Sterne sehr schön aus. Zudem wirkt das Cover auf mich gar nicht so wie das eines Fantasyromanes, vielmehr erinnert es mich an ein Stoffmuster einer Bluse. Das ist mal etwas ganz anderes! Zudem ist es schön schlicht und mit den geradlinigen Buchstaben auch sehr elegant. Dieses besondere Cover passt wirklich hervorragend zu der mehr als besonderen Geschichte dieses Buches.

Meine Meinung
Nerd trifft auf Hexe! Wenn das nicht mal eine spannende Grundidee ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Alleine dieser Gedanke hat mich zu „Alle Vögel unter dem Himmel“ greifen lassen und nun auch nach dem Lesen muss ich sagen, dass ich sehr begeistert von der tollen Idee des Buches. Charlie Jane Anders kombiniert hier unsere moderne Realität sowie unsere Alltagsprobleme mit Wissenschaft, Technik und Hexen. Das hat mir wirklich sehr gefallen. Gerade dass die Autorin auch Probleme aufgreift, die sehr aktuell sind, fand ich klasse. So begegnen dem Leser neben Klimakatastrophen wie dem Versinken bestimmter Länder im Meer auch Flüchtlingskrisen. Aktualität pur!

Kombiniert wird dies mit einer Liebesgeschichte zwischen der Hexe Patricia und dem Wissenschafts-Nerd Laurence. Hier wurde ich mit manchmal sehr intensiven Liebesszenen überraschz, mit denen ich ehrlich gesagt gar nicht gerechnet hatte. Ich hatte schon erwartet, dass es um die Gefühle zwischen den beiden geht, aber eigentlich hatte ich nicht mit solchen Szenen gerechnet. So gab es einfach ab und an erotische Szenen, die für mich nicht unbedingt nötig gewesen wären und die ich in dieser Geschichte nicht gebraucht hätte.

Der Konflikt zwischen den zwei Seiten (Wissenschaft und Hexen) gefiel mir wiederum sehr, denn dies führte zu einigen Komplikationen und Konflikten bei der Suche nach der Lösung der Katastrophen und auch für Patricia und Laurence. Diese Lösungsansätze haben sehr schön leicht futuristische Technik mit Fantasy in Form von Hexen und Magie vermischt, was ich unglaublich kreativ fand.

Zudem fand ich die Idee der Autorin, das Buch mit der Kindheit der Protagonisten beginnen zu lassen, sehr klasse. So lernte man Laurence und Patricia schon von klein auf kennen und konnte ihre Denkweisen und Hintergründe viel besser verstehen. Zudem scheut Charlie Jane Anders auch nicht vor Zeitsprüngen, egal wie groß, denn nach der Kindheit erleben wir die Hexe und den Nerd wie sie sich als Erwachsene wiederbegegnen. Hierbei muss ich aber auch anmerken, dass für mich die zweite Hälfte etwas langgezogen wirkte und ich nur mühsam vorankam. Woran dies genau lag, kann ich gar nicht genau benennen, aber irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas, das mich gepackt und nicht mehr losgelassen hat.

Fazit
„Alle Vögel unter dem Himmel“ verbindet Science-Fiction, Fantasy und unsere reale Welt auf kreative Weise. Der Ideenreichtum der Autorin war grandios und vor allem dass sie wirklich aktuelle Probleme und Zeitströmungen eingefangen und deren möglichen, zukünftigen Entwicklungen dargestellt hat, hat mich beeindruckt. Gleichzeitig fehlte mir in der zweiten Hälfte der Handlung ein wenig das gewisse „Mehr“, das mich vollends mitgerissen hätte. Zudem gab es ab und an Szenen, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte und die für mich auch nicht zwingend nötig gewesen wären.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 11.09.2017

Spannungshöhepunkte sind vorhanden, leider zieht sich die Handlung etwas

Cloud
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Klappentext
„Emma ist verliebt: Paul versteht sie wie kein anderer, seit ihr kleiner Bruder verstorben ist. Die beiden haben sich zwar noch nie getroffen, aber online teilen sie alles miteinander. Paul ...

Klappentext
„Emma ist verliebt: Paul versteht sie wie kein anderer, seit ihr kleiner Bruder verstorben ist. Die beiden haben sich zwar noch nie getroffen, aber online teilen sie alles miteinander. Paul will alles über sie wissen und Emma schneidet bereitwillig ihr ganzes Leben für ihn mit. Immer wieder fallen ihm Überraschungen ein, die er ihr über das Internet per Knopfdruck schickt. Aber die netten kleinen Gefallen, die Paul ihr tut und ihr Leben schöner machen, bekommen bald einen bitteren Beigeschmack. Denn für Paul scheint Emma das einzige Fenster zur Welt zu sein. Ihrem Wunsch, sich endlich zu treffen, weicht er aus. Was ist los mit Paul – und gibt es ihn überhaupt?“

Gestaltung
Das Covermotiv passt wie die Faust aufs Auge zur Geschichte. Mir gefällt vor allem die Idee, dass das Jungengesicht aus vielen kleinen Quadraten, die Pixel oder Bilder sein können, zusammengesetzt ist. So wirkt das Cover schon recht technisch und futuristisch, wie es auch die Handlung ist. Den Jungenkopf an sich finde ich eigentlich nicht so schön, aber nach der Lektüre des Buches merkt man einfach, wie gut und stimmig das Cover die Handlung wiederspiegelt, sodass ich es im Endeffekt sehr gelungen finde.

Meine Meinung
„Cloud“ war mein erstes Buch von Claudia Pietschmann und es hat mich vor allem aufgrund des schon leicht gefährlich klingenden Klappentextes sehr angesprochen. Das Buch greift das Thema der voranschreitenden Technologisierung und ein wenig auch das der Internetbekanntschaften und der damit verbundenen Probleme auf. So lernt Protagonistin Emma in einer Facebookgruppe Paul kennen, der sich immer mehr in ihr Leben drängt und durch den Emmas Leben wirklich gefährlich wird…lebensgefährlich.

Mir hat das Buch gut gefallen, aber leider konnte es mich nicht komplett mitreißen und begeistern. Dies lag zum einen an den vielen Längen, die das Buch parat hielt. So empfand ich gerade die erste Hälfte als recht langwierig, weil abgesehen von Chats, Gesprächen, Emmas Trauer um ihren verstorbenen Bruder und Gedanken einfach nichts passierte. Der erste Spannungshöhepunkt kam für mich in der Hälfte des Buches, als es um Paul ging und Enthüllt wurde, wer hinter Emmas Chatbekanntschaft steht.

Dies fand ich wirklich grandios gelöst und vor allem wurde ich richtig überrascht von dem Geheimnis, das Paul verborgen hat. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit! Hier hat die Autorin eine klasse Idee gehabt, die mir persönlich bisher auch in noch keinem anderen Buch begegnet ist. Gleichzeitig konnte ich vorher auch stets miträtseln, wer hinter Paul steckt und was es mit ihm auf sich hat. Dieses Spekulieren hat mir super gut gefallen. Zudem mochte ich den Schreibstil der Autorin sehr, da sie die Gefühle gut beschrieben hat, genau das richtige Maß an Detailreichtum hatte und er sich flüssig lesen lies.

Leider flaute die Handlung nach diesem ersten Höhepunkt dann aber wieder ab und fokussierte sich wieder stark auf die Gedanken von Emma, ihre Beziehung zu Paul und zu ihrem besten Freund Matt. Immer wieder wurde dann auch auf ihre Trauer sowie die Probleme ihrer Eltern eingegangen, was auf mich jedoch ein wenig eingestreut wirkte, weil es plötzlich wieder aufgegriffen wurde, aber vorher lange Zeit einfach ignoriert wurde. Am Ende wartet dann nochmal ein Höhepunkt auf den Leser und da konnte ich das Buch dann auch wirklich kaum aus den Händen legen, weil es brenzlig und gefährlich wurde. Gleichzeitig war ich nicht ganz zufrieden mit dem Ende in Form eines Epilogs, weil es für mich etwas abrupt war, alles schnell abgehandelt bzw. erklärt wurde und ein Aspekt hinsichtlich Pauls Vater für mich offen geblieben ist. Leider muss ich sagen, dass die Handlung sich für mich oftmals einfach nur gezogen hat und dass ich mich oft auch sehr über Emma aufgeregt habe.

Grundsätzlich war mir Emma nicht unsympathisch. Ihre Trauer um ihren kürzlich verstorbenen Bruder war sehr greifbar und auch ihr Verhalten war authentisch. Allerdings war sie einfach unfassbar naiv, leichtgläubig und hat wenig über ihr Tun nachgedacht. So gibt sie einfach wichtige Passwörter an den ihr fremden Paul weiter oder filmt ihr Haus und ihr gesamtes Leben, ohne weiter über Konsequenzen nachzudenken. Auch fand ich ihr Verhalten manchmal einfach nur zum Kopfschütteln und ich habe mich darüber aufgeregt. Ich konnte auch öfters nicht nachvollziehen, warum Emma bestimmte Handlungsmöglichkeiten, die naheliegend und am logischsten gewesen wären, nicht durchführen wollte (z.B. die Hilfe ihrer Eltern suchen), da Emmas Gründe für mich nicht so kräftig und gewichtig wirkten. Matt hingegen fand ich unheimlich lieb und nett. Er ist ein guter Freund und man merkt ihm an, wie viel Emma ihm bedeutet. Er war mein Held dieses Buches, denn er hatte oft kluge Einfälle und war einfach sympathisch.

Fazit
Insgesamt ist „Cloud“ ein Buch mit viel Potenzial und einem tollen Schreibstil, der sich flüssig und schnell runter liest. Die Handlung war für mich etwas zähflüssig bis sie zu ein paar Höhepunkten kam. Die Spekulationen rund um den geheimnisvollen Paul und vor allem das brenzlige und vor Gefahren strotzende Ende mochte ich sehr. Allerdings waren Emmas Handlungen und vor allem ihre Naivität für mich manchmal zum Kopfschütteln.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband