Eine schöne Coming of Age-Geschichte über Familie und die Relevanz ihres Zusammenhalts
Fast schon bühnenreif
Klappentext
„Das Drama in Cadies Familie gleicht einem Theaterstück: Aus heiterem Himmel eröffnet ihr Vater der Familie, dass er eine uneheliche Tochter hat. Zu allem Überfluss ist Elizabeth ein halbes ...
Klappentext
„Das Drama in Cadies Familie gleicht einem Theaterstück: Aus heiterem Himmel eröffnet ihr Vater der Familie, dass er eine uneheliche Tochter hat. Zu allem Überfluss ist Elizabeth ein halbes Jahr älter als Cadie und soll nun auch noch bei ihnen leben. Schnell hängt der Haussegen schief, denn Elizabeth scheint nicht nur perfekt zu sein, sondern in jeder Hinsicht das komplette Gegenteil von Cadie. Sie hat das Gefühl, dass ihre Halbschwester sie völlig aus ihrem eigenen Leben verdrängt. Sogar ihr Schwarm interessiert sich plötzlich für die unnahbare Elizabeth. Um sich abzulenken, konzentriert Cadie sich nur noch auf ihre Hauptrolle im Schultheaterstück. Aber wird sie es auch schaffen, die Hauptrolle in ihrem Leben zurückzuerobern?“
Gestaltung
Das Cover ist meiner Meinung nach wunderschön geworden, da hier alles zueinander passt. Die verschiedenen Schriftarten des Titels harmonisieren miteinander und vor allem die des Wortes „Bühnen-“ erinnert mich an einen Schriftzug aus Leuchtlettern mitten in Amerika. Auch die bunten Farben passen super zueinander und setzen den Titel gekonnt in Szene. Die Schlaglichter und der rote Teppich tragen ihr Übriges dazu bei und passen auch toll zum Bühnenthema. Die gepunktete Umrandung des Titels erinnert mich dabei an die Strahler um den Spiegel in einer Umkleidekabine im Theater, welches wiederum ebenfalls hervorragend zum Buchinhalt passt.
Meine Meinung
Neben dem stimmigen Cover überzeugte mich auch der Klappentext von „Fast schon bühnenreif“, sodass ich unheimlich gespannt auf das Buch war. In dem Buch geht es um Cadie, deren Vater seiner Familie eröffnet, dass er eine uneheliche Tochter hat, welche etwas älter ist als Cadie. Und welche von nun an bei der Familie leben soll. Elizabeth ist das genaue Gegenteil von Cadie und dennoch schafft sie es, Cadie das Gefühl zu vermitteln, sie aus ihrem eigenen Leben zu drängen. Gut, dass Cadie sich auf das Schultheaterstück und ihre Hauptrolle dort konzentrieren kann. Doch wird sie sich jemals mit Elizabeth verstehen?
„Fast schon bühnenreif“ ist eine schöne Coming of Age Geschichte über Cadie, die lernt, was Familienzusammenhalt wirklich bedeutet. So gesehen ist das Buch eine Art moderne Familiengeschichte für junge Menschen, da die Autorin sehr schön die Bedeutsamkeit einer solchen herausarbeitet und viele Verzweigungen darstellt. Durch das Auftauchen von Elizabeth wird verdeutlicht, was es eigentlich bedeutet, eine Familie zu sein und dass man auch hinter die Fassade anderer Menschen schauen muss.
Mir gefiel es, wie das Buch langsam die Spannung aufbaute und sich dabei vor allem auf seine schönen Charaktere verließ. Cadie mochte ich als Protagonistin dabei sehr gerne, da sie sich anfangs von Elizabeth bedroht fühlte und diese Reaktion absolut verständlich für den Leser war, da Cadie eine besondere Beziehung zu ihrem Vater hat und allein schon die Existenz von Elizabeth ihr Vaterbild zerstört. Im Verlauf des Buches lernt Cadie jedoch so viel dazu, ändert ihre Sichtweisen und wird in meinen Augen viel erwachsener. Diese Entwicklung fand ich sehr bewegen und glaubwürdig. Auch Elizabeth hat mir gut gefallen, denn so perfekt sie anfänglich auch scheint, zeigt sich doch, dass auch sie Geheimnisse hat. Auf diese Weise wurde sie zu einem sehr interessanten Charakter, der pepp in die Geschichte gebracht hat.
Besonders schön hat die Autorin die Beziehungen der Figuren zueinander gestaltet, da diese nicht nur sehr verständlich geschildert wurden, sondern fast schon greifbar waren. Cadie und ihr Vater haben eine besondere Verbindung, die durch Elizabeth einen Knacks erhält…oder doch nicht? Am besten gefiel mir jedoch die Chemie zwischen den beiden Mädchen, da sich hier einiges anbahnte, was ich angesichts der Familiengeschichte als sehr realistisch empfand. Ich hatte so beim Lesen oft den Eindruck als könnte die Geschichte wie ich sie las sich haargenau so im Nachbarhaus abspielen. Dieses Gefühl war echt genial.
Obwohl ich die Handlung als etwas vorhersehbar empfand, konnte sie mich dennoch angesichts der zuvor aufgezählten Punkte gut unterhalten. Die Figuren rissen mich mit und die Frage, ob es Cadie gelingen würde, ihren Platz in der neuen Familiendynamik zu finden, war mein Leseantrieb. Aber gleichzeitig war ich auch neugierig auf Elizabeths Gefühlswelt und darauf, ob Cadie und sie zueinander finden würden. Ebenso interessierte mich, wie es mit Cadies Schwarm ausgehen würde. Es wird also deutlich, dass es einigen interessanten Stoff gibt, der aus dem Alltag gegriffen ist und gerade deswegen dafür sorgt, dass man erfahren möchte, wie es mit Cadie weitergeht.
Fazit
Mir hat „Fast schon bühnenreif“ aufgrund seiner tollen Charaktere und der greifbaren Beziehungen zwischen ihnen gut gefallen. Obwohl die Handlung etwas vorhersehbar war, gab es Fragen, die über ihr schwebten und mich dazu animierten, immer weiter und weiter zu lesen. Besonders die Thematik des Familienzusammenhaltes hat mir hier sehr gefallen, da die Umsetzung absolut gelungen ist. Die Figuren entwickeln sich weiter und dabei wirkt ihre Geschichte so real, als würde sie wirklich in der Weise in einem Haus in der Nachbarschaft passieren.
Gute 4 von 5 Sternen!
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