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Veröffentlicht am 10.02.2018

Nach Startschwierigkeiten dann doch fesselnd

Witch Hunter
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Klappentext
„Als die 16-jährige Elizabeth mit einem Bündel Kräuter gefunden wird, das ihr zum Schutz dienen soll, wird sie in den Kerker geworfen und der Hexerei angeklagt. Doch wider Erwarten retten weder ...

Klappentext
„Als die 16-jährige Elizabeth mit einem Bündel Kräuter gefunden wird, das ihr zum Schutz dienen soll, wird sie in den Kerker geworfen und der Hexerei angeklagt. Doch wider Erwarten retten weder Caleb, ihr engster Freund und heimlicher Schwarm, noch ihr Lehrmeister Blackwell sie vor dem Scheiterhaufen. Stattdessen befreit sie in letzter Sekunde ein ganz anderer: Nicholas Perevil, der mächtigste Magier des Landes und Erzfeind aller Hexenjäger. Er lässt sie heilen und nimmt sie bei sich und den Magiern auf. Denn längst ist im Hintergrund ein Machtkampf entbrannt, und Elizabeth spielt darin eine Schlüsselrolle. Nun muss sie sich entscheiden, wo ihre Loyalitäten liegen.“

Gestaltung
An diesem Cover fasziniert mich vor allem der Titel und der Schlüssel, der durch das T und N des Titels gezogen ist. Die Typografie und die Kombination aus den Symbolen rund um den Titel mit dem verschnörkelten Schlüssel gefallen mir sehr gut. Auch das Mädchen finde ich irgendwie spannend, da sie gehetzt aussieht und so wirkt, als würde sie sich gerade schwungvoll umdrehen, da ihr Haar so fliegt. Dass ihr Haar weiß ist, finde ich auch besonders und Aufsehen erregend. Schön fand ich, dass sich der Schlüssel auch unter dem Schutzumschlag wieder findet und in Gold auf den Buchdeckel gestanzt ist.

Meine Meinung
Normalerweise bin ich kein Fan von mittelalterlichen Geschichten, da ich nicht so viel für dieses Zeitalter übrig habe. Aber das Thema der Hexenverbrennungen finde ich interessant und der Klappentext klang so, als würde er mir ein großes „Hexen vs. Hexenjäger-Spektakel“ versprechen. In die Geschichte kam ich zunächst jedoch eher schwer hinein. Die Geschehnisse waren recht turbulent und ich wusste gar nicht so recht wohin mit all meinen Gedanken, Spekulationen und Vermutungen.

Hatte ich mich jedoch erst einmal an alles gewöhnt und mich orientiert, konnte ich mich ganz auf die Geschichte einlassen. Elizabeth, die Protagonistin von „Witch Hunter“, ist eine Hexenjägerin. Nicht nur irgendeine, sondern eine der besten des Landes. Umso schockierender ist es natürlich, dass gerade sie der Hexerei bezichtigt wird. Aber noch überraschender ist dann die Person, die ihr zu Hilfe eilt, denn dies ist niemand geringerer als ein großer, mächtiger Magier. Einer der Männer, die sie sonst jagt.

Wie man sich denken kann, ist das Thema der Hexenverbrennung der Grundstein dieser Geschichte. Autorin Virginia Boecker setzt diese historischen Hintergründe auch sehr interessant und gut verständlich um. So habe selbst ich mich (die sich nicht sehr für Geschichte interessiert) dabei erwischt, die Informationen mit Interesse zu lesen. Dabei hatte ich schon Angst, dass mich solche Hintergrundinformationen langweilen könnten. Aber der Schreibstil der Autorin hat es für mich sehr leicht gemacht, ihren Worten zu folgen. Nicht zu Letzt habe ich auch das ein oder andere Mal geschmunzelt und mich gut unterhalten gefühlt, sodass mir die Informationen Spaß gemacht haben.

Die Figur der Elizabeth hat sich im Verlauf der Geschichte ziemlich weiterentwickelt, was mir sehr gefallen hat, da die Figur so realer wirkte. Elizabeth war aber immerhin auch dazu gezwungen, sich zu verändern. Schließlich wird ihr Leben nach nur einem kleinen Ereignis völlig auf den Kopf gestellt und verändert sich rapide. Vor allem ihr (innerer) Konflikt zwischen ihrem Jägerinnendasein und den Hexen bzw. Magiern, die sie retten und die sie in ihr Herz schließt, fand ich sehr packend. Die Gegensätze und unterschiedlichen Ansichten sowie Denkweisen, die hier aufeinander prallen, waren spannend dargestellt.

Fazit
„Witch Hunter“ von Virginia Boecker hat mir insgesamt gut gefallen. Ich habe geschmunzelt, wurde überrascht und hatte rasante Szenen, die mich mitgerissen haben. Leider habe ich mich am Anfang ein wenig schwer getan, in die Geschichte reinzukommen, aber hatte ich mich erst einmal an alles gewöhnt, hat sich mir eine richtig tolle Geschichte eröffnet, die mich gefesselt hat.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Spaßig und gleichzeitig auch tiefgründig

Wir sind nicht zu fassen
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Klappentext
„Klassenzimmer voller Wasserbomben, öffentliche Rache an fiesen Lehrern, eine Kuhherde auf dem Schuldach – die Aktionen des mysteriösen Chaos-Clubs sind legendär. Als Max eine rätselhafte Einladung ...

Klappentext
„Klassenzimmer voller Wasserbomben, öffentliche Rache an fiesen Lehrern, eine Kuhherde auf dem Schuldach – die Aktionen des mysteriösen Chaos-Clubs sind legendär. Als Max eine rätselhafte Einladung des Clubs erhält, sieht er seine Chance gekommen: Endlich nicht mehr Mister Kein-Sozialleben, Mister Durchschnitt, Einfach-nur-Max sein! In der Hoffnung, in die Geheimgesellschaft aufgenommen zu werden, vergisst er völlig Gangsterregel Nr. 4: Bleib misstrauisch. Und so findet er sich genau in dem Moment vor dem verunstalteten Wasserturm auf dem Schulgelände wieder, als der Sicherheitsdienst auftaucht – eine Falle! Max kocht vor Wut und setzt auf Gangsterregel Nr. 7: Dein ist die Rache!“

Gestaltung
Dieses Cover hat mich beim ersten Blick sofort zum Lachen gebracht. Es ist schlicht und löst trotzdem ein breites Grinsen beim Betrachter aus. Die Kuh sieht einerseits sehr real aus, andererseits wirkt ihr Blick auch recht gelangweilt bzw. ziemlich kuh-typisch. Vor dem blau-türkisenen Hintergrund liegt der Blickfokus natürlich direkt auf dem Kuhgesicht, was das Cover ziemlich besonders macht. Zudem sieht es so aus, als würde die Kuh um eine Ecke schauen. Ich finde es insgesamt passend zur Geschichte und gleichzeitig schlicht sowie einfach, aber dennoch besonders.

Meine Meinung
Besonders der Klappentext von Kurt Dinans Roman „Wir sind nicht zu fassen“ hat mich gereizt, da mich vor allem die Gangsterregeln sofort zum Lächeln gebracht haben. Aber auch, dass das Buch einiges an Identifikationspotenzial bereit zu halten scheint, hat mich neugierig gemacht. So ist Protagonist Max, ein ganz normaler Durchschnittsjunge, der sich nichts sehnlicher wünscht, als auch endlich dazuzugehören. Das kennen vermutlich viele von uns: in der Schulzeit haben sich vermutlich die meisten Kinder bzw. Jugendlichen gewünscht, dazuzugehören und „cool“ zu sein.

Max scheint die Chance zu bekommen, denn er wird vom berühmt-berüchtigten Chaos-Club eingeladen, mitzumachen. Doch seine Freude wird schnell zunichte gemacht: er wurde reingelegt und so macht er es sich zur Aufgabe, dem Chaos-Club eins auszuwischen. Rache ist schließlich süß… Gemeinsam mit vier anderen Teenagern, die ebenfalls reingelegt wurden, möchte Max die Identität des Chaos-Clubs aufdecken, da dieser seit langer Zeit vielen Leuten Streiche spielt, aber bisher niemand weiß, wer hinter dem Club steckt. Dass diese fünf Jugendlichen, die zunächst nur die Opfer sind und die alle nicht zu den beliebten Kids in der Schule gehören, ihr Schicksal selber in die Hand nehmen, hat mir sehr gut gefallen.

Die bunt zusammen gewürfelte Fünfergruppe entspricht meiner Meinung nach viel eher dem typischen Jugendlichen und man kann sich super mit ihnen identifizieren. Sie sind nicht die Cheerleader-Königin oder das Sportass und stehen an der Highschool-Nahrungskette eher weiter unten. Max und die anderen vier sind ganz normale Teenager und spiegeln so die breite Masse wieder. Dabei sind alle fünf Charaktere sehr unterschiedlich. Jede bzw. jeder hat seine ganz eigenen Stärken und Schwächen, aber gemeinsam können sie viel mehr sein.

Besonders beeindruckt hat mich der Zusammenhalt der kleinen Gruppe, der mit dem Verlauf der Geschichte immer intensiver und enger wird. Aus fünf Schülern, die vorher nichts gemeinsam zu haben schienen, werden Freunde, die durch dick und dünn gehen. Freunde, die zusammenhalten, egal ob sie beliebt sind oder eben nicht. Die Streiche, die sie im Handlungsverlauf spielen, sind dabei durchaus unterhaltsam. Ich habe in meiner Schulzeit nie wirklich Streiche gespielt und war daher gespannt, welche mir hier begegnen würden. Von sehr lustigen, über eher eklige bis hin zu ziemlich destruktiven Streichen war hier alles dabei. Die Streiche sind auch der Mittelpunkt der Handlung und waren auch größtenteils sehr lustig. Manchmal habe ich allerdings etwas ihre Umsetzbarkeit in der Realität hinterfragt.

Dabei werden die Streiche jedoch nicht einfach so einer nach dem anderen „abgearbeitet“, sondern sie werden auch reflektiert. Protagonist Max beginnt nämlich die Aktionen seiner Truppe zu hinterfragen, sodass „Wir sind nicht zu fassen“ auch einen moralischen Aspekt bekommt. Das Buch wirkt so sehr erwachsen und die Streiche bleiben auch nicht unkommentiert oder unverbunden nebeneinander stehen. Die Gangsterregeln, die Max in Filmen gelernt hat und immer wieder bei den Plänen anwendet, habe ich als toll empfunden, weil sie mich immer wieder zum Lächeln gebracht haben.

Fazit
Mit „Wir sind nicht zu fassen“ hat Kurt Dinan ein Schulabenteuer geschrieben, das wohl jeder Jugendliche gerne selbst erlebt hätte. Verrückte Streiche treffen hier auf durchaus erwachsene, moralische Anmerkungen, die dem Leser nicht nur die spaßige Seite der Streiche vor Augen führen. Aber im Vordergrund steht eindeutig der Spaß, der auch beim Leser ankommt, auch wenn manche Streiche mir nicht ganz so gut gefallen haben und ich an ihrer Umsetzbarkeit gezweifelt habe. Besonders schön war es für mich, den wachsenden Zusammenhalt der kleinen Gruppe von Außenseitern zu verfolgen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 10.02.2018

Tiefgründige Geschichte mit Längen

Wir fallen nicht
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Klappentext
„Lands End nennt der 14jährige Mitja den Campingplatz, auf dem er mit seinem älteren Bruder Wladimir und seiner Mutter haltmacht. Hier, an der Grenze zwischen Land und Meer, versucht jeder ...

Klappentext
„Lands End nennt der 14jährige Mitja den Campingplatz, auf dem er mit seinem älteren Bruder Wladimir und seiner Mutter haltmacht. Hier, an der Grenze zwischen Land und Meer, versucht jeder auf seine Weise, den Unfalltod von Mitjas bestem Freund zu verarbeiten. Während Wladimir sich im Wohnmobil verkriecht und DVDs anschaut, erkundet Mitja die Gegend. Er freundet sich mit einer Horde Jungen an, die am Strand umherstreift. Eltern oder Geschwister scheint es für sie nicht zu geben. Sie leben wie Strandräuber und erlassen ihre eigenen Gesetze. Eines davon verbietet, das verfallene Haus in der Nähe zu betreten. Doch Mitja fühlt sich zu dem weiß gekleideten Mädchen hingezogen, das dort wohnt. Er folgt ihm und gerät immer tiefer in eine Welt zwischen Leben und Tod. Und mit jedem Moment lichtet sich das Geheimnis der Strandräuber und die Umstände des Unfalls.“

Gestaltung
Am Cover von „Wir fallen nicht“ gefällt mir die ganze Farbgebung eindeutig am Besten. Die sanften, pastelligen Farben des Himmels, der Wolken, des Wassers und der Sonnenreflektion wirken sehr realistisch und sind wunderbar aufeinander abgestimmt. Auch sehr gut gefällt mir die schwarze Feder auf dem Cover und die Schriftart des Titels.

Meine Meinung
„Wir fallen nicht“ zeichnet sich durch mehrere Perspektivwechsel aus. So erfährt der Leser die Geschichte aus der Sicht von Mitja, einem Mädchen und aus Wladimirs Perspektive in der Vergangenheitsform. Der Schreibstil der Autorin ist zudem sehr interessant, da sie mit leicht verständlichen Sätzen arbeitet und einen sehr sanften Stil hat.

Zu Beginn hatte ich große Probleme in das Buch einzusteigen, denn ich musste mich irgendwie erst an alles gewöhnen. Die Handlung hat mich nicht sofort gefesselt, da man einfach so hineingeworfen wird und überhaupt keine Orientierungspunkte findet. Einen roten Faden suchte ich vergeblich. Erst im Handlungsverlauf beginnt die Geschichte ihr Netz immer weiter zuzuziehen, sodass man auch dann endlich Orientierung findet, Vermutungen anstellen kann und sich besser zurecht findet.

Allerdings war mir die Handlung in großen Teilen viel zu undurchschaubar. Ich habe mich zwischendurch immer wieder gelangweilt, weil es mir einfach zu schwammig und langatmig war. Man bekommt das Gefühl, dass die Handlung sehr lange dauert und sich zäh dahinzieht.

Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, dass ich nicht richtig drin bin in der Handlung, obwohl mir die Idee der Geschichte gefallen hat und ich sie sehr spannend finde. Aber abgesehen von dieser spannenden Grundidee, konnte mich nicht viel fesseln. Ich hätte mir mehr spannende Momente gewünscht und weniger Langeweile.

Gut war an "Wir fallen nicht" aber definitiv, dass es eine wirklich tiefgründige Geschichte ist, die ganz anders ist als der Klappentext es erwarten lässt. Das ergibt einen kleinen Überraschungseffekt beim Lesen. Andererseits ist es aber auch keine leichte Kost für zwischen durch und ich musste mich oftmals beim Lesen stark konzentrieren, um den Faden nicht zu verlieren.

Fazit
Der Einstieg in „Wir fallen nicht“ ist nicht ganz einfach, da gerade zu Beginn der Handlung vieles unklar ist und man einen roten Faden erst im letzten Drittel findet. Es werden immer mehr Fragen aufgeworfen, die erst langsam geklärt werden. So ist die Handlung in großen Teilen sehr undurchschaubar und hat zudem einige Längen. Dennoch ist die Grundidee sehr spannend und wirklich tiefgründig. Allerdings sollte man bedenken, dass „Wir fallen nicht“ deswegen kein Buch „für Zwischendurch“ ist.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Intensive Lektüre, die ernste Themen mit Leichtigkeit verbindet

Wir beide in Schwarz-Weiß
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Klappentext
„Als Alex auf die quirlige Kunststudentin Kris trifft, glaubt er, seine Seelenverwandte gefunden zu haben. Denn auch Kris liebt die Herausforderung und den Nervenkitzel, besonders die Performancekunst ...

Klappentext
„Als Alex auf die quirlige Kunststudentin Kris trifft, glaubt er, seine Seelenverwandte gefunden zu haben. Denn auch Kris liebt die Herausforderung und den Nervenkitzel, besonders die Performancekunst hat es ihr angetan. Mit Kunst hat Alex zwar überhaupt nichts am Hut, aber für Kris würde er so ziemlich alles riskieren … selbst wenn er sich damit in große Gefahr bringt.“

Gestaltung
Mir gefällt die Farbgebung des Covers sehr gut, da es die im Titel erwähnten Hauptfarben schwarz und weiß aufgreift. Gleichzeitig sorgen die türkisfarbenen Schmetterlinge und der in derselben Farbe gehaltene Titel für schöne Farbtupfer, die das Auge des Betrachters direkt auf sich ziehen. Der Schattenriss der beiden Personen gefällt mir auch gut, da das Cover durch diesen optisch sehr schön zu den anderen beiden Büchern der Autorin passt. Auch wenn die Bücher unabhängig voneinander sind, erkennt man so doch direkt, dass sie von derselben Autorin verfasst wurden. Eine schöne Idee!

Meine Meinung
„Wir beide in Schwarz-Weiß“ erzählt die Geschichte von Alex und Kris, die Fans der Autorin Kira Gembri bereits aus „Wenn du dich traust“ bekannt sind. Da ich dieses Buch noch nicht gelesen hatte, war ich natürlich sehr gespannt, ob ich beim Lesen von „Wir beide in Schwarz-Weiß“ irgendwelche Probleme haben würde. Glücklicherweise war dies nicht der Fall. Somit können also auch Leser, die bisher noch kein Buch von Kira Gembri gelesen haben, dieses Buch ohne Probleme lesen und verstehen.

Erzählt wird „Wir beide in Schwarz-Weiß“ abwechselnd aus den Sichtweisen von Alex und Kris, sodass jedes Kapitel von einer Figur erzählt wird. So kann man als Leser beide Charaktere kennen lernen und Einblicke in ihr tiefstes Seelenleben erhalten. Dies fand ich gerade angesichts dieser beiden sehr vielschichtigen Figuren sehr spannend, denn sowohl Kris als auch Alex haben beide etwas, das sie belastet. Durch diesen Perspektivwechsel konnte ich die Sorgen beider Figuren erfahren, mich in sie hineinversetzen und so ein viel tieferes Verständnis von den Handlungsmotiven beider Charaktere erhalten.

Dies war für mich auch sehr wichtig und von der Autorin gut gelöst, denn die Geschichte von „Wir beide in Schwarz-Weiß“ ist sehr tiefgründig und emotional. Hätte ich nur die Sichtweise einer Figur erlebt, hätte ich vermutlich nicht die gesamte Tragweite des Schicksals beider Figuren erfassen können. So hat Kira Gembri aber ein Leseerlebnis geschaffen, das ich so schnell nicht vergessen werde, denn die Handlung dieses Buches ist eine sehr besondere. Kira Gembri befasst sich hier mit einer ernsten Thematik, um die oftmals lieber ein Bogen gemacht wird (und auf die ich aus Spoilergründen nicht näher eingehe). Dies finde ich sehr positiv, denn so macht die Autorin ihren Lesern wichtige Themen zugänglich.

Gleichzeitig verbindet Kira Gembri die Ernsthaftigkeit mit auflockernden Elementen wie etwas Humor oder einer Liebesgeschichte. Diese Kombination aus Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit ist eine schöne Idee und sie konnte mich überzeugen. Gleichzeitig fand ich die Liebesgeschichte zwischen Kris und Alex allerdings etwas schwierig, denn für meinen Geschmack hat Kris sich ihren Gefühlen für Alex zu sehr hingegeben. Sie hat vieles durchgehen und mit sich machen lassen, das mich erstaunt hat. Ich habe mir dieses Verhalten mit Kris Sicht durch ihre rosarot-verliebte Brille erklärt, allerdings kam ich nicht umhin mir zu wünschen, dass sie sich manchmal anders hätte verhalten sollen als sie es getan hat.

Fazit
Kira Gembris „Wir beide in Schwarz-Weiß“ ist ein tiefgründiges Leseerlebnis, das ernsthafte Themen mit einer angenehmen Leichtigkeit verbindet und sie so jugendlichen Lesern zugänglich macht. Die Geschichte ist gerade angesichts der Lasten, die die Protagonisten mit sich zu tragen haben, sehr emotional und berührend. Allerdings hat mir die Liebesbeziehung zwischen Kris und Alex nicht zu 100% gefallen, da ich mir manchmal gewünscht habe, dass sich Kris in einigen Situationen anders verhalten hätte.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Eine Geschichte, die durch ihre Charaktere und unerwartete Handlung verzaubert

Winterlicht
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Klappentext:
Ein Bannfluch liegt auf Lumatere. Niemand kann das Land betreten oder es verlassen. Nur Finnikin, Gefolgsmann des Königs, weiß Rat: Er muss den verschollenen Thronfolger finden und nach Lumatere ...

Klappentext:
Ein Bannfluch liegt auf Lumatere. Niemand kann das Land betreten oder es verlassen. Nur Finnikin, Gefolgsmann des Königs, weiß Rat: Er muss den verschollenen Thronfolger finden und nach Lumatere zurückbringen. Nur er kann den Fluch aufheben. Doch als Finnikin die schöne Evanjalin trifft, gerät seine Mission in Gefahr. Er verliebt sich in sie, obwohl sie dem König versprochen ist. Muss er nun seine große Liebe der Zukunft Lumateres opfern?

Gestaltung:
An diesem Cover mag ich besonders die harmonische Farbgebung. Die „Ranken“ am linken Rand, von denen dann der Titel eingekreist wird, sind wundervoll und sehen sehr schön aus. Das Mädchengesicht durfte natürlich auch nicht fehlen…ich finde, das hätte man auch weglassen können und stattdessen irgendwas anderes (einen Baum oder so) abbilden können. Aber man kann ja nicht alles haben.

Meine Meinung:
Endlich mal wieder ein Fantasy-Roman, der mich so richtig begeistern konnte! Finnikin, der Sohn eines Offiziers, versucht sein Land Lumatere zu retten, dessen Königsfamilie in einem Putsch getötet wurde und nun im Unheil verschwindet. Kein Einwohner von Lumatere, der an dem schicksalshaften Tag geflohen ist, kann mehr in sein Land zurückkehren (und niemand der drin ist, kann hinaus), da sich ein Nebel, wie eine Wand um das Land gelegt hat. So sind alle Lumaterer über die Welt verteilt und Finnikin reist umher, um das Volk beisammen zuhalten und um den Thronfolger, der damals entkommen sein soll und der Finnikins bester Freund ist, zu finden. Hilfe bekommt er bei seiner Suche von Evanjalin, die ihn durch das Land zu führen scheint.

Finnikin und Evanjalin sind super spannende und ausgestaltete Charaktere. Da ist zum einen Finnikin, der sich seit seiner Kindheit auf der Suche befindet, die Hoffnung nie aufgibt und der sich nach seinem Vater sehnt. Aber auch er hat seine schwachen Momente, Momente in denen er zweifelt und verunsichert ist, was ihn nur noch sympathischer macht.
Die taffe Evanjalin hingegen ist undurchsichtig und erst am Ende des Romans erschließen sich dem Leser alle Zusammenhänge diese Figur betreffend, was mir super gut gefallen hat. Evanjalin ist schwer einzuschätzen, sie handelt manchmal impulsiv, weiß über vieles Bescheid (wodurch man als Leser ihr manchmal einfach nicht traut) und sie hat einen Dickkopf! Sie setzt ihren Willen mit allen Mitteln durch, auch wenn sie dafür ihre Freunde verraten muss. Sie wird von der anfänglichen „Last“(aus Finnikins Sicht) zur Anführerin der Gruppe. „Winterlicht“ erzeugt schon allein mit dieser einen Figur so viel Spannung, Konflikte und ein kleines Knistern, dass man es kaum aus der Hand legen kann.

Besonders gut gefallen haben mir die vielen unerwarteten Wendungen, die meistens von Evanjalin ausgingen, da sie immer zu wissen schien, welcher Schritt nun als nächstes kommen muss (und das, obwohl eigentlich Finnikin derjenige mit einem Plan sein müsste). Hinzu kommt die leichte Liebesgeschichte zwischen den beiden, die sich anbahnt und gegen die sie sich dennoch zu wehren scheinen. Oft kommt es zwischen den beiden auch zu kleinen Streitereien, was einfach wundervoll unterhaltsam war. Aber auch die anderen Figuren aus Lumatere sind äußerst sympathisch gestaltet, sodass sie einem während des Lesens alle ans Herz wachsen.

Schön war auch die Karte des Landes im Buch. Allerdings war sie auch nötig. Da Finnikin auf seiner Reise das gesamte Land durchreist, werden viele Länder- und Städtenamen genannt, die man sich als Leser einfach nicht merken kann. Vor allem nicht, da die Namen recht ungewöhnlich waren und Finnikins Gruppe auch teilweise nicht lange an einem Ort geblieben ist. So hat man im Verlauf von 400 Seiten, mindestens 10 Orte kennen gelernt, zwischen denen hin und her gereist wurde. So musste man immer wieder zur Karte zurückblättern, um den Überblick nicht zu verlieren. Nur dank der Karte wusste man was wo liegt und wie die Reise nun verlaufen ist. Teilweise wurde das beim Lesen doch recht anstrengend…

Besonders gefallen hat mir das Ende des Buches. Da gab es dann nochmal eine riesige Überraschung, mit der ich so nicht gerechnet hätte. So wird die Rettung des Landes zu einer spannenden Jagd durch das Land, von der man nicht weiß, was als nächstes passieren wird. Man kann sich einfach nur überraschen lassen und hoffen, dass die sympathischen Protagonisten ihr Ziel am Ende erreichen.

Fazit:
„Winterlicht“ ist alles andere als vorhersehbar und bezaubert durch seine zwei wundervollen Protagonisten Finnikin und Evanjalin, die auf ihrer Reise zur Rettung von Lumatere so einige spannende Abenteuer durchmachen. Vor allem Evanjalin lädt den Leser zum rätseln und Vermutungen aufstellen ein und fasziniert durch ihre interessante Art. Einzig das viele Hin und Her bei der Reise war beim Lesen etwas anstrengend, weswegen es einen Stern Abzug gibt. Eine wunderschöne Geschichte mit Herz, Spannung und auch Dramatik!
4 von 5 Sternen!