Profilbild von Skyline-of-books

Skyline-of-books

Lesejury Star
offline

Skyline-of-books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Skyline-of-books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2018

Liebenswürdig, charmant und voller trockenem Humor

Lieber Feind
0

Klappentext
„Ein Waisenhaus leiten? Sally McBride erklärt ihre beste Freundin Judy für komplett verrückt, als diese ihr die Leitung des John-Grier-Heims übertragen will. Hätte ihr Verlobter nicht schallend ...

Klappentext
„Ein Waisenhaus leiten? Sally McBride erklärt ihre beste Freundin Judy für komplett verrückt, als diese ihr die Leitung des John-Grier-Heims übertragen will. Hätte ihr Verlobter nicht schallend gelacht und damit ihren Ehrgeiz geweckt, Sally hätte niemals eingewilligt.
Plötzlich einhundert Kinder zu haben, ist keine leichte Aufgabe! Und die Zustände im Heim sind haarsträubend. Mit Verve geht Sally an die Arbeit, um ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch dabei macht sie sich nicht nur Freunde. Ihr liebster Feind allerdings ist und bleibt der betreuende Kinderarzt Dr. Robin MacRae.“

Gestaltung
Was ich an der Aufmachung dieses Buches so toll finde, ist dass es sich sehr harmonisch neben „Lieber Daddy Long Legs“ einfügt. Der Königskinder Verlag hat für jedes Programm eine eigene ästhetische Klammer mit einem eigenen Thema und obwohl die beiden Bücher in verschiedenen Programmen erschienen sind, passen sie doch hervorragend zueinander. Die Blumen, die Schattenumrisse und sogar der Buchrücken sind super aufeinander abgestimmt. Zudem passt auch der pink-lilane Farbton zu dem Mint des Vorgängerbandes.

Meine Meinung
Nachdem mir „Lieber Daddy-Long-Legs“ so gut gefallen hatte, habe ich mich riesig gefreut, als ich erfuhr, dass auch die „Fortsetzung“ im Königskinder Verlag erscheinen wird. „Lieber Feind“ ist eine indirekte Fortsetzung der Geschichte aus „Lieber Daddy-Long-Legs“, denn nun geht es um Judys Freundin Sally, die auch Briefe schreibt, aber nicht wie Judy an nur einen Adressaten. Sally schreibt an viele verschiedene Personen: vor allem aber auch an Judy. So erfahren wir, wie es mit ihr weitergegangen ist, was mich persönlich sehr erfreut hat.

An dem ersten Briefroman, wo Judy die Verfasserin der Briefe war, hatte mir Judys freche, schlaue Art so gut gefallen und ich finde, dass Sally Judy in nichts nachsteht. Auch sie schreibt interessante Briefe, die mich vor allem immer wieder zum Grinsen oder Schmunzeln gebracht haben. Sally ist genauso wie Judy sehr humorvoll, witzig und nicht auf den Mund gefallen! Das liebe ich einfach an diesen beiden Figuren! Sallys charmante Art und ihr Charakter scheinen für mich durch ihre Briefe geradezu durch und lassen sie so sehr lebendig erscheinen.

Durch die Briefe erfuhr ich auch einiges über Judy und den weiteren Verlauf ihrer Geschichte, was ich richtig klasse fand. Es gibt zwar keine Antwortbriefe zu lesen, aber durch Sallys Bezugnahme auf bestimmte Ereignisse, ergibt sich dennoch ein stimmiges Bild, das eine einheitliche Geschichte mit rotem Faden erzählt. Das hat mich an diesem Briefroman wieder sehr begeistert, da es Autorin Jean Webster auch schon bei Judys Briefen in „Lieber Daddy-Long-Legs“ gelungen ist, mich an die Geschichte zu fesseln.

Im Vergleich muss ich aber sagen, dass mir bei „Lieber Feind“ ein wenig der Spannungsaspekt gefehlt hat. Während ich bei den Briefen von Judy auf die Auflösung des Geheimnisses um den ominösen Daddy-Long-Legs wartete, gab es hier bei Sallys Briefen so etwas nicht. Vielmehr drehte sich hier alles um Sallys Leben als Heimleiterin, ihre Liebe zu den Kindern und auch den Spaß an ihrem Job. Zwar war dies auch sehr unterhaltsam, aber im direkten Vergleich hat mir „Lieber Daddy-Long-Legs“ ein kleines bisschen besser gefallen.

Der trockene Humor von Sally und wie liebevoll sie ihre Heimkinder beschreibt, haben mir dennoch sehr schöne Lesestunden beschert, die ich nicht missen möchte. Ich fand es sehr unterhaltsam zu erfahren, wie chaotisch es im Heim zugeht und wie Sally manchmal nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht. Auch habe ich mich riesig gefreut wieder kleine Zeichnungen unter manchen Briefen vorzufinden, die das Lesen auflockern und das Geschriebene schön visualisieren. Zudem war ich auch wieder sehr beeindruckt von dem Sprach- und Schreibstil des Buches. Es ist im Jahr 1915 das erste Mal veröffentlicht und auch wenn der Stil im Buch natürlich dieser Zeit entstammt, liest sich das Buch nicht wie ein verstaubter, altmodischer Klassiker, sondern jugendlich frisch und wirklich spritzig.

Fazit
Für mich war „Lieber Feind“ ein absolutes Lese-Muss, denn ich habe schon „Lieber Daddy-Long-Legs“ geradezu verschlungen und sehr geliebt. Auch „Lieber Feind“ ist charmant, witzig und super unterhaltsam, denn Sally steht ihrer Freundin Judy in nichts nach. Dieser Briefroman strotzt geradezu vor trockenem Humor und frechen Kommentaren, die den Leser erheitern und ihm ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. Neben süßen Zeichnungen kann auch der aufgrund des Alters des Buches altmodisch angehauchte, aber trotzdem jugendlich-frisch gebliebene Schreibstil überzeugen. Für alle Fans von „Lieber Daddy-Long-Legs“, Briefromanen und Klassikern ist „Lieber Feind“ ein absolutes Muss!
Sehr gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Lieber Daddy Long Legs
2. Lieber Feind (kann aber auch unabhängig von „Lieber Daddy-Long-Legs“ gelesen und verstanden werden)

Veröffentlicht am 14.07.2018

Das ernste Thema des Selbstmordes wird hier sehr nachdenklich-stimmend thematisiert

Die Unmöglichkeit des Lebens
0

Klappentext
„»Zu Anfang war die ganze Selbstmordgeschichte nichts weiter als ein Spiel. Oder vielleicht nicht gerade ein Spiel, sondern eher eine Art Fantasie. Sowas wie ein makaberer Scherz. Ich würde ...

Klappentext
„»Zu Anfang war die ganze Selbstmordgeschichte nichts weiter als ein Spiel. Oder vielleicht nicht gerade ein Spiel, sondern eher eine Art Fantasie. Sowas wie ein makaberer Scherz. Ich würde es niemals zugeben – und jetzt schon gar nicht mehr – aber es hat tatsächlich irgendwie Spaß gemacht.« Mit Jeremy kann Mel über Sinn, Schuld und Todesstrafe philosophieren. Mehr und mehr verliebt sie sich in diesen intelligenten, sensiblen Jungen. Der gemeinsame Selbstmordplan ist für sie nur ein romantisches Gedankenspiel. Doch für Jeremy ist es vielleicht der Ausweg aus seinen Schuldgefühlen...“

Gestaltung
An der Covergestaltung gefällt mir besonders die Farbgebung, die in einem sanften Übergang von leicht violett bis hin zu hellblau an einen Himmel erinnert. So ist das Cover nicht so knallig und doch auffällig, denn durch die schwarzen Schattengestalten, die vor dem Himmel vom oberen Bildrand zum unteren zu springen scheinen, sticht es direkt ins Auge. Dass der Schriftzug des Titels in dünnen, schwarzen Buchstaben gehalten ist, die von weißen Linien schattiert werden, gefällt mir auch sehr, da so mehr Tiefe in die Schrift kommt.

Meine Meinung
Da ich den Titel des Buches sehr ansprechend fand, wollte ich es unbedingt lesen, denn ich denke, dass jeder diese Situationen kennt, in denen einem das Leben unmöglich vorkommt. Daher war ich auch auf eine sehr nachdenkliche Geschichte eingestellt und genau das habe ich mit „Die Unmöglichkeit des Lebens“ auch bekommen. In diesem Buch geht es um Jeremy und Mel. Die beiden Freunde reden über sehr ernste Themen: Tod, Todesstrafen und Selbstmord. Sie haben die Idee, gemeinsam Selbstmord zu begehen…

Die Handlung regt sehr zum Nachdenken an, wie ich es mir bei einem solch bedrückenden und schwierigen Thema auch gewünscht habe. Es werden verschiedene Denkanstöße gegeben und Fragen aufgeworfen. So fragte ich mich immer wieder, ob die Tiefpunkte nicht genauso wie die Höhepunkte zum Leben dazugehören und ob man diese nicht einfach durchstehen muss. Gleichzeitig konnte ich aber auch verstehen, dass es eben solch schwierige Dinge im Leben gibt, die bei manchen Menschen dazu führen, keinen wirklichen Ausweg mehr zu sehen. All diese Gedanken und noch so viele mehr löst dieses Buch aus, was ich sehr gut fand, denn so reflektiert der Leser über das Thema Selbstmord in vielerlei Hinsicht.

Ich muss aber auch sagen, dass ich gedacht habe, dass die Geschichte ein wenig anders erzählt werden würde. Die Handlung beginnt direkt mit dem Selbstmord, sodass ich als Leser zu jedem Zeitpunkt wusste, was passiert war bzw. passieren würde. Dann folgen Rückblenden zu den Erlebnissen vor dem Selbstmord und Erzählungen aus der Gegenwart, die das Danach verdeutlichen. Hieran gefiel mir zwar, dass der Fokus so eindeutig auf die Nachdenklichkeit gelegt wird, aber ich hätte es auch gut gefunden, wenn wir vielleicht erst später von den Ereignissen rund um den Selbstmord gelesen hätten, denn dann wäre die Spannung vielleicht höher geblieben. So wusste ich direkt, wer sich umbringen (oder nicht umbringen) bzw. wer überleben (oder eben nicht) würde, was für mich auch gerne erst in der Mitte hätte aufgelöst werden können.

Vor allem dadurch, dass das Danach – also die Situation nach dem Selbstmord – beschrieben wird, fand ich gut, denn so erlebt der Leser, wie es mit den Zurückgebliebenen weiter geht und welche Auswirkungen ein Selbstmord hat. Gleichzeitig wird die Geschichte aus Mels Sicht erzählt, wodurch ich diese besonders gut kennen lernen konnte. In Jeremy findet sie einen Vertrauten, mit dem sie über ihre tiefsten Gedanken und Gefühle reden kann. Die beiden verstehen sich sehr gut und ihre Verbindung wird in der Geschichte sehr schön dargestellt. Jeremy war für mich manchmal etwas schwer zu greifen, da ich ihn nur aus Mels Sicht erleben konnte.

Fazit
„Die Unmöglichkeit des Lebens“ ist ein Buch, das nachdenklich stimmt und das dies auch eindeutig zum Ziel hat. Die Geschichte ist bedrückend und beschäftigt sich mit dem Thema Selbstmord, wobei dies auf sehr ernste und nachdrückliche Weise geschieht. In Rückblenden erfährt der Leser, wie es zum Selbstmord kam, aber gleichzeitig wird auch das Danach beschrieben, wodurch die Folgen einer solchen Tat aufgezeigt werden. Die Thematik ist allenfalls keine leichte, sodass ich es sehr gut fand, dass dieses Buch den Fokus auf die Anregungen zum Nachdenken gelegt hat. Gleichzeitig hätte für mich die Spannung höher gehalten werden können, wenn die Geschichte nicht direkt mit dem Selbstmord beginnen würde.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 08.07.2018

Genauso grandios wie sein Vorgänger und ein bombastischer Abschluss!

Das Herz der Quelle (2). Sternenfinsternis
1

Klappentext
„Die Macht der Magie - Nur mit dir kann ich sie beherrschen

Als mächtigste Magierin der Gemeinschaft kann Adara niemandem trauen, schon gar nicht ihrer eigenen Quelle, dem undurchschaubaren ...

Klappentext
„Die Macht der Magie - Nur mit dir kann ich sie beherrschen

Als mächtigste Magierin der Gemeinschaft kann Adara niemandem trauen, schon gar nicht ihrer eigenen Quelle, dem undurchschaubaren Seth. Dabei ist er ihr einziger Verbündeter im Kampf gegen die Machenschaften des Rates. Immer wieder zwingt sie der Rat, grausame Aufträge auszuführen. Aber Adara und Seth haben keine Wahl, denn niemand darf auch nur vermuten, dass sie eigentlich nur eines wollen: die Schreckensherrschaft des Rates beenden. Doch je mehr sie füreinander empfinden und je näher Adara Seth kommt, desto mehr erfährt sie über ihn und seine Vergangenheit. Und plötzlich muss sie sich fragen, ob ihre Ziele wirklich auch seine sind.“

Gestaltung
Ich liebe die Farben dieses Covers. Die verschiedenen Gelb-, Orange- und Rottöne wirken super stimmig zusammen! Vor allem, weil sie so verwirbelt sind und ineinander übergehen. Auch mag ich die vielen Millionen kleinen Sterne, die den Hintergrund wie eine Galaxie wirken lassen. Dass genau zwischen den beiden Schattenumrissen des Mädchens und des Jungens ein heller Stern leuchtet, gefällt mir auch sehr, da dies den Blick magisch auf sich zieht.

Meine Meinung
Nachdem mir der Vorgängerband „Sternensturm – Das Herz der Quelle“ so gut gefallen hatte, wollte ich unbedingt wissen, wie die Geschichte um Adara und Seth enden würde. „Sternenfinsternis“ setzt nahtlos an den Geschehnissen von Band eins an, was es mir manchmal etwas erschwert hat, mich wieder in die Geschichte einzufinden, da es bei mir doch etwas zurücklag, dass ich Band eins gelesen hatte. Aber nachdem meine grauen Zellen in Fahrt gekommen waren und die Ereignisse wieder präsent waren, gab es für mich kein Halten mehr. Ich war direkt wieder an Adaras Seite im Kampf gegen den Rat.

Was mir an diesem Band besonders gefallen hat, war die Beziehung zwischen Adara und Seth. Adara fühlt sich zu ihm hingezogen und doch hält sie sich zurück, unsicher, ob es seine Magie ist, die sie anzieht oder doch Seth selbst. Die Intensität, mit der die Anziehung und die Gefühle zwischen beiden Charakteren geradezu knistern, war atemberaubend und selbst für mich als Leser und somit stummer Betrachter von außen geradezu greifbar. Zusammen mit Adaras Herz schlug meines auch immer höher und schneller, wenn es um Seth ging.

Sowieso gefiel mir die Geheimniskrämerei um seinen Charakter sehr. Nie war ich mir sicher, ob ihm wirklich zu trauen ist und genauso wie Adara hegte ich eine große Unsicherheit und Ungewissheit ihm gegenüber. Dies hat für mich enorm an Spannung aufgebaut, da ich wirklich im Dunkeln tappte hinsichtlich seiner Intentionen und Beweggründe. Welche Pläne verfolgt Seth? Auch fand ich es klasse, gleichzeitig endlich mehr über ihn zu erfahren.

Auch geht es darum, hinter die Pläne des Rates zu schauen und diese zu vereiteln. Dabei gibt es so einige Intrigen und Machtspielchen, die für eine gehörige Portion Spannung sorgen. Alana Falk schaffte es dabei, mich immer wieder zu überraschen und mit Wendungen um die Ecke zu kommen, die ich nicht erwartet hätte. So wird das Lesen sehr fesselnd und abwechslungsreich. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und hatte mehr als einmal den Gedanken, dass diese Geschichte mich verzaubert hat!

Das Konzept der Magie und der Quellen ist nach wie vor atemberaubend und was ich in diesem Band besonders gelungen fand, war die Verbindung dieses phantastischen Aspektes mit einem Hauch Technik. So gibt es eine App zur Kommunikation und um bestimmte magische Handlungen auszuführen. Auch spielt das Thema der Überwachung eine große Rolle. Diese Kombination hat der Geschichte einen tollen Twist gegeben und die Magie auf eine super moderne Ebene gehoben. Einfach nur klasse!

Fazit
Beim Lesen von „Sternenfinsternis“ hatte ich - wie schon bei Band eins – riesigen Spaß! Vor allem die Geheimniskrämerei, die Intrigen und Machtverhältnisse fand ich in diesem Band super gelungen, denn so wusste ich nie, wem ich sicher trauen kann. Dies hat mich dazu angeregt, mitzurätseln, wodurch ich mich als Teil der Geschichte fühlte. Die Beziehung zwischen Adara und Seth hat mir auch sehr gefallen, vor allem da ich es geliebt habe, wie geheimnisvoll Seth ist!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Sternensturm – Das Herz der Quelle
2. Sternenfinsternis – Das Herz der Quelle

Veröffentlicht am 08.07.2018

Wie der Titel es besagt, so ist auch dieses Buch beides gleichzeitig: erschreckend und schön

Dieser Augenblick, erschreckend und schön
0

Klappentext
„Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters, kehrt Grace nach New Harbor zurück, ein kleiner Ort an der Küste Floridas. Ihr Ex-Freund Owen, den sie seit Anbeginn der Zeit liebt, wohnt noch immer ...

Klappentext
„Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters, kehrt Grace nach New Harbor zurück, ein kleiner Ort an der Küste Floridas. Ihr Ex-Freund Owen, den sie seit Anbeginn der Zeit liebt, wohnt noch immer da; ebenso wie ihre ehemalige beste Freundin. Allerdings ist nichts mehr, wie es einmal war. Doch ob sie es wollen oder nicht, die Leben der Drei sind untrennbar miteinander verbunden. Und Grace muss sich endlich ihr Leben zu eigen machen, so schrecklich und schön es auch ist. Dieser Augenblick, er gehört ihr.“

Gestaltung
Die Verbindung aus einer schwarz-weiß Skizze mit dem farbigen Hintergrund finde ich sehr ansprechend. Zudem mag ich die Art, wie der Mädchenkopf skizziert ist, sehr gerne, da es wirklich lebendig aussieht. Auch ist meiner Meinung nach der Gesichtsausdruck sehr aussagekräftig. Das Band aus Blumen, das sich hinter diesem Gesicht herzieht, passt für mich auch gut zur Geschichte. Auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch wieder atemberaubend gestaltet.

Meine Meinung
Als großer Fan des Königskinder Verlages konnte ich mir natürlich auch dieses Buch nicht entgehen und vor allem da ich schon so viel Positives über die Autorin Marci Lyn Curtis gehört habe, war meine Neugierde entsprechend riesig. In „Dieser Augenblick, erschreckend und schön“ geht es um Grace, die nach dem Tod ihres Vaters in Pflegefamilien gelebt und nun bei ihrem Onkel in New Harbor eine neue Bleibe findet. Dort hat sie ihre Kindheit verbracht und Owen kennen gelernt. Owen, der nun ihr Ex-Freund ist und den Grace trotz allem noch immer von ganzem Herzen liebt. Auch ihre beste Freundin Janna sieht Grace in New Harbor wieder. Doch es verbergen sich Schatten in der Vergangenheit…

Mir hat die Handlung dieses Buches unglaublich gut gefallen, denn nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, habe ich mit dem, was mir dann tatsächlich zwischen den Buchdeckeln begegnet ist, nicht gerechnet. Das Buch schneidet ein ernstes Thema an, das mich beim Lesen überrascht hat und wodurch die Handlung eine interessante Richtung einnimmt. Durch diese Überraschung wurde das Buch für mich gleich nochmals viel interessanter, da meine Aufmerksamkeit geweckt und mein Interesse erregt wurde.

Die Ernsthaftigkeit der Geschichte empfand ich als sehr berührend und tiefgründig, wobei es der Autorin auf einmalige Art und Weise gelingt, dem Buch trotz der schweren Thematik, eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen. Dies habe ich sehr bewundert, da das Buch so nicht zu sehr in finsteren Gedanken abgedriftet ist, sondern vielmehr ein lockerer Umgang angeschnitten wurde, durch den die bedrückende Atmosphäre gelindert wurde.

Für mich hat dies auch viel mit der Protagonistin Grace zu tun, denn sie ist in meinen Augen humorvoll und vor allem mit ihren sarkastischen Anmerkungen sehr realistisch. Trotz des traurigen Schicksals, das sie ereilt hat, hat sie sich nicht kleinkriegen lassen und ihre Charaktereigenschaften beibehalten. Zudem ist die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt, wodurch ich ihre Gedanken und Gefühle super nachempfinden konnte. So fühlte ich mich Grace direkt sehr nahe und habe ihre Empfindungen verstehen können.

Was ich auch sehr genossen habe, war welches Gefühlschaos diese Geschichte in mir ausgelöst hat. Von Freude über Trauer bis hin zu Entsetzen oder Wut war wirklich alles dabei. Diese Geschichte stürzt den Leser in ein Wechselbad der Emotionen. Die Autorin hat es wirklich geschafft, dass ich die Gefühle der Charaktere am eigenen Leib erfahre und total mit ihnen mitfühle. Zudem habe ich die Figuren sehr in mein Herz geschlossen. Auch wenn ich vielleicht durch die Sicht von Grace beeinflusst war, so habe ich mich dennoch nicht dagegen wehren können, mich auch in Owen zu verlieben. Oder Janna als total sympathisch zu empfinden oder Onkel Rusty zu mögen. Diese Charaktere sind einfach absolut herzerwärmend, sympathisch und liebenswürdig!

Fazit
„Dieser Augenblick, erschreckend und schön“ hat mich ganz unerwartet mit einer sehr ernsten Thematik überrascht, die dennoch auf eine leichte Art und Weise vermittelt wurde. Wie der Titel es besagt, so ist auch dieses Buch beides gleichzeitig: erschreckend und schön. Die Geschichte löste in mir ein Wechselbad der Gefühle aus, denn ich habe alle Emotionen direkt am eigenen Leib nachempfunden, wobei hier das komplette Emotionsspektrum abgedeckt wurde. Auch empfand ich die Figuren – allen voran Grace – als total liebenswürdig und sympathisch.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 03.07.2018

Etwas mehr Spannung und Höhepunkte hätte ich toll gefunden!

Die schwarze Zauberin
0

Klappentext
„Die 17-jährige Gardenierin Elloren ist die Enkelin der schwarzen Zauberin, der letzten großen Hexe ihres Volkes. Obwohl sie ihr sehr ähnlich sieht, spürt sie keine magischen Kräfte in sich. ...

Klappentext
„Die 17-jährige Gardenierin Elloren ist die Enkelin der schwarzen Zauberin, der letzten großen Hexe ihres Volkes. Obwohl sie ihr sehr ähnlich sieht, spürt sie keine magischen Kräfte in sich. Ein Traum wird wahr, als sie dennoch auf die berühmte magische Universität gehen und das Handwerk der Apothekerin erlernen darf. Doch dort lernen auch Elben, gestaltwandelnde Lykaner und geflügelte Icarale – die Erzfeinde der Gardenier. Und als das Böse aufzieht, bleibt Elloren keine andere Wahl, als ausgerechnet denjenigen zu vertrauen, die sie für die schlimmsten Verräter gehalten hat.“

Gestaltung
An dem Cover gefällt mir der Umriss des Vogels, der seine Flügel nach hinten schwingt, am besten. Das helle Lila mit den Lichtreflexen lässt das Tier erstrahlen, vor allem vor dem schwarzen Hintergrund. Ansonsten finde ich das Cover allerdings sehr nichtssagend und unauffällig, da der Vogel das einzige Besondere darstellt. Selbst der Schriftzug des Titels ist mit dünnen Buchstaben geschrieben, sodass dieser nicht besonders auffällt.

Meine Meinung
Bevor ich genaueres über den Inhalt von „Die schwarze Zauberin“ wusste, hatte ich schon von den aufbrandenden Diskussionen im englischsprachigen Raum über den Umgang der Autorin Laurie Forest mit Vorurteilen und der Zugehörigkeit zu verschiedenen Ethnien gehört. Da diese Themen sehr aktuell sind und da ich mir gerne ein eigenes Bild machen wollte, war ich natürlich sehr gespannt auf das Buch.

Die Grundidee fand ich dabei sehr spannend, denn in diesem Fantasybuch geht es um die Gardenierin Elloren, die Nachfahrin der letzten großen Hexe…jedoch hat Elloren keine Magie in sich. Dennoch darf sie auf eine Universität für Magie gehen, welche jedoch auch von anderen Fantasywesen, welche mit den Gardeniern verfeindet sind, besucht wird. Zu diesen Aspekten kommt noch ein böser Gegner hinzu und schon sind viele spannende Konfliktpotenziale geschaffen, die ich sehr vielversprechend fand.

Mit den Gruppierungen der Gardenier und all der vielfältigen anderen phantastischen Völker, hat die Autorin ein großes Maß an Vielfalt eingebracht, denn neben bekannten Fantasywesen trifft der Leser hier auch auf einige neue Ideen. Dabei streben die Gardenier eine alleinige Herrschaft an, wodurch es auf dem Campusgelände natürlich zu Spannungen zwischen den verschiedenen Völkern kommt. Hierdurch hat die Autorin Themen wie Vorurteile, Ausgrenzung, Diskriminierung und viele weitere geschickt in ihre Geschichte eingebunden. Diese Themen sind bei weitem alles andere als leichte Kost und ich fand, dass die Autorin ihre ganz eigene Geschichte mit ihnen aufgebaut und sie gut verarbeitet hat.

Für mich war die Handlung etwas zu gradlinig, denn mir fehlten doch etwas die Spannungshöhepunkte. Der Leser erkundet zusammen mit Elloren die Universität und dabei entdeckt man gemeinsam mit ihr, was hinter den Gardeniern und ihrem Wohlstand steckt. Man erkundet Intrigen, Lügen, Machtspiele und vieles mehr. Dabei geht dies sehr langsam voran, was einerseits zwar realistisch ist, andererseits fehlte mir aber einfach der Paukenschlag. Selbst gen Ende des Buches gab es keinen wirklichen Herzschlag- oder Schreckensmoment, welcher mich komplett aus den Latschen gehauen hätte.

Fazit
Die Kombination aus Fantasygeschichte mit vielen verschiedenen Völkern und dem Setting einer Universität gefiel mir sehr gut, sodass „Die schwarze Zauberin“ mich gut unterhalten hat. Die Grundidee des Buches empfand ich als sehr vielversprechend und durch die Kombination von wichtigen Themen wie Diskriminierung oder Vorurteilen mit einer Fantasywelt auch sehr ansprechend. Für mich war die Handlung etwas zu konstant mit zu wenigen Spannungshöhepunkten, da es kaum Momente gab, in denen mir das Herz stehen geblieben ist oder etwas Rasantes passiert ist. Dennoch bin ich gespannt, wie sich die Geschichte im zweiten Band entwickeln wird.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die schwarze Zauberin
2. The iron flower (erscheint voraussichtlich am 18.09.2018 auf Englisch)