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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2018

Etwas langsamer Anfang, aber dafür mit überraschendem Ende!

Secret Zero. Das Spiel beginnt ...
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Klappentext
„Kyle Bradford ist beliebt am Internat Drayton, doch das ändert sich, als er in spektakuläre Überfälle verwickelt wird. Um seine Unschuld zu beweisen, muss Kyle den wahren Schuldigen finden: ...

Klappentext
„Kyle Bradford ist beliebt am Internat Drayton, doch das ändert sich, als er in spektakuläre Überfälle verwickelt wird. Um seine Unschuld zu beweisen, muss Kyle den wahren Schuldigen finden: ZERO, ein mysteriöser Meisterdieb, der seine Identität hinter einer silbernen Maske verbirgt. Kyle hat das ungute Gefühl, dass ihn etwas mit dem Dieb verbindet ...“

Gestaltung
Auf dem Cover ist außer der silbernen Maske vor dem schwarzen Hintergrund und dem Titel nicht viel zu sehen und genau dies erzeugt beim Betrachter irgendwie ein unheimliches Gefühl. Ich finde, dass gerade die Maske und die leeren Augen den Blick magisch anzieht und für Gänsehaut sorgt. Durch die dunklen Farben wird dieser gruselige, unheimliche Effekt noch zusehends verstärkt. Gut finde ich an dem Cover, dass die Maske ein wichtiges Element der Handlung aufgreift.

Meine Meinung
Ich glaube, ich habe noch nie ein Buch gelesen, das ursprünglich aus dem spanischen Raum stammt. Daher und aufgrund des spannend klingenden Klappentextes sowie der interessanten Hintergrundgeschichte der mysteriösen Autorin, deren Identität niemand kennt, war ich super neugierig auf „Secret Zero“. In dem Buch geht es um Kyle, der in eine Reihe von illegalen Machenschaften verwickelt wird und damit eigentlich nichts zu tun hat. Seine Unschuld kann er nur beweisen, wenn er den wahren Schuldigen findet: ZERO, ein Meisterdieb, dessen Identität vollkommen unbekannt und geheim ist… wird Kyle es schaffen und seine Hände reinwaschen können?

Das Buch zieht den Leser sehr schnell in sein packendes Netz aus Lügen, Geheimnissen und Rätseln, die er gemeinsam mit Protagonist Kyle versucht zu entschlüsseln. Wer steckt hinter dem geheimnisvollen Dieb ZERO, der seinen Namen daher hat, dass er nie eine Spur hinterlässt? Schnell entfaltet „Secret Zero“ seine spannenden Fänge und wickelt diese um den Leser, der im Spiel der Lügen und Geheimnisse gefangen genommen wird. Ein fesselndes Katz und Maus spiel entsteht, bei dem ich ständig versuchte alle Puzzleteile zusammenzufügen.

Dies hat mir richtig gut gefallen, denn ich habe beim Lesen von „Secret Zero“ mitgefiebert und mitgerätselt. Gemeinsam mit dem ebenso ahnungslosen Kyle habe ich mich auf Spurensuche begeben und wurde überrascht angesichts manch einer Entwicklung…Ich fand es richtig klasse, dass mich das Buch dazu angeregt hat, die verschiedensten Theorien aufzustellen und herausfinden zu wollen, was hinter all den Geheimnissen stecken mag (wobei ich allerdings meistens im Dunkeln tappte)!

Dieses Buch ist eine Art Thriller mit Mystery-Aspekten, die mit einem paranormalen Twist versehen werden, wodurch die Geschichte durchaus besonders und überraschend wird. Allerdings empfand ich den Anfang des Buches doch als etwas schleppend und langsam. Die zweite Hälfte des Buches war allerdings um Längen besser, denn hier kommt die Geschichte so richtig in Schwung. Die Geheimnisse entfalten sich und das Rätselraten macht dann so richtig Spaß. Zudem konnte mich das Ende des Buches mit einem Twist in der Handlung sehr überraschen.

