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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2018

Ein Abschluss, der bis zu den letzten Seiten spannend bleibt

Spellcaster - Finsterer Schwur
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Klappentext
„Um die Bewohner von Captive’s Sound zu retten, hat Nadia dem Herrscher der Unterwelt die Treue geschworen. Nun muss sie Jenem dort unten an der Seite der Zauberin Elizabeth dienen und wird ...

Klappentext
„Um die Bewohner von Captive’s Sound zu retten, hat Nadia dem Herrscher der Unterwelt die Treue geschworen. Nun muss sie Jenem dort unten an der Seite der Zauberin Elizabeth dienen und wird von ihr in der dunklen Magie unterwiesen. Doch anstatt dadurch mehr über ihre bösen Pläne zu erfahren, droht Nadia der Verlockung ihrer neuen Macht zu verfallen. Abgeschottet von ihren Freunden, ist sie so empfänglich für die Dunkelheit wie noch nie …“

Gestaltung
Das Cover des Abschlussbandes der „Spellcaster“-Trilogie gefällt mir besser als das seines Vorgängers, denn ich finde vor allem die Vögel sehr cool. Sie verleihen dem Cover etwas Geheimnisvolles und ziehen den Blick magisch an. Auch die Lampe und die Häuser im Hintergrund sind hübsch. Ich mag auch das Mädchen, das ihr Kleid hält und sich über die Schulter umblickt. Das Kleid hebt sich ebenso wie das rote Haar vor dem dunklen Hintergrund gut ab, sodass man gerne hinsieht.

Meine Meinung
Nachdem mir die ersten beiden Bände der „Spellcaster“-Trilogie aufgrund ihrer düsteren Atmosphäre und der interessanten Handlung gut gefallen haben, war ich gespannt auf den Reihenabschluss. Auch in „Spellcaster - Finsterer Schwur“ ist diese unheimliche, dunkle Atmosphäre wieder sehr greif- und spürbar. Die Bedrohung in Form der dunklen Magie bzw. des Bösen scheint über der Handlung zu schweben. Diese Stimmung fing mich direkt ein und hat mir sehr gut gefallen.

Der Fokus liegt in diesem Band auf Protagonistin Nadia und ihren Versuchungen, denn sie ist nun an der Seite des Herrschers der Unterwelt und scheint der dunklen Magie zu unterliegen und ihr nicht widerstehen zu können. Nadias innerer Kampf mit der Magie wurde gut dargestellt und hat auch für Spannung gesorgt, denn ich hoffte stets, dass sie nicht den dunklen Mächten erliegt. Ihr Charakter schwebt zwischen Gut und Böse und hat so für interessante Spannung gesorgt. Die Figuren haben mir dieses Mal sehr gut gefallen, denn ich konnte ihre Motive und Gefühle gut nachvollziehen. Zudem waren sie sehr unterschiedlich, was zusätzlich für Lesespaß gesorgt hat.

Der Schreibstil der Autorin Claudia Gray war angenehm zu lesen, da sie keine zu langen, verschachtelten Sätze verwendet, sondern sehr ausbalanciert in kürzeren und mittellangen Sätzen schreibt. Dabei schweift die Autorin nicht vom Wesentlichen ab, sondern sie fokussiert die bedeutsamen Aspekte der Geschichte, sodass ich der Handlung gut folgen konnte. Manchmal hat mich die Autorin allerdings emotional nicht ganz erreicht, was ich etwas schade fand, da ich gerne von Nadias Gefühlswelt mitgerissen worden wäre (denn das Potenzial dazu war da).

Die Handlung war super aufgebaut, denn der Spannungsbogen wurde kontinuierlich in die Höhe getrieben, bis er schließlich am Ende in einem Höhepunkt voller Dramatik endete. Das Buch schafft es, dass ich mir beim Lesen die ganze Zeit die Frage stellte, ob Nadia und Mateo es schaffen werden, alles zum Guten zu wenden oder nicht. So habe ich mitgefiebert, gebangt und gehofft, dass am Ende das Gute siegen wird. Ich wurde von packenden Wendungen überrascht und war mir eigentlich nie sicher, wie die Geschichte ausgehen würde.

Fazit
Mit „Spellcaster – Finsterer Schwur“ hat Claudia Gray ihre Trilogie rund um Hexen und düstere Dämonen zu einem würdigen Abschluss gebracht. Die düstere Stimmung ist in diesem Band so greifbar wie noch nie, denn über der Handlung schwebt eine sehr greifbare, dunkle Bedrohung. Die Handlung ist sehr spannend, da ich mich stets fragte, ob das Gute am Ende wirklich noch eine Chance auf den Sieg hat. Der Ausgang der Geschichte war bis zum Ende ungewiss, sodass das Buch sehr spannend ist. Schade fand ich, dass Protagonistin Nadia mich emotional nicht so erreichen konnte, wie es vielleicht möglich gewesen wäre, denn ihr Zwiespalt zwischen Gut und Böse hatte durchaus Potenzial.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Spellcaster 01 – Düstere Träume
2. Spellcaster 02 – Dunkler Bann
3. Spellcaster 03 – Finsterer Schwur

Veröffentlicht am 10.02.2018

Zwischendrin ein paar langatmige Stellen, aber ansonsten gut

Spellcaster - Düstere Träume
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Klappentext
„Endlich kann Nadia aufatmen: In der Nacht von Halloween ist die dunkle Zauberin Elizabeth in den Flammen umgekommen. Und in Mateo hat sie nicht nur ihre große Liebe gefunden, sondern auch ...

Klappentext
„Endlich kann Nadia aufatmen: In der Nacht von Halloween ist die dunkle Zauberin Elizabeth in den Flammen umgekommen. Und in Mateo hat sie nicht nur ihre große Liebe gefunden, sondern auch einen treuen Verbündeten. Mit ihm verbindet sie ein magisches Band, das ihr neue Kräfte verleiht. Aber es gibt noch so viel, was sie über die Hexenkunst lernen muss. Und plötzlich kehrt auch noch Elizabeth zurück! Sie hat nicht nur einen Dämon mitgebracht, sondern verfolgt einen höllischen Plan, der die ganze Stadt in ewige Dunkelheit stürzen soll.“

Gestaltung
Genauso düster und dunkel wie schon das Cover des ersten Bandes, ist auch der zweite Band von „Spellcaster“ gehalten. Die Farbtöne in Form von dunklem Lila gemischt mit etwas blau sind genau dieselben wie zuvor. Das sorgt dafür, dass die Reihe auch optisch perfekt zusammen passt. Ebenso ist auch auf diesem Cover wieder eine Mädchenfigur zu sehen, die vor einem mythischen Hintergrund steht. Ich mag es sehr, dass die Cover zueinander passen, auch wenn für mich das Mädchen nicht unbedingt auf das Cover gemusst hätte.

Meine Meinung
Nachdem mir der erste Band der neuen „Spellcaster“-Reihe von Autorin Claudia Gray gut gefallen hatte und ich die Figur des Mateo so gerne mochte, freute ich mich auf die Fortsetzung. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir recht einfach. Es gab zwar zu Beginn keine Rückblende, was zuvor passiert war, doch es wurden immer wieder kleine Hinweise eingestreut, in denen die wichtigsten Dinge aus dem ersten Band nochmals wiederholt wurden. Ansonsten setzte die Handlung genau dort an, wo „Spellcaster – Düstere Träume“ aufgehört hatte.

Somit ging es gleich spannend weiter in „Dunkler Bann“. Es gibt Überraschungen, es gibt Antworten und es gibt Liebe. Also alles, was das Herz begehrt. Eigentlich. Denn wie schon im ersten Band fielen mir auch hier wieder zwischenzeitlich die „Durststrecken“ auf. Immer wieder verlor die Handlung an Schwung und wurde zwischendurch dann etwas langatmig. Dieses Mal hat mich das noch ein wenig mehr gestört als beim Vorgänger.

Interessant fand ich dafür die Antworten, die wir bezüglich der Mutter von Protagonistin Nadia erhalten haben, da diese ja im ersten Band ein großes Rätsel darstellte. Natürlich treffen wir aber auch wieder auf Mateo, der zunächst ziemlich glücklich mit Nadia zu sein scheint. Doch hier war es etwas vorhersehbar, dass dieses Glück, in dem die beiden am Romananfang schweben, nicht lange anhalten würde. Dies störte jedoch nicht groß, da man so wusste (bzw. vermutet hat), dass es noch spannend werden würde.

In diesem Band spielt auch Elisabeth eine große Rolle, ebenso wie Verlaine, die von Elisabeth verflucht wurde (wie schon zuvor Mateo). „Dunkler Bann“ ist um einiges düsterer als der erste Teil der Trilogie, da Elisabeth als dunkle Hexe wie ein Damoklesschwert über der Handlung schwebt. Nadia ist zwar eine mächtige junge Hexe, doch sie ist untrainiert und unerfahren. Wird sie es schaffen, gegen die viel erfahrenere Elisabeth zu bestehen?

Der Schreibstil von Claudia Gray ist gut zu lesen. Es gab keine langen, verschachtelten Sätze, über die man hätte stolpern können. Auch sprachlich befindet sich das Buch auf einem angemessenen Niveau. Es werden keine schweren Fremdwörter verwendet und auch Fantasybegriffe halten sich im Rahmen. Erzählt wird „Spellcaster – Dunkler Bann“ aus verschiedenen Perspektiven, die einander vom Erzählstil zwar ähneln, aber die man dennoch auseinanderhalten kann.

Fazit
„Spellcaster – Dunkler Bann“ ist um einiges düsterer als sein Vorgänger. Es gibt Antworten und Überraschungen, aber leider auch ein paar langatmige Sequenzen, die mich etwas gestört haben. Alles in allem ist dies eine gute Fortsetzung, die gespannt auf den Abschlussband warten lässt.
4 von 5 Sternen!


Veröffentlicht am 10.02.2018

Fesselnder Abschluss

Soul Beach (Band 3) – Salziger Tod
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Klappentext
„Alice Forster wird verfolgt und sie fürchtet, dass der Mörder ihrer Schwester Meggie nun auch hinter ihr her ist. Nur am Soul Beach – dem Strandparadies, an dem sie ihre toten Freunde treffen ...

Klappentext
„Alice Forster wird verfolgt und sie fürchtet, dass der Mörder ihrer Schwester Meggie nun auch hinter ihr her ist. Nur am Soul Beach – dem Strandparadies, an dem sie ihre toten Freunde treffen kann – fühlt sich Alice noch sicher. Aber Soul Beach existiert nur als Website im Internet. Er ist nichts anderes als ein virtueller Wartesaal für die Ewigkeit. Und Alice muss unbedingt herausfinden, wer Meggie umgebracht hat, damit ihre Schwester den Strand endlich verlassen kann.
Dann gibt es plötzlich Ärger im Paradies. Dunkle Wolken ziehen auf, ein Sturm braut sich zusammen. Wird ein Tsunami Soul Beach zerstören?

Das Jenseits ist ein Strand und soziale Netzwerke wie Facebook gibt es auch für Tote. Kate Harrison erzählt eine Geschichte von Tod und Erlösung und macht daraus einen brandaktuellen Mystery-Thriller.“

Gestaltung
Das Cover ist wieder dasselbe wie schon zuvor bei den beiden Vorgängerbänden , allerdings ist die Farbe dieses Mal gelb. Passt ja perfekt zum Strand, wie ich finde. Ich mag die Cover dieser Reihe generell sehr gerne, da man so erkennt, dass die Bücher zusammen gehören und da sie die Stimmung der Handlung wunderbar wiederspiegeln. Gänsehaut, Grusel und düstere Beklemmung werden beim Betrachten des Covers ausgelöst und später durch die Handlung aufrecht erhalten. Besonders ist an dieser Reihe auch der schwarze Buchschnitt, der sofort Aufmerksamkeit erregt.

Meine Meinung
Endlich ist es soweit: mit „Soul Beach – Salziger Tod“ erscheint der Trilogie Abschluss rund um den Soul Beach! Nun kommen wir der Auflösung über Meggies Mörder endlich näher und erfahren, ob wir (und Alice) mit unseren Vermutungen richtig lagen oder nicht. Die Soul Beach-Trilogie ist wirklich etwas ganz besonderes unter den Thrillern, da sie nicht nur durch ihre einzigartige Idee hervorsticht, sondern auch durch die packende, spannende Art zu Erzählen.

Auch der Erzählstil von "Soul Beach – Salziger Tod" ist wie gewohnt packend und flüssig zu lesen. Berichtet wird aus Alice‘ Sicht in der Ich-Perspektive . Besonders packend an waren die recht kurzen Sätze, die beispielsweise Alice‘ Nervosität oder ihre Beklemmung bzw. Angst gut wiederspiegeln. So wird der Leser ebenfalls in diese Emotionen hereingezogen und leidet mit Alice mit.

Protagonistin Alice vermutet hinter dem Mörder ihrer Schwester Meggie immer noch Sahara, die sich eigenartig verhält und von der Alice sich verfolgt fühlt. Allerdings hat man als Leser irgendwie den Eindruck, dass es zu einfach wäre, wenn Sahara wirklich die Schuldige wäre, man vermutet oder erwartet beinah schon eine große Überraschung, eine plötzliche Wendung oder einen großen Knall, der dann den wahren Mörder offenbart.

Interessant ist auch der kurze Abschnitt, der dem ersten Kapitel vorangestellt ist. Ein Ich-Erzähler schildert seine Gedanken und der Leser weiß, dass dieser Ich-Erzähler nicht Alice ist, sondern (höchstwahrscheinlich) der Mörder ihrer Schwester. Dieser innere Monolog weckt als Einstieg in das Buch wieder sofort die Aufmerksamkeit des Lesers und bereitet ihn auf seine Rolle, als Ermittler während Alice‘ Geschichte vor.

Durch diese Gedanken des Mörders und die Erlebnisse von Alice angestachelt, rätselt natürlich auch der Leser mit. Wie schon bei den Vorgängern vermutet man etwas, was man kurz darauf aber doch wieder verwirft. Denkt man, ein eindeutiges Motiv ausfindig gemacht zu haben, gibt es neue Informationen, die einen doch wieder zweifeln lassen. Durch dieses Spiel mit den Vermutungen, Informationen und Rätseln klebt man als Leser geradezu an den Seiten.

Durch dieses interessante Spiel mit dem Leser, den Vermutungen und dem Rätseln über den Mörder sowie zukünftige Geschehnisse liest sich „Soul Beach – Salziger Tod“ so rasant, dass man den finalen Abschlussband der Reihe kaum aus der Hand legen möchte.

Allerdings wird die Handlung immer wieder durchzogen von einigen Längen und Szenen, in denen nichts das Vorankommen des Geschehens antreibendes passiert. Zudem war auch Alice des Öfteren nicht sehr leicht nachzuvollziehen. Im einen Moment liebt sie Danny heiß und innig und im nächsten ist sie in jemand ganz anderen verliebt.

Fazit
Das Rätselraten um Meggies Mörder findet im finalen Abschlussband „Soul Beach – Salziger Tod“ endlich seinen Abschluss. Der rasante Erzählstil sorgt dabei dafür, dass der Leser mitfiebert und in die Handlung gezogen wird. Allerdings sorgen einige Längen, die nichts Entscheidendes zur Handlung beitragen, dafür, dass der Leser immer wieder in seinem Lesefluss stockt.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Prolog und Ende rätselhaft – Geschichte jedoch super!

Sommernachtstraum
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Klappentext
„Shakespeares ›Sommernachtstraum‹ als Schultheaterprojekt! Voller Vorfreude stürzen sich Ben und seine Schüler in die Proben. Hermia liebt Lysander, Helena will Demetrius, Oberon straft Titania, ...

Klappentext
„Shakespeares ›Sommernachtstraum‹ als Schultheaterprojekt! Voller Vorfreude stürzen sich Ben und seine Schüler in die Proben. Hermia liebt Lysander, Helena will Demetrius, Oberon straft Titania, und die Feenkönigin liebt plötzlich einen Esel: willkommen in Shakespeares Sommernachtstraum! Während die Theatertruppe versucht, der verschlungenen Verwechslungskomödie um verwirrte Liebespaare Herr zu werden, geraten die Liebesgeschicke aller Beteiligten ziemlich durcheinander: Struppi liebt Mireille, Mary Jane will Ben und Bens Freundin trifft sich heimlich mit Mireilles Vater. Bald weiß niemand mehr, wer eigentlich gerade in wen verliebt ist …“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir sehr gut, da ich sowohl die Schriftart des Titels sehr schön finde als auch die Farbwahl. Der Gesamteindruck ist einfach stimmig. Das Muster aus Blumen, Blättern und Herzen, welches in hellen grün und türkis bzw. blau und mit Farbverlauf gehalten ist, strahlt eine passende Wirkung aus. Es erinnert mich an den Wald und passt somit perfekt zum „Sommernachtstraum“. Durch das dunkle Blau im Hintergrund werden Muster und Titel auch sehr schön hervorgehoben.

Meine Meinung
Neugierig gemacht auf dieses Buch hat mich eine Rezension einer Bloggerin, die das Ende als rätselhaft umschrieb. Das hat mein Interesse geweckt, sodass ich herausfinden wollte, was an dem Ende so mysteriös ist. Und nun nach dem Lesen des Buches verstehe ich eindeutig, was sie meinte. Auf den letzten 20 Seiten geschieht etwas, das den Leser erstaunt und mit wilden Spekulationen zurücklässt. Keine Sorge, die Geschichte ist abgeschlossen und das Ende ist auch zufriedenstellend, aber danach passiert etwas, das mir vorkam, wie ein Traum und von dem ich mir nicht sicher bin, was es genau zu bedeuten hatte. Einerseits finde ich das gut, weil das Ende so noch einigen Spielraum für Diskussionen offen lässt, andererseits fühle ich mich aber auch ein wenig verwirrt.

Verwirrt war ich jedoch öfter beim Lesen, denn in „Sommernachtstraum“ stellt Tanya Lieske Shakespeares bekanntes Werk als Schulaufführung dar. Ich hatte schon immer einmal vor Shakespeares Geschichte zu lesen und werde es nun auch definitiv bald tun, da ich die Irrungen und Wirrungen, die er in seinen Texten darstellt, sehr amüsant und unterhaltsam finde. Solche Irrungen und Wirrungen finden sich auch in Tanya Lieskes Roman. Die Schüler, die Shakespeares Stück als Schulaufführung inszenieren sollen, verlieben sich hals über Kopf ineinander. Dabei gibt es die unterschiedlichen Paarungen und die Gefühle spielen verrückt. Jungs markieren ihr Revier, Mädchen streiten miteinander, kurz: die Pubertät ist in vollem Gange.

Ähnlich wie in Shakespeares Werken spielen auch hier Sprache und Andeutungen eine große Rolle. Meist wird nicht klar gesagt, was die verschiedenen Figuren im Leben für Probleme haben. Sie werden angedeutet und der Leser muss selber erkennen, was dahinter steckt. Erzählt wird durchgängig in der 3. Person Singular, wobei die Figuren unterschiedlich in den Fokus gerückt werden. Unterteilt ist die Geschichte in verschiedene Akte, die jeweils einen Monat umfassen (so ist der erste Akt der Januar, der Zweite der Februar usw.). Pro- und Epilog stellen eine Ausnahme dar, da hier ein Gespräch zwischen Shakespeare und seiner Figur aus dem Sommernachtstraum Oberon geschildert wird.

Und das ist es auch, was mich verwirrt hat. Für mich kam vor allem beim einleitenden Prolog nicht klar heraus, ob ich die Schulaufführung nun als eine Art von Oberon geschriebenes Theaterstück interpretieren soll oder wie ich es sonst zu verstehen habe. Nach dem Prolog finden Oberon und Shakespeare nämlich auch in der Geschichte um die Schüler immer wieder in Fußnoten Eingang in die Geschichte. Sie streuen Zwischenbemerkungen ein, die durchaus amüsant waren, mich manchmal aber auch verwirrt haben. Dieser ganze Rahmen war für mich wirklich merkwürdig und ich habe den Eindruck, dass ich ihn nicht ganz fassen und verstehen konnte. Für mich hätte am Anfang oder am Ende klarer herauskommen müssen, was es nun mit Shakespeare und Oberon auf sich hat (hat Oberon das Stück rund um die Schüler für Shakespeare geschrieben? Ich bin mir einfach nicht sicher).

Die Geschichte der Schulafführung an sich mit den verschiedenen Charakteren, den unterschiedlichen Erlebnissen der Schüler und den ganzen Liebeswirrungen, hat mir hingegen richtig gut gefallen. Gerade die Andeutungen der Probleme mancher Schüler fand ich super, da ich als Leser sofort wusste, was Sache ist, obwohl es nie klar im Text angesprochen wurde. So erhielt der Text auch noch einmal mehr Tiefgang, da Probleme wie Magersucht, Alkoholismus, Selbstmord und viele andere Themen angesprochen wurden. Hier wurde dann der Umgang der jungen Menschen mit den schweren Schicksalsschlägen dargestellt ohne den Bezug zur Schulaufführung zu verlieren. Toll gemacht!

Probleme hatte ich nicht nur mit der Rahmenhandlung um Oberon und Shakespeare, sondern manchmal auch mit der Sprache. Es wurden einige Wörter verwendet, die ich nicht kannte und die mir altertümlich vorkamen oder aus einem anderen Land/Dialekt kamen. Nachdem einmal vom Matura (das kannte ich) die Sprache war, habe ich die starke Vermutung, dass österreichische Begriffe in den Text eingeflossen sind. Diese musste ich dann meist googlen.

Fazit
Ich finde, dass Tanya Lieskes „Sommernachtstraum“ keine leichte Lektüre ist. Dies liegt jedoch nicht an den Themen und dem Inhalt, sondern vielmehr an manchen sprachlichen Begriffen und an der Rahmenhandlung. Für mich ist einfach nicht deutlich herausgekommen, was genau es mit Shakespeare und Oberon auf sich hatte. Die Geschichte des Schulstückes hat mir jedoch sehr gut gefallen, da sie sich flüssig lesen lies und die Handlung verständlich war (im Gegensatz zum Prolog und Epilog).
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Geheimnisvolle Elemente werden mit unserer Realität vermischt = spannend!

Sommernachtsfunkeln
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Klappentext
„Luke ist schon lange Katis bester Freund. Dass sie mehr für ihn empfindet, will sie ihm nach einer Party endlich sagen. Doch dann passiert ein tragischer Unfall, von dem Kati schwere Narben ...

Klappentext
„Luke ist schon lange Katis bester Freund. Dass sie mehr für ihn empfindet, will sie ihm nach einer Party endlich sagen. Doch dann passiert ein tragischer Unfall, von dem Kati schwere Narben davonträgt. Niedergeschlagen reist sie als Au-Pair nach L.A., wo ihr Leben einen geradezu magischen Aufschwung nimmt. In einer Bar namens "LIVED" findet Kati in den attraktiven Geschwistern Jeff und
Lucy neue Freunde. All ihre Träume scheinen plötzlich wahr zu werden. Doch die Glamour-Welt verbirgt etwas – und erst mit Lukes Hilfe erkennt Kati, dass sie längst in einem Albtraum gefangen ist.“

Gestaltung
Da rot meine Lieblingsfarbe ist, ist das Cover wie für mich gemacht! Ich liebe die warmen Farben und das rote Kleid sieht einfach umwerfend aus, weil der Rotton nicht zu knallig ist, sondern genau passend! Die goldenen Punkte und der mit Lichtpunkten versehene Hintergrund finde ich auch wunderschön, denn die Punkte wirkten so, als würden sie aus dem Hintergrund herabregnen. Dass sie und der Titel dabei noch mit Glitzereffekt versehen sind, ist das Tüpfelchen auf dem i!

Meine Meinung
Als großer Beatrix Gurian Fan ist es für mich ein Muss, ihr neustes Werk schnellstmöglich zu lesen und ich kann sagen, dass mir auch „Sommernachtsfunkeln“ wieder ein paar schöne Lesestunden beschert hat. Als kurzer Hinweis zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass das Cover dieses Buches zwar dem von „Glimmernächte“ ähnelt, aber „Sommernachtsfunkeln“ keine Fortsetzung ist. Es ist ein in sich abgeschlossener Einzelband, mit einer tollen Geschichte, die Realität mit Fantasie vermischt!

In diesem Buch geht es um Kati, die nach einem Unfall mit ihrem Freund Luke eine Narbe im Gesicht und seitdem nicht mehr mit ihm gesprochen hat. Sie begibt sich nach L.A. auf die Suche nach ihrem Vater und begegnet dort dem geheimnisvollen Jeff, der Kati bei ihrer Suche hilft, aber gleichzeitig auch versucht bei ihr zu landen. Dabei wirft die Bar „LIVED“, in welcher sie sich kennen gelernt haben, einige Fragen und Rätsel auf...

Beatrix Gurian erschafft in „Sommernachtsfunkeln“ ein tolles Spiel mit Realität und Schein, denn für den Leser entsteht z.B. durch die Geheimnisse, die mit der Bar verbunden sind (und über die ich aus Spoilergründen nichts weiter verrate), die Unsicherheit, ob Katis Erlebnisse real sind oder nicht. In diesem Zusammenhang webt die Autorin auch übernatürliche, phantastische Elemente grandios in die Geschichte ein, sodass sie nahezu alltäglich wirken und kaum als solche auffallen (auch wenn der Leser natürlich immer wieder Spekulationen anstellt, da diese Aspekte ihn geradezu dazu anregen). Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich zunächst mit so etwas gar nicht gerechnet, sodass ich mich am Ende sehr darüber gefreut habe, dass mich die Fantasyaspekte zum Spekulieren, Rätseln und Mitdenken angeregt haben (ganz wie ich es von den Büchern der Autorin gewohnt bin).

Wen ich richtig gerne mochte, war Luke. Er war mir auf Anhieb sympathisch, schon allein als Kati von ihm gesprochen oder an ihn gedacht hat! Seine Verhaltensweisen entsprachen genau dem, was ich mir die ganze Zeit gewünscht habe. Kati war nämlich recht blauäugig, was ich aber verstehen konnte. Ihr Handeln hat die Autorin für mich auch stets sehr nachvollziehbar sowie plausibel geschildert, sodass ich ihr nichts übel nehmen konnte. Kati hat in meinen Augen auch so reagiert und gehandelt, wie es realistisch ist und wie es vermutlich jeder in ihrer Situation getan hätte.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn ich sagen muss, dass mir das Ende etwas zu sehr Happy End war. Ich finde es zwar immer gut, wenn Geschichten positiv enden, aber hier gab es wirklich in allen Aspekten eine Besserung, was für mich ein wenig zu viel des Guten war (näheres wird wieder aus Spoilergründen nicht verraten ;) ). Auch hätte ich hier noch eine überraschende Wendung oder etwas mehr Rasanz nicht schlecht gefunden, wobei ich auch sagen muss, dass der Epilog die Geschichte wunderbar schließt und abrundet.

Fazit
Wieder hat Beatrix Gurian ein wundervolles Buch geschrieben, das mir spannende, rätselhafte Lesestunden beschert hat. „Sommernachtsfunkeln“ kombiniert Reales mit Phantastischem und erzeugt so beim Leser eine Skepsis, durch die er zum Nachdenken und Mitraten angeregt wird. So liebe ich das! Das Ende des Buches war für meinen Geschmack etwas zu positiv, aber abgesehen davon hat mir das Buch sehr gut gefallen!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband