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Veröffentlicht am 10.06.2018

Dieses Buch ist ein absoluter Gewinn!

Absolute Gewinner
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Klappentext
„Als Loser-Truppe und mit einem Hausmeister als Coach ein bundesweites Basketballturnier gewinnen? Das kann nicht funktionieren – dachte Luca jedenfalls, bis sich sein ungleiches Underdog-Team ...

Klappentext
„Als Loser-Truppe und mit einem Hausmeister als Coach ein bundesweites Basketballturnier gewinnen? Das kann nicht funktionieren – dachte Luca jedenfalls, bis sich sein ungleiches Underdog-Team gar nicht mal so schlecht anstellt. Doch kaum beginnt er, ein bisschen an seine Mannschaft zu glauben, ist der Trainer plötzlich verschwunden. Mitten im Turnier. Und das, obwohl es ihm so wichtig gewesen ist. Jetzt müssen sich Luca und seine Teammitglieder nicht nur auf dem Platz beweisen, sondern auch das Rätsel um den Hausmeister lösen. Dabei ahnen sie nicht, mit was für zwielichtigen Typen sie es zu tun bekommen.“

Gestaltung
Das Highlight der Gestaltung ist für mich das haptische Erlebnis, denn das Cover hat vorne und hinten nicht nur das Muster eines Basketballs abgedruckt, dieses fühlt sich auf der Vorderseite auch so an wie einer! Die kleinen dunkelorangenen Punkte sind mit Glanzlack hervorgehoben und so fühlt sich das Cover vorne an wie ein echter Basketball, was ich super cool finde! Auch gefällt mir die Schriftart, die mich an amerikanische Spieltrikots erinnert, sehr, denn dies passt super zum Buchinhalt.

Meine Meinung
Als ich den Klappentext gelesen habe, musste ich sofort an Mario Feslers „Lizzy Carbon“-Reihe, die ich sehr mochte, denken, denn auch in dem neuen Buch von Christoph Scheuring geht es um eine Gruppe von Verlierern. Aus diesem Grund wollte ich „Absolute Gewinner“ unbedingt lesen, denn ich wollte herausfinden, ob mir das Buch genauso gut gefallen würde wie die Lizzy Bücher. Schnell merkte ich beim Lesen jedoch, dass „Absolute Gewinner“ ganz anders ist als „Lizzy Carbon“ – aber dennoch faszinierend und spannend!

Ja, es geht zwar auch um eine Gruppe von Losern, doch Christoph Scheuring mischt in ihre Geschichte noch einen spannenden Kriminalfall. Diesen erkundet der Leser gemeinsam mit den Figuren. So hebt sich das Buch ab und wird zu einer interessanten Mischung aus Sport-Geschichte und rätselhaftem Krimi. In „Absolute Gewinner“ geht es um Luca, der eher schüchtern ist und daher meist allein. Er treibt sich oft auf dem Basketballplatz der Schule rum und so kommt es, dass ihn der Hausmeister der Schule in sein neu gegründetes Basketball-Team holt. Ziel des Teams: der Sieg in einem Basketballturnier, um später zu einem Trainingscamp in die USA reisen zu können. Doch es kommt anders als geplant, denn der Hausmeister alias Coach des Teams verschwindet spurlos! Was ist geschehen? Und was wird aus dem Basketball-Team? Luca und seine Teammitglieder beginnen zu ermitteln…

