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Veröffentlicht am 09.12.2018

Gefühlvolle Mischung wichtiger Themen mit hoffnungsvollem Glanz

Für immer und einen Herzschlag
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Klappentext
„Jonny hat einen Herzfehler und ihm läuft die Zeit davon. Nia hat gerade ihren Zwillingsbruder bei einem tragischen Unfall verloren. Als sich die Wege der beiden kreuzen, ist Jonny nach einer ...

Klappentext
„Jonny hat einen Herzfehler und ihm läuft die Zeit davon. Nia hat gerade ihren Zwillingsbruder bei einem tragischen Unfall verloren. Als sich die Wege der beiden kreuzen, ist Jonny nach einer Herz-Transplantation schon wieder auf dem Weg der Besserung – aber auf der verzweifelten Suche nach Informationen über seinen Spender. Von Nia wollte er eigentlich nur ein bisschen was über ihren Bruder erfahren, dem ursprünglichen Besitzer des Herzens. Was er nicht geplant hatte: sich in sie zu verlieben ...“

Gestaltung
Das Cover finde ich zuckersüß mit den Schmetterlingen und den kleinen Herzen an den Fallschirmen. Mir gefällt vor allem, dass ein solches Herz genau über dem Titel schwebt, welcher sich wie ein Dreieck aufbaut und zum größer geschriebenen Wort „Herzschlag“ hinleitet. Die Schriftart dieses Wortes ist auch anders und hebt es so noch weiter hervor. Dabei gefällt mir auch die Farbgebung des Covers sehr. Die verschiedenen Blautöne sehen sehr schön aus und erinnern an ein Aquarell. Gleichzeitig hebt sich das dunkle Pink vor dem Blau sehr schön ab und passt dennoch harmonisch zu den Blautönen.

Meine Meinung
Da die Geschichte von „Für immer und einen Herzschlag“ nach genau der richtigen Geschichte für mich anhörte und ich bereits ein ähnliches Buch gelesen hatte, das mir sehr gut gefallen hatte, war ich unheimlich gespannt auf das Werk von Tamsyn Murray. In ihrem Buch geht es um Jonny, der unter einem Herzfehler leidet und ein Spenderherz benötigt. Als er eben dieses nach einer langen Wartezeit endlich erhält, beginnt sein Leben erst so richtig. Doch die Frage, wem das Herz gehörte, lässt ihn nicht los. Also beginnt er zu recherchieren und erfährt so von Leo, der bei einem Unfall starb. Leo, dessen Herz nun in Jonnys Brust schlägt. Durch Leos Schwester Nia möchte Jonny mehr über ihn erfahren. Doch niemals hätte er geahnt, dass sich Gefühle zwischen beiden entwickeln würden. Wie soll er ihr nun sagen, weswegen er sie eigentlich kontaktiert hat?

Erzählt wird „Für immer und einen Herzschlag“ abwechselnd aus der Sicht von Jonny und Nia. Dabei fand ich vor allem Jonnys Sicht richtig klasse, da mir auf diese Weise seine Gedanken und Gefühle total nahe gebracht wurden. Ich konnte seine Ängste und Hoffnungen geradezu am eigenen Leib erfahren und nachempfinden. Jonny wirkte auf mich total authentisch und real. Seine Situation ist alles andere als leicht und ich finde, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, diese darzustellen und dem Leser verständlich zu machen. Man fühlt mit Jonny richtig mit!

Mit Nia hingegen musste ich erst warm werden. Sie war recht abweisend, barsch und garstig. Warum sie so ist, konnte ich nachvollziehen und verstehen, aber es brauchte seine Zeit, bis ich mich damit anfreunden konnte. Ihr Bruder Leo war nämlich der Liebling der Eltern und eigentlich aller, sodass sie oft in seinem Schatten stand. Daher blieb ihr nichts anderes übrig, als sich zu distanzieren. Diese Kleinigkeit, dass die Protagonistin im Schatten von jemand anderem steht, ist mir schon oft in Jugendbüchern begegnet, weswegen ich hier zunächst etwas gelangweilt war. Doch gleichzeitig hat diese Charaktereigenschaft von Nia ein wenig Würze in die Geschichte gebracht, die für Abwechslung gesorgt hat.