Als sehr spannend empfand ich die mysteriösen Botschaften, die Zero Kyle hinterlässt, denn so habe ich mich immer gefragt, welche Verbindung zwischen beiden besteht. Dabei hat die Handlung dann auch durchaus gefährliche Bahnen eingenommen…wobei bei dieser Geschichte nichts so ist, wie es zunächst scheint! Auch ist mir die Atmosphäre des Buches als sehr positiv aufgefallen, denn es schien mir durch die rätselhaften Botschaften und den mysteriösen Schurken manchmal so, als würde eine gewisse Dunkelheit, etwas Unheimliches über der Geschichte schweben.

Fazit
„Secret Zero“ voll von mysteriösen Rätseln und Geheimnissen, vielen aufgeworfene Fragen und dem Bedürfnis, hinter die Fassaden des Spiels aus Lügen zu blicken. Gefahren, spannende Überraschungen und ein Twist am Ende des Buches sorgen für gute Unterhaltung. Für mich persönlich war der Anfang des Buches etwas zu schleppend und langsam, aber die zweite Hälfte konnte dann richtig fesseln. Am meisten habe ich allerdings geliebt, wie das Buch mich immer tiefer in sich hineingezogen hat und bei mir das Gefühl erzeugt hat, dass ich herausfinden wollte, was hinter all den Geheimnissen steckt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Secret Zero – Das Spiel beginnt
2. Double Zero (bereits auf Spanisch erschienen)

Veröffentlicht am 02.03.2018

Für mich leider so gar nichts, aber für Fans sicher unterhaltsam

Vermählung
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Klappentext
„Mrs. Bennets Leben dreht sich nur um das Eine: Wie kann sie es bloß schaffen, dass ihre Töchter endlich den Richtigen finden? Zumindest für Jane, die Älteste, gibt es Hoffnung: Chip Bingley, ...

Klappentext
„Mrs. Bennets Leben dreht sich nur um das Eine: Wie kann sie es bloß schaffen, dass ihre Töchter endlich den Richtigen finden? Zumindest für Jane, die Älteste, gibt es Hoffnung: Chip Bingley, der attraktive Arzt, der noch vor Kurzem als Bachelor in der Fernsehshow „Vermählung“ vergeblich nach der großen Liebe suchte, zieht in die Kleinstadt. Und gleich beim ersten Zusammentreffen knistert es zwischen Chip und Jane. Doch was ist mit Liz Bennet? Chips Freund, der ungehobelte Neurochirurg Fitzwilliam Darcy ist definitiv keine Option! Dennoch scheinen die beiden nicht voneinander lassen zu können …“

Gestaltung
Das Cover ist ehrlich gesagt überhaupt nicht mein Fall, denn ich mag die Farbkombination aus blau und pink überhaupt nicht, da die auf diesem Cover gewählten Farbtöne des Hintergrunds für meinen Geschmack in zu starkem Kontrast miteinander stehen. Das Blumenmotiv finde ich ganz adrett, aber gleichzeitig wirkt es auch ein wenig alt-Lady-like.

Meine Meinung
Jane Austen-Fans werden an diesem Buch wohl ihre wahre Freude haben, denn Curtis Sittenfeld erzählt in „Vermählung“ eines ihrer bekannten Werke nach. Da ich persönlich mich leider so gar nicht mit Jane Austen auskenne, stand ich hier manchmal wie der Ochs vorm Berg, da ich die ganze Zeit wusste, dass es sich um eine Adaption handelt, aber nicht wirklich viel damit anfangen konnte.

Hinzu kam dann, dass mich die Handlung leider so gar nicht fesseln konnte. Ich habe mich eigentlich größtenteils nur gelangweilt und gehofft, dass das Buch bald ein Ende haben möge. Den in mehreren Rezensionen angepriesenen Humor habe ich ehrlich gesagt schmerzlich vermisst, denn mir konnte die Geschichte nicht einmal ein müdes Lächeln abverlangen. Alles in allem fand ich die Handlung zwar ganz nett, aber nach allem, was ich so von Jane Austen und auch den Adaptionen von Curtis Sittenfeld gehört habe, habe ich doch mehr erwartet.

Ich dachte, es gäbe mehr schlagfertige Dialoge, mehr elegante Wortgefechte und mehr Wortgewandtheit, aber entweder waren meine Erwartungen zu hoch oder all diese Dinge sind in von mir unbemerkter Weise an mir vorbeigezogen. Ich kam manchmal nicht umhin mich zu fragen, ob in dem Buch überhaupt etwas wirklich Weltbewegendes passieren würde, denn für mich plätscherte die Handlung doch stark vor sich hin. Vor allem wenn es immer um Belanglosigkeiten oder Nebensächlichkeiten ging, habe ich den roten Faden der Geschichte verloren. Etwas mehr Überraschungen oder Spannungshöhepunkte hätte ich sehr genossen.

Was mir aber gut gefallen hat, war dass die Figuren sehr gut ausgearbeitet waren. Dass in der Handlung nicht ganz so viel passiert, mag also vielleicht auch daran liegen, dass die Autorin Wert darauf gelegt hat, die Charaktere genauer darzustellen. Hier gefiel mir besonders Darcy gut, weil er sehr geheimnisvoll war, wobei ich auch sagen muss, dass ich ihn teilweise auch nicht ganz so gut nachvollziehen und verstehen konnte. Zudem gefiel es mir, wie Liz ihre Familie sieht und wie sie nach und nach Darcy verfällt.

Fazit
„Vermählung“ ist eine passende Jane Austen Adaption, die den Stil der Autorin und ihrer Werke aufgreift. Für mich war dieses Buch leider nicht unbedingt das Richtige, da mir die Handlung doch zu langatmig war und ich mich doch eher gelangweilt habe. Aber die Figuren waren sehr schön ausgearbeitet und voller Tiefe, sodass ich mir sicher bin, dass Fans großen Spaß mit „Vermählung“ haben werden!
2 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 26.02.2018

Erschütternd, emotional und voller Erinnerungen

Was von mir bleibt
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Klappentext
„Sammie ist klug, selbstbewusst und hat nur ein Ziel: den besten Schulabschluss machen und ihrer Heimatstadt so schnell wie möglich den Rücken kehren. Wäre da nicht diese unheilbare Krankheit, ...

Klappentext
„Sammie ist klug, selbstbewusst und hat nur ein Ziel: den besten Schulabschluss machen und ihrer Heimatstadt so schnell wie möglich den Rücken kehren. Wäre da nicht diese unheilbare Krankheit, die ihr – so sagen die Ärzte – nach und nach alle Erinnerungen rauben wird. Doch Sammie will sie festhalten: die Erinnerung an Stuart und ihren ersten Kuss. An Maddie und den großen Streit. Und an Cooper, der wie kein anderer Sammie zum Lachen bringt. Sammie schreibt, um eins niemals zu vergessen: dass sie ihr Leben gelebt hat, bis zum Schluss.“

Gestaltung
Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan des Babyblaus bin, so passt die Aufmachung des Covers doch wie die Faust aufs Auge zur Geschichte. Das Mädchengesicht, das hinter der blauen, löchrigen Wand verschwindet, symbolisiert ideal die Thematik des Erinnerungsverlustes dieses Buches, denn das Gedächtnis der Protagonistin wird löchrig, wodurch sie sich selbst verliert, wie auf dem Cover dargestellt. Eine tolle Idee, den Inhalt zu verbildlichen!

Meine Meinung
„Was von mir bleibt“ ist eine Geschichte, die mich zutiefst bewegt hat, denn es geht um die junge Sammie, die an einer unheilbaren Krankheit leidet. Diese Krankheit sorgt dafür, dass sie nach und nach alles vergisst: Erlebnisse, Freunde, Familie und auch sich selbst. Darum schreibt Sammie alles auf, was ihr wichtig ist. Genau diese Notizen kann der Leser von „Was von mir bleibt“ hautnah mitverfolgen, wodurch das Buch so berührend und besonders wird.

Sammie schreibt an ihr zukünftiges Ich und erzählt dabei ihre Erinnerungen. Diese Erzählweise empfand ich als sehr einnehmend, denn so war ich als Leser immer direkt in Sammies Gefühls- und Gedankenwelt eingespannt. Ich konnte auf diese Weise aus erster Hand erfahren, wie sie versucht mit ihrer Krankheit umzugehen und was sie darüber denkt und fühlt. So ist der Leser immer mitten im Geschehen und emotional sehr beteiligt, da das Gefühlschaos der Protagonistin geradezu auf den Leser übergeht. Als auflockernd habe ich es dabei empfunden, dass die Kapitel nicht so lang waren und dass es auch immer wieder Erklärungen zu Sammies Familie oder Chatverläufe zu lesen gab, denn dies nahm dem Buch etwas die Schwere.

Gerade der Kontrast aus Sammies Wünschen, Träumen und Hoffnungen und der Realität wird dabei immer wieder deutlich, wodurch sich mein Herz manchmal so anfühlte, als würde es zerreißen. Auf anschauliche Weise wird so klar gemacht, wie Sammie sich fühlen muss und wie sehr sie unter ihrer Krankheit leidet. Dies nahm mich beim Lesen auch wirklich mit, denn Sammie gibt nie auf, aber gleichzeitig verliert sie sich immer mehr durch die demenzähnliche Krankheit.

Neben dieser emotionalen Involviertheit, die mich wirklich mitgerissen und beschäftigt hat, löste das Buch vor allem auch einiges an Erstaunen und Erschütterung bei mir aus. Vor allem dann, als die Krankheit das erste Mal richtig zugeschlagen hat, fühlte ich mich wie gelähmt. Durch den Schreibstil der Autorin werden diese Geschehnisse sehr realistisch, zumal es Sammies Krankheit wirklich gibt. Man merkt dem Buch an, wie gut recherchiert alles ist, denn dadurch wird alles unglaublich authentisch.

Mein einziger Kritikpunkt ist jedoch, dass ich mir oftmals gewünscht hätte, gerne mehr über die (Neben-)Figuren zu erfahren. Ich konnte zwar mitverfolgen, wie alle reagieren und was die Krankheit sowohl für Sammie als auch für ihr Umfeld bedeutet, aber ein paar Einblicke in die Tiefe wären hier schön gewesen. Wie geht es ihrer Familie damit? Wie sind diese Figuren überhaupt zu charakterisieren? Manchmal konnte ich mir kein wirkliches Bild von den Charakteren machen, was vielleicht auch daran lag, dass der Fokus auf der Krankheit und dem Umgang damit lag und nicht auf dem Ausbau der Figuren.

Fazit
„Was von mir bleibt“ ist ein realistisches Buch über eine grausame Krankheit, die einem jungen Mädchen ihre Erinnerungen und ihr ganzes Leben nimmt. So ist das Buch sehr nachdenklich und durch die Erzählweise in Form von Tagebucheinträgen auch sehr mitreißend, da der Leser unmittelbar in die Gefühlswelt der Protagonistin eintaucht. Ich hätte mich gefreut, wenn wir dabei noch ein wenig mehr Tiefe bei den Figuren hätten entdecken können, aber insgesamt habe ich beim Lesen dieses Buches einfach nur emotional mitgelitten und wurde immer wieder erschüttert.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 23.02.2018

Guter Auftakt, der nur zu Beginn etwas mehr Feuerwerk vertragen könnte

Iskari - Der Sturm naht
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Klappentext
„Als kleines Kind lockte Asha einst Kozu herbei, den mächtigsten aller Drachen. Er gab vor, ihr Freund zu sein, doch dann flog er auf und vernichtete mit seinen mörderischen Flammen Ashas Heimatstadt. ...

Klappentext
„Als kleines Kind lockte Asha einst Kozu herbei, den mächtigsten aller Drachen. Er gab vor, ihr Freund zu sein, doch dann flog er auf und vernichtete mit seinen mörderischen Flammen Ashas Heimatstadt. Um die unverzeihliche Schuld, die sie damit auf sich geladen hat, zu sühnen, ist sie eine Iskari geworden, eine Drachentöterin – die beste und mutigste. Doch ihre größte Prüfung steht noch bevor. Denn ihr Vater, der König, stellt ihr ein schreckliches Ultimatum. Entweder befreit sie das Land endgültig von Kozu – oder sie muss den ihr verhassten Jarek heiraten. Aber Kozu ist unbesiegbar, der Kampf mit ihm selbst für eine Iskari viel zu schwer. Doch Asha ist nicht allein, denn plötzlich stellt sich jemand an ihre Seite. Jemand, der sie noch nicht einmal ansehen dürfte: Torwin, der geheimnisvolle Sklave Jareks …“

Gestaltung
Mit seiner Farbkombination aus schwarz, grau und gold wirkt das Cover sehr edel. Dies wird durch die metallisch-glänzende Optik sogar noch unterstützt. Was mich etwas stört ist, dass die Schwert- oder Messerspitze, die die Lippen küssen, nicht wirklich mittig sind bzw. dass es durch die eine gerade und die andere abgerundete Seite aussieht wie ein Küchenmesser. Die Lippen sehen für meinen Geschmack auch etwas unnatürlich aus.

Meine Meinung
In „Iskari – Der Sturm naht“ geht es um die junge Asha, die über die Gabe verfügt, Drachen zu rufen. Diese Gabe bringt ihr und vor allem ihrem Heimatland jedoch einiges Unheil, denn der Drache Kozu, den sie herbeigerufen hat, zerstört mit seinen Flammen ihre ganze Stadt. Voller Schuldgefühle und um Sühne zu leisten, wird sie eine Drachentöterin. Da ihr Vater der König ist, möchte er sie mit Jarek verheiraten, den Asha jedoch nicht ausstehen kann. Daher bietet ihr Vater ihr einen Deal an: wenn sie es schafft, das Land von Kozu zu befreien, muss sie Jarek nicht heiraten. Doch wie soll sie es schaffen, den mächtigsten Drachen von allen zu besiegen?

Den Anfang der Geschichte fand ich etwas schleppend, da er mir persönlich zu ruhig war. Ich hatte das Gefühl, als würde lange Zeit einfach nichts Wichtiges passieren. Natürlich war mir bewusst, dass es sich hier um einen Auftaktband einer Trilogie handelt und dass deswegen zunächst die Figuren und die Welt eingeführt werden müssen, doch so ganz fesseln konnte mich die Geschichte zu Beginn nicht. Dies legte sich dann aber doch mit der Zeit und je weiter ich las, desto interessierter wurde ich. Vor allem gefiel mir, dass es später immer wieder Andeutungen oder Intrigen gab, die nach und nach gelüftet wurden. So kam es auch zu kleineren Wendungen oder Überraschungen.

Sehr spannend fand ich den Charakter Torwin, denn er steht Asha zur Seite, wobei er gleichzeitig der Skalve des von Asha verhassten Jarek ist. So ist natürlich schon ein kleiner Konflikt vorprogrammiert. Hinzukommt dann noch Ashas eher kühle und distanzierte Art, denn durch ihre Erlebnisse mit Kozu in der Vergangenheit und den dadurch verursachten Hass der Bevölkerung auf sie, lässt sie Menschen nicht so schnell an sich heran. Die Atmosphäre zwischen diesen beiden Figuren ist sehr dynamisch und gerade aufgrund der scheinbaren Widrigkeiten sehr spannend. Diese beiden Figuren sind es, die mir sehr gefallen haben, denn sie haben viel durchgemacht und sich dennoch ihren weichen Kern bewahrt (auch wenn ich sagen muss, dass Asha mir manchmal etwas zu überheblich war). Mit Jarek konnte ich hingegen nicht so viel anfangen, denn er blieb mir persönlich zu blass. Er war der von Asha und somit auch vom Leser verhasste Charakter ohne dass man wirklich eine Chance bekommt, in sein Inneres zu blicken.

Was mein Interesse wecken konnte waren die Geheimnisse der Vergangenheit, die zu der Zeit, zu der Ashas Erlebnisse spielen, eigentlich verborgen bleiben sollen. In die Handlung werden so immer wieder die verbotenen Geschichten eingewoben, die tiefere Einblicke in das Setting des Buches ermöglichen. So wird auch das Konstrukt der Drachen, die in „Iskari“ eine bedeutende Rolle spielen, sehr anschaulich und ich fand es gleichzeitig auch spannend, welche Macht sie in diesem Buch einnehmen.

Fazit
Der Anfang von „Iskari – Der Sturm naht“ war mir persönlich etwas zu ruhig, wodurch er erst nicht mein Interesse wecken konnte, aber ich habe durchgehalten und wurde belohnt. Die Geschichte lüftet ihre Geheimnisse erst nach und nach und überrascht auch mit kleineren Wendungen. Mir persönlich hat der Sklave Torwin am besten gefallen. Seine Beziehung zur distanzierten Protagonistin Asha war sehr dynamisch und spannend mitzuverfolgen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Iskari – Der Sturm naht
2. The Caged Queen (erscheint am 01. September 2018 auf Englisch)
3. The Soul Thief (erscheint voraussichtlich im Herbst 2019 auf Englisch)

Veröffentlicht am 23.02.2018

Diese komplex erzählte Geschichte weckte den Detektiv in mir!

17 Erkenntnisse über Leander Blum
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Klappentext
„Sie sind talentierte Streetartkünstler und beste Freunde seit frühester Kindheit. Ihre Pieces findet man überall in der Stadt an Mauern, U-Bahn-Waggons und verlassenen Fabrikgebäuden, aber ...

Klappentext
„Sie sind talentierte Streetartkünstler und beste Freunde seit frühester Kindheit. Ihre Pieces findet man überall in der Stadt an Mauern, U-Bahn-Waggons und verlassenen Fabrikgebäuden, aber niemand weiß, wer sich hinter dem geheimnisvollen Tag BLUX verbirgt.
Jonas und Leander. Leander und Jonas. Nichts kann sie trennen.
Bis sich Leander in Rapunzel verliebt, das süße Mädchen mit den goldenen Haaren, die bis zum Po reichen. Und Jonas über das Märchen vom chinesischen Pinsel stolpert und sich in eine Katastrophe malt.“

Gestaltung
Da es in dem Buch um Graffiti-Künstler geht, passt das Cover mit dem im Hintergrund skizzierten Graffiti natürlich wie die Faust aufs Auge. Mir gefällt dabei besonders die Farbgebung des Covers, da die warmen Farben ein wohliges Gefühl auslösen und vor allem der Titel mit der dunkleren Schrift sehr schön hervorsticht und sich gut mit der Umrahmung des Covers ergänzt.

Meine Meinung
Der Klappentext von Irmgard Kramers neuem Buch klang sehr geheimnisvoll, weswegen ich ihr neustes Buch unbedingt lesen wollte. Zudem kannte ich bereits „Am Ende der Welt traf ich Noah“ von der Autorin, welches mir gut gefallen hatte und weswegen ich schauen wollte, was mich in ihrem neusten Jugendbuch erwarten würde. In „17 Erkenntnisse über Leander Blum“ geht es um Graffiti-Kunst, Leidenschaft, Freundschaft und erste Liebe. Hinter dem Tag BLUX, welcher aufsehenerregende Streetart-Pieces unterzeichnet, verbergen sich die beiden besten Freunde Leander und Jonas. Sie sind talentiert und stehen leidenschaftlich hinter ihrer Kunst…bis Leander sich verliebt und so das Masterpiece von BLUX immer mehr aus den Augen verliert. Das ist allerdings längst noch nicht alles, denn es folgt eine Katastrophe…

Die Geschichte beginnt mitten im Geschehen, wodurch ich anfangs etwas verwirrt war und einige Zeit benötigte, um mich zu orientieren. Einerseits mochte ich die Handlung gerne, weil es immer wieder Szenen gibt, die mich sehr neugierig gemacht haben und die meinen Spürnaseninstinkt geweckt haben. Andererseits hatte ich gerade zu Beginn viele Fragezeichen über dem Kopf und fühlte mich sehr verwirrt, was vor allem an dem recht komplexen Erzählstil des Buches lag. Die Handlung vermag es aber zu überraschen und zu fesseln, denn ich konnte nicht ansatzweise erahnen, worauf die Geschichte hinauslaufen würde, was ich sehr erfrischend fand. So bin ich lange Zeit ziemlich ahnungslos gewesen, was mich gespannt hat weiterlesen lassen, denn ich wollte herausfinden, was hinter allem steckt. Gleichzeitig habe ich aber auch ein wenig verzweifelt um Orientierung gerungen.

Dieses Suchen nach Orientierung ergab sich meiner Meinung nach aus der Komplexität des erzählerischen Aufbaus, denn immer wieder wechseln die Perspektiven und die Zeitebenen. Hier benötigte ich meine Zeit, bis ich erkannt habe, wer sich hinter welchem Ich-Erzähler und welcher Zeitschiene verbirgt. Als beeindruckend empfand ich es dann aber, wie Autorin Irmgard Kramer es geschafft hat, diese beiden Perspektiven miteinander zu verknüpfen und mit Fortschreiten der Handlung immer mehr ineinander fließen zu lassen. So kam es dann, dass mein Durchhalten damit belohnt wurde, dass sich das Puzzle dieser Geschichte Stück für Stück vor meinen Augen zusammengesetzt und mir ein packendes Finale beschert hat.

Die Figuren hätten für meinen Geschmack ruhig noch etwas mehr Tiefe erhalten können. Zwar konnte ich von Jonas, Leander und „Rapunzel“ ein inneres Bild aufbauen, aber ich hatte das Gefühl, keine intensive Bindung zu ihnen aufzubauen, was ich mir jedoch gewünscht hätte, denn gerade die beiden Streetartkünstler sind so hingebungsvoll bei ihrer Sache, dass ich gerne einen Draht zu ihnen gehabt hätte. Dies hat sich bei mir jedoch nicht so ganz gebildet, denn ich hatte erst ganz am Ende des Buches ein umfassenderes Bild von den Charakteren, wobei ich mir dies schon vorher gewünscht hätte.

Der Schreibstil der Autorin war dabei wieder sehr angenehm und so wie ich es schon aus „Am Ende der Welt traf ich Noah“ kannte: flüssig, locker zu lesen und intensiv. Gleichzeitig hatte ich den Eindruck, dass ich beim Lesen die Hingabe der Autorin für ihre Geschichte spüren konnte, denn gerade durch den komplexen Aufbau und die Erzählweise wurde für mich spürbar, wie viel Liebe und Gedanken sie ihn ihre Erzählung gesteckt hat. Insgesamt fand ich die Geschichte wirklich gut durchdacht, denn der rote Faden war erkennbar und hat sich gerade zum Schluss zu einem schönen Ganzen zusammengeknotet. Dabei wurden auch alle Fragen geklärt und ich wurde zufrieden zurückgelassen, da all meine Fragen, meine Neugier und meine anfängliche Orientierungslosigkeit aufgeklärt wurden.

Fazit
Beim neuen Jugendbuch von Irmgard Kramer spürte ich, wie hingebungsvoll sie ihre Geschichte gestaltet hat, denn gerade die komplexe Erzählweise zeigt, wie gut durchdacht alles ist. Zwar sorgt diese Komplexität gerade zu Beginn auch etwas für Orientierungsmühen, aber Durchhalten wird hier mit einer schönen, spannenden Geschichte belohnt! Die Handlung vermag es auf beeindruckende Weise sich immer mehr zu einem stimmigen Ganzen zusammenzuziehen! Besonders gefiel mir dabei, dass ich bis zum Schluss nicht ahnen konnte, worauf die Geschichte hinauslaufen würde und dass es immer wieder Szenen gab, die meine Neugier geweckt haben und mich dazu angeregt haben, weiter zu lesen, um zu erfahren, was hinter allem steckt! So weckt „17 Erkenntnisse über Leander Blum“ eindeutig den Spürsinn im Leser, weil die Handlung die Neugier weckt!
Knappe 4 von 5 Sternen!

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