Mir gefiel Luca als Protagonist sehr, denn er hat mit vielen Dingen zu kämpfen, die 13jährige in der Pubertät durchmachen: Stimmbruch, der Kampf um Anerkennung und Freundschaft, erste Liebe… Luca ist zunächst ein Einzelgänger und eher wortkarg gegenüber anderen. Als er dann aber im Basketball-Team ist, ändert sich dies. Er findet Anschluss und Freunde. Diese Entwicklung fand ich sehr rührend und vor allem fand ich es super, wie der Autor den Aufbau der Beziehungen dargestellt hat, denn dies passierte schrittweise. Hier wird nichts überstürzt oder übereilt. Vielmehr lässt Christoph Scheuring den Figuren Zeit und Raum, sich kennen zu lernen und erste Bindungen aufzubauen. Am Ende des Buches merkte ich als Leser dann, wie intensiv und eng diese Beziehungen geworden waren und dass sich hier wahre, echte Freundschaften entwickelt hatten. Diese Erkenntnis, die ich am Ende hatte, hat mich zufrieden gestimmt und mir ein glückliches Lächeln auf die Lippen gezaubert.

Was mir an der Basketball-Truppe auch gut gefallen hat, war dass die Figuren alle sehr unterschiedlich waren und sie sich gegenseitig ergänzt haben. Sie wirkten dabei auch sehr realistisch auf mich, denn sie wurden nicht zu übermäßig als Außenseiter dargestellt. Meistens waren es eher Kleinigkeiten, die für ihre Position verantwortlich waren. Neben Luca gibt es beispielsweise den Computer-Nerd Heinrich, mit dem er sich anfreundet. Und dann ist da noch Jana, das einzige Mädchen im Team und Lucas heimlicher Schwarm. Die Truppe ist also bunt zusammengewürfelt.

Spannung kommt dann auf, als Luca, Jana und Heinrich sich auf die Suche nach dem spurlos verschwundenen Coach machen. Hier wurde die Sportlastigkeit der Geschichte auch etwas gedimmt, worüber ich mich sehr gefreut hatte, denn für mich war es manchmal etwas zu sportbetont. Es fallen einige Sport- zw. Basketballbegriffe, die aber sehr fachlich wirkten und gut platziert waren. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir inhaltlich zu viel über den Sport erzählt wurde, aber mir persönlich war es manchmal einfach zu sehr auf die Sportgeschehnisse fokussiert (auch wenn diese durchaus actionreich und spannend waren). Dies liegt sehr wahrscheinlich aber auch einfach an mir und meinem Charakter (oder daran, dass ich ein Mädchen bin) und mich nicht so für Sport interessiere. Dennoch fand ich es gut, dass ich so einiges über Basketball gelernt habe!

Ich war allerdings doch auch froh darüber, dass die Figuren sich auch dem rätselhaften Verschwinden widmen und hier einiges an Spannung aufkommt. Hier konnte ich vor allem mitraten und miträtseln, was mit dem Coach passiert ist. Zudem habe ich immer wieder gebangt und gehofft, ob der Traum des Basketball-Teams in Erfüllung geht oder nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Jungs ab 12 mit diesem Buch ihre große Freude haben werden, denn die Geschichte vereint Themen, die sie beschäftigen, mit actiongeladenem Sport und einem rätselhaften Verschwinden.

Fazit
Für mich war „Absolute Gewinner“ ein absoluter Gewinn, denn ich habe einiges über den Basketball-Sport gelernt, auch wenn mir die Geschichte manchmal zu sportlastig war. Aber als dann der Coach verschwand und das Team sich auf die Suche begibt, war ich Feuer und Flamme für die Geschichte. Die Handlung erhält so den Charakter eines Kriminalfalls, der sehr spannend und zum Schluss auch brenzlig ist. Hier wurde ich super unterhalten und zum miträtseln angeregt, was mir sehr gefallen hat. Mein Highlight des ganzen Buches waren aber auch die sich authentisch und langsam entwickelnden Beziehungen zwischen den Figuren, bei denen der Leser ganz am Ende merkt, dass sich da echte Freundschaften gebildet haben. Toll! Besonders gut fand ich es auch, dass das Buch Themen aufgreift, die die Zielgruppe aus dem eigenen Leben kennt und mit denen sie sich auch befassen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.06.2018

Wow! Die Illustrationen in Kombination mit den Geschichten…einfach nur beeindruckend!

Die Legenden der besonderen Kinder
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Klappentext
„Die langerwartete Rückkehr in die Welt von Jacob, Emma und Miss Peregrine - SPIEGEL-Bestseller-Autor Ransom Riggs erzählt in diesem Band mit einzigartigen Fantasy-Erzählungen die wunderbaren, ...

Klappentext
„Die langerwartete Rückkehr in die Welt von Jacob, Emma und Miss Peregrine - SPIEGEL-Bestseller-Autor Ransom Riggs erzählt in diesem Band mit einzigartigen Fantasy-Erzählungen die wunderbaren, unheimlichen und herrlich skurrilen "Legenden der besonderen Kinder".

Die Geschichte der ersten Ymbryne und der Entstehung der Zeitschleifen, die Sage vom Mädchen, dessen beste Freundin seine tote Schwester ist, oder das Märchen vom Wald der besonderen Tiere – jedes besondere Kind kennt die berühmten Erzählungen, die über Generationen in aller Welt gesammelt wurden.
Nun liegen die faszinierenden »Legenden der besonderen Kinder« endlich auch in schriftlicher Form vor - in hochwertiger Geschenk-Ausstattung mit zahlreichen Illustrationen.“

Gestaltung
Mit seinem schlicht grünen, aber mit gold-glänzenden Ornamenten verzierten Cover wirkt das Buch wirklich wie eine alte Erzählung von Märchen und Legenden, die man auf einem Dachboden oder in einem alten Bücherschrank gefunden hätte. Diese Aufmachung passt super zu dieser Geschichte! Mir gefällt besonders die Ranke mit Dornen, Blättern und Vögeln, die sich elegant über das Cover und rund um den Titel schlängelt. Auch im Buch finden sich viele einzigartige Illustrationen im Stil dieses Covermotivs. Hochwertig, edel und elegant!

Meine Meinung
Da ich vor einiger Zeit den Film zum ersten Band der „Die besonderen Kinder“-Reihe gesehen habe und sofort davon begeistert wurde, wollte ich unbedingt mehr über diese Welt, die Legenden und Geschichten der besonderen Kinder erfahren. Ich kenne den ersten Band der Trilogie und habe noch die beiden Folgebände vor mir, aber „Die Legenden der besonderen Kinder“ wollte ich mir nicht entgehen lassen, weswegen ich sie jetzt schon gelesen habe. So kann ich auch mit Sicherheit sagen, dass man dieses Buch bedenkenlos ohne die Kenntnisse der Trilogie lesen kann und dass man sich auch nicht spoilert, da die Figuren der Trilogie in diesem Buch nicht vorkommen.

Vielmehr umfasst dieses Buch eine Sammlung von Kurzgeschichten bzw. Legenden zu verschiedenen besonderen Kindern. Dies fand ich richtig klasse, da ich so noch mehr von Ransom Riggs coolen Einfällen entdecken und mitverfolgen konnte. Die Idee dieser Kinder mit besonderen Eigenschaften oder Fähigkeiten finde ich sowieso super faszinierend und die Dinge, die an diesen Kindern besonders sind, sind dabei so abgefahren und einzigartig, dass ich den Ideenreichtum des Autors einfach nur bewundern kann.

Die Geschichten des Buches fand ich einfach nur zauberhaft. Die Atmosphäre stimmte für mich bei jeder einzelnen Legende, von denen es übrigens insgesamt zehn Stück gibt. Dabei war jede Kurzgeschichte komplett anders als ihr Vorgänger, wodurch eine unglaubliche Vielfalt entsteht. Die Geschichten waren dabei wie Märchen erzählt, wodurch beim Lesen ein ganz besonderes Flair entsteht, das sich durch ein mystisch-mythisches Prickeln auszeichnet. Dabei finden sich im Buch auch wunderschöne Illustrationen von Andrew Davidson, durch die die Legenden noch lebendiger und realer wirken, denn zu Beginn jeder Geschichte wird der Leser mit einem solchen Bild begrüßt, das schon einen ersten Eindruck auf das bietet, was kommen wird.