Etwas Angst hatte ich vor der Liebesbeziehung, die sich zwischen Jonny und Nia entwickelt, da ich kitschige Liebe-auf-den-ersten-Blick-Beziehungen oftmals nicht so gerne mag, wenn sie ins Unrealistische abdriften. Hier hat die Autorin jedoch genau den richtigen Tonfall gefunden und die Beziehung sich zart und authentisch bilden lassen, was mir gut gefallen hat.

Wie ich erwartet hatte, spricht das Buch wichtige Themen wie Tod, Trauer und Verlust, Organspenden oder Neuanfänge an. Meiner Meinung nach hat die Autorin diese Themen sehr schön miteinander verbunden und sie zu einem stimmigen Ganzen gemacht, da alle Themen gut ineinander gegriffen haben und sich gegenseitig ergänzt haben. Hier war nichts zu viel, sondern vielmehr genau richtig dosiert. Auf diese Weise hält das Buch eine schöne Botschaft bereit, aus der man für sein Leben viel mitnehmen kann. Dabei ist das Buch eine Mischung aus Traurigkeit und leisen Glücksgefühlen, da sich immer wieder positive Töne in die Geschichte schleichen, die den Leser zum Lächeln bringen.

Fazit
Mir hat „Für immer und einen Herzschlag“ gut gefallen, denn die Geschichte ist sehr gefühlvoll und feinfühlig erzählt. Die Autorin verbindet wichtige Themen wie Organspende, Trauer und Neuanfang zu einem stimmigen Ganzen, bei dem alle Themen sich wunderbar ergänzen und zueinander passen. Dabei ist die Geschichte nicht zu traurig, sondern zwischendurch auch hoffnungsvoll. Während ich mit Nia aufgrund ihrer barschen Art erst warm werden musste, habe ich mit Jonny sofort mitgefühlt.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.12.2018

Ich habe mein Herz an Kai verloren!

Fire & Frost, Band 2: Vom Feuer geküsst
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Klappentext
„Ruby und ihre große Liebe Arcus haben den Thron des Frostkönigs zerstört, doch bis zum Frieden zwischen Firebloods und Frostbloods ist es noch ein weiter Weg. Zudem wurde ein Schattenwesen ...

Klappentext
„Ruby und ihre große Liebe Arcus haben den Thron des Frostkönigs zerstört, doch bis zum Frieden zwischen Firebloods und Frostbloods ist es noch ein weiter Weg. Zudem wurde ein Schattenwesen entfesselt, das nun mordend durchs Königreich zieht. Um es zu besiegen muss Ruby ins Reich der mächtigen Feuerkönigin reisen - an der Seite des draufgängerischen Firebloods Kai, der eine unbekannte Sehnsucht in Ruby weckt ...“

Gestaltung
Schon die Gestaltung des ersten Bandes hat mir unglaublich gut gefallen, aber auch die von Band 2 ist atemberaubend! Man sieht wieder das Mädchen, das einen schönen Haarschmuck trägt und direkt in die Kamera zu schauen scheint. Die dominierende Farbe dieses Mal ist – passend zum Titel – rot. Ihr Haar sieht aus, als stünde es in Flammen und ganz besonders gelungen finde ich die blauen und hellen Akzente um den Haarschmuck. Auch mag ich den Effekt einer Aquarellzeichnung, welcher die Konturen des Mädchens umgibt.

Meine Meinung
Nachdem mir schon der erste Band der „Fire & Frost“-Trilogie sehr gut gefallen hat, musste ich unbedingt erfahren, wie es mit Ruby weitergehen mag. „Vom Feuer geküsst“ setzt ein, nachdem Ruby und Arcus den Frostkönig vom Thron gestoßen haben, doch von Frieden ist noch immer nicht die Rede! Gleichzeitig treibt ein mächtiges Schattenwesen sein Unwesen, das auch nicht vor Morden zurückschreckt. Ruby will es aufhalten und muss dafür ins Reich der Feuerkönigin reisen. Dafür lässt sie Arcus zurück und reist mit Kai, der wie sie ein Fireblood ist…

Gut gefallen hat mir, dass wir in diesem Band mehr über die Welt in „Fire & Frost“ erfahren. Neben Tempesien, dem Reich der Frostbloods, spielt „Vom Feuer geküsst“ zu großen Teilen in Sudesien, dem Reich der Firebloods unter der Herrschaft von Königin Nalani. Es gibt in „Von Feuer geküsst“ viele spannende Einblicke in die Struktur der Gaben und vor allem ihre Rivalität und Gegensätzlichkeit kamen für mich in diesem Band nochmals sehr schön zur Geltung. Zudem fand ich es spannend mehr über das Schattenwesen – den Minax – und seine Entstehung zu erfahren.

Ein Highlight war für mich, dass in diesem Band einige neue Charaktere hinzukamen bzw. wir sie besser kennen lernen, von denen mir einer sogar mein Herz geraubt hat. Neben Ruby lernen wir endlich andere Firebloods kennen und hier hat mir ganz besonders Kai gut gefallen. Er ist ein Draufgänger, charismatisch, stets gut gelaunt und ein wahrer Charmeur! Ich mag ihn sehr gerne. Aber auch die Königin der Firebloods und ihren Mann fand ich interessant, da ich ihre Intentionen und Absichten nicht sofort durchblicken konnte.

Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, war dass sich hier eine Dreiecksgeschichte zwischen Ruby, Arcus und Kai anzubahnen scheint. Schon als ich den Titel dieses Bandes gesehen und den Klappentext gelesen hatte, hatte ich diese leise Ahnung und beim Lesen hat sie sich verstärkt. Ich mag Kai wirklich gerne, aber für mich bräuchte die Reihe nicht die stereotype Dreiecksgeschichte, die man in so vielen Büchern findet.

Der Grund hierfür ist ganz einfach: „Fire & Frost“ käme meiner Meinung nach auch gut ohne Liebesdreieck aus, denn die Idee der Fire- und Frostbloods überzeugt mich immer mehr und ist nach wie vor total spannend. Hinzu kommen der Minax und einige spannende Entwicklungen und unerwartete Wendungen. Durch die neuen Orte und Personen bietet die Geschichte genügend Spannungspotenzial und frischen Wind. Zudem gibt es auch hier einige actiongeladene Kämpfe und Überraschungen! Gerade der Kampf gegen die Dunkelheit und die Frage, ob die Fire- und Frostbloods sich je wieder vereinen werden, sind für mich fesselnd mitzuverfolgen. Ich möchte unbedingt erfahren, wie es mit Ruby, Arcus und Kai weitergeht!

Fazit
Mit den neuen Charakteren und Orten hat mir „Fire & Frost – Vom Feuer geküsst“ gut gefallen, da frischer Wind in die Geschichte kommt und es einiges Interessantes zu erfahren gibt. Vor allem Kai hat mir dabei mein Herz gestohlen, da er mit seinem Charme und Witz ein toller Charakter ist. Die sich anbahnende Dreiecksgeschichte hätte für meinen Geschmack jedoch nicht angezettelt werden müssen. Dafür hat die Geschichte nämlich viel mehr zu bieten wie beispielsweise unerwartete Wendungen, actionreiche Kämpfe und spannende Ideen! Ich bin so z.B. sehr gespannt, ob es Ruby gelingen wird, die Menschen mit den verschiedenen Gaben zu vereinen…
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Fire & Frost – Vom Eis berührt
2. Fire & Frost – Vom Feuer geküsst
3. Fire & Frost – Von der Dunkelheit geliebt (erscheint am 1. April 2019 auf Deutsch)

Veröffentlicht am 09.12.2018

Wunderschöne Ideen und Atmosphäre mit spannender, aber manchmal ruhiger Handlung

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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Klappentext
„Nacht für Nacht sitzt die schüchterne Flinn Nachtigall am stillgelegten Bahnhof von Weidenborstel, dem Ort, wo zwei Jahre zuvor ihr Bruder verschwand. Bis eines Abends ein Zug herbeirollt, ...

Klappentext
„Nacht für Nacht sitzt die schüchterne Flinn Nachtigall am stillgelegten Bahnhof von Weidenborstel, dem Ort, wo zwei Jahre zuvor ihr Bruder verschwand. Bis eines Abends ein Zug herbeirollt, mit einer gewaltigen, rauchspuckenden Lokomotive. Und Flinn ... ... stürzt als blinde Passagierin in das Abenteuer ihres Lebens! Denn der Zug ist der Welten-Express, ein fahrendes Internat voller außergewöhnlicher Kinder, angetrieben mit magischer Technologie. Ein Ort, in dem Flinn Freunde findet – und Feinde. Denn der Welten-Express birgt mehr Geheimnisse, als sie sich je hätte träumen lassen ...“

Gestaltung
Das Cover lädt meiner Meinung nach zum Träumen ein! Nicht nur wegen dem Nachtmotiv und dem Sternenhimmel, sondern vielmehr weil es so viel zu entdecken gibt und alles so harmonisch zueinander passt. Besonders cool finde ich, dass die Tierskizzen durch Spotlack hervorgehoben werden. Die Bildkomposition gefällt mir auch richtig gut, vor allem da der Zug auf der Brücke vor dem Mond richtig gut zur Geltung kommt. Aber auch die Figuren, die von allen anderen Bildelementen umrahmt werden, finde ich schön illustriert.

Meine Meinung
Als ich überraschend ein Exemplar von „Der Welten-Express“ in der Post vorfand war ich riesig erfreut, denn das Buch wollte ich unbedingt lesen! Als großer Harry Potter- und His Dark Materials-Fan hatte mich der Verlag schon damit, als „Der Welten-Express“ als besonders geeignet für Fans dieser Buchreihen beworben wurde. In dem Buch geht es um Flinn, deren Bruder vor zwei Jahren verschwand und die blinde Passagierin auf dem Welten-Express ist – ein Internat voller Geheimnisse, Magie und Abenteuer…

Bereits die ersten Seiten hatten mir gut gefallen, denn der Schreibstil hat mir sehr zugesagt. Er war nicht zu kindlich, aber auch nicht zu erwachsen. Autorin Anca Sturm hat hier genau die richtige Mischung gefunden und durch ihre Beschreibungen den Welten-Express lebendig werden lassen. Die Atmosphäre im Zug hat mir auch sehr gut gefallen, da sie etwas heimelig-abenteuerliches an sich hatte und die Geschichte so zu etwas Besonderem gemacht hat.

Protagonistin Flinn mochte ich gerne. Sie wirkte sehr cool und trotzdem verletzlich. Für meinen Geschmack hätte sie noch ein wenig detaillierter beschrieben werden können, da ich doch manchmal das Gefühl hatte, sie noch nicht wirklich zu kennen. Da dies jedoch ein erster Band ist, bin ich gespannt, in welche Richtig Flinn sich entwickeln wird. Was mich ein klein wenig gestört hat, waren manche Wiederholungen im Buch. So wurde Flinn beispielsweise nicht müde, immer wieder zu sagen, dass sie ein Mädchen ist. Ihre Freunde haben mir sehr gut gefallen, da sie sehr verschieden und teilweise schon schräg waren und einiges an spannenden Möglichkeiten bereithalten.

Die Idee des Buches fand ich richtig klasse! Ein Zug, der durch die Welt fährt und ein Internat für außergewöhnliche Kinder ist…wer würde diese Schule nicht gerne besuchen? Also ich würde sofort in den Welten-Express einsteigen! Mir gefiel, wie der Zug beschrieben wurde, denn ich konnte ihn mir super vorstellen und hatte direkt ein Bild im Kopf. Auch mochte ich die Schulfächer wie z.B. Heldentum, da sie das Besondere des Zuges untermalen. Der Ideenreichtum der Autorin hat mich sehr beeindruckt und mir beim Lesen viel Spaß bereitet!

Die Handlung fand ich insgesamt gut, wobei ich zwischendurch das Gefühl hatte, als wäre die Geschichte phasenweise zu ruhig und gediegen. Ich hatte hier mehr Abenteuer und Tempo erwartet, sodass ich an manchen, seichteren Stellen ein wenig ungeduldig wurde. Nichtdestotrotz gibt es interessante Entdeckungen, Geheimnisse und Verwicklungen, die für allerlei Rätsel und Spannung sorgen und die mich so immer wieder aus den kleinen „Löchern“ herausreißen konnten.

Fazit
Mir hat „Der Welten-Express“ eine fantasievolle und kreative Grundidee eröffnet, die ich einfach großartig fand! Ein Internat mit außergewöhnlichen Kindern auf einem Zug fand ich phantastisch und super unterhaltsam. Die Atmosphäre hat mir zudem sehr gefallen, da ich mich direkt heimelig gefühlt habe. Die Handlung empfand ich zwischendurch immer mal wieder als zu ruhig, da ich mir hier mehr abenteuerliches Tempo erwartet hätte, aber nichtdestotrotz würde ich jederzeit wieder in den Welten-Express einsteigen! Ich kann dieses Buch Jung und Alt empfehlen, die auf der Suche sind nach fantasiereichen Ideen mit einer wunderschönen Atmosphäre im Stil von Harry Potter! Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Der Welten-Express
2. ???
3. ???

Veröffentlicht am 09.12.2018

Sehr rätselhafte Geschichte, die dazu anregt, selber Vermutungen aufzustellen

Thalamus
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Klappentext
„Nach einem Motorradunfall soll sich der 17-jährige Timo im Rehabilitationszentrum Markwaldhof von seinem schweren Schädel-Hirn-Trauma erholen. Schnell stellt er fest, dass sich merkwürdige ...

Klappentext
„Nach einem Motorradunfall soll sich der 17-jährige Timo im Rehabilitationszentrum Markwaldhof von seinem schweren Schädel-Hirn-Trauma erholen. Schnell stellt er fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Wachkomapatient, mit dem er sich das Zimmer teilt, läuft nachts herum, spricht – und droht damit, Timo zu töten, falls er anderen davon erzählt. Und allmählich entdeckt Timo an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind: Er kann Dinge, die er nicht können dürfte. Weiß von Sachen, die er nicht wissen sollte …“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir sehr, da die Blautöne gut zueinander passen und das Motiv den Buchinhalt in gewisser Weise wiederspiegelt. Das Motiv erinnert von der Form her an eine Glühbirne, gleichzeitig denkt man aber auch sofort an ein Gehirn. Aus diesem fließen zum unteren Bildrand hinweg mehrere Linien, die mit helleren Leuchtpunkten versehen sind und z.B. neuronale Verknüpfungen darstellen könnten. Coole Idee!

Meine Meinung
Für mich war von Anfang an klar, dass ich „Thalamus“ unbedingt lesen muss, da ich Ursula Poznanskis Bücher immer gerne mag. Als ich dann das Hörbuch zu „Thalamus“ entdeckte, habe ich mich dazu entschieden, das Buch zu hören. In dem Buch geht es um Timo, welcher nach einem Motorradunfall wieder sprechen und laufen lernen muss. Dazu kommt er an den Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, an dem eigenartige Dinge geschehen…von Komapatienten, die nachts kerngesund durch die Gegend laufen und Timo bedrohen bis hin zu flüsternden Stimmen, die ihn in seinem Kopf vor Unheil warnen, ist hier einiges nicht so, wie es sein sollte…

Mir hat der Aufbau der Handlung sehr gut gefallen, denn alles beginnt mit Timos Motorradunfall, den wir hautnah miterleben. Da er der Erzähler der Geschichte ist, bekommen wir gute Einblicke in seine Gedanken, was besonders wichtig ist, da er durch den Unfall nicht mehr sprechen kann. So spürte man beim Hören geradezu, wie frustriert er über den Verlust seines Sprachvermögens und seiner Bewegungsfreiheit ist. Nach dieser Einführung geht es auf dem Markwaldhof dann höchst seltsam zu: Timos Zimmergenosse – ein Komapatient – wandert nachts quietschfidel durch das Rehabilitationszentrum und bedroht Timo. Körperteile von ihm und anderen Patienten bewegen sich ohne deren Kontrolle. Zu guter letzt ist da noch die Stimme, die Timo in seinem Kopf hört, die nicht die seine ist und die ihn vor Gefahren warnt.

Durch all diese mysteriösen Geschehnisse war ich sehr schnell an die Handlung gefesselt, da ich unbedingt wissen wollte, was hinter allem steckt. Ich habe gemeinsam mit Timo nach Antworten gesucht und Vermutungen aufgestellt, was hinter allem stecken könnte. Bis es hier aber die ersten richtigen Andeutungen oder Erkenntnisse gab, die genügend Stoff für Vermutungen lieferten, dauerte es doch ein wenig. Nachdem ich die anderen Patienten auf dem Markwaldhof kennen gelernt habe, zog sich für meinen Geschmack das nächtliche Hinausgeschleiche ein wenig in die Länge. Als Timo dann interessante Entdeckungen machte, fühlte sich die Handlung wieder spannender an.

Ich muss aber auch sagen, dass ich schon sehr schnell und ohne Timos neue Entdeckungen geahnt habe, in welche Richtung sich die Geschichte bewegt. Das Ende hat mir dennoch gefallen und mich gut unterhalten. Durch die Erzählweise wurde mir nie langweilig, da ich stets auf die Auflösung gewartet habe und wissen wollte, ob ich mit meinen Vermutungen richtig gelegen habe. Ich habe Timos Geschichte gespannt bis zum Ende verfolgt und fand es richtig klasse, wie der Abschluss einen Rahmen um die Geschichte gebildet hat.

Jens Wawrczeck, der das Hörbuch spricht, hat seinen Job meiner Meinung nach richtig gut gemacht. Er hat Timos Sprechversuche super rübergebracht und wenn Timo über bestimmte Erkenntnisse gerätselt hat, habe ich in seiner Stimme die Nachdenklichkeit gehört. An Stellen, bei denen Timo in Panik war, hat der Sprecher diese durch seine Stimme auch super rübergebracht, sodass ich gebannt zugehört habe und Timos Gefühle geradezu selber gespürt habe. Richtig toll!

Fazit
Das Hörbuch zu „Thalamus“ hat mir sehr gut gefallen, da der Sprecher einen grandiosen Job macht und die Gefühle des Protagonisten stimmlich transportiert. Die Handlung empfand ich als sehr spannend, da einige rätselhafte Dinge im Rehabilitationszentrum geschehen, die mich zum Rätseln gebracht haben. Dabei ahnte ich aber recht schnell, in welche Richtung alles laufen würde und empfand den Beginn am Markwaldhof mit einigen nächtlichen Wanderungen als etwas trocken, weil mir hier etwas die neuen Erkenntnisse fehlten. Sobald diese aber wieder ins Spiel kamen, konnte ich mich kaum vom Hörbuch trennen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 18.11.2018

Starker Schreibstil und kreative Ideen, aber etwas durchwachsen

Wie Eulen in der Nacht
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Klappentext
„Jeder träumt von einem Wunder, aber nicht jeder ist bereit dafür.

Wem nur noch ein Wunder helfen kann, der findet stets seinen Weg in die Wüste Colorados und zur außergewöhnlichen Familie ...

Klappentext
„Jeder träumt von einem Wunder, aber nicht jeder ist bereit dafür.

Wem nur noch ein Wunder helfen kann, der findet stets seinen Weg in die Wüste Colorados und zur außergewöhnlichen Familie Soria. Doch die Wunder der Sorias sind unberechenbar und wer sie aus eigener Kraft nicht vollenden kann, zahlt einen hohen Preis.
Auch Daniel Soria bewirkt diese Wunder mit der Ernsthaftigkeit und Hingabe, die es braucht. Doch dann bricht er die wichtigste Regel seiner Familie: Er mischt sich in ein Wunder ein. Dadurch entfesselt er eine Magie, die seinen Tod bedeuten könnte.“

Gestaltung
Mir gefällt das Covermotiv unheimlich gut, denn es wirkt auf mich sehr geheimnisvoll und rätselhaft. Durch die dunklen Blumen und den Hintergrund erinnert der rote Kreis an einen Blutmond. Die Eule davor kommt so sehr gut zur Geltung. Auch mag ich die Art, in welcher das Bild gezeichnet ist, da die Rosen und die Eule sehr real aussehen, obwohl man ihnen ansieht, dass sie gezeichnet wurden. Die verschnörkelte Schriftart des Titels passt super zu diesem Motiv und verstärkt den Effekt des Geheimnisvollen. So ist alles sehr stimmig. Besonderes Highlight ist zudem der farbige Papierschnitt!

Meine Meinung
Ich lese immer wieder gerne Geschichten von Maggie Stiefvater, da die Autorin interessante Ideen hat und mich oft in geheimnisvolle Welten entführen kann. In „Wie Eulen in der Nacht“ konnte sie mich mit der Thematik der Wunder verzaubern, denn in diesem Buch geht es um Daniel Soria. Seine Familie kann Menschen zu Wundern verhelfen. Der einzige Haken: sie dürfen nicht eingreifen, wenn die Menschen das Wunder vollenden müssen. Doch genau dies tut Daniel und so befreit er eine magische Kraft, die ihn das Leben kosten könnte…

Von Maggie Stiefvater war ich schon einen sehr bildreichen und poetischen Schreibstil gewohnt. Diesen führt sie in „Wie Eulen in der Nacht“ fort, wodurch es immer wieder zu sehr schönen Metaphern oder Vergleichen kommt, die das Lesen sehr stimmungsvoll machen. Besonders gefallen hat mir dieses Mal das Setting, denn das Buch ist in den 60er Jahren angesiedelt. Dieses Flair hat die Autorin super vermittelt und authentisch rübergebracht. Durch das Auftreten ihrer Figuren und die Beschreibungen des Handlungsortes fühlte ich mich in der Zeit zurückversetzt, was mir echt gut gefallen hat.

Die Handlung fand ich hingegen zunächst etwas trocken und vor sich hinplätschernd. Ich hatte zwar schon damit gerechnet, dass ich hier kein Feuerwerk an Action oder Rasanz erhalten würde, da ich Maggie Stiefvaters Stil kenne, aber bisher konnte mich die Autorin immer mit ihren magischen, kreativen Welten verzaubern und mit immer neu eingestreuten Rätseln an die Handlung fesseln. Dieses Mal ist ihr das nicht ganz gelungen. Ihre Ideen in „Wie Eulen in der Nacht“ fand ich echt klasse: eine Familie, die Wunder vollbringen kann ist meiner Meinung nach wirklich ausgefallen und einfach magisch. Allerdings konnte mich die Umsetzung nicht so ganz überzeugen, da Frau Stiefvater es dieses Mal nicht ganz geschafft hat, mich an die Seiten zu fesseln. Dies kam für mich viel zu spät, denn erst im letzten Drittel hing ich gebannt an den Seiten, um den Rätseln der Wunder und der Dunkelheit auf die Spur zu kommen.

Zuvor waren es mir zu viele Charaktere, zu denen ich kaum eine tiefere Verbindung aufbauen konnte. Hier hat die Autorin angesichts der Fülle der Figuren nicht genügend Raum gehabt, um jeder Figur genügend Tiefe zu geben, sodass bei mir die verschiedenen Charaktere miteinander verschwammen. Sie haben sich nicht wirklich voneinander abgehoben. Daher fand ich es zu Beginn auch etwas schwer, dem Geschehen zu folgen. So fehlte mir einfach die von Maggie Stiefvater gewohnte große geheimnisvolle Atmosphäre, durch die ich hinter die Rätsel und Mysterien blicken möchte.

Dieses Gefühl des Miträtselns kam ungefähr im letzten Drittel auf. Hier werden Hinweise gestreut und ich war gepackt von den Geheimnissen der Wunder, welche zu dem Zeitpunkt der Handlung ganz andere Formen annahmen als zuvor. So hat die Autorin sich in meinen Augen die Spannung für den Schluss aufgehoben. Hätte sie dies ein wenig mehr über die Geschichte verteilt, wäre ich schon viel eher von der gewohnten Maggie Stiefvater Magie gefangen genommen worden.

Fazit
Mit „Wie Eulen in der Nacht“ hat Maggie Stiefvater wieder ein Fest an poetischen und wunderschönen Beschreibungen geliefert, die ihren Schreibstil zu etwas ganz besonderem und einzigartigem machen. So liest man die Geschichte gerne, auch wenn ich mich anfangs etwas schwer tat aufgrund der Fülle der Charaktere, die sich nur schwer voneinander abhoben. Hält man jedoch durch wird man mit einem unglaublichen Ende belohnt, welches verzaubert und zum Miträtseln anregt. Zudem ist das Setting und die Atmosphäre sehr authentisch und zauberhaft. So ist „Wie Eulen in der Nacht“ etwas durchwachsen und nicht ganz so stark wie andere Werke der Autorin, aber dennoch ist es sehr poetisch, tiefgründig und voller kreativer Ideen!
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband