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Veröffentlicht am 08.04.2020

Dieses Buch übertrifft meine hohen Erwartungen um Längen!

Spellslinger – Karten des Schicksals
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Klappentext
„Magie ist auch nur Trickserei. Zumindest größtenteils …

Kellen wird bald 16 und steht kurz vor seiner Magierprüfung. Das Problem ist, dass seine Kräfte Stück für Stück schwinden. Und das ...

Klappentext
„Magie ist auch nur Trickserei. Zumindest größtenteils …

Kellen wird bald 16 und steht kurz vor seiner Magierprüfung. Das Problem ist, dass seine Kräfte Stück für Stück schwinden. Und das noch viel größere Problem ist, dass er vom Sohn des mächtigsten Clan-Lords zum Diener absteigen würde, wenn er durchfällt! Doch so schnell gibt er nicht auf. Während andere mit Elementen zaubern, spielt Kellen geschickt mit Worten. Bisher hat er sich so durchs Leben getrickst – und gewinnt sogar sein erstes Duell, auch wenn er dabei fast draufgeht. Glücklicherweise erscheint genau in diesem Moment eine Fremde, die ihn ganz ohne Magie wiederbelebt. Zusammen stoßen die beiden auf Intrigen, die alles infrage stellen, woran Kellen je geglaubt hat.“

Gestaltung
Mir gefällt das Cover total gut, denn es sieht aus wie eine große Karte aus einem Kartenspiel. Dabei sieht man sehr detaillierte Zeichnungen zweier Figuren, die wie bei einer Spielkarte gespiegelt sind. Die Zeichnungen finde ich richtig gelungen und beeindruckend, da sie vom Stil her an Kohlezeichnungen erinnern. Die Kombination aus schwarz, weiß und rot gefällt mir auch sehr gut, weil diese Farbkombination zum Kartenthema passt. Außerdem hebt sich die Gestaltung von anderen Covern auf dem Buchmarkt ab.

Meine Meinung
Seit ich zum ersten Mal von „Spellsinger – Karten des Schicksals“ gehört hatte, war ich Feuer und Flamme für dieses Buch und wollte es unbedingt lesen. Dementsprechend hohe Erwartungen hatte ich an die Geschichte, in der es um Kellen geht, der eine Prüfung ablegen muss, damit er als Magier gilt. Doch Kellens Kräfte werden immer schwächer und wenn er die Prüfung nicht besteht, wird er zum Diener degradiert. Glücklicherweise ist er gut mit Worten, sodass er sein erstes Duell gewinnt. Allerdings läuft nicht alles nach Plan und so hilft ihm eine Fremde. Mit dieser entdeckt er Intrigen, mit denen Kellen im Leben nicht gerechnet hätte…

Wie gesagt, meine Erwartungen waren hoch und sie wurden auch nicht enttäuscht! Besonders positiv ist mir der humorvolle Schreibstil des Autors aufgefallen. Ich muss ja sagen, dass ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte, dass dieses Buch auch meine Lachmuskeln anregen würde. Darum wurde ich hier wirklich positiv überrascht. Mich hat der Autor hier total angesprochen und mir mehr als einmal eine große Freude beschert.

Die Handlung hatte genau das, was ich mir erhofft hatte. Sie ist magisch, fesselnd, voller Prüfungen und Wendungen und zum Ende hin haute sie mich einfach nur um. Protaognist Kellen tut sich schwer damit, seine Magie zu entfachen, was angesichts der Magieprüfung, die er ablegen muss, alles andere als vorteilhaft ist. So kommt es zu spannenden und auch dramatischen Situationen, denn die Duelle sind ziemlich schwierig. Total gut gefallen hat mir auch, dass Kellen zusammen mit einer Fremden (Ferius) einer Verschwörung auf die Schliche kommt. So fieberte ich nicht nur angesichts der hohen Spannung der Geschichte mit, sondern überlegte auch angesichts der Intrigen, was uns erwarten würde.

Das Ende war dann das reinste Feuerwerk. Eine Enthüllung folgte direkt auf die nächste, sodass mein Herz zum Rasen gebracht wurde und ich nicht mehr wusste wie mir geschah angesichts all des neuen Wissens. Es war total temporeich und einfach genial gemacht. Auch mochte ich das gesamte Setting mit einer magiebasierten Welt, denn in „Spellsinger“ sind die Magier mächtig und all diejenigen ohne Magie nichts wert. Dabei fand ich gerade das Konzept der Magie total toll, denn bei der Magierprüfung werden Tattoos aktiviert, die mit den Elementen zusammenhängen.

Kellen ist der Protagonist und er ist 15 Jahre alt. Mir gefiel an ihm die Entwicklung, die er im Verlauf des Buches durchmacht, denn er verändert sich und zeigt, dass er seinen Charakter noch formt. Auch gefielen mir sein Ehrgeiz und sein Einfallsreichtum gut. Ferius ist eine Fremde, die Kellen aus der Patsche hilft und wer denkt, dass sich hier eine Liebesbeziehung anbahnt, dem kann ich sagen, dass dem nicht so ist. Dies fand ich persönlich super erfrischend, denn „Spellsinger“ zeigt, dass es keine Liebesgeschichte braucht, um ein geniales Buch zu sein. Kellen und Ferius sind ein sehr ungleiches Paar, das aber ein klasse Gespann für diese Geschichte dargestellt hat. Außerdem ist da noch eine Baumkatze, die für mich der eigentliche Star war.

Fazit
„Spellsinger – Karten des Schicksals“ ist ein wunderbarer Auftaktband, der meinen immens hohen Erwartungen mehr als gerecht geworden ist. Die Geschichte sprudelt vor fantasievollen Einfällen und Humor. Neben dem großen Spaßfaktor kommt aber auch die Spannung nicht zu kurz, denn es gibt einige gefährliche Situationen und eine Verschwörung, die aufgedeckt werden muss. Gerade das Ende dieses Bandes ist ein Feuerwerk an Enthüllungen, die dafür sorgen, dass man am liebsten direkt den zweiten Band lesen würde.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Spellsinger – Karten des Schicksals
2. Shadowblack (erscheint am 23.10.2020 auf Deutsch)
3. Charmcaster (bereits auf Englisch erschienen)
4. Soulbinder (bereits auf Englisch erschienen)
5. Queenslayer (bereits auf Englisch erschienen)
6. Crownbreaker (bereits auf Englisch erschienen)

Veröffentlicht am 08.04.2020

Etwas durchwachsen, hatte seine Vor- und Nachteile

Das wandelnde Schloss
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Klappentext
„Nach "Fauler Zauber" ein weiterer Fantasy-Klassiker von Diana Wynne Jones im neuen Gewand Die Romanvorlage für "Das wandelnde Schloss", verfilmt von Oscar-Preisträger Hayao Miyazaki. Sophie ...

Klappentext
„Nach "Fauler Zauber" ein weiterer Fantasy-Klassiker von Diana Wynne Jones im neuen Gewand Die Romanvorlage für "Das wandelnde Schloss", verfilmt von Oscar-Preisträger Hayao Miyazaki. Sophie hat das große Unglück, die älteste von drei Töchtern zu sein. Jeder in Ingari weiß, dass die Älteste dazu bestimmt ist, kläglich zu versagen, sollte sie jemals ihr Zuhause verlassen, um ihr Glück zu suchen. Und so geschieht, was geschehen muss: Sophie zieht den Zorn einer Hexe auf sich und wird verflucht. Ihre einzige Rettung liegt im wandelnden Schloss. Dort wohnt der mächtige, aber herzlose Zauberer Howl, der sie von ihrem Fluch erlösen könnte. Wenn Sophie ihm nur davon erzählen könnte, doch das verhindert der Zauber, der auf ihr liegt. Also wird Sophie die Hausdame des wandelnden Schlosses und versucht zwischen zynischen Feuerdämonen und magischen Welten, ihre alte Gestalt zurückzuerlangen. Der Klassiker des Fantasy-Urgesteins Diana Wynne Jones in Neuausstattung“

Gestaltung
Der schwarze Hintergrund vor dem Titel und Covermotiv in bunten Farben gezeichnet sind, gefällt mir gut. Vor allem sieht das Cover so aus als sei es auf den schwarzen Hintergrund mit leuchtender Kreide gezeichnet oder eingekratzt worden. Dabei finde ich es besonders schön, dass das wandelnde Schloss vor der hellorangenen Wolke richtig gut zur Geltung kommt. Auch finde ich die Sterne, die am oberen Coverrand zu sehen sind, richtig cool, weil sie so aussehen als würden sie auf das wandelnde Schloss herabregnen.

Meine Meinung
Da ich den Animefilm „Das wandelnde Schloss“ kenne und gut finde, war ich gespannt auf die literarische Umsetzung dieser Geschichte. Der Film ist im Vergleich zum Buch echt freundlich und farbenfroh. Das Buch fand ich im Gegensatz dazu viel düsterer und manchmal auch unheimlicher. Dies hat mich zugegebenermaßen überrascht, denn ich hatte eher mit einer Nacherzählung des Films gerechnet. Ich fand es jedoch gut, dass das Buch so noch Überraschungen für mich parat hielt und sich doch vom Film unterschieden hat.

Etwas anstrengend fand ich jedoch die Flut an Details, die mir entgegenschwappte. Einerseits war es positiv, dass ich so vieles erfahren konnte, was im Film verborgen blieb oder gar nicht erst aufgegriffen wurde. Andererseits fand ich es aber ziemlich überfordernd, mich der Fülle an verschiedenen Einzelheiten entgegenzusehen. Manchmal fühlte ich mich so doch etwas erschlagen von dem Buch.

Gut war hingegen, dass ich die Welt von Protagonistin Sophie neu kennen lernen konnte, da es vieles gab, das mehr Tiefe erhalten hat. So blickte ich genauer hinter die Kulissen und konnte auch Dinge verstehen, die ich beim Film nicht ganz greifen konnte. Insofern war das Buch eine Bereicherung und eine Erweiterung zum Film. Auch fand ich das wandelnde Schloss gut beschrieben und ich hab mich beim Lesen des Öfteren bei dem Gedanken erwischt, dass ich mir das Schloss auch ohne die Filmkenntnisse gut hätte vorstellen können.

Sophie fand ich eine interessante Protagonistin. Vielleicht war sie teilweise zu unfreundlich und widerspenstig. Andererseits hatte sie so aber auch ihren eigenen Kopf, was ich wieder cool fand. So bildete sie auch einen guten Kontrast zu Howl, der eher ängstlich und wie ein Weichei ist. Er wirkte zudem auch sehr zerstreut, was mir beim Lesen manchmal etwas auf die Nerven ging, weil es nicht authentisch wirkte, sondern gekünstelt.

Fazit
Die literarische Ausgabe von „Das wandelnde Schloss“ fand ich eher durchwachsen. Ich fühlte mich etwas erschlagen von all den Details in dieser Geschichte und musste mich beim Lesen dadurch anstrengen. Dafür hatten sie aber den Vorteil, dass ich vieles genauer erfahren habe als im Film und manch eine Entwicklung auch besser verstehen und nachvollziehen konnte.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 08.04.2020

Eine süße Liebesgeschichte, die das Herz erwärmt

Love Challenge
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Klappentext
„LIEBE IST EINFACH …
Seine Mutter will, dass er heiratet. Khai will, dass sie ihn in Ruhe lässt. Also schließen die beiden einen Pakt: Khai wird drei Monate mit der Frau zusammenleben, die ...

Klappentext
„LIEBE IST EINFACH …
Seine Mutter will, dass er heiratet. Khai will, dass sie ihn in Ruhe lässt. Also schließen die beiden einen Pakt: Khai wird drei Monate mit der Frau zusammenleben, die seine Mutter für ihn ausgesucht hat. Danach hören die Kuppelversuche auf und sie akzeptiert ein für alle Mal, dass Khai als Autist einfach nicht für die Liebe gemacht ist.
… ALLES ANDERE ALS EINFACH!
Esme will ein besseres Leben. Für sich und ihre Tochter. Dafür ist sie bereit alles zu tun, selbst in die USA zu fliegen und einen vollkommen Fremden kennenzulernen. Einen extrem attraktiven und etwas sonderbaren Fremden. Sie hat drei Monate Zeit, Khais Herz zu gewinnen. Nur leider ist es viel einfacher, ihr eigenes an ihn zu verlieren!“

Gestaltung
Die Gestaltung mit den verschiedenen Blumen wurde vom ersten Band übernommen, was ich gut finde, da man so sieht, dass es ein Buch von derselben Autorin ist. Die Blumen sehen dabei anders aus als die auf dem ersten Band und ihre Farbgebung passt gut zueinander. Außerdem gefällt mir sehr, wie sie den Titel umranden. Ich mag zudem besonders gerne, dass der Titel mit Glanzprägung veredelt ist und metallisch blau schimmert.

Meine Meinung
Nachdem mir „Kissing Lessons“ gut gefallen hatte, war ich gespannt auf „Love Challenge“, da dieses ebenfalls einen autistischen Charakter beinhaltet: dieses Mal ist es jedoch der männliche Charakter. Besonders interessant fand ich dabei den Twist, dass Khai, so der Name der Hauptfigur, der festen Überzeugung ist, dass er einfach nicht für die Liebe gemacht ist. Deswegen ist er auch nicht auf der Suche. Seine Mutter jedoch überzeugt ihn, dass er für drei Monate mit einer Frau zusammen leben soll, sollte dieses Experiment nicht gelingen, wird sie ihn in Ruhe lassen. Eben jene Frau ist Esme, die Khais Herz gewinnen möchte und ihrs schnell an ihn verliert… aber kann sie Khai dazu bringen, sich in sie zu verlieben?

Ich fand gerade diese letzte Frage beim Lesen unglaublich spannend, da sie immer wieder aufgegriffen wird und bei Esme für einige Zweifel und Unsicherheiten sorgt. Aber nicht nur bei ihr, sondern auch bei mir als Leserin habe ich stets gebangt und gehofft, dass Khai sich auch in Esme verlieben würde. Hierdurch entstand auch eine schöne Sogwirkung, die mich beim Lesen immer bei Laune gehalten hat, selbst bei Stellen, an denen sich die Handlung gefühlt etwas in die Länge zog.

Auch fand ich die Perspektivwechsel schön, denn so konnte ich sowohl in Esme als auch in Khai eintauchen, die beide einen schönen Kontrast zueinander dargestellt haben, denn während er mit manchen Verhaltensweisen bei seiner Umwelt auf Unverständnis stößt, scheint Esme ganz normal zu sein. Gleichzeitig fand ich es bei Khai besonders interessant, Einblicke in seine Gedankenwelt zu erhaschen und mitzuerleben wie er durch seinen Autismus von vielen als unsensibel, distanziert oder „komisch“ wahrgenommen wird.

Dies hat die Autorin in meinen Augen sehr gut umgesetzt und auch für den Leser verständlich dargestellt. Vor allem regte dies in meinen Augen aber auch zum Nachdenken an, da ich immer wieder überlegte, ob wir Menschen uns nicht oftmals zu schnell ein Urteil bilden und andere abstempeln ohne tiefer über eventuelle Gründe für bestimmtes Verhalten nachzudenken. Auch wenn ich bei der Handlung schnell erahnen konnte, welche Bahnen sie einnehmen würde, habe ich mich hieran nicht gestört, da es in „Love Challenge“ einfach um die Liebesgeschichte geht und diese hier wirklich das Herz erwärmt.

Fazit
Wer gerne eine Liebesgeschichte fürs Herz liest, ist bei „Love Challenge“ genau richtig. Hier wird das Rad nicht neu erfunden, aber das muss die Geschichte auch gar nicht, denn durch kleine Aspekte wie die Abmachung mit Khais Mutter oder seinen Autismus kann das Buch mit Neuerungen punkten. Auch mochte ich beide Protagonisten richtig gerne und vor allem fand ich es beeindruckend, wie authentisch Khais Autismus dargestellt wurde.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Kissing Lessons
2. Love Challenge
3. Heart Trouble (erscheint voraussichtlich am 21. Juli 2020 auf Deutsch)

Veröffentlicht am 07.04.2020

Die Botschaft der Geschichte wurde schön verpackt

Agatha Merkwürdens Racheblumen
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Die Botschaft der Geschichte wurde schön verpackt

Klappentext
„Es wird bunt und wild und wunderbar!
Melissas Heimatstadt ist betongrau und ordentlich. Für alles gibt es Regeln - und Melissa kann nichts ...

Die Botschaft der Geschichte wurde schön verpackt

Klappentext
„Es wird bunt und wild und wunderbar!
Melissas Heimatstadt ist betongrau und ordentlich. Für alles gibt es Regeln - und Melissa kann nichts so gut wie sie zu befolgen. Sie hat sogar den Titel »Folgsamstes Kind der Schule« zu verteidigen. Doch dann findet sie unter den Betonplatten auf ihrer Terrasse ein geheimnisvolles Päckchen voller Blumensamen, das alles auf den Kopf stellt. Plötzlich hört Melissa Stimmen und verspürt den Drang, die Samen auszusäen. Aber Agatha Merkwürdens Racheblumen sind launisch und suchen sich ihren ganz eigenen Weg. Und endlich blüht die Stadt wieder auf.“

Gestaltung
Mit den Blumen, die eins zu sein scheinen mit dem Haar des Mädchens, sorgt das Cover auf jeden Fall für Aufsehen. Ich finde gerade die Blumen total schön, weil sie so bunt und vielfältig sind und es bei ihnen viel zu entdecken gibt. Der Zeichenstil des Mädchens gefällt mir auch gut, weil das Mädchen einerseits real aussieht, andererseits erkennt man aber, dass es eine Zeichnung ist. Das Mädchen scheint dabei vor einer gepunkteten Tapete zu stehen, die durch ihre creme-weiße Farbe die Blumen und das Mädchen betont.

Meine Meinung
Die Idee einer grauen, super ordentlichen Stadt, in welcher er strikte Regeln gibt, fand ich interessant und ein wenig erinnerte sie mich an die grauen Männer aus „Momo“. Ein wenig. Durch Agatha Merkwürdens Racheblumen kommt allerdings wieder Farbe und Leben in die Stadt, wodurch die triste Betonwelt wortwörtlich aufblüht. Diese Versinnbildlichung der Macht der Blumen und Pflanzen hat mir persönlich beim Lesen sehr gut gefallen, weil die Blumen zeigen, welche Macht sie haben, um nicht nur Städte wieder aufleben zu lassen.

Mit Melissa, der Protagonistin, konnte ich mich auch sehr gut identifizieren, denn als ich ein kleines Mädchen war, habe ich mich auch immer an die Regeln gehalten und gehorcht. Tatsächlich bin ich wohl auch heute noch ziemlich brav. Darum konnte ich sie aber auch gut verstehen, da ich ähnliche Einstellungen wie sie hatte und so beim Lesen nicht nur in Melissas Gefühlswelt eintauchen, sondern diese auch gut nachvollziehen konnte.

Der Schreibstil der Autorin war meiner Meinung nach auch altersgerecht, da die Sprache über einen nicht zu komplexen Satzbau verfügt und keine schwierigen Wörter auftauchen. Außerdem fand ich, dass die Wortwahl klang, als käme sie wirklich aus einem Kindermund, wodurch sie auf mich sehr locker wirkte. Außerdem gab es immer wieder humorvollere Einschübe, die für gute Unterhaltung gesorgt haben. Nicht unerwähnt möchte ich auch die angenehme Schriftgröße lassen, die in meinen Augen auch jüngere Leser um die 11 Jahre erfreuen wird, da die Buchstaben nicht zu groß, aber auch nicht zu klein gehalten sind.

Mir gefiel auch die Botschaft des Buches sehr, die mit der einbetonierten Stadt und der „Rebellion der Blumen“ einhergeht: achte auf die Natur und beuge dich nicht dem Willen aller. Gerade angesichts der aktuellen „Fridays for future“-Bewegungen ist dies eine Thematik, die aktueller ist denn je und die vor allem auch unsere heutigen Kinder und Jugendlichen interessiert. Somit trifft das Buch genau den Nerv der Zeit.

Die Handlung fand ich insgesamt gut, denn durch die Racheblumen kam einiges Tempo in die triste Welt der Protagonistin, auch wenn ich gerne noch etwas mehr Tempo gehabt hätte. Außerdem war ihre beste Freundin Nia ein regelrechter Wirbelwind, der durch die Geschichte fegte und für Unterhaltung sorgte. Ich hätte ja gerne etwas mehr über Agatha Merkwürden erfahren, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt am Rande. Gefallen hat mir auch die Entwicklung von Melissa, da sie sich aus ihrer folgsamen, passiven Rolle herauswagt.

Fazit
Mit „Agatha Merkwürdens Racheblumen“ wird durch eine süße Idee gezeigt, dass es wichtig ist, seine Natur zu achten und nicht alles abzuholzen oder einzubetonieren. Mit der Protagonistin konnte ich mich gut identifizieren und auch ihre Entwicklung fand ich toll. Die Handlung hat mir gefallen, auch wenn ich sie gerne noch temporeicher gehabt hätte. Die beste Freundin der Protagonistin bringt jedoch frischen Wind mit sich.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 06.04.2020

Vergangene Zeiten treffen auf moderne Elemente und sorgen so für faszinierendes Setting

Die Rebellion von Laterre
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Klappentext
„Vor 500 Jahren versprach der Planet Laterre der Menschheit Hoffnung. Doch heute verhungern die Armen in den Straßen, während Wolken die Sterne verbergen und die herrschende Elite jedes Aufbegehren ...

Klappentext
„Vor 500 Jahren versprach der Planet Laterre der Menschheit Hoffnung. Doch heute verhungern die Armen in den Straßen, während Wolken die Sterne verbergen und die herrschende Elite jedes Aufbegehren rigoros bestraft. Die Revolution wird sich dennoch nicht aufhalten lassen. Und alles wird von drei jungen Menschen abhängen, die unterschiedlicher nicht sein könnten:

Chatine ist eine Diebin, ein Kind der Straße, die alles tun würde, um dem brutalen Regime zu entkommen – einschließlich des Ausspionierens von Marcellus, dem Enkel des mächtigsten Mannes der Welt.

Marcellus wird von seinem Großvater darauf vorbereitet, die Macht zu übernehmen. Doch seit dem Tod seines Vaters, der als Verräter starb, plagen Marcellus immer stärkere Zweifel. Denn sein Vater hat eine kryptische Nachricht hinterlassen, die nur eine Person lesen kann: ein Mädchen namens Alouette.

Alouette ist in einer unterirdischen Zuflucht aufgewachsen, wo sie die letzte Bibliothek der Welt bewacht. Und sie hütet ein Geheimnis, das Laterre endgültig ins Chaos der Revolution stürzen wird.

Als das Schicksal Chatine, Marcellus und Alouette zusammenführt, ist nur eines gewiss: Die Zukunft von Laterre wird von ihren Entscheidungen abhängen, und davon, was sie zu opfern bereit sind: Liebe – oder Freiheit?“

Gestaltung
Das Symbol in der Covermitte, das der heraldischen Lilie der französischen Monarchie ähnelt, sieht in meinen Augen aus als wäre es aus Gold gegossen. Zu den Seiten hin löst sich das Symbol in Flüssigkeit und Spritzer auf, was eine interessante Idee ist angesichts der Handlung des Buches. Der rot-schwarze Hintergrund passt auch gut zu dem goldenen Farbton des Symbols. Die angeleuchteten Monde bzw. Planeten deuten dabei auch schon ein wenig auf die Handlung hin, was ich gut finde, da man so auf den ersten Blick sieht, was einen beim Lesen erwarten könnte.

Meine Meinung
Tatsächlich wurde ich durch den ansprechenden Klappentext neugierig auf die Geschichte, denn in „Die Rebellion von Laterre“ geht es um eine Art düsteres Zukunftsszenario, in welchem sich eine Rebellion andeutet. Eingebunden in diese Entwicklungen sind drei junge Menschen, deren Schicksal miteinander verknüpft zu sein scheint: Chatine, Marcellus und Alouette. Je nachdem wie sie sich entscheiden, wird sich das Schicksal von Laterre ändern…

Das Setting des Buches fand ich sehr besonders und total cool, weil es mal etwas anderes ist. So leben die Menschen nicht mehr auf der Erde, sondern unter anderem auf dem Planeten Laterre. Hier gibt es eine klare Trennung in Klassen: die Elite, die Arbeiter und die Armen. Dabei fand ich die Verbindung von vergangenen Zeiten mit Zukunftselementen total gelungen, denn die Lebensbedingungen auf Laterre erinnern eher an die Vergangenheit, obwohl die Geschichte in der Zukunft spielt und die Menschen auf fremden Planeten wohnen. Eine interessante Kombination, wie ich finde!

Das Klassensystem zeigt auch eindeutig, dass die Lebensumstände nicht nur hart sind, sondern teilweise auch die Menschenwürde verletzend. So kommt ein gesellschaftskritischer Ansatz in die Geschichte, der zeigt, dass eine Einteilung in Klassen, bei denen jeder nur an sich denkt, mehr als grausam ist.

Nachdem ich das Buch beendet hatte, hatte ich im Internet herausgefunden, dass „Die Rebellion von Laterre“ eine Art Neuinterpretation von „Les Misérables“ ist. Ich kenne „Les Misérables“ nicht, aber im Nachhinein erklärte sich mir nun mein Eindruck, den ich beim Lesen hatte, denn ich dachte immer wieder, dass manche Wörter einen französischen „Einschlag“ hatten. Ich fand dies beim Lesen tatsächlich erst auch etwas gewöhnungsbedürftig, da ich es beim Lesen etwas sperrig fand.

Die Handlung und vor allem die drei Charaktere konnten mich jedoch sehr von sich überzeugen. So lernte ich zunächst die drei jungen Helden und ihre Lebenswelten kennen und erlebte anschließend hautnah mit, wie sich ihr Leben auf den Kopf stellte und sich komplett änderte. Verrat und Lügen von Menschen, denen sie trauten oder die Wahrheit über bestimmte Dinge, an die sie glaubten, zeigen, dass es ein Lügengebilde gab, in dem sie lebten. Hierdurch gibt es spannende Erkenntnisse, die durch die Frage, inwieweit die drei das Schicksal von Laterre in ihren Händen halten, noch fesselnder werden. Das Ende ist durchaus zufriedenstellend, gleichzeitig wirkte es auf mich aber auch so, als wäre es erst der Beginn von etwas ganz großem.

Fazit
Auch wenn ich mich erst an die französischen Begriffe im Text gewöhnen musste, so liest sich „Die Rebellion von Laterre“ dennoch ungemein spannend, da die Handlung voller Lügen und Erkenntnisse ist, die den Weg der Protagonisten bestimmen. Das Setting auf einem fremden Planeten mit fortgeschrittener Technologie in Kombination mit Strukturen der Vergangenheit fand ich sehr reizvoll. Auch gefiel mir der gesellschaftskritische Ansatz der Geschichte gut.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Rebellion von Laterre
2. Between Burning Worlds (erscheint voraussichtlich 2020 auf Englisch)