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Veröffentlicht am 09.02.2018

Wäre da nur nicht die Protagonistin…

Marienkäfertage
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Klappentext
„Endlose helle Tage, Sonnenlicht, das flirrend durch Baumkronen fällt, kaltes Seewasser und frische Zimtbrötchen – so war ihr Sommer, jedes Jahr. Jetzt sind das alles nur noch Erinnerungen ...

Klappentext
„Endlose helle Tage, Sonnenlicht, das flirrend durch Baumkronen fällt, kaltes Seewasser und frische Zimtbrötchen – so war ihr Sommer, jedes Jahr. Jetzt sind das alles nur noch Erinnerungen an eine Zeit, als sie Elin und noch nicht Lykke war. Doch was heißt das überhaupt – Lykke sein? Und wie passt dieser fremde Junge in ihr neues Leben, Rasmus, der ihr Angst macht, den sie aber auch ein kleines bisschen mag? Während sie sich vorsichtig an ihre neuen Gewissheiten herantastet, erkennt sie eines: Das Glück ist vielleicht ein scheuer Gast, aber es liegt an uns, ob wir ihm die Tür öffnen.“

Gestaltung
Genauso einzigartig wie die Gestaltung aller Bücher aus dem Hause des Magellan Verlages, so sticht auch „Marienkäfertage“ durch seine Besonderheit heraus. Das Cover ist komplett in Orange-Gelb-Tönen gehalten, wodurch es sehr sommerlich aussieht. Zudem wirkt es ein wenig „vintage“, da es aussieht wie ein Foto oder eine Momentaufnahme eines Mädchens, das gerade losrennt und hinter sich Luftballons herzieht. Sehr schön finde ich hieran, dass man einen Bezug zur Handlung herziehen kann. Das Mädchen kann als die Protagonistin Elin alias Lykke gesehen werden, die vor einer für sie schockierenden Nachricht davon läuft, während die Luftballons ihre Kindheit symbolisieren, die sie dabei hinter sich herzieht und zu der sie zurückblickt. Auch die vielen kleinen Marienkäfer, die vor allem im Buch zu finden sind, sind wirklich sehr süß und gefallen mir ausgesprochen gut.

Meine Meinung
Ich habe eine kleine Weile gebraucht, bis ich so richtig in der Geschichte von „Marienkäfertage“ angekommen bin. Aber nach der ersten Orientierung und Eingewöhnung war ich nicht nur von dem wundervollen Schreibstil verzaubert, sondern auch von der Geschichte selber.

Die Protagonistin Elin erzählt die Handlung aus ihrer Sicht, aber in der Gegenwartsform in der 3. Person. So ist man als Leser einerseits Teil der Geschichte, weil man einen Einblick in ihre Gedanken erhält, aber man ist dennoch auch etwas distanzierter durch diese „Sie“-Perspektive. Sprachlich gefiel mir „Marienkäfertage“ wirklich sehr gut, da es poetisch ist und tiefgründig. Man muss zwischen den Zeilen lesen und wenn man dies tut, lässt sich so vieles entdecken. Bereits nach den erstsen Seiten war für mich klar, dass ich den Schreibstil der Autorin Uticha Marmon sehr gerne mag.

Allerdings muss man dieses Buch auch wirklich sehr aufmerksam lesen, weil man sonst kleine Andeutungen oder auch wichtige Hinweise schnell überliest. Deswegen brauchte ich für dieses Buch auch ein wenig länger, weil ich so genau gelesen habe (denn ich wollte einfach nicht eine einzige Zeile verpassen!). Es regt zum Nachdenken an, man muss auf die kleinen Indizien achten und zudem ist es ist auch sehr emotional.

Inhaltlich befasst sich Uticha Marmons Jugendbuchroman mit dem Thema der Adoption. Ich hatte zuvor noch kein Buch über diese Thematik gelesen und fand diese Thematik daher sehr spannend. Sie wurde auch wirklich realistisch in „Marienkäfertage“ verarbeitet. Denn die Protagonistin erfährt, dass sie adoptiert ist und dies stürzt sie in ein tiefes Gefühlschaos, welches konstant für den Leser greifbar war. Im Verlauf der Handlung trifft sie dann später auf ihren Bruder Rasmus, was für weitere emotionale Unsicherheiten und Ausbrüche gesorgt hat.

Mit dem Auftauchen von Rasmus stellte ich schnell fest, dass meine Gefühle und Sympathien mehr bei ihm lagen statt bei Elin. Ich habe mehr mit ihm gelitten und war viel mehr von seinem Schicksal berührt. Dies lag aber auch nicht zuletzt daran, dass ich mit Elin nur schwer warm werden konnte. Es fiel mir manchmal schwer, ihre Reaktionen oder Handlungsweisen nachzuvollziehen und ab und an erschien sie mir auch recht zickig oder festgefahren in ihren Ansichten bzw. bockig (wie ein kleines Kind statt einer Jugendlichen). Elin war mir dann nicht so sympathisch wie Rasmus.

Das Ende von „Marienkäfertage“ war offen, sowas hatte ich schon länger nicht mehr. So blieben bei mir noch ein paar Fragen offen, auf die ich gerne die Antworten gewusst hätte. Aber andererseits ist so ein offenes Ende ja auch sehr spannend, denn so kann man seiner eigenen Fantasie noch freien Lauf lassen. Ich jedenfalls bin ein wenig zwiegespalten über das Ende. Es passte perfekt zur Geschichte, aber ich wüsste einfach so gerne mehr!

Fazit
Mit „Marienkäfertage“ hat Uticha Marmon einen wunderschönen Jugendroman zur Thematik der Adoption verfasst, der dieses Thema sehr realistisch und greifbar darstellt. Der Leser erlebt die Gefühlsebene der Protagonistin Elin und ihres Brudesrs Rasmus wirklich hautnah mit. Allerdings hat Elin für mich persönlich manchmal nicht ganz nachvollziehbar gehandelt und sie wirkte recht zickig, wodurch sie an Sympathiepunkten verloren hat. Für mich war es beim Lesen häufig so, dass mir Rasmus, sein Schicksal und seine Gefühle einfach viel näher gingen als Elins.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Besonders, bewegend, tiefgründig und mitreißend!!!

Marias letzter Tag
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Klappentext
„Jeder hat Angst: vor der Euro-Krise, dem steigenden Flusspegel, dem Notendurchschnitt. Lous beste Freundin Maria hat Angst, wie ihre Mutter an Krebs zu erkranken. Als sie von einem Zug erfasst ...

Klappentext
„Jeder hat Angst: vor der Euro-Krise, dem steigenden Flusspegel, dem Notendurchschnitt. Lous beste Freundin Maria hat Angst, wie ihre Mutter an Krebs zu erkranken. Als sie von einem Zug erfasst wird und nur knapp überlebt, sprechen alle von versuchtem Selbstmord. Daraufhin ruft Lou den Sommer ohne Angst aus. Ihr Plan: zu leben, als sei es ihr letzter Tag. Tun, wovor sie sich immer gefürchtet hat. Sich fühlen, wie Maria sich gefühlt hat. Ihre selbstgedrehten Videos postet Lou auf ihrem YouTube-Channel, dem sie den Titel »Marias letzter Tag« gibt. Rasant steigt die Zahl der Klicks, es entsteht eine Bewegung der Angstverweigerer. Die Mitschüler, Freunde und Fans übertrumpfen sich mit immer gefährlicheren Aktionen. Und irgendwann verliert Lou die Kontrolle ...“

Gestaltung
Das Cover von „Marias letzter Tag“ ist einerseits recht unspektakulär, aber andererseits strahlt es das gewisse Extra aus, weil es besonders ist und unter den vielen Buchcovern auf dem aktuellen Markt hervorsticht. Die Wolken am unteren Bildrand, über die der Titel mit seiner rotpinken Schrift ragt, erscheinen gerade vor dem knallgrünen Himmel mit seinen kleinen Punkten, die Sterne sein könnten, wattig weich. Der grüne Hintergrund erinnert mich an das Universum und das Weltall, sodass die Wolken davor für unsere Erde stehen (und zudem spielen sie auch im Prolog eine Rolle). Die Kombination dieser beiden Elemente gefällt mir sehr gut. Im Fokus des Betrachters rutscht dabei aber das „Play“-Symbol in der Covermitte. Es ist leicht rau und hebt sich somit vom Rest des sonst glatten Covers ab. Die Bedeutung des Symbols wird auch schon im Klappentext deutlich: es stellt einen Bezug zum Inhalt her, da es in dem Buch um selbstgedrehte Videos geht.

