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Veröffentlicht am 10.02.2018

Keine Charakterentwicklung, kein Ausweg, keine Gefühle

Solitaire
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Klappentext
„Die sechzehnjährige Tori Spring hat das Gefühl, dass sie sich zwischen Weltschmerz, Erfolgsdruck, dem Zwang, ihre Zukunft planen, sich selbst finden und jetzt eigentlich die beste Zeit ihres ...

Klappentext
„Die sechzehnjährige Tori Spring hat das Gefühl, dass sie sich zwischen Weltschmerz, Erfolgsdruck, dem Zwang, ihre Zukunft planen, sich selbst finden und jetzt eigentlich die beste Zeit ihres Lebens haben zu MÜSSEN, verliert. Dass sie kurz davor ist, zu zerbrechen an der Gleichgültigkeit der Welt. Dass sich daran auch im neuen Jahr nichts ändern, dass wieder nichts passieren wird. Und dann passiert doch etwas: Tori trifft auf Michael Holden. Eigentlich verkörpert Michael mit seinem Enthusiasmus und der schwarzen Hipster-Brille all das, was Tori verachtet, und dennoch ist sie fasziniert von seiner überschäumenden Lebensfreude und seiner Neugier auf die Welt. Und es gibt Solitaire, eine anonyme Schülergruppe, die seit Kurzem Toris Schule in Atem hält. Anders als alle anderen fragt Tori sich, was und wer wirklich hinter Solitaire steckt.“

Gestaltung
Meiner Meinung nach hat das Cover etwas ganz faszinierendes. Ich mag vor allem die Farben. Da sie vor allem Pastelltöne aufweisen, habe ich den Eindruck ein Aquarellbild zu betrachten statt eines Fotos. Die schwebenden Zauberwürfel sehen dabei so als, als würden sie von dem Mädchen mit dem Schirm zu ihrer Position in der Luft gebracht, da sie ihre eine Hand hoch hält. Alles in allem ein sehr interessantes Cover!

Meine Meinung
Ich denke, dass die meisten von uns sich sehr gut in die Protagonistin Tori hineinversetzen können. Denn wer hat nicht in seiner Jugend oder anderen Lebensphasen einmal eine sehr niederschmetternde Zeit durchlebt, in welcher man am liebsten alles stehen und liegen gelassen hätte, um sich in seinem Bett zu verkriechen. Pessimismus und einen Hang ins Depressive kennt vermutlich jeder von uns. Daher liefert Tori hervorragendes Identifizierungspotenzial für Leser jeglicher Altersklassen!

In „Solitaire“ trifft der Leser auf Tori, einem Mädchen im Teenageralter, die eine Vorliebe für schwarze Kleidung, den Pessimismus und generell die Schwarzseherei hat. Tori ist sehr depressiv und melancholisch. Da sie gleichzeitig auch die Erzählstimme des Romans ist, ist es nicht verwunderlich, dass sich ihre Melancholie hier widerspiegelt. Ich hatte eigentlich erwartet, dass ich von ihrer Geschichte berührt werde. Ich war auch voll darauf eingestellt, dass mich dieser Roman traurig machen könnte. Aber irgendwie habe ich gar nichts gefühlt. Tori transportiert nur ihre negative Einstellung zu allem und ansonsten leider keinerlei Gefühle.

Diese „alles ist mir egal“-Einstellung hat mich irgendwann an den Rand der Verzweiflung gebracht, weil es keinerlei Entwicklung in Toris Charakter gibt. Hatte ich zu Beginn noch den Gedanken, dass Tori am Ende des Romans vielleicht aufwacht oder wenigstens ein klein wenig an Gefühlen und Emotionen empfindet, so musste ich doch feststellen, dass sie keinerlei Entwicklung durchgemacht hat. Am Ende des Romans ist sie genauso depressiv wie zu Beginn auch. Gut, es mag zwar realistisch sein, dass die psychische Erkrankung einer Depression nicht so mir nichts dir nichts geheilt werden kann, aber wenigstens ein klein wenig positive Erlebnisse oder Empfindungen hätten nicht geschadet.

Selbst als schließlich die mysteriöse Gruppierung „Solitaire“ an Toris Schule ihr Unwesen treibt und nicht nur harmlose Streiche spielt, lässt sich unsere Protagonistin nicht aus ihrem vegetativen „Alles egal“-Rhythmus reißen. Wenn an einer Schule voller Teenager und junger Menschen plötzlich eine Gruppe auftaucht, die sogar lebensbedrohliche Streiche spielen, dann kann man doch auch bei depressiven Menschen eine Gefühlsregung erwarten, oder etwa nicht? Zumindest ein Gefühl von Angst oder Schockiertheit. Aber nicht so bei Tori. Die geht einfach nach Hause und legt sich in ihr Bett. Ist ja egal, was da in der Schule abgeht und ob es einen persönlich betrifft oder nicht.

Alice Oseman hat hier vermutlich den Zeitgeist vieler (amerikanischer) Jugendlicher eingefangen und somit einen Nerv getroffen. Schade finde ich jedoch, dass sie nicht versucht, einen Ausweg aus dem Teufelskreis der Depressionen aufzuzeigen. Aber vermutlich ist ihr dies nicht gelungen, da sie selber noch viel zu sehr in der Rolle des pessimistischen, depressiven Teenagermädchens feststeckte (immerhin war sie erst 17 Jahre alt, als sie „Solitaire“ schrieb) und selber vielleicht noch keinen Ausweg kennt. Dabei hätte sie am Ende so schön Möglichkeiten aufzeigen können, mit Depressionen umzugehen.

Fazit
Der Debütroman der sehr jungen Alice Oseman beschäftigt sich mit dem Thema Depression, doch leider schafft „Solitaire“ es nicht, mich emotional zu berühren, da die Protagonistin Tori aufgrund ihrer pessimistischen Art keinerlei Gefühlsregungen empfindet, die sie auf uns Leser übertragen könnte. Vor allem hätte ich mir eine Entwicklung in dieser Figur gewünscht und dass am Ende mögliche Auswege oder Arten des Umgangs mit Depressionen aufgezeigt werden, da dies ein ernstzunehmendes Thema ist, das heutzutage immer mehr Menschen betrifft. Zwar mag es realistisch sein, dass Tori von Anfang bis Ende melancholisch ist, da es kein Wundermittel gibt, das aus der Depression hilft. Aber dennoch wäre ein kleiner Hoffnungsschimmer am Ende des Horizontes ein wünschenswertes Ende gewesen.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband



Veröffentlicht am 10.02.2018

Nach einem langatmigen Anfang kam dann doch noch Spannung auf

Wired
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Klappentext:
„Vor einem Jahr starb Lia Kahn.
Nur wenige Tage später wachte sie auf.
In einem neuen, künstlichen Körper.
Sie hatte eine neue Familie: Mechs wie sie. Und ein neues Leben – eines, das für ...

Klappentext:
„Vor einem Jahr starb Lia Kahn.
Nur wenige Tage später wachte sie auf.
In einem neuen, künstlichen Körper.
Sie hatte eine neue Familie: Mechs wie sie. Und ein neues Leben – eines, das für immer währen sollte.
Das dachte sie zumindest ...

Doch nun stellt sich alles, was man ihr erzählt hat, als Lüge heraus. Jemand beginnt, die Mechs zu zerstören, sie einen nach dem anderen auszulöschen. Lia geht jedes Risiko ein, um sich selbst und die zu schützen, ohne die sie nicht sein kann. Aber sie muss sich der Wahrheit stellen: Alle kann sie nicht retten.“

Gestaltung:
Das Cover ist im gleichen Stil gehalten, wie schon die zwei Vorgänger und ergibt somit ein rundum stimmiges Bild. Das dunkle Grün passt auch zum etwas düsteren Inhalt von „Wired“. Ansonsten ist das Cover sehr schlicht gehalten, ebenso wie die restliche Gestaltung dieses Buches.

Meine Meinung:
Wie schon bei „Skinned“ und „Crashed“, den beiden Vorgängern, erfährt der Leser die Geschichte wieder aus der Sicht der Ich-Erzählerin Lia. Ihre Art zu erzählen liest sich wirklich sehr angenehm und hebt sich auch von anderen Jugendbüchern dieses Genres ab, da man Lias Charakter einfach schon durch ihre Erzählweise direkt spürt.

In „Wired“ merkt man als Leser auch, dass Lia erwachsener und reifer geworden ist. Sie hat sich mit ihrer Situation und ihrem neuen Leben arrangiert. Mir hat diese Entwicklung wirklich gut gefallen, da Lia zuvor manchmal etwas anstrengend werden konnte und kindisch wirkte.

Durch viele Wiederholungen ist der Einstieg in „Wired“ jedoch wirklich sehr langatmig geworden und grenzte teilweise schon an eine Tortur. Ich habe mich manchmal richtig gelangweilt und mich gefragt, ob überhaupt noch Spannung aufkommt. Zum Glück änderte sich dies nach ungefähr dem ersten Viertel des Buches!

Die Fäden, die zuvor in Band 2 ausgelegt und gesponnen wurden, werden hier nun endlich zusammengezogen. Die politischen Aktionen spitzen sich zu und endlich kommt es zum großen Aufeinandertreffen der zwei verschiedenen Parteien: Audens Partei trifft nun endgültig auf Lia und die Mechs.

Endlich müssen Lia und die Mechs handeln. Was mir in den ersten beiden Teilen noch gefehlt hat, findet sich nun in diesem Abschlussband. Geheime nächtliche Spionageaktionen, verborgene Angriffe, Entführungen, Kämpfe…all das findet sich nun endlich in „Wired“, sodass dieser Teil für mich der Beste der gesamten Trilogie ist. Das Gerede (das noch Band 2 dominierte und teilweise sehr dröge war) tritt nun etwas in den Hintergrund (auch wenn es an so mancher Stelle immer noch vorherrschend war) und macht Platz für actionreiche Gefechte.

Das Ende fand ich durchaus überraschend, auch wenn es wahrscheinlich nicht jedem gefallen wird. Ich jedenfalls habe nichts daran auszusetzen und bin froh darüber, dass keine Fragen mehr offen geblieben sind. Es ist nicht das typische Happy End, aber es ist auch kein Bad End…ich würde es als ein „Zwischending“ zwischen beidem einstufen.

Fazit:
„Wired“ ist eindeutig der beste Teil der „Skinned“-Trilogie. Spannend und actionreich wird die Handlung aus den Vorgängern zusammengeführt und zu Ende geführt. Die Gespräche zwischen den Figuren sind etwas zurückgenommen worden und dafür wurde (endlich!) mehr Action eingebaut. Jedoch war der Einstieg wirklich zäh und auch zwischenzeitlich gab es Stellen, an denen ich mich gelangweilt habe. Der finale Showdown jedoch war atemlose Spannung pur!
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Philosophisch wie sein Vorgänger, aber auf höherer Ebene

Crashed
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Klappentext:
„Sechs Monate sind vergangen, seit Lias Wirklichkeit auf den Kopf gestellt wurde. Sechs Monate voller Zweifel, Angst und Auflehnung gegen die Tatsache, dass ihr Körper tot ist und Lia Kahn ...

Klappentext:
„Sechs Monate sind vergangen, seit Lias Wirklichkeit auf den Kopf gestellt wurde. Sechs Monate voller Zweifel, Angst und Auflehnung gegen die Tatsache, dass ihr Körper tot ist und Lia Kahn nur in einer menschenähnlichen Maschine weiterexistieren wird. Jetzt ist Lia bereit, ihr neues Dasein zu akzeptieren: Sie ist ein Mech und sie gehört zu ihresgleichen. Es ist eine wilde, sorglose Existenz, die sie führen, ohne Regeln, ohne Angst. Denn es gibt nichts zu fürchten, wenn man nichts mehr zu verlieren hat. Doch dann wird Lia von ihrer Vergangenheit eingeholt. Sie muss eine Wahl treffen zwischen ihrem alten Leben und ihrer neuen Freiheit, zwischen den Menschen und den Mechs. Sie muss sich entscheiden zwischen dem Mädchen, das sie war, und dem Jungen, den sie einmal geliebt hat...“

Gestaltung:
Das Cover passt sich perfekt an seinen Vorgänger an und sieht genauso aus. Lediglich die Farbe und das Symbol haben sich geändert. Das Grünblau passt auch super zum Lila des ersten Bandes. Schön, dass endlich mal kein Mädchen auf dem Cover ist!

Meine Meinung:
Auch Band 2 der Dystopie Reihe ist wie schon zuvor „Skinned“ eher ruhiger und vor allem philosophischer angehaucht. Robin Wasserman versteht es einfach bestens, die Leser in die Welt von Lia zu ziehen und ihre Gedanken und Gefühle anschaulich darzustellen. Lia ist keine Protagonistin, die stumpf alles in sich aufnimmt, sie denkt wirklich tiefergehend über alles nach und versucht sich ihre eigene Meinung zu bilden.

Interessant ist es vor allem die Unterschiede zwischen Menschen und Mechs gemeinsam mit der Protagonistin weiter zu erkunden. Die wagehalsigen Mutproben, die die Mechs eine nach der anderen durchziehen, sind wirklich verrückt und lassen dem Leser manchmal das Herz in die Hose rutschen. Vor allem Lia hadert mit ihrem neuen Leben und ihr altes, das sie in Band 1 verloren hat, lässt sie noch nicht ganz los. Umso schöner war es daher, mitzuerleben, wie sie sich nach und nach akzeptiert und sich sogar neu verliebt.

Allerdings muss ich auch sagen, dass der Fokus in „Crashed“ auch stark auf der politischen Situation lag und es ziemlich häufig einfach nur Gespräche gab. Abgesehen von den wenigen actionreichen Momenten gab es daher kaum Spannung, da das „Gerede“ diesen Roman einfach (gefühlt) in die Länge zieht. Zwischenzeitlich habe ich mich wirklich gelangweilt, weil einfach nichts passiert ist (außer, dass die Charaktere miteinander über wichtige politische Ansichten oder Handlungen diskutiert haben).

So muss man aber dennoch immer genau aufpassen beim Lesen, da es viele Verstrickungen gibt, die man sonst einfach übersieht. Die Handlung ist wirklich komplex, vor allem aufgrund der vielen tiefgründigen Fragen. Durch die Gründung einer Organisation, die gegen die Mechs eintritt, wird hier vor allem die Frage thematisiert, wie (und ob) Menschen und Maschinen miteinander leben können. Kann es eine gegenseitige Akzeptanz, ein gemeinsames Leben geben? Oder werden diese einander gegenüberstehenden Gruppen in einem Krieg enden?

Während noch bei Band 1 die Konzentration auf Lia, ihrer Situation und ihrem neuen Leben als Mech lag, wird in „Crashed“ der Fokus verschoben und auf einer höheren Ebene angesetzt. Genauso philosophisch wie sein Vorgänger, wird hier das Leben aller Menschen (und Maschinen) auf der Welt thematisiert. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass es sich etwas mehr auf Lias Situation konzentriert, da es so wirklich schwer war, sich in diese fremde Welt und die Verstrickungen einzufinden.

Fazit:
Wer auf Spannung und Action à la Panem hofft, wird hier enttäuscht. Wer allerdings gerne tiefgründige, leicht philosophische Denkanstöße mag, der ist bei der „Skinned“ Trilogie genau richtig! Thematisiert werden in „Crashed“ vor allem das Zusammenleben von Menschen und Maschinen, wobei die Charaktere allerdings etwas auf der Strecke bleiben. Auch Spannung und actionreiche Handlung ist hier eher im Hintergrund vertreten, da vor allem teilweise langatmige Gespräche den Roman bestimmen. Daher nur…
3 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 10.02.2018

Ein aufwühlender, emotionaler Roman mit ruhiger Handlung

Skinned
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Klappentext:
Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird ...

Klappentext:
Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen.

Gestaltung:
Das Cover finde ich etwas nichtssagend. Vor allem ist mir überhaupt nicht klar geworden, was dieses Symbol in der Mitte bedeuten soll und inwieweit das mit der Handlung zusammen hängt. Ich konnte da nämlich keine Verbindungen zu Lias Geschichte ziehen… Die Handlung von „Skinned“ bietet doch so viel Potenzial für eine schöne Covergestaltung, schade, dass hier so ein schlichtes Cover gewählt wurde…

Meine Meinung:
„Skinned“ ist eine wirklich andersartige Dystopie auf dem Jugendbuchmarkt. Die Progtagonistin Lia ist ein MechHead, eine menschliche Seele/Gehirn im Körper einer Maschine. Ihre Geschichte geht beim Lesen wirklich unter die Haut, nicht nur, da der Leser alles in der Ich-Perspektive aus ihrer Sicht erfährt, sondern vor allem auch, weil man zu ihr eine emotionale Bindung aufbauen kann. Man spürt ihre Gefühle geradezu und kann sie nachvollziehen.

Besonders aufrührend fand ich, dass Lia durch ihr „neues Äußeres“ von ihren alten Freunden verstoßen wird. Sie war beliebt und hatte alles, was beim Beliebtsein dazugehört. Und mit einem Schlag ändert sich ihr ganzes Leben, alles was sie kannte und woran sie gewöhnt war, existiert auf einen Schlag nicht mehr. Hinzukommt, dass ihre Mitschüler nun anfangen, sie zu ärgern, auszugrenzen und zu mobben. In ihrer Isolation findet sie jedoch einen guten Freund, der den MechHeads gegenüber nicht abgeneigt zu sein scheint und sie nicht zu hassen scheint.

Sie findet auch „Freunde“, die so sind wie sie und die sich den Namen, MechHeads, ausgedacht haben. Lia jedoch ist diesen Jugendlichen gegenüber skeptisch, was für den Leser sehr nachvollziehbar ist, da die MechHeads lebensgefährliche Aktionen(unter anderem springen sie einen Wasserfall hinunter) durchziehen. Ihr Anführer, Jude, hat mir dabei besonders gut gefallen, da er so undurchschaubar ist. Man kann ihn nur ganz schwer einschätzen. Erst scheint er nett, doch im nächsten Moment ist er richtig gemein. Man kann sich auch nie sicher sein, wie er genau zu Lia steht, da es manchmal den Anschein hat, dass er sie mehr als nur mag… So ist man als Leser wirklich gespannt, wie sich die Beziehung dieser beiden weiter entwickelt.

Auch spannend gestaltet sind neben diesen ganzen zwischenmenschlichen Beziehungen, die Handlung und Lias Gedankenwelt. „Skinned“ ist keine leichte Kost, sondern wirft tiefgründige Fragen des Lebens auf. So wird der Leser dazu angeregt, über sein eigenes Leben und sein Verhalten anderen gegenüber nachzudenken. Auf diese Weise gelingt es dem Roman, dem Leser eine wichtige Botschaft zu vermitteln, man soll andere nicht, nur weil sie anders sind, verurteilen und zudem hat jedes Leben eine Bedeutung.

Fazit:
„Skinned“ ist ein tiefgründiger, spannender und aufwühlender Roman, der interessante Charaktere, dramatische Wendungen der Handlung und eine wichtige Botschaft aufweist. Jedoch gibt es nicht viel Action. Der Fokus wird wirklich auf die tiefgründigen Fragen, die Reflexionen und den gesellschaftlichen Umgang mit dem Anderssein gelegt.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Kurzweilige Lektüre für zwischendurch mit leichten Schwächen

Sirenenfluch
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Klappentext
„Ein neuer Sommer beginnt in Shelter Bay. Das Küstenstädtchen füllt sich mit Touristen und Leben, doch Will kann den Trubel nicht genießen. Noch immer belastet ihn der schreckliche Tod seines ...

Klappentext
„Ein neuer Sommer beginnt in Shelter Bay. Das Küstenstädtchen füllt sich mit Touristen und Leben, doch Will kann den Trubel nicht genießen. Noch immer belastet ihn der schreckliche Tod seines Bruders Tim, der vor einem Jahr im Meer ertrunken ist.
Eines Tages jedoch taucht ein wunderschönes Mädchen namens Asia Marin in der Stadt auf, das Will auf der Stelle verzaubert. Wills beste Freundin Zoe traut der Fremden nicht. Doch Will ist fasziniert von Asia und möchte mehr über sie erfahren.
Dabei stößt er auf den uralten Mythos von den Sirenen, die Seemänner in den Tod locken. Als wieder jemand ertrinkt, wächst ein schrecklicher Verdacht in Will. Und dennoch fühlt er sich von Asia magisch angezogen …“

Gestaltung
Das Cover wirkt sehr mystisch und mythisch, allerdings ist mir der Zusammenhang einer Lilie und einer Seerose nicht ganz bewusst. Die Seerose passt ja noch zu Sirenen, aber die Lilie? Vor allem ist gerade die Lilie ja größer dargestellt, als die Seerose. Aber die Farbwahl gefällt mir dafür sehr. Die dunklen Grün- sowie Blautöne des Hintergrundes heben den rosa Titel sowie die rosa Blumen sehr schön hervor. Das Gesicht im Hintergrund guckt dafür aber ziemlich grimmig drein.

Meine Meinung
Die Geschichte wird abwechselnd aus Wills und Zoes Sicht erzählt, wobei sich diese beiden Perspektiven schon voneinander abheben und man als Leser auch erkennen kann, wer gerade erzählt, ohne dass Namen fallen. Auch der Schreibstil der Autorin ist flüssig und schnell zu lesen, sodass man „Sirenenfluch“ schnell lesen kann und es zu einer kurzweiligen Lektüre für Zwischendurch wird.

Allerdings bleiben die Figuren ansonsten eher flach und langweilig, da der Leser sie wirklich kaum richtig kennen lernt. Natürlich erfährt man etwas über die Vergangenheit und Hintergründe der Protagonisten Will und Zoe, aber das war es dann auch schon. Besondere Charaktereigenschaften oder die Auslösung von Berührung oder anderen Emotionen bleiben einfach aus. Die einzige Figur, die etwas Besonderes an sich hatte, weil sie sehr mysteriös war, war Asia.

Die Handlung war über größere Strecken wirklich langweilig und hat sich unnötig in die Länge gezogen. Es ist erst im letzten Drittel etwas Spannendes passiert, zuvor war alles nur ein großes „miteinander reden, flirten, ausgehen und nichts tun“. Die Handlung kam einfach nicht voran, weil nichts Ereignisreiches passiert ist. Die ersten Zwei Drittel des Buches beschäftigen sich nur mit dem Alltag der Protagonisten, gewürzt mit ein paar Rätseln um Asia, aber ansonsten fehlte der Handlung einfach der Geschmack. Action kam erst auf den letzten Seiten ein wenig rein. Das Ende ist meiner Meinung nach nicht ganz offen, aber auch nicht richtig abgeschlossen, sondern lässt die Neugierde auf den zweiten Teil wachsen. Aber das hätte eigentlich das gesamte Buch schaffen müssen und nicht nur das Ende.

Interessant gemacht war allerdings, dass es zu jedem Kapitelanfang einen mal längeren, mal kürzeren Zeitungsartikel(ausschnitt) aus der regionalen Zeitung des Ortes, in dem die Protagonisten leben, gab. Dieser Zeitungsartikel deutete jeweils immer schon ein wenig voraus oder an, was noch passieren wird oder schon passiert ist. So konnte man wenigstens ein wenig mitraten, was wohl als nächstes auf die Protagonisten und den Leser zukommt. Diese Artikel haben sich zudem ein wenig mit mysteriösen Todesfällen beschäftigt, die der Leser aufgrund des Titels „Sirenenfluch“ sofort mit Sirenen in Verbindung setzt, sodass neben dem Alltagsleben der Protagonisten im ersten Teil des Buches, auch ein wenig Mystery-Spannung aufkam.

Fazit
Interessante Kapitelanfänge und ein angenehmer Schreibstil sorgen dafür, dass man „Sirenenfluch“ wirklich schnell lesen kann, sodass es zu einer guten Lektüre für zwischendurch wird. Die Figuren sind dabei allerdings eher flach und langweilig, genauso wie die Handlung, die erst im letzten Drittel richtig Fahrt aufnimmt. Zuvor ging es größtenteils wirklich nur um das Alltagsleben der Protagonisten und nicht um Fantasy oder Mystery Elemente. Das Ende lässt allerdings darauf hoffen, dass im Folgeband der Fokus ein wenig mehr auf solche Aspekte gelegt wird.
Ganz knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Sirenenfluch
2. Furienlied