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Veröffentlicht am 03.07.2018

Eine magische Geschichte mit zauberhafter Atmosphäre

Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts
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Klappentext
„“Ich beschütze dich.”, liest der 12-jährige Jonas Nichts auf einem Zettel, den ihm der stumme Diener Ruben heimlich zusteckt. Und diesen Schutz hat Jonas bitter nötig, seit er das unheimliche ...

Klappentext
„“Ich beschütze dich.”, liest der 12-jährige Jonas Nichts auf einem Zettel, den ihm der stumme Diener Ruben heimlich zusteckt. Und diesen Schutz hat Jonas bitter nötig, seit er das unheimliche Herrenhaus Wunderlich geerbt hat. Als jemand versucht, ihn umzubringen, fliehen Jonas und Ruben und landen in einem von merkwürdigen Fabelwesen bevölkerten Land. In Kanaria regiert eine herzlose Kaiserin, aber man sagt, sie werde von einem 12-Jährigen gestürzt. Ist Jonas der Auserwählte?“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir unglaublich gut, denn ich mag die Farben und das Motiv sehr gerne. Die Kreise mit dem nach außen hin verlaufenden Blau und dem dunklen Fleck in der Mitte sehen aus wie die Iris eines Auges. Die schwarze Kutsche und die Umrisse der blätterlosen Bäume darauf sehen auch richtig cool aus und kommen super zur Geltung. Zudem mag ich die schwarzen Spinnennetz-Linien, die den Bildrand verzieren und in denen kleine Tropfen zu hängen scheinen.

Meine Meinung
Auf „Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ wäre ich ohne diese Neuausgabe mit neuem Einband wahrscheinlich niemals aufmerksam geworden. Und nun nach dem Lesen kann ich sagen, dass ich so froh darüber bin, dieses Buch gefunden und gelesen zu haben! Es ist eine Perle unter den Buchschätzen! In dem Buch von Wieland Freund geht es um Jonas Nichts, dessen Leben sich abrupt ändert, als er von seinem Erbe erfährt: er hat ein altes Herrenhaus namens Wunderlich geerbt. Und dieser Name ist Programm in der Geschichte, denn das Erbe ist der Anfang vieler wahrlich wunderlicher Ereignisse…

Zusammen mit dem stummen Diener Ruben gelangt Jonas auf der Flucht vor jemandem, der versucht hat, ihn umzubringen, in das zauberhafte Reich Kanaria. Hier entfaltet die Geschichte so richtig ihre Magie. Aber schon zuvor bei der Ankunft im Herrenhaus erinnerte mich das Flair des Buches sehr an Geschichten wie „Der geheime Garten“ oder andere Bücher, bei denen Kinder in düsteren Gemäuern mit seltsamen Bewohnern, zu Hause sind und später etwas Magisches ihre Wege kreuzt. Mit der Ankunft in Kanaria wird dann die märchenhafte Atmosphäre des Buches so richtig spürbar. Mir hat dieses Feeling des Buches unglaublich gut gefallen, denn es war zauberhaft, einfallsreich und voller Fantasie.

Das Setting des Buches – das phantastische Reich Kanaria – hat mir dabei unglaublich gut gefallen. Neben der gerade erwähnten wunderschönen Atmosphäre, war diese Welt so kreativ und bunt, dass ich große Freude hatte, sie mir vorzustellen. Der Autor beweist dabei großes Geschick für die richtige Wortwahl, denn es gelingt Wieland Freund Kanaria so lebendig wirken zu lassen, als würde es dieses Reich voller Fantasywesen wirklich geben. Ich konnte mir alles bildhaft vorstellen und bin geradezu eingetaucht in diese zauberhafte Welt. Das Buch erinnerte mich oftmals an Bücher, die ich wirklich gerne gelesen habe wie beispielsweise die „Narnia“-Reihe, „Die unendliche Geschichte“ oder „Alice im Wunderland“. Dabei vermischt „Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ das Beste all dieser Geschichten zusammen und fügt es zu einer neuen, spannenden und sehr atmosphärischen Handlung zusammen.

Auch gefiel mir der Ideenreichtum des Autors sehr, denn es gab in dieser Geschichte so viel zu entdecken und erleben. Zwar dauerte es für mich etwas, bis die Handlung so wirklich in Fahrt gekommen ist, doch als es soweit war, konnte ich das Buch kaum mehr aus den Händen legen. Die Prophezeiung und Jonas Schicksal, die Welt zu retten, erzeugen spannende und dramatische Geschehnisse, die einen wahren Lesesog ausüben.

Ein Highlight waren für mich die Figuren, die ich als sehr herzlich und sympathisch erlebt habe. Sie waren für mich gerade zu Beginn, wo die Handlung noch etwas schleppender war, der Motor weiterzulesen, denn Jonas, Ruben und all die später hinzustoßenden Charaktere konnten mich sofort für sich gewinnen. Dies lag vermutlich unter anderem daran, dass sie alle etwas Magisches an sich hatten. Manche Figuren konnten mich auf Anhieb zum Lachen bringen, mit anderen habe ich mitgefühlt und wieder andere konnten einfach mein Herz erwärmen.

Fazit
„Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts“ konnte mich vor allem durch die zauberhafte Märchenatmosphäre fesseln und in eine ganz andere Welt entführen. Ich fühlte mich beim Lesen so, als sei ein Zauber über mich gelegt worden, der mich in das Buch hineingezogen hat. Auch wenn das Buch zu Beginn etwas Zeit braucht, bis die Handlung Fahrt aufnimmt, so habe ich dennoch den großen Einfallsreichtum, der an „Narnia“, „Die unendliche Geschichte“ oder „Alice im Wunderland“ erinnert, genossen.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 22.06.2018

Eine schöne Idee mit Tiefgang, Gefühl und toller Botschaft

Wie man die Zeit anhält
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Klappentext
„Keiner lehrt Geschichte so lebendig wie er ‒ und das hat einen guten Grund: Tom Hazard, Geschichtslehrer und verschrobener Einzelgänger, sieht aus wie 40, ist aber in Wirklichkeit über 400 ...

Klappentext
„Keiner lehrt Geschichte so lebendig wie er ‒ und das hat einen guten Grund: Tom Hazard, Geschichtslehrer und verschrobener Einzelgänger, sieht aus wie 40, ist aber in Wirklichkeit über 400 Jahre alt. Er hat die Elisabethanische Ära in England, die Expeditionen von Captain Cook in der Südsee, die Literaten und Jazzmusiker der Roaring Twenties in Paris erlebt und alle acht Jahre eine neue Identität angenommen. Eines war er über die Jahrhunderte hinweg immer: einsam. Denn die Nähe zu anderen Menschen wäre höchst gefährlich gewesen. Jetzt aber tritt Camille in sein Leben. Und damit verändert sich alles.“

Gestaltung
Das Cover übt auf mich etwas Anziehendes aus, denn die Farben finde ich schön aufeinander abgestimmt. Dadurch, dass das Ziffernblatt der Uhr in helleren Farben gehalten ist, die von dunklen Blautönen umrahmt werden, wirkt es so, als wäre es nachts und die Uhr würde von innen beleuchtet werden, während ein Mann davor liegt. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, dass die Männerfigur nur als Schattenumriss erkennbar ist. Dies gefällt mir sehr gut. Auch mag ich die über das Cover fliegenden einzelnen Papierblätter, da sie den Titel sehr schön umrahmen.

Meine Meinung
Schon lange wollte ich ein Buch von Matt Haig lesen, da ich viel über seine besonderen Bücher gehört habe und mich bisher auch alle inhaltlich sehr angesprochen haben. Nun habe ich mir das Erscheinen seines neusten Werkes zu Herzen genommen und endlich zu einem Haig-Buch gegriffen. Was soll ich sagen? Ich bin total geflasht und nun dem Autor total verfallen! Der Schreibstil hat mich sofort verzaubert und die Idee fand ich auch richtig klasse!

In „Wie man die Zeit anhält“ geht es um Tom. Tom altert nur sehr, sehr langsam und so sieht er mit über 400 Jahren noch aus wie 39 Jahre. Diese Idee fand ich super, auch wenn sie in abgewandelter Form schon in Filmen vorkam, so fand ich es dennoch toll, wie Matt Haig die Geschichte aufbereitet hat. Die „Albas“, also Menschen, die lange leben, bzw. ihre Gesellschaft, überleben sogenannte „Eintagsfliegen“, also Normalsterbliche, um Jahrhunderte. So kommt es, dass Tom auch seine große Liebe Rose überlebt und sich in einem Leben ohne sie zurechtfinden muss.

Romantisch wird es, als Tom nach hunderten von Jahren Camille trifft und sich in sie verliebt. Doch wie stellt man es am besten an, ihr nahe zu kommen, wenn man so lange nicht geflirtet hat? Wenn man seit 400 Jahren Single ist und keine Ahnung mehr hat von den Regeln der Liebe?
Die Idee der „Albas“ und dass sie eine Art Gesellschaft mit Regeln für das Überleben in den Jahrhunderten darstellen, fand ich klasse, da ich fasziniert war von den Lebensweisheiten und der Art zu leben dieser Menschen. Sie müssen immerhin mit einigen Bürden und Verlusten klarkommen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich gerne mehr über sie erfahren hätte. Am Rande erfuhr ich etwas über die anderen „Albas“, aber da der Fokus auf Tom lag, blieben sie leider etwas blass, was ich schade fand.

Die Handlung ist wirklich sehr ruhig und seicht und hätte für mich ruhig etwas dramatischer oder überraschender auslaufen können, denn hauptsächlich dreht sich alles darum, dass Tom leidet und Rose vermisst oder dann darum, wie er sich nach Camille und der Liebe sehnt. Ich fand die Gefühle gleichzeitig aber auch schön beschrieben, da ich doch des Öfteren eine Gänsehaut auf den Armen hatte oder Toms Gefühle und Bedrückung selber gespürt habe. Diesbezüglich hat der Autor also ganze Arbeit geleistet. Auch die bittersüße Liebesgeschichte des Buches konnte mich überzeugen, da auch hier die Gefühle sehr authentisch waren und für mich als Leser spürbar.

Zudem mochte ich die philosophischen Züge des Buches. Es gibt immer wieder kleine Denkanstöße hinsichtlich des Lebens, der Vergänglichkeit und der Zeit an sich. Diese poetischen Verse gingen mir direkt unter die Haut und haben mich nachdenklich gestimmt. So etwas mag ich bei einem Buch gerne, da ich über die Zeilen hinaus noch etwas für mich mitnehmen kann. Besonders gefiel mir auch die Botschaft der Geschichte, die mir vermittelt hat, dass es darauf ankommt, das Leben zu genießen und nicht in der Vergangenheit oder Zukunft zu verweilen.

Fazit
„Wie man die Zeit anhält“ ist ein gefühlvoller Roman über das Leben und die Zeit, der dem Leser eine wichtige und schöne Botschaft mitgibt. Wer gerne Bücher liest, die einen verzaubern und die einem die Gefühle der Figuren vermitteln, der ist hier genau richtig. Toms tiefgründige Gedanken über das Leben, seine Bedrückung und seine Sehnsucht springen auf den Leser über. Gleichzeitig hat das Buch auch poetisch-philosophische Ansätze, die mir eine Gänsehaut beschert haben und die mich zum Nachdenken angeregt haben. Dies habe ich sehr genossen und geliebt, da ich viel aus der Geschichte für mich mitnehmen konnte!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 17.06.2018

Toller Weltentwurf, grandiose Atmosphäre, aber leider etwas zu wenig Tempo

Am Fluss der Sterne
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Klappentext
„Einst galt Xi'an als schönste Stadt der zivilisierten Welt, der Kaiserhof als Hort des Luxus und der Kultur. Doch seit Kitai in weiten Teilen an die Barbaren aus dem Norden gefallen ist, herrscht ...

Klappentext
„Einst galt Xi'an als schönste Stadt der zivilisierten Welt, der Kaiserhof als Hort des Luxus und der Kultur. Doch seit Kitai in weiten Teilen an die Barbaren aus dem Norden gefallen ist, herrscht Angst auf den Straßen, und das Heulen der Wölfe hallt durch verfallene Gemäuer.

Nur einem Mann scheint es möglich, das Reich der Mitte wieder zu neuer Größe zu führen: Ren Daiyan, Heerführer, ehemaliger Geächteter, Bogenschütze von fast mythischer Gestalt. An seiner Seite: die geheimnisvolle Lin Shan, vielleicht die klügste, auf jeden Fall aber die faszinierendste Frau ihrer Zeit ...“

Gestaltung
Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut, denn ich mag das metallische glitzern des Buches in Kombination mit den schwarzen Auslassungen. Vor allem gefällt mir das Spiel mit den Negativen, da es so aussieht, als würde auf dem Cover wirklich ein Fluss fließen und über die schwarzen Länder Vögel fliegen. Das helle Blau unterstützt diesen Eindruck zudem noch. Der Titel fügt sich auch klasse in das Covermotiv ein und die gewählte Schriftart passt auch gut zum historisch angehauchten Inhalt.

Meine Meinung
Bereits das Werk „Im Schatten des Himmels“ von Guy Gavriel Kay hat mich interessiert, jedoch noch nicht so sehr gereizt, dass ich es unbedingt lesen wollte. Mit „Am Fluss der Sterne“ erging es mir jedoch anders, denn dessen Inhalt hat mich sofort hellhörig werden lassen. Wie kann ein ehemaliger Geächteter ein Reich wieder zu ehemaliger Größe zurückführen? Ich war gespannt! Glücklicherweise ist es möglich „Am Fluss der Sterne“ ohne die Kenntnisse von „Im Schatten des Himmels“ zu lesen. Beide Bücher spielen zwar in derselben Welt – Kitai – jedoch zu unterschiedlichen Zeiten. So wäre es zwar ein schönes Gimmick, den Inhalt von „Im Schatten des Himmels“ zu kennen, da vermutlich bekannte Figuren wieder auftauchen und sich interessante Querverweise ergeben, aber für das Verständnis von „Am Fluss der Sterne“ ist es nicht nötig.

Der Roman des Autors hat mich vor allem durch seinen umfangreichen Weltentwurf überrascht. Das Buch spielt in der erfundenen Welt Kitai, welche mich sehr an ein vergangenes China erinnert. Dies asiatisch, gleichzeitig historisch angehauchte Setting hat mir gut gefallen, da es für eine angenehme Atmosphäre gesorgt hat und da ich gerne Geschichten lese, die in Asien oder ähnlich gestalteten Gegenden spielen. Zudem wirkte Kitai auf mich sehr real, sodass ich gar nicht gemerkt habe, dass diese Welt fiktiv ist. Vielmehr erschien sie mir unheimlich authentisch und realistisch, wodurch ich mich gerne in ihr befunden habe.

Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass mir „Am Fluss der Sterne“ manchmal etwas zu viel wurde. Es gab so viele Namen (die dann auch noch gleich oder ähnlich klangen) und überhaupt eine große Fülle an vielerlei Dingen. Der Autor schildert alles sehr detailliert und ausufernd, wodurch es mir manchmal schwer fiel, den Überblick zu behalten. Die Masse an Fremdwörtern hat dazu ihr übriges beigetragen und mich doch manchmal etwas überfordert bzw. meine Konzentration gefordert. Dieses Buch ist also definitiv keins, das man einfach mal so nebenbei lesen kann, sondern eines, auf das man sich voll und ganz konzentrieren muss, um nicht den roten Faden zu verlieren.

Hatte ich mich dann allerdings erst einmal ein wenig zu Recht gefunden, so ging es mit dem Lesen etwas leichter voran. Dabei mochte ich vor allem die bereits erwähnte Atmosphäre des Buches und die Abenteuergeschichte, in die eine schöne, realistische und nicht zu kitschige Liebesgeschichte eingewoben wurde. Dennoch fehlte mir im Handlungsverlauf manchmal etwas das Tempo. Zwar gibt es Kriege und Abenteuer, aber es gibt auch genauso viel Strategieplanung und Politik, die mir manchmal etwas zu trocken waren.

Fazit
Mit „Am Fluss der Sterne“ hat Guy Gavriel Kay einen historisch angehauchten Abenteuerroman verfasst, der mich vor allem durch seine angenehme Atmosphäre überzeugt hat. Die Fantasy-Welt, die sich der Autor erdacht hat, wirkt sehr real und erinnert an ein historisches China, was mir gut gefallen hat. Gleichzeitig hatte ich einige Startschwierigkeiten durch viele Details, Namen und Fremdwörter. Hiermit kam ich beim Weiterlesen zwar immer besser zurecht, jedoch fehlte der Handlung für meinen Geschmack manchmal etwas das Tempo.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
„Am Fluss der Sterne“ spielt in Kitai, wo auch „Im Schatten des Himmels“ spielt. Diese beiden Bücher können jedoch unabhängig voneinander gelesen werden.

Veröffentlicht am 14.06.2018

Dieses Buch bringt einige innovative, spannende Ideen mit sich!

Palace of Glass - Die Wächterin
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Klappentext
„Stellen Sie sich vor…

London wäre ein Ort, an dem Tugend und Angst regieren. Ein hartes Gesetz untersagt den Menschen, die Haut eines anderen zu berühren. Denn die Bevölkerung und insbesondere ...

Klappentext
„Stellen Sie sich vor…

London wäre ein Ort, an dem Tugend und Angst regieren. Ein hartes Gesetz untersagt den Menschen, die Haut eines anderen zu berühren. Denn die Bevölkerung und insbesondere das Königshaus fürchten die Gefahr, die von den sogenannten Magdalenen ausgeht – Menschen, deren Gabe es ist, die Gedanken anderer durch Berührung zu manipulieren. Die junge Rea zeigt so wenig Haut wie möglich. Einzig während illegaler Faustkämpfe streift sie ihre Handschuhe ab. Doch wie kommt es, dass die zierliche Kämpferin ihre körperlich überlegenen Gegner stets besiegt? Und warum entführt sie der britische Geheimdienst? Bald erfährt Rea, dass sie das Leben des Kronprinzen beschützen muss. Doch am Hof ahnt niemand, dass sie selbst sein größter Feind ist.“

Gestaltung
Dass das Cover leicht schimmert, finde ich richtig cool, da es so etwas Besonderes an sich hat. Auch finde ich die Farben aus blau, weiß und rot sehr schön, da so vor allem das rote Band, welches in der Geschichte auch eine wichtige Rolle spielt, gut zur Geltung kommt. Dabei gefällt mir vor allem, dass dieses Band auf dem Buchrücken weitergeht und sich später auch über die anderen Bände ziehen wird. Das Covermotiv, welches am unteren Bildrand zu erkennen ist, erinnert mich an spritzendes Wasser.

Meine Meinung
Tatsächlich wurde ich vor allem dadurch super neugierig auf dieses Buch, dass es mit Sarah J. Mass, Kiera Cass und Erin Watt verglichen wird. Ich liebe die Bücher von Frau Maas nämlich sehr, war aber verunsichert, wie viel Erin Watt wohl in „Palace of Glass“ stecken würde. Also blieb mir nur eins: es selber herausfinden! Der Schreibstil von C.E. Bernard hat mir sehr gut gefallen, denn ich hatte das Gefühl, dass das Erzähltempo sehr hoch und schnell ist. So kam keine Langeweile auf und es fühlte sich so an, als würde ich durch die Seiten fliegen, was bei mir die Lesefreude immens erhöht hat. Ich liebe es, wenn eine Geschichte rasant erzählt wird!

In „Palace of Glass“ begegnet dem Leser eine mittelalterliche Welt, die doch immer wieder durchsetzt ist von unseren technischen Neuerungen. Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft, in welcher es durch Mutationen sogenannte Magdalenen gibt. Diese haben bei direktem Hautkontakt besondere Fähigkeiten wie beispielsweise die Gedankenmanipulation. So gehen die Menschen davon aus, dass Magdalenen gefährlich sind, wodurch es strenge Gesetze gibt: die komplette Verdeckung der Haut ist Pflicht! In dieser Welt lebt Rea, die eine Magdalene ist und an illegalen Straßenkämpfen beteiligt ist. Bald wird sie als Leibwächterin des Prinzen abgeordert und trifft dort auf den Prinzen Robin…

Das Setting empfand ich als sehr ansprechend, da ich oftmals an die Hexenverfolgungen der Vergangenheit denken musste und immer wieder schockiert war angesichts der Entwicklungen, die die Welt im Buch durchlaufen hat. Oftmals kam ich aus dem Erstaunen oder der Sprachlosigkeit gar nicht mehr heraus, da ich von Dingen las, die für mich nur schwer vorstellbar waren. Gleichzeitig schafft die Autorin es aber, diese abgefahrenen Dinge so gut zu beschreiben und zu erklären, dass sich vor meinem inneren Auge Bilder abspielten, die mir alles verdeutlicht haben. Was ich auch super unterhaltsam fand, war der Mix aus Mittelalter und Technik. Ich war so im Mittelalter-Setting gefangen, dass ich immer wieder gestutzt habe, als z.B. Handys benutzt wurden. Eine interessante Kombination!

Auch mochte ich die Idee der Magdalenen, die verschiedene Fähigkeiten haben können und von denen es verschiedene Typen gibt. Hier hätte ich unter anderem auch ein Glossar super gefunden, in dem man immer wieder während des Lesens hätte nachschauen können. Die Entwicklung der Gesellschaft, die durch das Vorhandensein der Magdalenen entstanden ist, fand ich sehr beklemmend, denn Berührungen gehören ja eigentlich zum menschlichen Leben dazu, aber in der Welt von „Palace of Glass“ hält man sich voneinander fern. Diese Idee empfand ich als neuartig und spannend. Vor allem bin ich neugierig, wie die Geschichte sich in den nächsten beiden Bänden weiterentwickeln wird, denn die Handlung empfand ich als sehr spannend. Einerseits gab es einige actionreiche und rasante Szenen, andererseits wurden aber auch einige Rätsel gestreut.

Diese Rätsel hatten vor allem mit den Figuren zu tun, denn hier war ich mir nie sicher, wem ich wirklich trauen kann. Mit Reas Leibwächter-Job ist sie im Palast unterwegs, wo sie verschiedene Personen trifft, von denen sich einige in mein Herz geschlichen haben und von denen ich bei anderen nie sicher war, woran ich bei ihnen bin. Die Geschichte spielt ein Spiel mit dem Leser, denn es werden einige Rätsel gestreut, hinter die man nicht so leicht blicken kann. So gab es für mich zum Ende hin auch eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet habe.

Dabei empfand ich Rea als durchaus sympathische Protagonistin, die eine schwere Vergangenheit hat und die mit ihrer Geschichte bei mir für Spannung gesorgt hat. Prinz Robin fand ich durchaus auch nett, aber als er mit Rea anbändelt, haben sie sich für meinen Geschmack ein wenig zu viel und an zu offensichtlichen Stellen geküsst. Hierdurch ging für mich dann auch ein wenig der Fokus verloren. Mein Herz hat eindeutig Blanc gestohlen, denn jeder seiner Auftritte war für mich super erfrischend, da er Abwechslung in die Handlung gebracht hat. Rätselhaft sind für mich noch immer die Königin und die Duchesse, sodass ich auf die Fortsetzung sehr gespannt bin.

Fazit
Mir hat der Auftaktband „Palace of Glass – Die Wächterin“ gut gefallen, da in ihm einige neuartige Ideen anzufinden sind, die mir so noch nicht begegnet sind. Der Misch aus Mittelalter und Technik sowie das Konzept der Magdalenen fand ich sehr spannend und fesselnd. Zwar empfand ich die Liebeleien im Mittelteil als etwas zu stark fokussiert, aber dafür mochte ich es sehr, dass die Handlung ein Spiel mit dem Leser spielt, da sie ihn zum Spekulieren anregt und in ihm eine Skepsis gegenüber vielen der Figuren weckt. Man weiß nie so recht, woran man ist und wie die Geschichte sich entwickeln wird.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Palace of Glass – Die Wächterin
2. Palace of Silk – Die Verräterin
3. Palace of Fire – Die Kämpferin

Veröffentlicht am 11.06.2018

Neuartiges Setting: Bergsteigen meets Fantasy!

Fuchs und Feuer
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Klappentext
„Schwindelerregend: Liebe und Verrat auf dem magischen Dach der Welt. Kamzin ist glücklich, als sie der charismatische Entdecker River Shara zur Führerin auf den Mount Raksha auswählt. Sie ...

Klappentext
„Schwindelerregend: Liebe und Verrat auf dem magischen Dach der Welt. Kamzin ist glücklich, als sie der charismatische Entdecker River Shara zur Führerin auf den Mount Raksha auswählt. Sie weiß um die Gefahren der Expedition, doch nichts hätte sie darauf vorbereiten können, dass sich der Berg mit allen Mächten wehrt, mit eiskalten Naturgewalten und teuflischen Feuerdämonen. Am Gipfel ihrer Träume angelangt, erkennt Kamzin, dass Verrat die tödlichste Gefahr von allen ist.“

Gestaltung
Das Covermotiv hat meinen Blick geradezu magisch angezogen, denn die Farben sind sehr schön aufeinander abgestimmt und mit dem Sternenhimmel im Hintergrund toll verziert. Ganz besonders mag ich, dass der Fuchs vor dem dunklen Hintergrund so gut zur Geltung kommt und dass in seinem Umriss eine Berglandschaft zu erkennen ist, was super gut zur Geschichte passt! Auch gefällt mit der schattenhafte Umriss einer Figur auf einem Berg oder Hügel am unteren Bildrand. Hier kann man viele tolle Details entdecken und sich vom Cover verzaubern lassen!

Meine Meinung
Ich bin ehrlich: ich bin zuerst wegen dem atemberaubenden Cover auf die Geschichte aufmerksam geworden, aber nachdem ich den Klappentext gelesen habe, war ich vollends Feuer und Flamme. Glücklicherweise hat sich dieses Gefühl auch beim Lesen bestätigt, denn das Setting dieses Buches hat mich sofort begeistert. Es geht um Bergsteiger und hat somit einen Berg, den Mount Raksha als Setting. Gemischt wird das Ganze dann mit einer Prise Fantasy, die eine fesselnde Geschichte entstehen lässt.

Die Geschichte dreht sich um Kamzin, die den Entdecker River auf den Mount Raksha führt. Dabei empfand ich die Handlung durchaus als spannend, denn zusammen mit Kamzins bestem Freund Tem geraten sie immer wieder in brenzlige Situationen und Gefahren. Von Hexen, Geistern oder tückischen Fuchsdämonen ist hier alles und noch viel mehr dabei! Auch die Natur zeigt sich dabei als ziemlich unberechenbar. Gleichzeitig gab es in der Handlung aber auch immer wieder mal Stellen, die mir etwas langatmig vorkamen und in denen sich die Geschichte vom Gefühl her etwas in die Länge zieht. Das Ende war dafür dann aber wieder eine Wucht, die mich gebannt dem nächsten Band entgegenfiebern lässt.

Die Protagonistin Kamzin hat mir gefallen, da sie ein sehr loyaler und mutiger Charakter ist, der sich selbst treu bleibt und sich nicht in das hineinbiegen lässt, was andere von ihr erwarten. Ihr bester Freund Tem ist mir auch sofort ans Herz gewachsen, denn er zögert nicht und begleitet Kamzin auf ihrem Abenteuer. Dann ist da noch River, der sehr viel Charisma besitzt und bei dem Kamzin und ich nicht so wirklich wussten, woran wir sind, was das Lesen sehr spannend gemacht hat, da ich mich wie ein Detektiv fühlte, der River und seinen möglichen Geheimnissen auf die Spuren kommen wollte.

Der Schreibstil hat mir auch sehr gefallen, da er das Setting toll untermauert und ein wenig Magie versprüht hat. Die Autorin schreibt sehr stimmungsvoll und manchmal auch malerisch, was mir gut gefallen hat. Dabei ist die Sprache und der Satzbau dennoch einfach gehalten, sodass sich die Geschichte leicht lesen lässt.

Fazit
Die Mischung aus Abenteuer, Gefahr und Fantasy ist in „Fuchs und Feuer“ hervorragend gelungen, wobei mich vor allem das interessante und neuartige Setting des Bergsteigens und eines Berges sehr fasziniert hat. Hier hat die Handlung trotz einiger Längen doch großes Spannungspotenzial, welches in einem gigantischen und überraschenden Ende gipfelt. Die Figuren passen perfekt zur Handlung und gleichzeitig sorgt eine Figur mit ihrem Charisma für einiges Rätselraten, was mir große Freude bereitet hat!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Fuchs und Feuer
2. All the wandering Light (erscheint voraussichtlich am 04.Dezember 2018 auf Englisch)