Meine Meinung
„Marias letzter Tag“ ist ein Buch, das mich sehr berührt hat. Es geht um das Erkunden der eigenen Grenzen, das überschreiten eben dieser und damit einhergehend den Verlust des Wissens um seine eigene Verletzlichkeit. Es geht um das Gefühl zu leben und das Leben allen anderen Dingen voran auch zu spüren. Jugendliche fühlen sich oftmals unbesiegbar und mächtig, geradezu so, als ob sie alles schaffen könnten. Und genau diese Thematik greift Alexandra Kui in ihrem Roman auf, bis hin zu dem Punkt, an dem alles aus den Fügen gerät und aus dem Ruder läuft.

Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Lous Sicht, abgesehen vom Prolog, in dem die ersten Absätze in der 3. Person berichten, bis Lou übernimmt. Die Erzählweise dieses Romans ist besonders, da Lou schon im Prolog darauf hin weist, dass sie ihre Geschichte erzählen möchte. Als Video. Das bedeutet, dass sie mal vor, mal zurück spult und manchmal auch abschweift.

In Lous Leben spielt das Drehen von Videos eine große Rolle, denn nach einem schweren Unfall ihrer Freundin Maria versucht sie auf diese Weise die tragischen Ereignisse zu verarbeiten. Aber der gewünschte Effekt tritt nicht ein, stattdessen bringen die Videos noch mehr Unruhe in Lous Leben.

Die Figuren, allen voran Lou, waren „aus dem Leben gegriffen“, weil sie dem Leser so real erschienen. Gekoppelt mit der Thematik von „Marias letzter Tag“ entsteht so ein Werk, das wirklich das Potential hat, den Lesern etwas beizubringen und vor Augen zu führen: wie geht man mit seiner Angst um, wozu ist sie da und was ist die Bedeutung von Freundschaft, Liebe und Familie. Tiefgründige Themen, die hier feinfühlig und sehr substanzhaltig aufgegriffen werden. Leser, die gerne zwischen den Zeilen lesen, werden begeistert sein!

Oftmals hatte ich beim Lesen einfach das Gefühl, dass ich so viel mitnehmen kann aus diesem Werk, dass ich viel auf mein Leben übertragen kann und von Lous Geschichte lernen kann. Gerade jugendliche Leser werden sich hier oftmals selbst wiederfinden, während Erwachsene einen sehr guten Einblick in die Gefühlswelt und das Innere von Teenagern erhalten können.

Nicht nur durch die angenehme, etwas größer als normal gewählte Schriftgröße und die „Schlankheit“ des Buches, sondern auch durch den interessanten, besonderen Schreibstil der Autorin, fliegt man geradezu durch die Seiten. Erst als ich am Ende des Romans angelangt war, konnte ich aufatmen, sodass mir erst dann bewusst wurde, dass ich während des Lesens vor Spannung und Begeisterung die Luft angehalten hatte. Ich war viel zu mitgerissen mit der Handlung und zu berührt, um ans Atmen zu denken!

Ganz besonders war an diesem Roman zudem, dass in die Geschichte Fotos und Word Clouds eingestreut wurden. Die Beschreibungen von Lous Videos wurden so zu etwas ganz besonderem, da sie zudem für den Leser auch sehr anschaulich waren.

Fazit
Mit „Marias letzter Tag“ hat Alexandra Kui einen tiefgründigen Roman geschaffen, der die Bedeutsamkeit von Angst sehr anschaulich darstellt und die Leser zum Nachdenken anregt. Besonders eindringlich werden die Konsequenzen des eigenen Handelns aufgezeigt, wobei man als Leser so viel für sich selber aus dieser Geschichte mitnehmen kann. Besonders gefallen hat mir der ungewöhnliche Schreibstil und die besondere Erzählart, da sie sehr außergewöhnlich sowie nicht alltäglich sind und so für Abwechslung beim Lesen sorgen. „Marias letzter Tag“ ist keine leichte Lektüre, da sie zum Nachdenken anregt (und auch anregen soll) und der Leser aufmerksam sein muss. Lässt man sich aber auf diese Geschichte ein, so erwartet einen eine bewegende Geschichte über Angst, Freundschaft und das Leben selber. Diese Geschichte bleibt noch lange in meinem Kopf!
5 von 5 Sternen!

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Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Herzerwärmend berührend !

Margos Spuren
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Klappentext
„Schon als kleiner Junge war Quentin in die schöne, impulsive Margo verliebt – und schon damals war sie ihm ein Rätsel: Niemand konnte so mutig und entschlossen sein wie sie, niemand wirkte ...

Klappentext
„Schon als kleiner Junge war Quentin in die schöne, impulsive Margo verliebt – und schon damals war sie ihm ein Rätsel: Niemand konnte so mutig und entschlossen sein wie sie, niemand wirkte so unnahbar. Nachdem Quentin Margo bei einem nächtlichen Rachefeldzug geholfen hat, verschwindet diese urplötzlich und hinterlässt geheimnisvolle Spuren. Quentin ist verwirrt: Sind die Spuren für ihn? Soll er die Suche aufnehmen? Doch dann verfolgt er jeden Hinweis und befindet sich plötzlich auf einer Reise voller Abenteuer, irgendwo zwischen Roadmovie, Detektiv- und Liebesgeschichte. Der dritte Roman des vielfach ausgezeichneten Autors aus den USA.“

Gestaltung
Ich finde es toll, dass der Hanser Verlag die Geschichten von John Green mit perfekt zu seinem größten und bekanntesten Erfolg „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ passenden Covern herausgebracht hat. Diese vorrangig in blau, weiß und rot gehaltene Gestaltung sieht meiner Meinung nach sehr hübsch aus, vor allem, da die Landkarte auf dem Cover toll zur Geschichte passt. Auch das Auto und die kleine Pinnadel greifen Elemente der Handlung sehr schön auf. Eine absolut gelungene Gestaltung!

Meine Meinung
Den Namen John Green kennt vermutlich jeder Leser des Jugendbuchgenres. Seine Werke sind berüchtigt für Emotionalität und einen herausragenden Gebrauch der Sprache. Ich selber habe bisher noch kein Werk dieses Autors gelesen, sondern nur die Verfilmung seines wohl bekanntesten Werkes „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ gesehen. Als mir dann der Trailer zu „Margos Spuren“ begegnete, war mir klar, dass der zu diesem Film dazugehörige Roman mein erstes Green-Buch werden sollte.

Und nun, nachdem ich „Margos Spuren“ verschlungen habe, kann ich endlich sagen: Ja, ich verstehe, warum alle Welt diese Bücher vergöttert und der Autor so viel Ruhm erhält. Ja, ich verstehe, warum diese Bücher geliebt werden. Ja, ich verstehe es endlich! Auch ich kann mich nur zu den vielen Reihen seiner Fans gesellen und ihm huldigen.

Zunächst ist da der sprachliche Stil des Autors als unglaublich positiv und herausragend zu nennen. Obwohl die Geschichte aus der Sicht des jungen Quentin und somit aus der Perspektive eines männlichen Protagonisten erzählt wird, schafft John Green es dieser Figur eine ganz eigene Stimme zu verleihen. Eine Stimme, in die selbst ich als Mädchen mich richtig gut hinein fühlen und hineinversetzen kann. Quentins Empfindungen sind sehr greifbar und gut dargestellt.

Ein einziges Rätsel ist dagegen Margo. Dies passt hervorragend zu ihrer Liebe zu eben solchen. Margo verstreut Rätsel bzw. Spuren durch das Land. Genau diesen kleinen Hinweisen folgt Quentin. Und genauso rätselhaft wie für ihn war Margo auch für mich. Das hat mir besonders gut gefallen. Eine Figur, die nicht so klar gezeichnet war und mir selber nicht klar vor Augen lag, da ich ihr Rätsel gemeinsam mit Quentin lösen musste.

Fazit
Von „Margos Spuren“ kann ich nur schwärmen! Dieses Werk sprüht vor Humor, Poesie und aufregender Figuren sowie rätselhafter Handlungen. Protagonist Quentin ist dabei so authentisch und seine Gefühle sowie Denkweisen sind so gut nachvollziehbar – auch für das weibliche Geschlecht – dass es einfach nur unglaublich viel Spaß macht ihn auf seiner Suche nach seiner Liebe Margo zu begleiten. Wer Rätsel liebt, wird Margo lieben!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband



Veröffentlicht am 09.02.2018

Innovativ, spannend und etwas ganz Besonderes!

Malou. Diebin von Geschichten
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Klappentext
„Jeder weiß, dass der Kuss einer Muse auch aus dem gewöhnlichsten Menschen einen gefeierten Autor machen kann. Doch die wenigsten wissen um die Anti-Musen, wie Malou Winters eine ist. Als Tochter ...

Klappentext
„Jeder weiß, dass der Kuss einer Muse auch aus dem gewöhnlichsten Menschen einen gefeierten Autor machen kann. Doch die wenigsten wissen um die Anti-Musen, wie Malou Winters eine ist. Als Tochter einer Normalsterblichen und einer Romanfigur hat sie von der versteckten Zwischenweltbibliothek aus Zugang zu sämtlichen Londoner Buchwelten, die jemals erdacht und aufgeschrieben wurden. Statt jedoch zu inspirieren, ist es ihre Bestimmung, nicht zu Papier gebrachte Ideen zu finden und zu löschen. Eine Lebensaufgabe, die sie nicht selten frustriert, vor allem da in letzter Zeit etwas mit den Personen, zu denen ihre Aufträge sie führen, nicht zu stimmen scheint. Und dann gerät sie auch noch ins Visier eines nicht unattraktiven jungen Mannes, der gefährlich nah dran ist, ihre wahre Identität zu erraten…“

Gestaltung
Am Cover finde ich vor allem die Bücher, die aussehen als würden sie fliegen, sehr niedlich und kreativ, weil dies sehr schön zur Geschichte, in der es um Ideen geht, passt. Auch gefallen mir die Schnörkel und die Schriftart des Titels, da dies dem Cover ein verträumtes Äußeres verleiht. Der Kontrast zwischen dem Mädchen, das dem Betrachter den Rücken zugewandt hat, und dem hellblauen Hintergrund finde ich etwas kräftig, aber mir gefällt, dass das Mädchen den Kopf leicht angehoben zu haben scheint, da diese Geste ihr einen nachdenklichen, verträumten Touch verleiht.

Meine Meinung
Da ich Lisa Rosenbecker sehr gerne mag und auch schon ihren Debütroman „Arya und Finn“ gerne mochte, musste ich natürlich auch ihr neues Werk lesen. In „Malou – Diebin von Geschichten“ geht es um die Anti-Muse Malou, die für eine Agentur arbeitet und den Menschen ihre Ideen nehmen muss. Das ist ihr Job, auch wenn Malou sich oftmals nicht wohl dabei fühlt, die Ideen anderer Leute auszulöschen. Als wäre dieser Job für uns Normalsterblichen nicht schon außergewöhnlich und spannend genug, so wird Malous Leben noch um einiges aufregender, als ihre Agenturaufträge sie immer wieder an Tatorte von Morden führen. So gerät sie auch in das Visier des Scotland Yard Agenten Lansbury, der alles andere als schlecht aussieht…

Die Grundidee von „Malou – Diebin von Geschichten“ konnte mich von der ersten Seite an komplett überzeugen. Ich habe bisher noch keine Geschichte über Musen oder gar Anti-Musen gelesen. Diese innovative Idee hat mir richtig gut gefallen, weil sie sich damit befasst, was eigentlich mit den Ideen von uns Menschen passiert bzw. es eine interessante Erklärung ist, was mit all den Ideen auf der Welt passiert. Zudem wird diese tolle Basis des Buches aber noch mit spannenden Kriminalfällen verbunden, denn die Menschen, deren Ideen Malou „stehlen“ soll, werden ermordet. Durch ihre Aufträge gerät sie so immer wieder an die Tatorte und steht somit schnell unter Mordverdacht, obwohl sie unschuldig ist! So stellt „Malou – Diebin von Geschichten“ eine Kombination aus Fantasy und Mystery dar, was mir ganz besonders gut gefallen hat.

Die Handlung ist durchweg spannend, denn ich stellte mir immer wieder Fragen hinsichtlich der Mordfälle und versuchte gemeinsam mit Malou die Morde zu lösen. Lisa Rosenbecker versteht es dabei besonders gut, den Spannungsbogen hoch zu halten. Die Autorin lockt ihre Leser mit Fragen, gibt zwischendurch jedoch auch Antworten, nur um kurz darauf weitere, bedeutendere Fragen aufzuwerfen, sodass ich stets gebannt an den Seiten hing und mich kaum vom Buch lösen konnte. Die Handlung folgt einem stringenten, roten Faden, durch den der Leser auch durch die Geschichte geführt wird.

Der Schreibstil der Autorin hat auch dazu beigetragen, dass ich Seite um Seite verschlungen habe, denn Lisa Rosenbecker schreibt humorvoll und so locker leicht, dass meine Augen die Worte nahezu aufgesaugt haben. Erzählt wird „Malou – Diebin von Geschichten“ dabei aus der Ich-Perspektive von Malou in der Vergangenheitsform. Diese Erzählperspektive war perfekt, um gemeinsam mit Malou den Mordfällen auf die Spur zu gehen.

Die Figuren waren mir auch alle sehr sympathisch und vor allem, wenn Malou von ihrem Kater Sheldon erzählt hat, musste ich immer wieder an den berühmten Garfield denken. So hat sich Sheldon irgendwie direkt in mein Herz geschlichen. Malous Charakter hat mir auch sehr gut gefallen, denn sie ist eine Heldin, die auch Hilfe annimmt und sich teilweise auch bewusst Hilfe sucht. Das kennt man so gar nicht aus anderen Jugendbüchern, bei denen die Protagonisten immer direkt kopflos losstürmen! Auch ihre kleinen Wortgefechte mit Lansbury haben mich immer wieder zum Lachen gebracht.

Fazit
Mit „Malou – Diebin von Geschichten“ hat Lisa Rosenbecker ein tolles Abenteuer aus Fantasy und Mystery geschaffen, das mit seiner spektakulären Grundidee von Musen sowie Anti-Musen in Kombination mit einer spannenden Kriminalgeschichte absolut überzeugt. Auch für die passende Portion Humor ist gesorgt! Die Figuren sind dabei allesamt sehr sympathisch und toll ausgearbeitet. Auch der Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass man geradezu durch die Seiten gezogen wird und das Buch nicht aus der Hand legen kann.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 09.02.2018

Schade um das verschenkte Potenzial der Story

Magonia
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Klappentext
„Seit sie klein ist, leidet die 16-jährige Aza an einer seltsamen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht. Als sie eines Tages ein Schiff hoch in den Wolken erspäht, schiebt ...

Klappentext
„Seit sie klein ist, leidet die 16-jährige Aza an einer seltsamen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht. Als sie eines Tages ein Schiff hoch in den Wolken erspäht, schiebt sie das Phänomen auf ihre akute Atemnot. Bis jemand auf dem Schiff ihren Namen ruft ...

Nur ein Mensch glaubt ihr diese Geschichte: ihr bester Freund Jason, der immer für sie da war, den sie vielleicht sogar liebt. Aber gerade als sie versucht, sich über die neuen tiefen Gefühle zu Jason klarzuwerden, überstürzen sich die Ereignisse. Aza meint zu ersticken – und findet sich plötzlich in Magonia wieder, dem Reich über den Wolken. Dort ist sie das erste Mal in ihrem Leben nicht mehr krank, sondern stark und magisch begabt. In dem heraufziehenden Kampf zwischen Magonia und Azas alter Heimat, der Erde, liegt das Schicksal aller mit einem Mal in Azas Händen …“

Gestaltung
Das Cover finde ich sehr verträumt, romantisch und schön. Die Feder, die sich in viele kleine Vögel auflöst, kommt vor dem dunkelblauen Hintergrund hervorragend zur Geltung. Der bergige Horizont am unteren Buchrand verleiht dem Covermotiv dabei Tiefe. Ich finde die Idee der Feder sehr gelungen, da sie die Geschichte gut wiederspiegelt und mein Blick in der Buchhandlung sofort von diesem Cover angezogen wurde. Es ist mal etwas Neues und hebt sich von den anderen Büchern ab.

Meine Meinung
Besonders reizvoll war an diesem Buch für mich der im Klappentext angedeutete Kampf zwischen der Erde und dem Fantasy-Reich Magonia. Leider hat es für mich hier ein wenig an der Umsetzung gehapert, wodurch mir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat, wie es möglich gewesen wäre, denn die Geschichte hat durchaus Potenzial. „Magonia“ beginnt mit dem alltäglichen Leben von Protagonistin Aza, die an einer geheimnisvolle Lungenkrankheit leidet und daher ihr Leben lang ein Außenseiter war. Sie wird als Kämpferin dargestellt, die dem Leben mit Sarkasmus begegnet.

Bald schon findet sie sich jedoch im phantastischen Reich Magonia wieder. Hier war mir persönlich der Cut, den die Autorin durch den plötzlichen Ortswechsel in der Handlung hatte, zu plötzlich. Magonia blieb mir zu wirr und konfus, denn vieles war schwer nachvollziehbar und hätte für mich von der Autorin genauer beschrieben werden müssen, damit man dieses neue Reich gänzlich begreifen kann. Ich bewegte mich schließlich zuvor seitenlang in unserer normalen Welt und auf einmal fand ich mich zusammen mit Aza an einem völlig fremden Ort wieder. Hier hatte ich gedacht, dass ich zusammen mit Aza Magonia erkunden und kennen lernen würde, aber vieles blieb mir einfach zu unverständlich und oberflächlich.

Was ich auch etwas schade fand war, dass zwischen Aza und Jason unbedingt eine Liebesgeschichte entfacht werden musste. Mir gefiel Jason als bester Freund, der immer an Azas Seite war und stets für sie da war, sehr gut. Dass sich dann jedoch tiefere Gefühle zwischen den beiden entwickelten, fand ich persönlich nicht so gut. Es war mir irgendwie zu viel, denn mit Magonia, Azas neuen Fähigkeiten, die sie in dieser zauberhaften Welt bekommt, und ihrer Rolle als Heldin, die das Schicksal aller in den Händen hält, gab es schon genügend offene Fäden mit denen ich beschäftigt war.

Jedoch war mir Jason, wie gerade schon angedeutet, sehr sympathisch. Er ist ein bester Freund wie er im Buche steht und wie man ihn sich wünscht. Eigentlich war er sogar mein Highlight im Buch, da er loyal sowie treu und ein starker Charakter ist. Ganz im Gegensatz zu Aza, die auf mich einen eher wehleidigen Eindruck machte und die sich sehr wenig zutraute. Selbst in Magonia mit ihren neuen Fähigkeiten blieb sie ein scheues Reh. Durch ihre Perspektive, und manchmal auch durch die von Jason, wird „Magonia“ erzählt, wodurch stets eine gute Einsicht in die Figuren ermöglicht wird. Gleichzeitig kam ich gut mit dem Schreibstil der Autorin klar, welcher sich gerade zu Beginn des Buches durch eher kürzere Sätze auszeichnete.

Fazit
Die Geschichte von „Magonia“ hat durchaus Potenzial, doch leider schöpft die Autorin dieses nicht völlig aus. Die Fantasywelt blieb für mich leider zu blass, da sie zu wenig erklärt wurde und sie so kaum greifbar war. Auch fehlte mir bei der Protagonistin etwas die Charakterentwicklung. Jedoch fand ich Azas besten Freund Jason sehr sympathisch und stark (auch wenn die aufkeimenden Gefühle zwischen den beiden für meinen Geschmack nicht auch noch hätten sein müssen).
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Magonia
2. Aerie (bereits auf Englisch erschienen)