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Veröffentlicht am 10.02.2018

Typisch Maggie Stiefvater!

Schimmert die Nacht
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Klappentext
„Nach einer längeren Zeit der Trennung hat Isabel den Schmerz über die gescheiterte Liebe zu dem unberechenbaren Ex-Rockstar Cole endlich überwunden und konzentriert sich auf ihr neues Leben ...

Klappentext
„Nach einer längeren Zeit der Trennung hat Isabel den Schmerz über die gescheiterte Liebe zu dem unberechenbaren Ex-Rockstar Cole endlich überwunden und konzentriert sich auf ihr neues Leben in L.A. An Cole denkt sie selten. Als er plötzlich vor ihr steht, beginnt ein nerven- und gefühlsaufreibendes Spiel aus unwiderstehlicher Anziehung und abgrundtiefer Abneigung. Cole ist hinreißend und verführerisch wie immer, und Isabel kann seinem Charme nur schwer standhalten. Doch zugleich fürchtet sie, dass seine dunkle Vergangenheit wieder Macht über ihn erlangt. Deshalb hat sie sich geschworen, sich nicht noch einmal in ihn zu verlieben, und kämpft verzweifelt gegen ihre Gefühle an.

Cole hingegen tut alles, um Isabel von der Aufrichtigkeit seiner Liebe zu überzeugen. Aber eine Frage bleibt: Weshalb ist er wirklich zurückgekommen?“

Gestaltung
Wunderschön! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich bin zwar kein großer Fan von Lila, kann aber über den Farbton hinwegsehen, da der Stil der Mercy Falls Trilogie eingehalten wurde und dieses Spin-off wunderbar zur Reihe passt. Besonders schön finde ich, dass der Handlungsort L.A. auf dem Cover durch Palmen und eine Skyline aufgegriffen wurde. So erhält die Geschichte rund um Isabel und Cole ihre ganz eigene Note.

Meine Meinung
Unschlagbares Highlight der „Wolves of Mercy Falls”-Trilogie waren für mich ganz eindeutig Isabel und Cole! Ohne diese beiden grandiosen Figuren hätte mich die Trilogie viel zu sehr gelangweilt. Umso erfreuter war ich, als ich hörte, dass es ein Spin-off nur mit diesen beiden geben würde und als es ins Deutsche übersetzt wurde, war ich vollkommen aus dem Häuschen! Natürlich bedeutet dies auch, dass ich hohe Erwartungen an „Schimmert die Nacht“ hatte.

Diese wurden größtenteils auch erfüllt. Wie gewohnt schaffen es Isabel und Cole durch ihre wortgewandten, fetzigen und wirklich amüsanten Wortgefechte, den Leser durchweg zu amüsieren. So kontrastreiche Figuren wie diese beiden habe ich selten in Romanen erlebt. Sie lieben und hassen sich gleichzeitig und das zeigen sie auch immer wieder!

Einerseits ist da Isabel. Etwas distanziert, leicht unterkühlt und sehr hübsch. Sie ist eins dieser Mädchen, bei denen die Jungs Schlange stehen. Und dennoch ist sie mir sympathisch, da ich als Leser weiß, dass sie auch einen weichen, verletzlichen Kern hat, den sie nur nicht immer zeigt. Allerdings schafft sie es in „Schimmert die Nacht“ (ebenso wie schon zuvor in der Mercy Falls-Trilogie) ein Wechselbad der Gefühle in mir hervorzurufen, denn nicht immer mag ich sie. Es gibt manchmal Szenen, in denen ich einfach nur den Kopf über sie schütteln kann oder in denen ich sie einfach gar nicht mehr mag. Aber gerade dieses Spiel mit der Sympathie, dass man Isabel mal mag und mal wieder nicht, hat sie für mich zu einer besonders spannenden Figur gemacht.

Cole hingegen ist das genaue Gegenteil. Wild, offen, chaotisch, leicht verrucht – ein typischer Rockstar! Und irgendwie Isabel total verfallen. Er ist natürlich noch immer ein Wolf, was in L.A. natürlich einige Schwierigkeiten mit sich bringt. Cole ist derjenige, der Isabel Kontra gibt und dennoch ständig ganz offensichtlich unoffensichtlich versucht, ihr Herz zu erobern. Da er ein ganz harter Kerl ist, versucht er natürlich oftmals seine Zuneigung nicht zu offensichtlich zu zeigen, auch wenn sie da ist. Seine Aktionen, mit denen er versucht Isabel für sich zu gewinnen, waren wirklich sehr süß und schön zu lesen. Cole ist absolut lustig und bringt Schwung in die Geschichte!

Die Geschichten von Maggie Stiefvater leben durch ihre Figuren und vor allem ihren poetischen, bildreichen und fantastischen Schreibstil. Nicht die Handlung ist es, die hier im Mittelpunkt steht, sondern die Worte an sich. Leser von Maggie Stiefvaters Werken sollte bewusst sein, dass sie keine actionreiche Handlung erwartet, sondern ruhige, teilweise dramatische Handlungsstränge gefüllt voller Metaphern und Figuren, die unter die Haut gehen.

In diesem Zusammenhang muss ich gestehen, dass mir die Handlung von „Schimmert die Nacht“ streckenweise etwas zu langsam war. Ich habe es genossen, neue Figuren kennen zu lernen und Cole sowie Isabel durch L.A. zu begleiten. Aber es war einfach viel zu offensichtlich, wie es weiter gehen und vor allem wie alles enden würde. Ein paar mehr Überraschungen hätten der Handlung und dem Lesegenuss keinen Abbruch getan!

Fazit
Es war schön wieder in Maggie Stiefvaters poetischen, atemberaubenden Schreibstil eintauchen zu können und sich ihre Metaphern sowie wunderschönen Textstellen auf der Zunge zergehen zu lassen. Auch die Figuren Isabel und Cole, aber auch die diversen Nebenfiguren konnten mich wieder vollends packen und überzeugen. Einziger Wehrmutstropfen ist wohl die etwas vorhersehbare Handlung, die an manchen Stellen dazu neigt, sich etwas zu ziehen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Spin-off zur „Wolves of Mercy Falls“-Trilogie

Veröffentlicht am 10.02.2018

Es hätte besser sein können…

Scherbenmädchen
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Klappentext
„Angie ist dreizehn Jahre alt, als sie entführt wird. Erst drei Jahre später taucht sie wieder auf. Doch sie kann sich an nichts erinnern. Auch nicht daran, woher die Narben an ihren Fußgelenken ...

Klappentext
„Angie ist dreizehn Jahre alt, als sie entführt wird. Erst drei Jahre später taucht sie wieder auf. Doch sie kann sich an nichts erinnern. Auch nicht daran, woher die Narben an ihren Fußgelenken stammen. Kleine Frau, Pfadfinderin und Engel könnten ihr helfen, die Vergangenheit Stück für Stück wieder zusammenzusetzen. Denn jede von ihnen trägt einen kleinen Teil von Angies dunklem Geheimnis in sich. Doch sie wissen, dass Angie das gesamte Ausmaß des Erlebten nicht ertragen kann. Sie würde zerbrechen ...“

Gestaltung
Das ausgewählte Cover passt sehr gut zur Geschichte. Man sieht ein Mädchen mit dunklem Haar in einem weißen Kleid, das vom Betrachter wegzugehen scheint. Umgeben ist sie von vielen Scherben und kleinen Splittern. Diese Scherben beziehen sich sehr schön auf den Titel, der wiederum die Geschichte kurz und prägnant darstellt: die Protagonistin hat mehrere multiple Persönlichkeiten. Sie besteht aus vielen Personen, die wie Scherben in ihr zusammengesetzt sind. Dass das Cover nur in rot, schwarz und weiß gehalten ist, lässt es sehr schlicht wirken. Dies passt meiner Meinung nach super zur ernsten Handlung!

Meine Meinung
Es gibt nicht viele Jugendromane zu der Thematik der multiplen Persönlichkeiten und fand es sehr interessant, dass dieser sensible Gegenstand hier aufgegriffen wurde. Bisher habe ich noch kein Werk mit diesem Thema gelesen. Umso gespannter war ich natürlich, mehr über die Handlung herauszufinden.

Der Titel "Scherbenmädchen" ist gerade im Zusammenhang mit den verschiedenen Persönlichkeiten der Protagonistin Angie sehr passend gewählt. Die erwähnten „Scherben“ nehmen Bezug auf die unterschiedlichen Identitäten, die wie Scherben aus der eigentlichen Persönlichkeit hervorgetreten sind. Somit ist das Mädchen Angie aus Scherben zusammengesetzt, sie ist ein „Scherbenmädchen“. Dieser Bezug vom Titel auf die Geschichte gefällt mir sehr gut, da so schon Teile von Angies Krankheit angedeutet und greifbar gemacht werden.

Erzählt wird „Scherbenmädchen“ aus Angies Sicht in der dritten Person. Dabei erhält der Leser immer wieder Einblicke in ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten. Sehr gut ist es der Autorin dabei gelungen, die verschiedenen Identitäten auch im Schreibstil unterschiedlich wirken und auftreten zu lassen. So konnte man als Leser immer die differenten Persönlichkeiten erkennen und auseinanderhalten.

Die Geschichte an sich war allerdings sehr heftig. Einerseits hat Angie drei Jahre ihres Lebens verloren/vergessen. Sie wurde entführt, misshandelt und hat viele andere schlimme Erlebnisse durchgestanden. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass Angie nach so viel Leid solche Konsequenzen trägt. Ihre Geschichte ist wirklich fesselnd, schockierend und spannend. Oftmals musste ich beim Lesen schlucken oder innehalten. Aber es gab auch ein paar Punkte, die mir negativ aufgefallen sind.

Zum einen habe ich mich beim Lesen die ganze Zeit darüber geärgert, dass niemand aus Angies Familie bemerkt haben will, was mit ihr passiert (die Misshandlungen). Sie trägt sichtliche Blutergüsse am Körper und ihre eigenen Eltern hinterfragen nichts? Nie? Zweifelhaft! Es sei denn, hier wurden bewusst die Augen verschlossen. Aber dennoch sind es Angies Eltern. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Eltern bewusst das Leid des eigenen Kindes ignorieren. Später schenken sie ihrer Tochter dann lange Zeit keinen Glauben. Das war für mich einfach unvorstellbar und unfassbar.

Die Geschichte schien an manchen Stellen sowieso nicht sehr überzeugend. Bei Angie gipfelt es sich wirklich alles sehr zentriert zusammen, weil sie so viel Schreckliches durchlebt hat. Da kamen bei mir einfach immer wieder Zweifel auf und vor allem die Frage, ob die Autorin nicht etwas übertrieben hat in Angies Leid (es wurde einfach irgendwann zu viel, sodass es unglaubwürdig erschien, dass immer nur die Protagonistin so viel Unglück erleben sollte).

Das Ende fand ich dann sehr undurchsichtig. Ich hatte das Gefühl, irgendwann den Überblick über alles zu verlieren, wenn ich nicht sehr konzentriert (und manches sogar mehrmals) gelesen hätte. Hinzukamen einige Widersprüche und Ungereimtheiten, die am Ende auftaten. Zum Beispiel hat Angies Psychologin den Missbrauch nie angezeigt, obwohl gesagt wurde, dies sei ihre Pflicht. Auch fand ich, dass Angie ihre Psychotherapie viel zu schnell „durchlaufen“ hat. Sie hatte ein paar Sitzungen und dann ging es ihr plötzlich wieder gut. Normalerweise dauert so etwas mindestens ein Jahr, wenn nicht länger.

Fazit
„Scherbenmädchen“ befasst sich mit einem sehr seltenen, interessanten Thema: multiple Persönlichkeiten. Daher ist die Handlung teilweise sehr schockierend und sehr heftig. Allerdings konnte mich die Geschichte nicht vollends überzeugen, da es mir unrealistisch erscheint, dass einer Person so viel Unglück widerfährt und das immer wieder. Auch das Ende war sehr undurchsichtig und deckte zudem einige Widersprüche auf.
Knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 10.02.2018

Science-Fiction vom Feinsten gespickt mit grandioser Action!

Red Rising - Tag der Entscheidung
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Klappentext
„Um eine unmenschliche und grausame Gesellschaft zu stürzen, ist der Minenarbeiter Darrow selbst zum Goldenen, zum Mitglied der verhassten Oberschicht, geworden. Doch jetzt wurde sein Geheimnis ...

Klappentext
„Um eine unmenschliche und grausame Gesellschaft zu stürzen, ist der Minenarbeiter Darrow selbst zum Goldenen, zum Mitglied der verhassten Oberschicht, geworden. Doch jetzt wurde sein Geheimnis entdeckt und er schwebt in tödlicher Gefahr. Wenn er sein Ziel erreichen will, muss er alles riskieren.“

Gestaltung
Wie schon bei beiden Vorgängerbänden ist auch das Cover von „Red Rising – Tag der Entscheidung“ schlicht schwarz gehalten mit einem einprägsamen Motiv auf der Vorderseite. Diese Sichel mag ich sehr gerne, denn mir gefällt, dass an der oberen Seite ein heller Schein hinter der Klinge hervorkommt, der aussieht wie eine Sonne und auch die blaue Flamme am unteren Klingenrand gefällt mir gut. Ich mag das Cover mit seiner Schlichtheit und dem Motiv darauf sehr gut.

Meine Meinung
Mit dem dritten Band, „Red Rising – Tag der Entscheidung“ heißt es nun Abschied nehmen von einer spannenden, packenden Trilogie, die vor Action geradezu sprüht. Ich habe die ersten beiden Bände trotz kleinerer Schwächen gern gelesen, sodass ich natürlich auch zum Abschlussband greifen musste. Ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte um Protagonist Darrow zu Ende gehen würde und ich muss sagen, dass mir das Ende gefallen hat. Es passte zur Reihe und hat diese zu einem stimmigen Abschluss gebracht. Das Ende gefiel mir gut, da es die Trilogie abrundet, aber dennoch auch etwas offen ist und so Raum für die eigene Fantasie lässt.

Ich fand besonders schön, wie atmosphärisch dieser Band war. Einerseits war ich ohnehin schon ein wenig melancholisch, weil diese Reihe nun ein Ende finden würde, andererseits hat Autor Pierce Brown zusätzlich noch mit seinem tollen Schreibstil die Stimmung des Buches wunderbar eingefangen. Ich habe die bedrückende Stimmung geradezu selbst gespürt und konnte mich auf diese Weise auch sehr gut in das Buch und die Empfindungen der Figuren hineinversetzen.

Die Handlung überzeugt mich vor allem durch die vielen rasanten Actionszenen, denn auch im Abschlussband wird wieder die ein oder andere Schlacht geschlagen. Die Kampfszenen fand ich immer sehr spannend und gut beschrieben. Sie haben mich durch die Geschichte getragen. Allerdings muss ich auch anmerken, dass die Handlung weiterhin sehr komplex ist und man sich stark auf die Geschehnisse konzentrieren muss. Auch angesichts der Menge der Figuren ist die „Red Rising“-Trilogie kein Buch für nebenbei, denn diese Bücher fordern die Aufmerksamkeit des Lesers.

Der Mittelteil war mir etwas zu lang, da mir die Handlung zwischenzeitlich einfach zu lange gedauert hat. Bis eine neue Wendung oder ähnliches passierte, dauerte es gefühlsmäßig manchmal recht lange, sodass ich das Buch zwischendrin schon ab und an mal aus der Hand legen musste, weil ich einfach nicht weiterlesen konnte. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Geschichte etwas ziehen würde, da sie in meinen Augen lange gebraucht hat, um voran zu kommen. Die Handlung drehte sich für meinen Geschmack sehr stark um Strategien und Besprechungen, sodass ich (als jemand, der lieber über die Taten und Action liest als über die langwierige Pläneschmiederei) zwischendrin einfach Pausen brauchte.

Fazit
Insgesamt hat mir der Abschlussband der „Red Rising“-Trilogie gut gefallen, da er sehr atmosphärisch war und die Stimmung des Buches sich auf mich als Leser übertragen hat. Gleichzeitig weist auch dieser Band wieder packende Actionszenen auf, die mir sehr viel Spaß bereitet haben, da sie super spannend waren. Allerdings empfand ich den Mittelteil als etwas lang und sehr auf Strategien fokussiert, was der Handlung manchmal etwas die Dynamik genommen hat.
Ganz knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Red Rising
2. Red Rising 02 – Im Haus der Feinde
3. Red Rising 03 – Tag der Entscheidung

Veröffentlicht am 10.02.2018

Fans von Action, Kampfszenen und hohem Tempo kommen hier voll auf ihre Kosten!

Red Rising - Im Haus der Feinde
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Klappentext
„Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den Planeten zu erschließen. Bis er herausfand, dass die Oberschicht, die Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ...

Klappentext
„Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den Planeten zu erschließen. Bis er herausfand, dass die Oberschicht, die Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ausbeuten. Unter Lebensgefahr schloss er sich dem Widerstand an und ließ sich selbst zum Goldenen verwandeln. Nun lebt er mitten unter seinen Feinden und versucht die ungerechte Gesellschaft aus ihrer Mitte heraus zum Umsturz zu bringen. Doch womit Darrow nicht gerechnet hat: auch unter den Goldenen findet er Freundschaft, Respekt und sogar Liebe. Zumindest so lange ihn niemand verrät. Und der Verrat lauert überall.“

Gestaltung
Nach dem Wechsel der Red Rising-Trilogie zu broschierten Taschenbuch-Ausgaben und dem damit einhergehenden Coverwechsel, muss ich sagen, dass ich nun sehr zufrieden mit den Covern bin. Ich mochte zwar schon das Cover des ersten Bandes in der gebundenen Version, aber nun passen die Covermotive einfach super zur Geschichte. Die Flammen und der goldene Kranz auf dem Cover dieses zweiten Bandes kommen vor dem schwarzen Hintergrund super zur Geltung. Zudem ist dieses Motiv mal etwas anderes und zieht die Blicke auf sich.

Meine Meinung
Nach dem langen Warten auf das Erscheinen von „Red Rising – Im Haus der Feinde“ war ich froh, dieses Buch endlich in meinen Händen halten zu können! So eine lange Wartezeit hatte ich schon lange nicht mehr. Dementsprechend schwer ist mir allerdings der Einstieg in die Geschichte gefallen, da ich mich an vieles aus dem ersten Band nicht mehr erinnern konnte. Da dieser zweite Band zwei Jahre nach den Geschehnissen von „Red Rising“ spielt, konnte ich mich aber bald wieder in die Geschichte einfinden und meine Erinnerungen kehrten Stück für Stück zurück. Ein kleiner wiederholender Überblick wäre zwar nett gewesen, aber ich kam nach den anfänglichen, kleineren Schwierigkeiten auch so gut mit der Geschichte klar.

Was mich an dieser Trilogie von Pierce Brown ganz besonders fasziniert ist der sehr detaillierte Weltentwurf, der einfach nur mitreißend ist und so viel Stoff für die Handlung parat hält. Der Autor schafft es dabei auf den gut 570 Seiten den Leser an die Seiten zu fesseln, stets neue Entdeckungen, Überraschungen, Wendungen und rasante Momente aus dem Hut zu zaubern und mich so komplett in der Geschichte gefangen zu halten.

Während sich die Handlung im ersten Teil größtenteils noch auf einen Planeten fokussierte, weitet sie sich nun auf das gesamte Universum aus. Protagonist Darrow ist im Dienst des Ex-Gouverneurs und sieht so mehr als nur den Mars und die Monde. Somit ist in diesem zweiten Band ein hoher Anteil an Science Fiction vorhanden. Ich lese normalerweise nicht so viele Romane dieses Genres, aber Pierce Brown konnte mich wirklich überzeugen und gefangen nehmen.

Der Autor hat eine sehr komplexe Geschichte entwickelt, die man aufmerksam verfolgen muss, um nichts zu verpassen und einen Überblick zu behalten. Ich habe die Geschehnisse gebannt verfolgt und bin immer noch erstaunt, wie toll der Autor die Komplexität auf die Handlung aufteilt. Es gab Momente, in denen ich mich mehr konzentrieren musste, da sie handlungsweisend und wichtig für das Fortschreiten der Geschichte sind (wie beispielsweise Phasen, in denen Pläne geschmiedet wurden). Genauso gab es aber auch „Erholungsphasen“, in denen ich einfach nur den Ereignissen folgen konnte, mich einfach fallen lassen und von der Geschichte gefangen nehmen lassen konnte (beispielsweise packende Kampfszenen). Diese Mischung aus für die weitere Handlung wichtigen Szenen und gewaltigen Actionszenen hat mir gut gefallen! Zwar konnte ich nicht in allen Details alles behalten, aber ich hatte einen groben Überblick über die wichtigsten Elemente, der ausgereicht hat, um die Geschichte mit ihrem hohen Erzähltempo genießen zu können.

Auch in „Red Rising – Im Haus der Feinde“ versucht Darrow den Bürgerkrieg weiter anzustacheln und die verfeindeten Häuser gegeneinander aufzustacheln. So erhofft er, gemeinsam mit dem Widerstand, sich, dass ein Bürgerkrieg entfacht wird, der das Klassensystem zum Sturz bringt. Dabei kommt es auch zu Schlachten, dramatischen Kämpfen, Todesopfern und vielem mehr. Action ist hier also vorprogrammiert! Richtig toll ist dabei, dass die politischen Belange und Intrigen nicht langweilig, langatmig oder schwer verständlich sind. Trotz all der Details und Komplexität ist die Geschichte absolut verständlich, gut durchdacht und nachvollziehbar.

Allerdings muss ich sagen, dass mir Darrow etwas zu perfekt ist. Er macht das Unmögliche möglich und kommt aus jeder misslichen Lage nahezu unversehrt heraus. Dies ist natürlich nicht verwunderlich, da er der Held der Geschichte ist, aber dennoch fände ich es schön, wenn er etwas „normaler“ wäre und er auch einfach einmal vor einem Hindernis stünde, das er nicht komplett alleine bewältigen kann. Auch Helden können vor nicht überwindbaren Schwierigkeiten stehen, die nicht einfach so zu beseitigen sind. Das hätte die Geschichte vielleicht noch spannender gemacht.

Fazit
Für jeden Leser, der Action- und Kampfszenen mag (und dabei nicht vor brutalen Momenten zurückschreckt) ist die „Red Rising“-Trilogie genau das Richtige. In diesem Zweiten Band spielen die politischen Machtverhältnisse eine noch größere Rolle als zuvor. Dabei weitet sich die Handlung aus und spielt nicht mehr nur auf einem Planeten, sondern im gesamten Universum. Dennoch kann man, wenn man sich konzentriert, einen guten Überblick behalten. Dabei weist auch dieser Band ein hohes Erzähltempo auf, das mir besonders gut gefallen hat. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass Protagonist Darrow zu perfekt war und alle Hindernisse überwunden hat, selbst die, die unmöglich waren.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Etwas grausame Sci-Fi Dystopie voller Action

Red Rising
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Klappentext
„Wenn du Gerechtigkeit willst, musst du dafür kämpfen!

Der junge Darrow lebt in einer Welt, in der die Menschheit die Erde verlassen und die Planeten erobert hat. Bei der Besiedlung des Mars ...

Klappentext
„Wenn du Gerechtigkeit willst, musst du dafür kämpfen!

Der junge Darrow lebt in einer Welt, in der die Menschheit die Erde verlassen und die Planeten erobert hat. Bei der Besiedlung des Mars kommt ihm eine wichtige Aufgabe zu, das jedenfalls glaubt Darrow, der in den Minen im Untergrund schuftet, um eines Tages die Oberfläche des Mars bewohnbar zu machen. Doch dann erkennt er, dass er und seine Leidensgenossen von einer herrschenden Klasse ausgebeutet werden. Denn der Mars ist längst erschlossen, und die Oberschicht lebt in luxuriösen Städten inmitten üppiger Parklandschaften. Sein tief verwurzelter Gerechtigkeitssinn lässt Darrow nur eine Wahl: sich gegen die Unterdrücker aufzulehnen. Dabei führt ihn sein Weg zunächst ins Zentrum der Macht. Der unerschrockene Darrow schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein, in dem die Elite herangezogen wird. Denn um sie vernichtend schlagen zu können, muss er einer von ihnen werden …“

Gestaltung
Das Cover spiegelt sehr gut die Atmosphäre des Buches wieder und nimmt auch Bezug zur Handlung, was mir gut gefällt. Die Rottöne beziehen sich auf den Titel und Menschen, die im Roman „die Roten“ genannt werden. Der Junge im roten Schlaglicht, der vermutlich den Protagonisten symbolisiert, wird durch dieses besonders betont und sticht somit neben dem zentralen Titel hervor. Zudem ist der Titel durch die sehr breite Schriftart und den Blocksatz zunächst der Blickfang dieses Covers. Besonders schön und passend finde ich allerdings den Spruch über dem Titel „Wenn du Gerechtigkeit willst, musst du dafür kämpfen“. Denn auch dieser bezieht sich auf die Handlung. Insgesamt mag ich das Cover sehr, da es eine klare Blickführung von Titel hin zur Figur des Protagonisten, gibt.

Meine Meinung
Schon bevor „Red Rising“ auf Deutsch erschienen ist, hatte ich es ins Auge gefasst, weil die Handlung wirklich spannend, rasant, actionreich und neu klingt. Als ich dann die deutsche Übersetzung gesehen habe, musste ich dieses Buch sofort lesen, um herauszufinden, ob meine Erwartungen erfüllt oder enttäuscht werden. Und ich kann sagen: sie wurden erfüllt und unter anderem auch mehr als erfüllt!

Zunächst sollte gesagt werden, dass „Red Rising“ meiner Meinung nach höchstwahrscheinlich eins dieser Bücher ist, die man entweder mag oder eben nicht. Es gibt durchaus viele „gewalttätige“, brutale Szenen sowie verrückte, grausame und teilweise auch irritierende oder verstörende Ideen. Zarte Gemüter sollten hier eindeutig lieber die Hände von lassen. Steht man allerdings auf Abenteuer, Unvorhersebarkeit, Unberechenbarkeit und Action, so sollte man sich diesen Roman nicht entgehen lassen!

Vor allem die sehr dominanten Science Fiction Elemente machen diese Dystopie zu etwas besonderem. Das Leben der Menschen wurde von der Erde auf den Mars umgesiedelt. Dort allerdings müssen die Menschen der unteren (ärmeren) Schichten als sogenannte „Rote“ dafür arbeiten, dass der Planet bewohnbar wird. Dazu arbeiten sie im Untergrund, ohne zu wissen, dass die Menschen der Oberschicht (auch die Goldenen genannt) in einem Paradies leben.

Hier zeigt sich dann auch das für Dystopien typische Merkmal: Darrow, der Protagonist von „Red Rising“, versucht mit einer Rebellengruppe das bestehende System zu verändern und kämpft um Gerechtigkeit. Darrow war mir von Anfang an sympathisch und vor allem nach Ende dieses Bandes, ist er mir richtig ans Herz gewachsen. Er macht eine sichtbare Entwicklung durch: vom nichtsahnenden Arbeiter hin zum Rebellen, der für das Wohl aller kämpft und das Geschehen tiefergehend reflektiert.

Dieses Buch ist so vielschichtig, dass man gar nicht alle Aspekte in einer Rezension ansprechen kann. Vor allem der Aspekt, dass „Red Rising“ einfach ein Buch ist, das anders ist als die bisher gewohnten Jugendbücher, hat mir sehr zugesagt. Die Geschichte entwickelt sich auf eine ganz besondere Weise, der Leser weiß dabei allerdings nie, was ihn als nächstes erwartet. Immer wird man in neue, ungewöhnliche oder auch seltsam erscheinende Szenarien hineingeworfen und muss sich neu orientieren. Aber dies ist es auch, was den besonderen Charme dieses Buches ausmacht. Denn es kommt wirklich nie Langeweile auf, da es sich sehr rasant liest und der Leser immer mit irgendwelchen Gedanken beschäftigt ist.

Als etwas störend empfand ich die große Komplexität. Dadurch, dass es so viele Entwicklungen gab und man als Leser so viel erlebt, war es manchmal etwas zu kompliziert. Gerade zum Ende des Buches gibt es viele strategische Kriegsplanungen und Belagerungen, sodass man sich stark konzentrieren muss, um wirklich alles erfassen zu können.

Fazit
Ein sehr vielversprechender Einstieg in eine neue Sci-Fi-Dystopie Reihe. „Red Rising“ macht auf jeden Fall Lust auf seinen Nachfolgeband „Golden Son“ (ET: 27. April 2015). Für alle die Kampfszenen, Action und rasante Entwicklungen lieben, dabei aber nicht vor Brutalität und Grausamkeit zurückschrecken, ist „Red Rising“ genau das richtige. Zart besaitete sollten hier allerdings lieber die Finger davon lassen. Dieser Debütroman ist wirklich einzigartig in seiner Struktur und versteht sich darauf, den Leser zu fesseln. Allerdings neigt die Handlung dazu, an manchen Stellen etwas zu kompliziert und unübersichtlich zu sein.
4 von 5 Sternen!