Auch der Schreibstil von Ransom Riggs konnte mich komplett begeistern. Er lässt die besonderen Kinder geradezu zum Leben erwachen und ihre Geschichten so wirken, als könnten sie Realität (gewesen) sein. Was ich dabei auch ganz besonders fand, war, dass die Geschichten dem Leser verschiedene Dinge vermitteln. So haben die Kurzgeschichten verschiedene Aussagen mit tiefen Botschaften wie beispielsweise, dass man nicht alleine ist auf der Welt, wenn man besonders ist und dass es für jeden einen Platz auf der Welt gibt.

Fazit
Mit besonders genialem Ideenreichtum, wunderschönen Illustrationen und einer grandiosen Aufmachung ist „Die Legenden der besonderen Kinder“ eine wunderschöne Kurzgeschichtensammlung, die den Leser mit der mystisch-mythisch prickelnden Atmosphäre verzaubert. Die Kurzgeschichten sind einmalige Legenden, die real wirken und die tiefgründige Botschaften bereithalten. Für mich ist dieses Buch eine tolle Ergänzung zur „Die besonderen Kinder“-Trilogie, das tiefere Einblicke in diese Welt ermöglicht und den Leser erneut tief abtauchen lässt in skurrile, abgefahrene Ideen.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Sonderband zur „Die besonderen Kinder“-Trilogie

Veröffentlicht am 10.06.2018

Mehr als „Nur drei Worte“! Zuckersüße, einfühlsame und amüsante Liebesgeschichte mit tiefer Botschaft

Nur drei Worte (Nur drei Worte – Love, Simon )
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Klappentext
„Was Simon über Blue weiß: Er ist witzig, sehr weise, aber auch ein bisschen schüchtern. Und ganz schön verwirrend. Was Simon nicht über Blue weiß: WER er ist. Die beiden gehen auf dieselbe ...

Klappentext
„Was Simon über Blue weiß: Er ist witzig, sehr weise, aber auch ein bisschen schüchtern. Und ganz schön verwirrend. Was Simon nicht über Blue weiß: WER er ist. Die beiden gehen auf dieselbe Schule und schon seit Monaten tauschen sie E-Mails aus, in denen sie sich die intimsten Dinge gestehen. Simon spürt, dass er sich langsam, aber sicher in Blue verliebt, doch der ist noch nicht bereit, sich mit Simon zu treffen. Dann fällt eine der E-Mails in falsche Hände – und plötzlich steht Simons Leben Kopf.“

Gestaltung
Auf mich wirkt das Cover wie ein zerknülltes und wieder glattgestrichenes Papier, auf das ein Himmel und ein auf einer Schaukel sitzendes Paar gemalt wurden. Dieser Hintergrund gefällt mir gut, da er aufgrund der hellen Farben sehr freundlich wirkt und gute Laune verbreitet und da er zur Geschichte passt. Der bunte Titel davor kommt zudem auch richtig gut zur Geltung, da vor allem das rote Wort sehr knallig wirkt.

Meine Meinung
Ich hatte schon so viel Gutes und Positives über dieses Buch gehört, sodass ich mir – bevor bald der Film zum Buch erscheint – selber ein Bild von der Geschichte machen wollte. Und ich bin wirklich froh, diese einfühlsame Geschichte gelesen zu haben, denn „Nur drei Worte“ ist eine zarte Liebesgeschichte, die sich mit der LGBT-Thematik auseinandersetzt ohne sie jedoch zu stark in den Vordergrund zu drängen oder gekünstelt erscheinen zu lassen. Der „erhobene, pädagogische Zeigefinger“, von dem ich etwas Angst hatte, dass er über der Handlung schweben könnte, blieb aus, was das Buch noch authentischer macht.

Natürlich wurden Dinge wie das Coming Out und dessen Bedeutung thematisiert, aber das war nicht die Botschaft des Buches. „Nur drei Worte“ befasst sich viel mehr damit, dass Simon sich verliebt. In wen bzw. das Geschlecht desjenigen ist dabei eigentlich nur Nebensache. Und genau das hat mir gut gefallen, denn so hat das Buch transportiert, dass es darum geht, zu sich selbst zu stehen und das ist eine Botschaft, die meiner Meinung nach für jeden Menschen unglaublich wichtig ist, egal welcher sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität, Hautfarbe oder Nationalität.

Die Handlung von „Nur drei Worte“ ist zwar nichts großartig neues, aber dennoch sorgt sie für große Gefühle beim Leser und das ist doch, was zählt. Die Liebesgeschichte des Buches ist super süß und bezaubernd, weil sie so locker leicht ist und dem Leser zu jeder Zeit ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Die Geschichte von Simon macht beim Lesen wirklich glücklich und sorgt dafür, dass der Leser Endorphine pur ausstößt und dadurch selber auch ein Stückweit glücklicher wird. Also Achtung an alle, hier bekommt man ganz leicht einen Zuckerschock beim Lesen!

Auch gibt es neben den süßen immer wieder amüsante Szenen, die mich zum Schmunzeln oder Lachen bewegt haben, wodurch die Glücksgefühle beim Lesen natürlich noch intensiviert wurden. Der Beginn der Handlung war für mich zwar noch etwas zu ruhig und langsam, da nicht so viel passierte, aber je näher ich Simon kennen lernte, desto mehr konnte ich in die Geschichte eintauchen.

Simon mochte ich als Protagonisten dabei sehr, sehr gerne, denn er erzählt die Geschichte aus seiner Perspektive und ist super sympathisch. Die Einblicke in seinen Kopf haben mir super gefallen, da ich seine Gedanken gerne mochte und sie auch sehr gut nachvollziehen konnte. Zudem sind auch seine Familie und Freunde sehr nett und sympathisch, sodass auch die Figuren dafür sorgten, dass ich als Leser stets ein zufriedenes Gefühl beim Lesen verspürte.

Fazit
„Nur drei Worte“ ist eine unheimlich liebenswerte, einfühlsame und süße Liebesgeschichte, die auch beim Leser Glücksgefühle auslöst und Endorphine freisetzt. Ich habe, nachdem mir die Geschichte anfangs etwas zu ruhig war, mehrmals mit den Figuren mitgelacht und fühlte mich beim Lesen die ganze Zeit über sehr glücklich und zufrieden. Ein Buch, das auf diese Weise vom Alltag ablenkt, ist nicht leicht zu finden und ich kann sagen „Nur drei Worte“ ist so eins! Alltag aus, Buch an! Simon ist ein toller Protagonist, den ich unheimlich mag. Seine Geschichte sorgt einfach für den perfekten Glücks-Zuckerschock, der den Leser seinen Alltag vergessen lässt!
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 02.06.2018

Dieses Buch ist alles andere als still: feinfühlig, gefühlvoll und poetisch-philosophisch!

Die Stille meiner Worte
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Klappentext
„Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? ...


Klappentext
„Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? Niemand kann das. Egal, was Hannahs Eltern versuchen, sie schweigt.
Um Izzy nicht loslassen zu müssen, schreibt sie ihr Briefe. Schreibt und verbrennt sie. Immer wieder.
Hannah kann der Stille ihrer Worte nicht entkommen. Bis sie Levi trifft, der mit aller Macht versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist …“

Gestaltung
Mir gefällt das Cover sehr und für mich passen vor allem die Blautöne sehr gut zum Titel. Mit Stille verbinde ich nämlich auch blaue Farben. Zudem sieht das Covermotiv ein wenig so aus, als sei es mit Wassermalfarben gemalt oder als sei Tinte über das Papier getropft, was wiederum auch sehr gut zu den im Titel erwähnten Worten passt, da diese ja auch aufgeschrieben werden können. Ein (für mich) sehr tiefgründiges Cover!

Meine Meinung
„Die Stille meiner Worte“ war mein erstes Buch der Autorin Ava Reed, von der ich schon länger etwas lesen wollte. Der Klappentext ließ eine berührende, traurige Geschichte vermuten und genau das verbirgt sich auch hinter dem Buchdeckel. Die Geschichte ist sehr poetisch und voller kleiner Lebensweisheiten oder poetischer Sprüche. Diese philosophische Ader des Buches mochte ich gerne, auch wenn es mir zu Beginn des Buches sogar etwas zu viel des Guten war. Aber mit Fortschreiten der Handlung werden die kleinen Weisheiten immer gezielter in die Geschichte eingestreut, sodass ich sie als sehr passend empfunden habe.

In „Die Stille meiner Worte“ geht es um Hannah, die ihre Schwester Izzy verloren hat und deswegen nicht mehr spricht. Ihre Eltern schicken sie daher in eine Art Camp, wo Jugendlichen, die wie Hannah Schwierigkeiten haben, geholfen wird. Hier lernt sie Levi und Sarah kennen und fasst langsam Vertrauen…doch wird sie jemals wieder sprechen? Und was ist mit Izzy geschehen? Wieso ist sie gestorben? Vor allem die letzte Frage hat bei mir für einigen Leseantrieb gesorgt, da ich gerne dem Rätsel um Izzys Tod auf die Spur kommen wollte. Hannah schreibt ihrer Schwester immer wieder Briefe und so gibt es von Beginn an Andeutungen hinsichtlich der Geschehnisse, aber was wirklich passiert ist als Izzy starb, bleibt bis zum Schluss geheim.

Dies empfand ich als sehr gelungen, da so ein Spannungsfaktor, auf den ich hin fieberte, enthalten war. Zudem konnte ich miträtseln und spekulieren, was mir immer sehr gefällt. Aber insgesamt muss ich auch sagen, dass die Handlung sehr ruhig ist. Einerseits empfand ich dies als sehr gut zur Geschichte passend, da die leisen, gefühlvollen Töne hier sehr geeignet sind, um die Gefühlsebene zu verdeutlichen. Andererseits habe ich aber auch immer auf etwas Unerwartetes oder Dramatisches gewartet. Auf den großen Knall sozusagen. Die Handlung hätte für meinen Geschmack auch mal ein wenig mehr Pepp oder Schwung vertragen können, da ich die Geschehnisse zwar gefühlvoll und süß fand, aber auch ein wenig vorhersehbar oder typisch. Man hat einfach bestimmte Entwicklungen schon im Vorfeld ahnen können, sodass ich auf Überraschungen oder irgendwelche dramatischen oder gefährlichen Geschehnisse, mit denen man nicht rechnet, gewartet habe.

Dennoch kann ich auch sagen, dass ich sehr eingenommen von dem Buch war, da ich immer weiterlesen wollte und gar nicht aufhören konnte. Das Buch hat eine gewisse Sogwirkung entfaltet, derer ich mich nicht entziehen konnte. Die poetische Ader hat mir oft Gänsehautmomente beschert, was ich sehr klasse fand, da man solche Bücher nicht allzu oft findet. Und obwohl ich auf eine Überraschung gewartet habe, empfand ich die leisen Töne der Geschichte als sehr stimmig und passend. Ich denke, dass „Die Stille meiner Worte“ ein Buch zum darin abtauchen und verzaubern lassen ist, da gerade die philosophischen Sprüche doch eine tiefe Bedeutung in sich tragen, von der wir Leser lernen können. Auch das Ende empfand ich als stimmig und zum Buch passend, denn es entlässt seine Leser mit einem zufriedenen Gefühl und einem sanften Lächeln auf den Lippen.

Den Schreibstil von Ava Reed mochte ich auch sehr, denn zum einen hat sie die Ich-Perspektive für ihre Erzählung gewählt, was mir Hannahs Gedanken sehr nah gebracht hat und was angesichts ihrer Stille wirklich perfekt war. Zum anderen hat sie sanfte, gefühlvolle und sehr feinfühlige Töne getroffen, um die schwierige Familiensituation in Worte zu fassen und dem Leser nah zu bringen. Auch mochte ich die Atmosphäre des Buches mit seiner Mischung aus Traurigkeit, Hoffnung und einem Schimmer Wohlfühlatmosphäre, da ich alles als sehr harmonisch empfunden habe und die Beziehungen der Figuren auch so schön waren.

Mir gefiel diesbezüglich vor allem die Beziehung von Hannah und Levi, die nicht kitschig war und auch nicht zu stark ins Romantische abgerutscht ist. Die beiden Charaktere taten einander gut und das merkte ich als Leser auch. Zudem ist da noch Sarah, die Hannah ebenfalls in dem Camp kennen lernt und die auch einiges durchgemacht hat. Die Figuren geben einander Halt, was für mich sehr schön mitzuverfolgen war. Die verschiedenen Jugendlichen in dem Buch fand ich sehr interessant und ich habe gerne mehr über ihre Hintergründe erfahren, wobei es für mich hier sogar gerne noch etwas mehr Einblicke hätte geben dürfen, aber wer weiß, vielleicht haben wir da das Glück irgendwann einmal von einem der anderen Charaktere in einem anderen Buch von Ava Reed lesen zu dürfen? Ich würde mich jedenfalls darüber freuen!

Fazit
Mein erstes Buch von Ava Reed hat mir sehr gut gefallen, denn „Die Stille meiner Worte“ ist alles andere als still. Vielmehr ist es ein feinfühliges, gefühlvolles Buch über Verlust, Trauer(bewältigung) und die Bedeutung der Beziehung zu anderen Menschen. In dem Buch stecken viele kleine poetische, philosophische Weisheiten, die das Lesen versüßen und tief unter die Haut gehen. Obwohl ich mir manchmal etwas mehr Überraschung oder Unerwartetes gewünscht habe, konnte ich mich dem Sog der Geschichte dennoch nicht entziehen, da ich unbedingt hinter das Rätsel um Izzsys Tod kommen wollte.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 02.06.2018

Bewegende Schicksale, aber leider zu typisch und vorhersehbar

Close to you
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Klappentext
„Violet hat einen Plan: Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und neu beginnen. Ein Studium in Maine ist da genau richtig, und am College findet sie schnell Anschluss. Vor allem Aiden ...

Klappentext
„Violet hat einen Plan: Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und neu beginnen. Ein Studium in Maine ist da genau richtig, und am College findet sie schnell Anschluss. Vor allem Aiden geht ihr bald nicht mehr aus dem Kopf. Denn auch wenn der Junge mit dem Bad-Boy-Image sich ihr gegenüber kalt und distanziert gibt, hat er etwas an sich, das Violet auf magische Weise anzieht. Aber soll sie sich wirklich auf ihn einlassen? Schließlich ist ihr Leben schon kompliziert genug. Doch ihr Herz sieht das scheinbar anders …“

Gestaltung
Mit seinen sehr hellen Farben finde ich das Cover eher unauffällig, wobei mir die Schriftart des Titels sehr gefällt und auch dass er hervorsticht mag ich. Das Beige oder fast weiß des Hintergrundes ist mir jedoch zu blass. Die Idee über das Foto eines Mädchens, das sich an einen Jungen lehnt, mehrere Kreise zu legen, finde ich dabei interessant und ansprechend. Allerdings bin ich nicht der größte Fan des Fotos, da der Blick des Mädchens für mich nicht so viel Gefühl transportiert.

Meine Meinung
Gereizt hat mich an „Close to you“, dass im Klappentext angeschnitten wird, dass die Protagonistin ihre Vergangenheit hinter sich lassen möchte. Dies machte mich neugierig und lies mich zum Buch greifen. In dieser Geschichte geht es um Violet, die in Maine ein neues Leben beginnen möchte – am besten eins ohne Jungs. Nur macht ihr Aiden, der Junge mit dem Bad-Boy-Image vor dem sie alle warnen, einen Strich durch die Rechnung…

Ich muss sagen, dass mir „Close to you“ insgesamt zwar gut gefallen hat, aber vom Hocker gehauen hat es mich leider nicht. Dafür war die Geschichte doch viel zu vorhersehbar und typisch. Eigentlich hatte ich so richtig Lust auf ein gutes Young-Adult Buch, aber hier haben mich einfach die typischen Klischees gestört. Violet ist das schüchterne, in sich gekehrte Mauerblümchen, das alle Warnungen hinsichtlich Aiden in den Wind schlägt, weil sie ihn natürlich ganz anders sieht als all die anderen. Auch Aiden erfüllt einige typische Aspekte: zum einen ist da sein Bad-Boy-Image, hinzu kommt seine zurückgezogene Art als Einzelgänger und natürlich dass er sich durch Violet nach und nach öffnet. Diese allseits bekannten Aspekte sorgten bei mir leider eher für Langeweile als dass sie mich unterhielten.

Hinsichtlich Aiden fand ich es auch sehr schade, dass seine Wutanfälle und sein Gewalt- bzw. Aggressionsproblem lange Zeit so unbeleuchtet blieben. Für mich wurde nämlich überhaupt nicht nachvollziehbar, warum er sich so verhält. Er hat eine schwere Vergangenheit und davon Narben erhalten, ja, aber trotzdem war mir gerade zu Beginn sein Verhalten größtenteils einfach nur nicht zu verstehen. Hier hätte es der Geschichte vielleicht gut getan, wenn ein paar Kapitel auch aus seiner Sicht geschildert worden wären, denn „Close to you“ wird aus Violets Perspektive geschildert. Meiner Meinung nach hätte es der Spannung hinsichtlich Aidens Geheimnis aber keinen Abbruch getan, wenn wir Leser zumindest ein paar Mal vor seinen Ausbrüchen einen Einblick in seine Gedanken erhalten hätten. So wäre es einfacher gewesen, Aiden zu verstehen.

Die Gründe für Violets und Aidens Charaktereigenschaften und Verhalten fand ich dafür allerdings gut und auch bewegend, wobei ich mir gerade bei Violet doch gewünscht hätte, dass ihre Vergangenheit bzw. ihr Beweggrund einen größeren Raum eingenommen hätte, da ich ihn als sehr wichtig empfunden habe. Ihre Probleme haben zu Beginn des Buches noch mehr Bedeutung erhalten und Violets Leben auch mitbestimmt, aber irgendwann rückte dies in den Hintergrund, was ich sehr schade fand, da mir dies unrealistisch vorkam. Die Beeinflussung ihres Lebens durch ihre Schwierigkeiten lässt nicht einfach so nach, sodass ich immer wieder auf ein Auftauchen eben jener Probleme wartete…was leider nicht passierte, wodurch mir etwas die Authentizität gefehlt hat.

Fazit
Insgesamt ist „Close to you“ eine Geschichte mit bewegenden Schicksalen und durchaus spannenden Momenten, aber leider haben für mich die Klischees doch überwogen. Gerade die Vorhersehbarkeit hat mir die Spannung genommen. Auch dass es keine Einblicke in den männlichen Protagonisten gab, fand ich schade, da mir seine Ausbrüche so lange Zeit doch eher verschlüsselt blieben.
Knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband