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Veröffentlicht am 19.02.2018

Die Illustrationen sind ein Meisterwerk, auch wenn die Handlung etwas langatmig ist

Timeless - Retter der verlorenen Zeit
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Klappentext
„Die Zeitkollision war eine Katastrophe kosmischen Ausmaßes, die Zeit und Raum aufspaltete und die Erde auseinanderriss. Die Überlebenden kommen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Epochen. ...


Klappentext
„Die Zeitkollision war eine Katastrophe kosmischen Ausmaßes, die Zeit und Raum aufspaltete und die Erde auseinanderriss. Die Überlebenden kommen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Epochen. In dieser neuen Welt lebt Diego Ribera.

Doch nicht alle sind an einem friedlichen Zusammenleben in diesem neuen Zeitalter interessiert, und so wird Diegos brillanter Erfinder-Vater entführt. Er soll den Zeitbruch – und somit die letzten 15 Jahre – ungeschehen machen. Diego muss sich auf eine gefährliche Reise begeben, um seinen Vater, seine eigene Existenz und die Zukunft der Welt zu retten …“

Gestaltung
Das Cover gibt schon einen sehr guten Eindruck auf das Innere des Buches, denn dieses ist voll von eindrucksvollen Illustrationen im Stil des Covermotivs. Ich finde vor allem den Hintergrund sehr gelungen, da dieser unglaublich realistisch aussieht. Nicht ganz so gut gefällt mir der Junge auf dem Hoverboard, der in der Mitte des Covers zu sehen ist, da er für meinen Geschmack vor dem eher blassen Hintergrund zu Farbintensiv ist. Die kleinen Zahnräder am Rand finde ich sehr schön, da sie voller Details stecken.

Meine Meinung
Durch die Frankfurter Buchmesse bin ich auf „Timeless – Retter der verlorenen Zeit“ aufmerksam geworden. Schon dort konnte mir ein erstes Durchblättern des Buches wahre Begeisterungsstürme entlocken. Das große Aushängeschild dieser Geschichte sind wohl die einzigartigen, farbigen Illustrationen. Für gerade Mal 20 Euro erhält der Leser hier ein sehr hochwertiges Werk, das farbig illustriert ist und so auch ein bisschen Gewicht mitbringt. Die Bilder waren dabei sehr detailliert, sodass ich in jeder Ecke irgendwelche Besonderheiten oder Überraschungen entdecken konnte. Das hat mir wirklich Spaß gemacht. Zudem wirkten die Zeichnungen super real, wodurch ich mich nicht fühlte, als würde ich eine Geschichte lesen, sondern einen Film schauen. Armand Baltazar hat hier wirklich einmalige, unvergleichliche Arbeit geleistet!

Die Idee hinter dem Buch konnte mich auch sehr begeistern, denn durch eine Zeitkollision gibt es die Welt, wie wir sie kennen nicht mehr. Vielmehr wurden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander vermischt, wodurch Menschen, Tiere und Gegenstände aus verschiedenen Epochen nebeneinander existieren. Diese Idee hat der Autor auch gut umgesetzt, da man den verschiedenen Figuren auch anmerken konnte, aus welcher Zeit sie stammen. Die Verbindung von Dinos, Robotern und Menschen unterschiedlicher Zeitalter hat so auch verschiedene Genres vermischt, denn auf diese Weise findet sich in „Timeless“ eine Art abenteuer-fantasy-Science-Fiction Geschichte. Dies hat wirklich Spaß gemacht beim Lesen, da es stets etwas zu entdecken gab!

Gleichzeitig muss ich aber auch anmerken, dass mir – so gut mir auch die bebilderte Umsetzung gefiel – die sprachliche etwas zu sehr auf der Strecke blieb. So habe ich die Geschichte beim Lesen doch manchmal als etwas gedehnt empfunden und einige Längen entdeckt, in denen ich der nächsten Illustration entgegenfieberte. Trotz der Kombination der verschiedenen Genres fehlte mir einfach etwas die Rasanz. Auch konnte ich nicht so wirklich eine Bindung zu den Figuren aufbauen. Sie blieben mir fern und distanziert, da kaum genauer auf sie eingegangen wurde und sie mehr als Handelnde (bzw. Zweck zum Mittel, um die Handlung voranzutreiben) genutzt wurden statt als Identifikationsfiguren.

Fazit
Gerade die realistischen, unvergleichlich einzigartigen Illustrationen in „Timeless – Retter der verlorenen Zeit“ haben mir unheimlich gut gefallen, da sie mich in die grandiose Welt des Buches hineingezogen haben und dafür gesorgt haben, dass ich den Eindruck hatte, einen Film zu schauen. Neben diesen tollen Illustrationen blieben die Handlung und der Text meiner Meinung nach allerdings etwas auf der Strecke, da sie doch einige Längen aufwiesen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Timeless – Retter der verlorenen Zeit
2. ???

Veröffentlicht am 18.02.2018

Gekonnt wie eh und je! Dieser Band ist düsterer, actionreicher und spannender als alles zuvor!

Talon - Drachenblut
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Klappentext
„Auf alles war das unerschrockene Drachenmädchen Ember vorbereitet - aber nicht auf den Schmerz, den sie empfindet, als der Sankt-Georgs-Ritter Garret leblos in ihren Armen niedersinkt, vom ...

Klappentext
„Auf alles war das unerschrockene Drachenmädchen Ember vorbereitet - aber nicht auf den Schmerz, den sie empfindet, als der Sankt-Georgs-Ritter Garret leblos in ihren Armen niedersinkt, vom Schwert des Gegners schwer verwundet.

Ohne zu wissen, ob Garret jemals wieder die Augen aufschlagen wird, muss Ember in den nächsten Kampf ziehen. Denn die mächtige Organisation Talon rüstet sich zum endgültigen großen Schlag gegen die Ritter und die aufständischen Drachen. Ganz vorne mit dabei: Dante, Embers Zwillingsbruder. Gemeinsam mit dem rebellischen Drachen Riley, der weiter um ihr Herz kämpft, dringt Ember in Dantes Versteck vor. Was die beiden nicht ahnen: Dante erwartet sie bereits. Und in seinen finsteren Plänen spielt Ember eine der Hauptrollen. Sollte sie sich widersetzen, ist ihr Leben nichts mehr wert ...“

Gestaltung
Die Aufmachung von Julie Kagawas Romanen hat eindeutig Wiedererkennungswert und so wurde auch der neuste Band im bewährten Design gestaltet. Ich mag die Farbgebung, da viele meiner Lieblingsfarben verwendet wurden. Ich persönlich finde ja auch die Gestaltung der englischen Originalausgaben der Talon-Bände richtig schön und hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn die deutschen Cover auch ein wenig erwachsener geworden wären, denn das Auge wirkt nach wie vor sehr mädchenhaft und spricht vielleicht auch nicht unbedingt die Zielgruppe der Jugendlichen an, sondern eher jüngere Leserinnen.

Meine Meinung
Was hab ich nach den Ereignissen in „Drachennacht“ der Fortsetzung entgegengefiebert! Jetzt wo Ember sich entschieden hat, wem ihr Herz wirklich gehört, fokussiert sich die Geschichte mehr auf den Überlebenskampf, wodurch ich das Buch noch viel weniger aus den Händen legen konnte. Dramatisch, überraschend und rasant – so lässt sich dieser Band wohl am besten umschreiben. Abenteuer, Action und Fantasy trugen mich geradezu durch die Seiten und es gibt so viele schockierende Plot-Twists und Überraschungen, die mich völlig sprachlos und auch atemlos zurückgelassen haben. Gleichzeitig bleibt es aber gefühlvoll und romantisch, denn auch der Herzschmerz lässt nicht lange auf sich warten!

Es passiert vieles, das ich nicht erwartet hätte und so ist die Handlung fast wie ein Wirbelwind, der meine Gefühle durcheinanderwühlt und mich mit wirren Gedanken zurücklässt. Wie soll ich nur bis zum Erscheinen des Abschlussbandes überleben? In „Talon – Drachenblut“ jagen sich die aussichtslos wirkenden Szenen geradezu, wodurch atemlose Spannung garantiert ist. Ember präsentiert sich dabei kämpferisch wie eh und je und sie trotzt all den Widrigkeiten, die sich ihr in den Weg stellen.

Besonders spannend fand ich, dass in diesem Band die Atmosphäre um einiges düsterer und dunkler ist als zuvor. So gibt es in dieser Reihe eine wirkliche Steigerung und eine Entwicklung, was ich sehr gelungen finde. Das Flair, das dieser Band versprüht, ist geradezu unheilvoll und bedrohlich. Dieses Gefühl hat mir oftmals eine Gänsehaut über die Arme gejagt und mich in die Geschichte gesogen. Julie Kagawas grandioser Schreibstil reißt mich einfach immer wieder mit sich und ihre Fähigkeiten, Geschichten zu erzählen, überzeugen mich jedes Mal aufs Neue. Diese Frau kann einfach schreiben und weiß, wie man eine gute Geschichte spannend und fesselnd zu erzählen hat!

Das Ende dieses Bandes hat mir dann noch mehr den Atem geraubt als es die Geschichte ohnehin schon getan hat. Rückblickend weiß ich gar nicht, wie ich es überhaupt überlebt habe, dieses Buch zu Ende zu lesen, denn es war einfach so unfassbar gut und atemberaubend. Die letzten Seiten enden in einem fesselnden Showdown, der so viele Fragen, Hoffnungen, Gedanken und Gefühle weckt, dass ich mich frage, wie Frau Kagawa diese Geschichte zu einem Ende führen will. Wie wird sie die Fäden zusammen ziehen? Gibt es überhaupt eine Zukunft für Ember und ihre Freunde? Ich warte gebannt und voller Sehnsucht auf den fünften und leider letzten Band, der meiner emotionale Aufgewühltheit hoffentlich ein Ende setzen wird.

Fazit
„Talon – Drachenblut“ ist düsterer als seine Vorgänger und kombiniert wieder gekonnt einen Hauch Liebe mit unsagbar viel Spannung, Action und Kampf, die dem Leser den einfach Atem rauben! Dieses Buch kann man definitiv nicht aus der Hand legen bis man es nicht beendet hat, denn auf jeder Seite passiert irgendetwas: sei es eine ausweglose Situation, die die nächste jagt oder tiefe Gefühle. Dabei gipfelt die Geschichte in einem unglaublichen Showdown, der mich einfach nur ungeduldig und sehnsuchtsvoll auf das Finale warten lässt.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Talon – Drachenzeit
2. Talon – Drachenherz
3. Talon – Drachennacht
4. Talon – Drachenblut
5. Inferno (erscheint am 24. April 2018 auf Englisch)


Veröffentlicht am 16.02.2018

Dieses Buch spielt mit den Kontrasten und regt so zum Nachdenken an

Viel näher als zu nah
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Klappentext
„Am Anfang war der Knall. Es ist diese Nacht, diese Party, die alles verändert im Leben von Fey und Lucas. Fey und ihre Freundin wollen eigentlich nur nach Hause und geraten mitten rein in ...

Klappentext
„Am Anfang war der Knall. Es ist diese Nacht, diese Party, die alles verändert im Leben von Fey und Lucas. Fey und ihre Freundin wollen eigentlich nur nach Hause und geraten mitten rein in das Motorradrennen von Lucas und Ben, mitten rein in den Unfall. Mitten rein in ein neues Leben. Und dann treffen Fey und Lucas sich wieder. Obwohl sie sich hassen sollten, sprüht es Funken, und nicht nur vor Wut!“

Gestaltung
Die Aufmachung des Buches finde ich atemberaubend, denn der Titel ist auf schlichte Pappe gedruckt, glitzert dabei aber metallisch-pink, wodurch er sofort ins Auge springt. Auch mag ich die Schriftart des Titels sehr gerne, die aussieht, als sei sie per Hand aufgemalt oder aufgesprayt worden. Die Blumen gefallen mir ebenso, da sie dem Cover das gewisse Etwas verleihen. Zudem mag ich die außergewöhnliche Bindung, durch die der Buchrücken mit einem rauen Stoff überzogen und ganz gerade ist.

Meine Meinung
Angesprochen durch das wirklich gelungene Cover, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen und ich fand es insgesamt auch inhaltlich sehr ansprechend. In „Viel näher als zu nah“ geht es um Fey und Lucas, die sich beide nach einem Unfall sehr nahe kommen und sich ineinander verlieben. Das mag nun zunächst nicht besonders klingen, ist es aber, denn Lucas ist schuld am Unfall von Fey und ihrer Freundin.

Durch diese besondere Verbindung scheint eine Liebesbeziehung zwischen beiden eigentlich unmöglich und doch ist genau sie es, die sich in den düsteren Zeiten nach dem Unfall, zaghaft entwickelt. Dieses Spiel mit den Kontrasten in dem Buch hat mir sehr gut gefallen, denn es schwankt stets zwischen den Extremen. Auf der einen Seite ist da die Schuld am Unfall, der mehrere Menschen schwer verletzt hat und auf der anderen Seite steht die Vergebung für diese unbeabsichtigte Tat. Auch Hass in verschiedenen Formen spielt mit hinein, ebenso wie Liebe, die sich trotz all der negativen Empfindungen entwickelt. Diese Kontraste, die sich auch in einer Täter- und Opferrolle oder in Verzweiflung und Hoffnung manifestieren, hat die Autorin sehr greifbar herübergebracht und mir direkt unter die Haut gehen lassen, da ich alle Seiten sehr gut nachvollziehen konnte.

Da das Buch aus den Perspektiven sowohl von Lucas als auch von Fey erzählt wird, wird dem Leser die Möglichkeit gegeben, in beide Sichtweisen auf die Geschehnisse einzutauchen und sich so eine eigene Meinung zu bilden. Dies fand ich sehr wichtig und von der Autorin wundervoll gelöst. Zwar nimmt Lucas Part den größeren Anteil im Buch ein, aber Fey kommt nicht zu kurz und ihre Passagen sind dafür auch jedes Mal sehr eindringlich und emotional. Durch den Wechsel konnte ich beide Perspektiven betrachten und in die Gedanken sowie Gefühle beider Figuren eintauchen, um sie besser zu verstehen. Dies sorgt dafür, dass man als Leser intensiv nachdenkt, wodurch ich automatisch noch mehr in die Geschichte involviert wurde.

Besonders beeindruckend fand ich den Schreibstil von Angela Kirchner, der mit verschiedenen Stilmitteln wie Wiederholungen oder Vergleichen arbeitet und der mir die Gefühle der Figuren hat lebendig erscheinen lassen. Sehr angenehm fand ich, wie die Autorin es schafft, an den richtigen Stellen, kurze Sätze oder lange Sätze zu verwenden und so mit der Satzlänge zu spielen. In Momenten, wo die Gefühle überbrodeln oder Dramatisches passiert, werden die Sätze beispielsweise kurz und übertragen so ein Gefühl der Aufgeregtheit auf den Leser. So macht das Lesen unheimlich Spaß und die Seiten fliegen geradezu nur so dahin, weil ich man einfach mitten im Geschehen ist.

Sehr berührend fand ich es, wie Fey und Lucas sich gegenseitig bei der Genesung helfen und sich so auch näher kommen, obwohl er an seinen Schuldgefühlen zu zerbrechen droht und sie ihn eigentlich nicht ausstehen kann. Die Gefühle der Figuren wurden für mich sehr transparent und greifbar. Etwas schade fand ich, dass die ganzen zufälligen Begegnungen, die zwischen den beiden passieren, etwas zu konstruiert wirkten. Es ist für mich zwar verständlich, warum und dass sie einander mehrmals begegnen mussten, aber irgendwann ging diesen Begegnungen einfach der Charakter des Zufalls verloren. Dass sie einander auf einmal immer gegenüberstanden, war einfach irgendwann zu oft, sodass es auf mich etwas zu entworfen wirkte.

Ich mochte Lucas sehr gerne, denn er entwickelt sich unglaublich weiter. Zu Beginn ist er ein gewissensloser Bad Boy, der nur auf sein Image bedacht ist und durch die Geschehnisse mit dem Unfall beginnt er sich langsam zu ändern. Wie er sich zurückgezogen hat und weder von seinen Freunden noch seiner Familie Hilfe wollte, war sehr berührend. Besonders schön fand ich dann auch wie er am Ende versucht hat, seine Fehler wiedergutzumachen und sich ihrer bewusst wurde. Auch Fey ist ein besonderer Charakter, den ich als sehr interessant wahrgenommen habe. Sie hasst Lucas zunächst, kann sich seiner Anziehung aber nicht entziehen. Dieser hieraus entstehende Konflikt hätte für mich gerne noch etwas stärker verdeutlicht und thematisiert werden können, aber dennoch fand ich gerade die Enthüllungen um ihren Charakter, die ganz am Ende erfolgen, als sehr spannend und fesselnd, da sie so bis zum Schluss Rätsel aufwirft.

Fazit
„Viel näher als zu nah“ ist ein fesselndes Buch über eine Liebe, die aus schweren Zeiten heraus entsteht. Besonders das Spiel mit den Kontrasten wie Schuld und Vergebung, Opfer und Täter oder Liebe und Hass hat mich hierbei fesseln können, aber auch der wirklich geniale Schreibstil der Autorin hat dazu beigetragen, dass ich geradezu durch die Seiten geflogen bin. Abgesehen von ein, zwei Kleinigkeiten wie die etwas zu oft stattfindenden, „zufälligen“ Begegnungen, konnte mich die Geschichte von sich überzeugen. Neben dem Perspektivwechsel, der die Gefühlsebenen der Figuren wunderbar veranschaulicht hat, mochte ich vor allem auch die Entwicklung dieser.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 15.02.2018

Wichtiges Thema in interessantem Erzählstil verpackt, der aber auch für kleine Probleme sorgt

Frag mich, wie es für mich war
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Klappentext
„Als Addie schwanger wird, entscheidet sie sich für eine Abtreibung – mit Unterstützung ihrer Eltern und ihres Freundes. Alles verläuft unkompliziert. Nach dem Eingriff bemerkt sie dennoch, ...

Klappentext
„Als Addie schwanger wird, entscheidet sie sich für eine Abtreibung – mit Unterstützung ihrer Eltern und ihres Freundes. Alles verläuft unkompliziert. Nach dem Eingriff bemerkt sie dennoch, dass Veränderungen in ihr vorgehen. Sie sieht bisher getroffene Entscheidungen in einem anderen Licht und bewertet sie neu. Ihre Erfahrungen, Wünsche, Geheimnisse und Gedankenexperimente schreibt sie nieder, mal ergreifend, mal witzig; in Dialogform oder in schnell dahingekritzelten Zeilen – aber immer sehr persönlich und intim.
Addies Geschichte handelt nicht davon, ob eine Entscheidung richtig oder falsch war. Sondern davon, dass jede Entscheidung uns zu dem macht, was wir sind.“

Gestaltung
Das Cover sieht mit seiner Kombination aus Fotografie und Farben, die aussehen wie auf Leinwand gemalt, interessant aus. Das schwarz-weiß Foto des Mädchens wirkt vor den bunten Farben eher blass, wobei mir besonders die Idee gefällt, dass es so aussieht, als tauche das Mädchen aus den blauen Pinselstrichen auf und stünde nun im Wasser vor einer orangefarbenen Sonne. Insgesamt muss ich aber auch sagen, dass mir das Cover trotz all der guten Ideen insgesamt zu unscheinbar ist. Die blauen Streifen mag ich sehr, denn sie sehen spannend aus, aber die restlichen Farben verblassen dagegen zu sehr.

Meine Meinung
An diesem Buch fand ich die Thematik sehr spannend, denn Abtreibung wird in Jugendbüchern nicht so oft angesprochen, wodurch ich sehr gespannt auf die Geschichte war. Die Autorin Christine Heppermann hat mit Protagonistin Addie eine Figur geschaffen, die diese ernsthafte Thematik sehr treffend auf den Punkt bringt, denn Addie ist sehr direkt und beschreibt ihre Geschichte sehr treffend (meist sogar mit wenigen Worten und kurzen, prägnanten Sätzen).

Das Besondere an dieser Geschichte ist wohl der Erzählstil, denn „Frag mich, wie es für mich war“ ist eine Art Tagebuch. Die Kapitel bestehen aus kurzen Einträgen, Textpassagen, Dialogen, Gedichten oder vielen anderen Formen. So ist das Buch sehr vielfältig, poetisch und es regt vor allem zum Nach- und Mitdenken ein. Diese Erzählform ist zunächst etwas ungewohnt, aber sehr wirkungsvoll, denn für mich wurde Addies Gefühlswelt sehr treffend auf den Punkt gebracht und gut verständlich dargelegt. Ich konnte mich gut in ihre Situation hineinversetzen, obwohl ich nichts Vergleichbares wie sie erlebt habe. Dies macht die Kunst dieses Buches aus, denn durch die eindringliche Erzählweise kann der Leser die Thematik verstehen und sich in Addies Situation einfühlen.

Ich muss aber auch sagen, dass mich diese Besonderheit des Buches manchmal einiges an Mühe gekostet hat, dem Buch zu folgen, denn der rote Faden war zwar vorhanden, aber durch die Kürze der Einträge hatte ich manchmal das Gefühl, dass mich nicht alle Bedeutungen und Geschehnisse in ihrer völligen Tiefe erreicht haben. Dieses Gefühl des „Vielleicht habe ich jetzt etwas verpasst“ schwebte irgendwie immer über mir, sodass ich immer ziemlich lange an den kurzen Sätzen verweilte, wodurch sich das Lesen für mich vom Gefühl her in die Länge zog (obwohl das Buch sehr schnell ausgelesen ist, weil es eben nicht so lang ist und die Kapitel auch kurz sind). Etwas schwer habe ich mich auch mit den Passagen über die Jungfrau Maria getan, die Addie aufgreift, denn ich konnte damit nicht so viel anfangen.

Gefallen hat mir aber die Bedeutung hinter Addies Geschichte, denn für mich haben ihre Einträge verdeutlicht, dass es unsere Entscheidungen sind, die uns ausmachen und uns zu (Charakter-)Entwicklungen antreiben. Egal, ob sie richtig oder falsch sind. In diesem Buch geht es zudem nicht um eine Wertung von Addies Entschluss. Vielmehr ist es eine Sammlung von Momentaufnahmen aus einer längeren erzählten Zeit, die in den kurzen Kapiteln dargelegt werden und die ihre Botschaft für den Leser entfalten.

Fazit
„Frag mich, wie es für mich war“ ist eine Geschichte mit einem wichtigen, ernsthaften Thema, das für seine Leser gleichzeitig eine schöne Botschaft bereithält. Die Erzählweise des Buches ist dabei durch die kurzen Tagebucheinträge sehr besonders, was mir einerseits gut gefallen hat, aber andererseits auch dazu geführt hat, dass ich manchmal den Eindruck hatte, dass Elementares der Geschichte unbemerkt an mir vorbeizieht.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 12.02.2018

Etwas schleppender Einstieg, dafür aber grandioses Ende

AMANI - Verräterin des Throns
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Klappentext
„Seit fast einem Jahr kämpft Amani für den Rebellenprinzen, als sie aufs Schlimmste verraten und an den Sultan ausgeliefert wird – ihren Todfeind. Ihrer Djinni-Kräfte beraubt und getrennt von ...

Klappentext
„Seit fast einem Jahr kämpft Amani für den Rebellenprinzen, als sie aufs Schlimmste verraten und an den Sultan ausgeliefert wird – ihren Todfeind. Ihrer Djinni-Kräfte beraubt und getrennt von ihrer großen Liebe heißt es für das Wüstenmädchen überleben um jeden Preis. Denn der Sultanspalast ist eine wahre Schlangengrube, in dem Intrigen und mysteriöse Todesfälle an der Tagesordnung sind. Amani riskiert ihr Leben, indem sie als Spionin den Rebellen Botschaften zukommen lässt. Doch je mehr Zeit sie in Gesellschaft des berüchtigten Sultans verbringt, desto öfter kommen Amani Zweifel: Steht sie wirklich auf der richtigen Seite?“

Gestaltung
Unglaublich beeindruckend finde ich das Covermotiv dieses zweiten Bandes. Es finden sich zum einen Grundelemente wieder, die bereits auch bei Band eins vorhanden waren wie der Schriftzug des Titels oder das sich in Staubpartikel auflösende Mädchen am Bildrand. Gleichzeitig ist es aber das Hintergrundmotiv, das mich dieses Mal staunend zurücklässt, denn der Sternenhimmel und die Wüstenstadt im Hintergrund sehen meiner Meinung nach umwerfend aus.

Meine Meinung
Nachdem ich vom ersten Band der „AMANI“-Trilogie so überrascht und überzeugt wurde, konnte ich mir natürlich die Fortsetzung nicht entgehen lassen. Allerdings muss ich sagen, dass ich zunächst etwas enttäuscht von „Verräterin des Throns“ war, denn der Anfang gestaltete sich für mich gefühlsmäßig unglaublich schleppend. Dieser zweite Band setzt nicht unmittelbar nach den Geschehnissen seines Vorgängers an, sondern er erzählt, wie die Geschichte nach einem Zeitsprung weitergeht.

Amani ist ein wichtiges Mitglied der Rebellion geworden, dem wichtige Missionen zugeteilt werden. Doch dadurch, dass die Geschehnisse, die in dem Zeitsprung passiert sind, immer wieder in die Handlung eingeschoben werden, fiel es mir schwer, mich wieder in die Geschichte einzufinden. Hier wäre es einfacher gewesen, hätte die Autorin uns Leser direkt an den Erlebnissen während des Zeitsprungs teilhaben lassen, statt es nach und nach einzustreuen.

Nach dem schleppenden Anfang kam dann für mich aber wieder das vertraute Spannungsgefühl auf, das ich schon beim ersten Band verspürt habe, denn kaum dass Amani im Palast des Sultans angekommen ist, geschieht alles rasend schnell. Hier nimmt die Handlung wieder Fahrt auf, überrascht mich mit spannenden Wendungen und viel Unerwartetem. Was die Autorin auch wirklich wunderbar kann, ist, Geheimnisse einzustreuen, die zum Weiterlesen animieren. Es gibt immer wieder Andeutungen oder offene Szenen, über die man mehr erfahren möchte, sodass es schwer fällt, das Buch aus den Händen zu legen.

Nach wie vor beeindruckend finde ich die Welt, die Alwyn Hamilton sich erdacht hat. Orientalisches Flair trifft hier auf Fantasy, Mystik und etwas Moderne. So wirkt das Buch wie ein Märchen aus 1001 Nacht, denn vergangene und neue Legenden spielen in diesem Buch eine große Rolle, wodurch die Geschichte sehr atmosphärisch wird.

Auch in diesem Band ist Amani wieder die Ich-Erzählerin und sorgt mit ihrer sarkastischen Art und Weise für gute Unterhaltung. Sie gewährt dem Leser gute Einblicke in ihre Wüstenwelt und lässt ihn dabei auch sie näher kennen lernen. Ihr Freund Jin hat in diesem Band allerdings nur wenige Auftritte und es dauert auch sehr lange, bis wir auf ihn treffen, was ich doch etwas schade fand, da ich ihn gerne mag. Doch kaum dass auch er aufgetaucht ist und kaum dass dieser Band sich dem Ende neigte, überraschte die Autorin mich mit einem explosionsartigen Finale, das in mir den Wunsch weckt, die Fortsetzung sofort in den Händen halten zu wollen, weil es so spannend war!

Fazit
„AMANI – Verräterin des Throns“ ist eine gelungene Fortsetzung, die für mich nur zu Beginn etwas schwächelte aufgrund des Zeitsprungs und des damit für mich etwas mühselig werdenden Wieder-Einstiegs in die Geschichte. Kaum hatte ich diesen jedoch überwunden, wurde ich mit überraschenden Wendungen und spannenden Szenen entlohnt, die wieder ganz im Stil des ersten Bandes gehalten waren. Vor allem das Ende glich für mich einer Spannungsexplosion, die mich ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. AMANI – Rebellin des Sandes
2. AMANI – Verräterin des Throns
3. Hero at the Fall (erscheint am 06. März 2018 auf Englisch)