Guter Fantasyroman, allerdings mit einigen Längen
The Iron Thorn - Flüsternde MagieKlappentext
„Fern der Familie lebt die 15-jährige Moira in einem Internat, ständig in der Angst, wie ihre Mutter und ihr älterer Bruder dem Fluch der Familie zu erliegen und verrückt zu werden. Doch dann ...
Klappentext
„Fern der Familie lebt die 15-jährige Moira in einem Internat, ständig in der Angst, wie ihre Mutter und ihr älterer Bruder dem Fluch der Familie zu erliegen und verrückt zu werden. Doch dann erhält sie eine Nachricht eben dieses Bruders, der sie auffordert, ein magisches Handbuch zu suchen, das ihr Vater einst geschaffen hat und das sie retten kann. Zusammen mit zwei Verbündeten macht sich die junge Moira auf die gefahrvolle Reise, an deren Ende sie mehr über ihre Familie und deren Andersartigkeit erfährt – entstammt sie doch einem alten Elfengeschlecht. Und dem steht eine gewaltige Aufgabe bevor: das Land von seinen derzeitigen Herrschern zu befreien und die Feen an die Macht zu führen.“
Gestaltung
Das Cover ist meiner Meinung nach nichts Besonderes. Man sieht wieder das typische Mädchengesicht und sonst nichts. Schön ist allerdings, dass das Mädchen rote Haare und grüne Augen hat und somit so aussieht wie Moira in „The Iron Thorn – Flüsternde Magie“ beschrieben wird. So hat man beim Lesen ein Bild vor Augen. Ansonsten sticht das Cover aber durch nichts Besonderes hervor und geht eher in der Masse unter.
Meine Meinung
Auch wenn die Gestaltung von „The Iron Thorn“ eher unauffällig ist, klingt der Klappentext doch sehr verheißungsvoll und spannend. Erzählt wird aus Sicht der Protagonistin Moira in der Ich-Perspektive. Allerdings fällt beim Schreibstil sofort auf, dass die Autorin oftmals abschweift und sich in Details verliert. So werden oftmals Moiras Beobachtungen oder Erklärungen in langen Absätzen „breit getreten“, bevor es mit der eigentlichen Handlung weiter geht. Dies lenkt beim Lesen teilweise sehr von der Geschichte ab und wird mit der Zeit auch etwas anstrengend.
Zudem braucht das Buch an die 200 Seiten, bis Moira, ihr bester Freund Cal und der Führer Dean, den die beiden anheuern, überhaupt erst bei dem Haus von Moiras Vater ankommen. Das bedeutet , dass die drei 200 Seiten lang einfach mal „auf der Reise“ waren (wohlgemerkt von einem Dorf in das Nachbarsdorf). Natürlich ist ihnen auf dem Weg die ein oder andere Gefahr begegnet und es war auch nicht langweilig, aber besonders spannend war es eben auch nicht. Da hätte man meiner Meinung nach einiges wegkürzen können. Genauso geht es dann weiter: die nächsten 150 Seiten sind die Drei ohne, dass groß etwas passiert (abgesehen von ein paar unspektakulären Enthüllungen oder Entdeckungen das Haus betreffend) im Haus. Dann erst kommt es zu etwas spannenderen Entwicklungen. Allerdings geht „The Iron Thorn“ in diesem Stil weiter: 150 Seiten, etwas Spannenderes passiert, 150 Seiten, eine größere Enthüllung folg, 150 Seiten…
Ein Lichtblick war allerdings Dean. Dean hat wirklich immer amüsante Sprüche auf Lager, ist geheimnisvoll und trotz seiner etwas rotzigen Art doch irgendwie ein Gentleman. Ganz anders als sein heimlicher Rivale Cal. Moiras bester Freund, der natürlich (wie sollte es anders sein?) in Moira verliebt ist (wovon sie allerdings nicht so viel mitbekommt). Das Geflecht zwischen Moira und Dean war wirklich interessant und spannend, da diese zwei Figuren wirklich sehr gut zueinander passen. Cal allerdings empfand ich eher als störend, da er sich einfach manchmal wirklich unangebracht verhalten hat (zudem kommt es wirklich oft zwischen ihm und Moira zum Streit).
Schwierig war der Weltentwurf. Man wird als Leser sofort in diese Welt „hineingeworfen“ und muss sich alleine zu Recht finden. Es gibt kaum große Erklärungen und wenn, dann erfährt man nur aus Nebensätzen, wie die Welt aussieht. So ist zum Beispiel nicht ganz klar rübergekommen, zu welcher Zeit „The Iron Thorn“ nun genau spielt. In der Zukunft? Ungefähr zu unserer jetzigen Zeit? Etwas vor unserer Zeit? Einziger Anhaltspunkt ist das Buch von Moiras Vater, das er um den Zeitraum um 1933 schrieb, sodass ich zu dem Schluss gekommen bin, dass Moira etwas vor unserer Zeit leben muss. Der Weltentwurf ist wirklich äußerst komplex, man muss sich sehr darauf konzentrieren, um alles zu verstehen, sodass man „The Iron Thorn“ nicht nebenbei lesen kann. Es kommen Nachtmahre vor und ein Virus, aufgrund dessen die Menschen angeblich verrückt werden. Zudem stehen sich Menschen, die die Vernunft vertreten, gegenüber mit solchen, die an Magie glauben und die als Ketzer bezeichnet werden.
Der Klappentext allerdings verrät meiner Meinung nach ein wenig zu viel von der Handlung. Gerade, da sich die Handlung ungefähr in 150 „Seitenschritten“ vollzieht, weiß man durch den Klappentext schon, was als nächstes passieren wird. Dennoch gibt es ein paar Überraschungen und wirklich actionreiche Kampf- sowie Abenteuerszenen, die „The Iron Thorn“ spannend werden lassen.
Fazit
Ein durchaus spannendes Fantasyabenteuer, das allerdings an einigen Stellen zu lange dauert, bis es zu packenderen Höhepunkten kommt. Es dauert manchmal um die 150 Seiten bis eine Reise oder eine Handlung in die nächste übergeht. Durch lange, detailreiche Beschreibungen kommt dem Leser dies dann wie eine Ewigkeit vor. Vor allem Protagonistin Moira und Führer Dean waren allerdings sehr sympathisch und lustig. Auch die actionreichen Kampf - und Abenteuerszenen sind wirklich lesenswert und spannend. Allerdings besteht beim Lesen des Klappentextes wirklich Spoilergefahr, darum mein Tipp: lest ihn nicht (oder auf eigene Gefahr)!
Gute 3 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. The Iron Thorn – Flüsternde Magie
2. The Nightmare Garden
3. The Mirrored Shard