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Veröffentlicht am 09.02.2018

Magisches Meeresabenteuer, das nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt

LILLESANG – Das Geheimnis der dunklen Nixe
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Klappentext
„Als Jo und ihre Familie das alte Haus an der dänischen Küste erben, erzählt die kauzige Nachbarin Bente die Geschichte von dem Gongur, der an Land kommt und Menschen ins Meer zieht. Anders ...

Klappentext
„Als Jo und ihre Familie das alte Haus an der dänischen Küste erben, erzählt die kauzige Nachbarin Bente die Geschichte von dem Gongur, der an Land kommt und Menschen ins Meer zieht. Anders als ihre Mutter, die das Wasser meidet, lässt Jo sich von der Alten nicht ins Bockshorn jagen. In der Nacht jedoch wird sie tatsächlich von einer Stimme an den Strand gelockt. Bente kann das schlafwandelnde Mädchen in letzter Minute retten. Was hat es mit dem Nixen-Wesen auf sich? Und warum versteckt Jos Mutter alte Fotos, auf denen Gesichter herausgekratzt sind? Jo ahnt, dass ein uraltes Geheimnis auf ihrer Familie lastet. Sie ahnt nicht, dass Bente den Schlüssel dafür in der Hand hält ...“

Gestaltung
An dem Cover und der Aufmachung des gesamten Buches ist besonders, dass das Buch glitzert, wodurch die Schuppen wirklich real wirken. Sie sehen so eben wie echte Schuppen aus! Und dass sich der Schutzumschlag auch leicht gummiert anfühlt ist auch etwas Besonderes. Eine tolle Gestaltung für ein tolles Buch!

Meine Meinung
Erzählt wird „Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe“ aus der 3. Person, wobei aus der Sicht der Protagonistin Jo berichtet wird. Die Geschichte beginnt zunächst bei Jo oder auch Jolanda, wie ihr voller Name lautet, zu Hause und entwickelt sich langsam in die Richtung, die der Klappentext schon andeutet: ein Besuch in Dänemark in dessen Folge es zu einem mystischen Geheimnis kommt. Der Schreibstil von Nina Blazon ist wie gewohnt flüssig, sehr angenehm zu lesen und sorgt dafür, dass der Leser alle Geschehnisse bildlich vor Augen sieht. Ein wie immer sehr wundervoller Stil, der auch bei "Lillesang" verzaubert!

Zunächst lernt der Leser Jo, ihre Eltern und ihre beste Freundin Tanja kennen. Aber schnell kommen in Dänemark noch die mysteriöse Bente und Mads sowie Julie, die Kinder der Gastfamilie bei der Jo und ihre Eltern in Dänemark wohnen, hinzu. Die Figuren sind dabei alle auf ihre Weise sympathisch und etwas Besonderes, da wirklich jeder Charakter anders war und seine eigenen Eigenschaften hatte. So waren die Figuren wirklich individuell und wirkten sehr realistisch.

Sehr schön war in diesem Zusammenhang auch das Spiel mit Gut und Böse bzw. Schwarz und Weiß. Zu Beginn von „Lillesang“ bis ungefähr zur Hälfte des Buches ist für den Leser nicht klar ersichtlich wer zu welcher Seite gehört. Nichts ist so wie es scheint und alles kann ganz anders sein. Hier ist es der Autorin Nina Blazon wirklich hervorragend gelungen, den Leser ein paar Mal hinter das Licht zu führen.

Allerdings muss auch gesagt werden, dass Jo für ihr junges Alter von 11 Jahren teilweise viel zu erwachsen gedacht und gehandelt hat. Genauso gut hätte sie auch eine Jugendliche sein können oder auch schon eine Erwachsene. Manchmal hat sie sogar erwachsener gehandelt als ihre erwachsene Mutter. Aber Jos Mutter war mir persönlich leider an manchen Stellen auch nicht ganz so sympathisch wie die anderen Figuren, da sie manchmal für mich unnachvollziehbar gehandelt hat (zum Beispiel wenn sie ihre Familie angelogen hat). Da in „Lillesang“ jedoch gerade diese Mutter-Tochter-Beziehung eine wichtige Rolle spielt, ist es schade, dass genau bei diesen beiden Figuren ein paar Kritikpunkte auftreten.

Die Handlung war allerdings wirklich rasant. Im Verlauf der Geschichte wird das große Familiengeheimnis nach und nach gelüftet und der Zusammenhang zur Welt der Nixen und des Meeres wird offenbart. Auch Hans Christian Andersen und seine kleine Meerjungfrau spielen eine große Rolle in „Lillesang“. Man kann wirklich sagen, dass hier ungefähr alle 30 Seiten eine neue Überraschung oder ein neues Geheimnis auf den Leser warten. Zudem geht es wirklich actionreich zu, da Jo, Mads und Julie von einem rasanten Abenteuer in das nächste stürzen. Es kam nicht ein einziges Mal Langeweile auf, an manchen Stellen hielt ich sogar vor lauter Spannung den Atem an.

Zudem gab es am Ende einen große Überraschung, die im Untertitel erwähnte dunkle Nixe betreffend, die wirklich unerwartet war. Allerdings habe ich hier an einer Stelle etwas nicht ganz so nachvollziehen und verstehen können, wie ich es gerne gewollt hätte.

Fazit
Ein spannendes Abenteuer, das mit interessanten Ideen sowie actionreichen Szenen aufwartet, sodass man sich dabei erwischt, wie man so mitgerissen ist von der Handlung, dass man an seinen Fingernägeln knabbert! Trotzdem war die 11jährige Protagonistin leider zu erwachsen für ihr Alter und ihre Mutter manchmal schwer nachzuvollziehen. Dennoch bezaubert „Lillesang“ durch die wunderbare Magie und Atmosphäre dieses Buches. Es war wie ein Eintauchen in eine andere Welt, aus der man dann sanft wieder auftaucht.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Mitgerissen von einer einzigen Figur entdeckt der Leser das schöne Helsinki

Liebten wir
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Klappentext
„Manchmal muss man auf eine Reise gehen, um anzukommen

Verstohlene Blicke, versteckte Gesten, die Abgründe hinter lächelnden Mündern: Fotografin Mo sieht durch ihre Linse alles. Wenn sie der ...

Klappentext
„Manchmal muss man auf eine Reise gehen, um anzukommen

Verstohlene Blicke, versteckte Gesten, die Abgründe hinter lächelnden Mündern: Fotografin Mo sieht durch ihre Linse alles. Wenn sie der Welt ohne den Filter ihrer Kamera begegnen soll, wird es kompliziert. Mit ihrer Schwester hat sie sich zerstritten, von ihrem Vater entfremdet. Umso mehr freut sich Mo auf das Familienfest ihres Freundes Leon. Doch das endet in einer Katastrophe. Mo reicht es. Gemeinsam mit Aino, Leons eigensinniger Großmutter, flieht sie nach Finnland. Eine Reise mit vielen Umwegen für die beiden grundverschiedenen Frauen. Als Mo in Helsinki Ainos geheime Lebensgeschichte entdeckt, ist sie selbst ein anderer Mensch.“

Gestaltung
Das Cover hat etwas Spezielles und Besonderes an sich. Der schlammfarbene Hintergrund lässt die pinken Schnörkel und Wolken noch viel knalliger wirken. Auch die Schwalben finde ich sehr gut positioniert. Einerseits ist das Cover schlicht und andererseits durch diese Schlichtheit sehr auffällig. Die Hintergrundfarbe ist zwar nicht unbedingt mein Lieblingsfarbton und ich hätte mir einen schöneren vorstellen können, aber dennoch ergibt sich ein schönes Gesamtwerk, das stimmig ist.

Meine Meinung
Als großer Nina Blazon Fan steht für mich außer Frage, dass ich jedes ihrer Werke lese. Normalerweise bin ich eher im Kinder- und Jugendbuchgenre unterwegs, aber für eine meiner absoluten Lieblingsautoren mache ich selbstverständlich auch gerne eine Ausnahme. Immerhin kann ich mir bei ihr sicher sein, dass mir ihre Romane gefallen.

Und so war es auch wieder mit „Liebten wir“! Nina Blazons erster Roman für erwachsene Leser, welcher gleichzeitig auch mein erster Roman in diesem Bereich seit langem ist, hat mir sehr gut gefallen. Wie ich es nicht anders erwartet habe, bin ich auch dieses Mal wieder nahezu in dem wundervollen Schreibstil der Autorin versunken. Ein Nina Blazon Buch zu lesen ist für mich jedes Mal wie nach Hause zu kommen: ich brauche nur die ersten Sätze ihrer Geschichten zu lesen und fühle mich sofort pudelwohl.

Der Anfang von „Liebten wir“ hat mir sofort den Atem genommen, da gerade die ersten Seiten wirklich überaus spannend eine Todesszene schildern, die das Blut in den Adern gefrieren lässt. Mit solch einem Beginn habe ich nach dem Titel und Cover eigentlich nicht gerechnet und somit war meine Aufmerksamkeit sofort voll und ganz bei der Geschichte.

Die Protagonistin Mo sieht das Leben öfter durch die Linse ihrer Kamera an sich vorbeiziehen als durch ihre eigenen Augen. Sie hat eine ziemlich schlimme Vergangenheit hinter sich, meist nicht sehr viel Glück mit Männern und auch Familien steht sie eher kritisch gegenüber. Als Mo auf die alte Aino trifft und mit ihr nach Helsinki aufbricht, beginnt ein sehr einfühlsamer, interessanter Roadtrip, der Mos Sichtweisen langsam bröckeln lässt.

Mein Highlight in „Liebten wir“ war definitiv die alte Dame Aino. Absolut cool, frech und mit allen Wassern gewaschen kommt sie daher. Ihre Familie hat sie für unmündig erklärt, doch Aino ist alles andere als das. Sie ist gerissen und weiß sich selber gut zu helfen (und zur Not kann man sonst ja auch einfach jemanden mit allen erdenklichen Mitteln dazu bringen, das zu tun, was man möchte). In meiner Begeisterung und Verehrung für sie, habe ich Mo manchmal etwas aus den Augen verloren. Doch auch sie ist eine sehr vielschichtige Figur, der viele schwere Bürden auferlegt sind und die mit großem Ballast aus der Vergangenheit zu kämpfen hat.

Ich habe mich durch den Trip der beiden Frauen nach Helsinki sehr gut unterhalten gefühlt. Als Leser lernt man gemeinsam mit Mo die finnische Stadt Helsinki kennen. Besuche im Kunstmuseum, in Tanzlokalen, Fahrten mit der U-Bahn. All dies trägt dazu bei die finnische Kultur ein wenig näher kennen zu lernen.

Schon von Beginn an habe ich eine sehr sichere Vermutung darüber gehabt, wie es mit Aino enden wird. Und obwohl ich am Ende wirklich sehr traurig darüber war, habe ich dennoch auch positive Aspekte entdecken können. Das Ende hat noch einmal einen richtig schönen Dahinschmelzfaktor für das Herz bereit gehalten. Es ist nicht einfach nur ein Ende, sondern ein Neuanfang voller Möglichkeiten. Für Mo endet es recht offen, sodass ich mir selber noch Gedanken machen kann und ihre Geschichte für mich selber zufriedenstellend weiterspinnen kann.

Fazit
Mit „Liebten wir“ hat Nina Blazon es wieder geschafft, einen wundervollen Roman zu schreiben und in einem für sie neuen Genre weitere Facetten ihres Schreibtalentes zu präsentieren. Ihr grandioser Umgang mit Sprache sorgt jedes Mal wieder dafür, dass ich mich in ihren Romanen verlieren kann. Mit Aino hat sie hier zudem eine wundervolle, taffe Figur geschaffen, die mein Herz im Sturm erobert hat. Neben Aino habe ich leider den Draht zu Protagonistin Mo etwas verloren. Das Ende gefiel mir auch sehr gut, da es alle Fragen beantwortet und dennoch Raum für eigene Ideen lässt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Eine sehr emotionale Geschichte über tiefe Gefühle

Liebeskinder
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Klappentext
„Zadoc liebt alles an Ivory. Ihr Haar, das sämtliche Farben des Herbstes hat. Der ständig wechselnde Ausdruck aus ihren winterhimmelblauen Augen. Und vor allem ihren Geruch nach Wind und Widerstand. ...


Klappentext
„Zadoc liebt alles an Ivory. Ihr Haar, das sämtliche Farben des Herbstes hat. Der ständig wechselnde Ausdruck aus ihren winterhimmelblauen Augen. Und vor allem ihren Geruch nach Wind und Widerstand.
Kenzie liebt alles an Amos. Seine hellgrün schimmernden Augen, sein Lachen und Lächeln, seine Musik, seine Art, sich zu bewegen, seinen Gang. Und sie liebt es, dass er zu ihr gehört. Zu ihr ganz allein.
Zwei Liebende. Zwei Schicksale. Und eine Geschichte, in der alles, aber auch alles miteinander verbunden ist.“

Gestaltung
Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Auf einem leicht pastellfarbenen, mit Punkten versehenen Hintergrund wirkt der sehr groß geschriebene Titel fast schon überladend. Durch die Blumen und die etwas krakelig wirkende Schrift wird dies allerdings wieder etwas relativiert, sodass das Cover in sich sehr stimmig wirkt. Durch diese Konzentration auf die Schrift, wird der besondere Titel sehr hervorgehoben. „Liebeskinder“ ist kein alltäglicher Titel, sondern er stellt auf dem Buchmarkt eine Besonderheit dar (gerade zu Zeiten des Trends von sehr langen Buchtiteln).

Meine Meinung
Von Jana Frey habe ich bisher noch kein einziges Werk gelesen, aber mit „Liebeskinder“ hat sie mich wirklich überrascht. Ich hatte nach dem Lesen des Klappentextes wirklich nicht eine einzige Vermutung, worum es genau in diesem Buch gehen könnte. Die einzige Vermutung, die man aufstellt ist die, dass es sich um zwei Liebespärchen dreht. Für den Zusammenhang zwischen diesen wollte sich aber in mir keine Idee regen.

Was ich dann allerdings bekam, hat meine Erwartungen alt aussehen lassen! Keine Klischees, kein langweiliges „Liebes Hin und Her“, sondern die pure Liebe in all ihren Formen und Varianten ist das Hauptthema dieses Romans. Das, was ich zuvor von diesem Roman erwartet hatte, konnte ich mir nach dem ersten Viertel schon sofort abschminken, denn es geht um so vieles mehr.

Erzählt werden zwei Handlungsstränge: Einmal der von Zadoc und zum anderen der von Kenzie. Für den Leser ist zunächst überhaupt nicht ersichtlich, wie diese beiden Stränge zusammengehören oder wie sie zusammengeführt werden können. Erst ab ungefähr der Hälfte des Buches beginnt man gewisse Dinge zu erahnen und wenn die Handlungen dann aufeinander treffen und man am Ende des Buches angelangt ist, so kann man einfach nur noch mit großen Augen dasitzen, denn am Ende gibt es wirklich einige unerwartete Überraschungen und Wendungen.

Negativ an diesen beiden Handlungssträngen war allerdings, dass es mir immer wieder schwer fiel, mich zurechtzufinden. Da nicht nur zwischen den Strängen hin und her gewechselt wird (und somit auch zwischen den erzählenden Protagonisten), sondern durch diesen Handlungswechsel kam es auch zu einer Verschiebung in der Zeit. Das war gerade zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig und etwas anstrengend.

„Liebeskinder“ ist zudem sehr atmosphärisch erzählt, wobei hier anzumerken ist, dass es eine sehr melancholische, traurige Grundstimmung ist, die hier vorherrscht. Wer also traurige Geschichten nicht mag, der sollte von „Liebeskinder“ die Finger lassen. Ich fand die Handlung jedoch sehr bewegend und war mehr als einmal tief berührt von den Figuren und ihren Erlebnissen.

Die unterschiedlichen Figuren sind dabei so individuell und unterschiedlich, da sie alle sich voneinander abheben. In ihren Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften war jeder für sich sehr vielschichtig und dabei auch zu tiefst realistisch. Man konnte sich jederzeit gut in sie hineinfühlen und ihre Gefühle oder Handlungen nachempfinden. Gerade dieser Aspekt sorgte noch zusätzlich für die hohe Emotionalität, die „Liebeskinder“ erzeugt hat.

Fazit
Mit „Liebeskinder“ liefert Jana Frey eine wundervolle Geschichte über die Liebe, welche hier in all ihren Variationen dargestellt wird. Dramatik, Tragik, tiefe Gefühle, Ängste und tief bewegende Schicksale. Das sind die Fäden, in die sich der Leser immer tiefer verfängt, bis sie ihn nicht mehr loslassen und er dem Sog der Geschichte verfallen ist. Einzig die beiden Handlungsstränge, die zu Beginn zu verschiedenen Zeiten stattfinden, sorgten manchmal für etwas Anstrengung beim Lesen, da man sich konzentrieren musste, um nicht die Übersicht über alle Ereignisse zu verlieren.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Unnötig detaillierte Beschreibungen, Langeweile und Co: Schlechter als Band 1!

Liebe verwundet
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Klappentext
„Romantic Thrill mit Suchtfaktor – verstörend und anrührend, zart und brutal.

Emma lebt wieder bei ihrer leiblichen Mutter. Jetzt haben ihre Leiden ein Ende – denkt sie. Doch als sie sich ...

Klappentext
„Romantic Thrill mit Suchtfaktor – verstörend und anrührend, zart und brutal.

Emma lebt wieder bei ihrer leiblichen Mutter. Jetzt haben ihre Leiden ein Ende – denkt sie. Doch als sie sich ihrer Vergangenheit stellt, stößt Emma auf dunkle Familiengeheimnisse. Und muss schmerzlich lernen, dass Worte schlimmer verletzen können als körperliche Gewalt.“

Gestaltung
Vom Stil her ist die Gestaltung genauso gehalten wie beim ersten Band der Trilogie: Ein schlicht schwarzer Hintergrund mit vielen verschiedenen Objekten drauf. Dieses Mal sind es keine Kastanien, sondern blaue Federn. Einen Zusammenhang von diesen zur Geschichte konnte ich allerdings nicht entdecken.

Meine Meinung
In dieser Fortsetzung zu „Liebe verletzt“ geht der Leidensweg von Protagonistin Emma weiter. Nach dem gemeinen Ende von Band eins, setzt „Liebe verwundet“ genau an dieser Stelle an und erzählt Emmas Geschichte weiter. Sie kommt endlich aus dem Haus ihrer Tante und ihres Onkels heraus und lebt zunächst bei ihrer besten Freundin Sara. Schnell entscheidet sich Emma jedoch dafür bei ihrer Mutter Rachel, die schon in Band eins ab und an auftauchte, einzuziehen.

Für mich waren Emmas Entscheidungen in diesem Band allerdings immer noch genauso unnachvollziehbar wie schon zuvor. Warum Emma sich beispielsweise urplötzlich (wie aus dem nichts!) dazu entscheidet, bei ihrer Mutter einzuziehen, ist mir ein Rätsel. Rachel war eine Alkoholikerin und ist nun angeblich trocken, jedoch hat Emma sie gute 6 Monate nicht gesehen und direkt beim ersten Telefonat kündigt sie an, bei Rachel einziehen zu wollen. Dabei war Emma doch glücklich bei Sara und ihren Eltern.

Diese Entscheidung (genauso wie alle!!! anderen) rührt meiner Meinung einfach nur daher, dass die Autorin Emma leiden lassen möchte. Ergo: man lässt Emma bei ihrer Mutter einziehen, wobei für den Leser eigentlich schon von vorneherein klar ist, dass das nicht gut gehen kann. In dieser ganzen Buchreihe geht es wirklich ausschließlich darum, dass Emma leidet und wie Emma leidet. War es in Band eins noch körperlicher Natur, so ist es hier nun seelisch/psychisch. Logik und Nachvollziehbarkeit bleiben dabei auf der Strecke.

Und Emmas Leiden als roten Faden zu sehen, macht es dabei auch nicht viel besser, denn dieser „rote Faden“ wird mit der Zeit wirklich langweilig. Lief schon in Band eins alles nach einem gewissen Schema ab, so geht es hier in Band zwei damit weiter. Die Handlung ist so vorhersehbar, dass man sich einfach nur langweilt. Hinzukommt, dass gut dreiviertel des Buches über nichts passiert. Wirklich rein gar NICHTS! Emma wohnt bei Rachel, sie streiten sich, Rachel trinkt, Emma kümmert sich um sie und entwickelt ihr gegenüber (warum auch immer) ein gewisses Verantwortungsgefühl, Emma kommt nicht von Rachel los, Emma macht mit Evan rum. Es wechselt sich immer zwischen irgendeinem unnachvollziehbaren, an den Haaren herbeigezogenem Drama und langweiligem Gerede ab. Selten habe ich mich beim Lesen eines Buches so gelangweilt oder war so wütend über so viel Unsinnigkeit, dass ich innerlich die Seiten aus dem Buch gerupft habe.

Die Handlungen der Figuren dabei nachvollziehen zu wollen, habe ich dann irgendwann aufgegeben. Es ist einfach nicht möglich, zu verstehen, warum die Figuren so handeln wie sie handeln. Und der einzige Grund, warum andauernd irgendwelches Drama herrscht ist meiner Meinung nach wirklich nur bereits erwähnter „roter Faden“ (oder innerer Wunsch?) der Autorin.

Zudem finden sich auch hier wieder die langen, detaillierten und absolut unnötig ausführlichen Beschreibungen über unwichtige Dinge. Die Autorin konzentriert sich mindestens drei Seiten lang darauf, zu beschreiben was Emma anhat, wo sie sich befindet, wie es dort aussieht etc. Während sie wichtige Gespräche oder andere handlungsvorantreibende Aspekte nur kurz darstellt und ansonsten außen vor lässt. Ich hatte beim Lesen oft den Eindruck, dass Frau Donovan gar nicht so genau weiß, wie sie die Prioritäten setzen sollte. Andererseits kommt man mit vielen detaillierten Beschreibungen natürlich auch schnell auf seine 590 Seiten, egal ob die Stringenz der Handlung darunter leider oder nicht. Who cares? Hauptsache man hat viele Seiten voll! Dieses Mal ging es an einer Stelle sogar soweit, dass Emmas Gang zur Toilette wirklich sehr genau beschrieben wurde.

Fazit
Noch schlechter als Band eins! Die Handlung ist absolut langweilig, weil einfach nichts passiert (abgesehen natürlich davon, dass Emma andauernd in irgendeiner Weise leiden muss). Erst im letzten Viertel kommt ein wenig Spannung auf. Zudem glänzt „Liebe verwundet“ wieder durch viel zu detaillierte Beschreibungen von unwichtigen Orten oder Handlungen, sodass das Wichtige auf der Strecke bleibt. Die Figuren und deren Reaktionen sind zudem immer noch genauso unnachvollziehbar wie im Vorgängerband.
1 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Liebe verletzt
2. Liebe verwundet
3. Liebe verrät

Veröffentlicht am 09.02.2018

Unnachvollziehbare Figuren, detaillierte Kleinigkeiten und unübersichtliche Handlung

Liebe verletzt
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Klappentext
„Romantic Thrill mit Suchtfaktor – verstörend und anrührend, zart und brutal.

Liebe ist langmütig. Liebe ist geduldig. Aber Liebe ist nicht blind … … und sie sieht nicht ewig zu, wie Emma ...

Klappentext
„Romantic Thrill mit Suchtfaktor – verstörend und anrührend, zart und brutal.

Liebe ist langmütig. Liebe ist geduldig. Aber Liebe ist nicht blind … … und sie sieht nicht ewig zu, wie Emma leidet.
Genau das aber macht Evan so gefährlich – wenn er die Striemen auf ihrem Rücken entdeckt und die Brandwunden auf ihren Armen … wenn er herausfindet, dass ihre Stiefmutter sie brutal misshandelt, wird er sie befreien wollen aus dieser Hölle auf Erden.
Und weil Emma das spürt, stößt sie Evan mit Nachdruck von sich. Den Menschen, dessen Liebe sie heilen könnte. Den Menschen, den sie am meisten begehrt. Weil diese Liebe sie das Leben kosten kann …“

Gestaltung
Das Cover ist sehr schön herbstlich durch die Kastanien, die aufgrund des schwarzen Hintergrundes auch schön hervorstechen. Allerdings hat es wenig mit der Geschichte zu tun. Vom Stil her erinnert es mich auch ein wenig an die Jette-Thriller von Monika Feth (u.a. „Der Erdbeerpflücker“), auch wenn diese beiden Bücher nicht miteinander zu vergleichen sind.

Meine Meinung
Zu Beginn ist es wichtig zu erwähnen, dass „Liebe verletzt“ ein Roman über das Leben einer Jugendlichen namens Emma ist, welche von ihrer Tante misshandelt wird und versucht ihr Leben zu meistern. Eigentlich ein sehr berührendes Thema, allerdings ist „Liebe verletzt“ mit seinen 560 Seiten ein sehr umfangreiches Buch, dank dem ich nun nach dem Lesen der letzten Seite, Nacken- (da ich so oft den Kopf schütteln musste) und Augenschmerzen (da ich fast andauernd dazu gebracht wurde die Augen zu verdrehen) habe. Der Auftaktband dieser „Thriller“trilogie versteht sich wirklich gut darauf den Leser bis an die Schmerzgrenze zu nerven und die Geduld auf die Probe zu stellen.

Allem voran gestellt ist Protagonistin Emma, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Wäre Emma nicht gewesen, hätte es etwas besser sein können (wenn auch nicht viel). Aber sie ist sehr sprunghaft und scheint beinahe Stimmungsschwankungen zu haben. Sprunghaft in dem Sinne, dass sie dauernd ihre Meinung ändert (erst möchte sie mit Evan, dem Love Interest in „Liebe verletzt“ ) zusammen sein, dann wieder nicht, dann wieder doch, dann ist ein neuer Typ interessanter, dann doch wieder Evan usw. Emmas Verhalten und ihre Handlungen sind sehr unnachvollziehbar. Zudem werden andauernd ihre Zweifel, ihre Schuldgefühle und ihr apathisch, depressives Verhalten breitgetreten, sodass der Leser diese Parolen sowie Handlungsmuster irgendwann schon auswendig kennt. Emmas innerliches Rumgeheule, ihr Selbstmitleid und ihre „traurige“ Art werden mit der Zeit wirklich anstrengend. Zumal sie auch nichts tut, um ihre Situation zu ändern. Sie erträgt es einfach nur und wartet ab.

Besonders anstrengend wurde Emma dann, als sie nach gut 450 Seiten langem leugnen, dass sie Evan nicht liebt, auf einmal urplötzlich die Erkenntnis hat, dass sie doch in Evan verliebt ist. Zack, da hat es Klick gemacht und Emma wirft sich Evan an den Hals. Obwohl ihre beste Freundin Sara schon auf Seite 20 sagte, Emma und Evan seien füreinander geschaffen. Hinzukommen Emmas häufigen kindlichen „Trotzreaktionen“ und ihre generell für mich unnachvollziehbare Art.

Aber nicht nur Emma handelte unnachvollziehbar (und teilweise auch übertrieben), auch alle anderen Figuren glänzen nicht dadurch, dass sie realistisch oder nachvollziehbar handeln. Ich konnte viele Reaktionen oder Handlungen der Figuren überhaupt nicht nachvollziehen. Häufig entstand so auch der Eindruck, dass die Charaktere einfach so mitten in der Handlung eine 180° Wendung machen. Das hat mich während des Lesens irgendwann wirklich fertig gemacht, weil es einfach so anstrengend ist. Ich würde die Handlungen/Reaktionen bitte gerne nachvollziehen können. Beispielsweise ist das Handeln von Emmas Tante Carol nur indirekt erklärt worden, man musste sich als Leser wirklich viel hinzureimen, um überhaupt verstehen zu können, warum sie ihre Nichte misshandelt. Dies störte mich doch schon sehr. Ein (triftiger) Grund für so viel brutales Verhalten, wäre doch schön gewesen.

Auch gefiel mir nicht, dass die Männer so überzeichnet dargestellt wurden. Gerade Evan war viel zu perfekt! Verständnisvoll, empathisch, die Frauen auf den Händen tragend… fast alle Männer waren perfekt und hatten keinerlei Fehler (dass sie auch noch gut ausgesehen haben, muss ich ja nicht erwähnen, das ist ja wohl selbstverständlich!). Diesen Aspekt fand ich unrealistisch.

Nicht nur bei den Figuren auch bei der Handlung muss man allerdings Abstriche machen. Sie ist langweilig und zieht sich unnötig in die Länge. Die 560 Seiten hätte man auch gut auf knapp 300 kürzen können. Es gab kaum Ereignisse, die die Handlung wirklich vorangetrieben haben. Dafür wurde allerdings das Augenmerk auf viele (sehr sehr viele!!) unwichtige Kleinigkeiten gelegt. Diese wurden dann auch sehr ausführlich und äußerst detailliert beschrieben. Diese langen, detaillierten Beschreibungen (u.a. andauernd davon, wie Emma von Sara gestylt wird oder wie die Räume/Umgebungen aussehen bei den Partys wo Emma hingeht) sorgen dafür, dass die Handlung noch kleinschrittiger erscheint als sie es ohnehin schon ist.

Vor allem läuft die komplette Handlung nach immer ein und demselben Schema ab. Dieses Muster hat sich so sehr eingeschliffen, dass man kaum noch überrascht wurde. Emma und Sara gehen von einer Party auf die nächste, Emma geht zur Schule, wird zu Hause von ihrer Tante misshandelt, geht wieder zur Schule, hat Angst, geht wieder auf eine Party und so weiter und so weiter. Währenddessen passieren andauernd so viele (wirklich unwichtige) Kleinigkeiten, dass man als Leser überhaupt nicht den Überblick über die Handlung behalten kann. Dieser Einheitsbrei sorgt dafür, dass irgendwann auch in meinem Kopf alles zu einem Brei, einem Rauschen zusammengematscht worden ist und ich nicht mehr sagen konnte, was überhaupt passiert ist.

Dies sorgte natürlich auch für Orientierungsschwierigkeiten. Trotz des gewissen Schemas, nach dem alles ablief, waren zu viele Einzelheiten in der Handlung. Dabei wurde allerdings auch die Gewichtung der Ausführlichkeit mancher Szenen, meiner Meinung nach, etwas fragwürdig gelegt. Für wichtige Szenen, die handlungsentscheidend waren, wurde oftmals keine Zeit gelassen. Andere unwichtige Ereignisse allerdings (u.a. Emmas Styling mit ihrem rosa Pulli, der immer wieder auftauchte) wurden extrem lange beschrieben.

Das einzig Gute an „Liebe verletzt“ war, dass es sich wirklich schnell lesen lässt aufgrund des flüssig und angenehm zu lesenden Schreibstils der Autorin. Wenn man erst einmal angefangen hat zu lesen und ein paar langweilige Szenen überwunden hat, kann man es schnell „weglesen“.

Fazit
Die Handlung „Liebe verletzt“ zieht sich vor allem durch die Beschreibung vieler unwichtiger Kleinigkeiten in die Länge. Zudem verliert man den Überblick und die Orientierung über die Handlung, da wichtige Szenen kurz angeschnitten werden, während Unwichtiges seitenlang und extra detailliert ausgeführt wird. Eigentlich fehlte nur noch die Beschreibung darüber, wie jemand auf Toilette geht und…den Rest kann man sich denken. Für 560 Seiten ist definitiv zu wenig Entscheidendes, Spannendes passiert. Auch die Handlungen, Verhaltensweisen und Reaktionen der Figuren sind so unnachvollziehbar, dass es anstrengend ist, ihnen zu folgen. Die im Klappentext versprochene „atemberaubend spannende[…] Thriller-Handlung“ habe ich schmerzlich vermisst. Einziger Lichtblick war, dass sich der Roman aufgrund des Schreibstils der Autorin schnell lesen lies.
Knappe 2 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Liebe verletzt
2. Liebe verwundet
3. Liebe verrät