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Veröffentlicht am 07.02.2018

Ehrlich, berührend und nachdenklich mit ernsten Themen

Emmy & Oliver
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Klappentext
„Emmy hat es satt, ständig in Watte gepackt zu werden. Surfen oder auf Partys gehen kann sie nur hinter dem Rücken ihrer Eltern. Seit zehn Jahren geht das so, seit damals, als der Nachbarjunge ...

Klappentext
„Emmy hat es satt, ständig in Watte gepackt zu werden. Surfen oder auf Partys gehen kann sie nur hinter dem Rücken ihrer Eltern. Seit zehn Jahren geht das so, seit damals, als der Nachbarjunge entführt wurde. Und auch nachdem Oliver zurückgekehrt ist, ändert sich daran nichts. Dabei will Emmy einfach nur Zeit mit Oliver verbringen. Auf den Wellen reiten. Glücklich sein. Aber die Ereignisse der Vergangenheit haben nicht nur Schatten auf ihr Leben geworfen, sondern auch auf das ihrer Eltern. Emmy spürt: Um glücklich zu werden, muss sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen.“

Gestaltung
Wie immer bei Büchern aus dem Magellan Verlag: einfach grandios! Mir gefällt vor allem der Schriftzug des Titels und dass es so aussieht, als wären die Buchstaben die Wellen, auf denen die zwei kleinen Figuren reiten. Der dunkelblaue Hintergrund passt dazu natürlich auch hervorragend. Sehr süß ist auch die kleine Bordüre mit den kleinen Herzen und den romantischen Schnörkeln. Auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch liebevoll gestaltet, da sich ein niedliches Muster im Buchinneren findet. Toll!

Meine Meinung
Als großer Fan des Magellan Verlages stand für mich außer Frage, dass ich auch das neue Buch „Emmy & Oliver“ aus dem Frühjahrsprogramm lesen musste. Die Gestaltung hat mich auf den ersten Blick sofort überzeugt und auch er Klappentext klang sehr vielversprechend. Ich war neugierig, wie sich eine Freundschafts- oder gar Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen nach einer Entführung entwickeln würde. In „Emmy & Oliver“ geht es nämlich darum, dass sowohl Emmy als auch ihr bester Freund Oliver mit den Konsequenzen der Entführung Olivers durch seinen Vater zurechtkommen müssen.

Für Emmy sahen die Konsequenzen zunächst so aus, dass ihre Eltern sie überbehüteten. Nachdem der Nachbarsjunge und beste Freund ihrer Tochter entführt wurde, haben sie Emmy strenge Regeln auferlegt. Doch je erwachsener sie wird, desto mehr verstößt sie heimlich gegen diese. Sie geht auf Partys oder surft seit ein paar Jahren heimlich. Nachdem Oliver dann 10 Jahre später wieder auftaucht, stellen sich ihr zudem aber noch andere Konsequenzen: sie hofft, bei ihrer Freundschaft an dem Punkt ansetzen zu können, an dem sie vor der Entführung standen. Doch Gefühle ändern sich mit der Zeit. Kann es zwischen ihnen wieder so werden wie früher? Ist zwischen ihnen nur eine tiefe Freundschaft oder verbindet sie mehr? Liebe vielleicht?

Auch Oliver hat mit den Konsequenzen seiner Entführung zu kämpfen. Für ihn war sein Vater immer der Gute. Er hätte es nie für möglich gehalten, dass er ihn entführt hat. Nachdem diese Tatsache durch einen Zufall aufgedeckt wird, steht Olivers Welt plötzlich Kopf. Er findet sich in seiner alten Heimatstadt wieder und muss ihm Altbekanntes neu entdecken. Und dann ist da noch Emmy. Seine beste Freundin aus Kindertagen, die immer noch in seinem Herzen ist.

Was zunächst nach einer süßen Liebesgeschichte klingt, ist so viel mehr! „Emmy & Oliver“ ist so intensiv und hat mich absolut gefesselt. Es geht um Freundschaft, Familie, das Erwachsen werden und darum, sich von anderen zu lösen und man selbst zu sein. Die Geschichte entwickelt sich langsam und baut über den Handlungsverlauf hinweg berührende und auch spannende Momente auf. Für mich waren dies vor allem die Momente zwischen Emmy und Oliver. Die beiden nähern sich einander wieder an, wodurch eine intensive Spannung aufgebaut wird. Diese Atmosphäre konnte ich geradezu in meiner Umgebung spüren. Die Handlung ist eher ruhig und kommt gut ohne actionreiche Szenen aus, da sie wirklich unter die Haut geht.

Besonders gefallen hat mir, wie sensibel die Geschichte an die wichtigen Themen des Lebens herangeht. Vor allem Gedanken darum, wie es weiter geht, wenn man vor einem Wendepunkt im Leben steht, wurden hier sehr tiefgründig aufgegriffen und haben mich beim Lesen beschäftigt. Im Roman ist dieser Wendepunkt die Frage, wie es mit dem eigenen Leben weiter geht, nach dem Schulabschluss. Jeder kennt vermutlich diese Situation oder wird sie selber zukünftig einmal erleben. Darum ist „Emmy & Oliver“ auch sehr aktuell und alltagsnah. Ich fand es sehr angenehm und berührend, wie Robin Benway die Gefühle thematisiert hat, die Jugendliche nach dem Schulabschluss beschäftigen. Die Unsicherheit und Angst waren für mich spürbar. Aber besonders gefallen hat mir, dass die Geschichte den Blick nach vorne richtet und einen optimistischen Unterton hat. „Emmy & Oliver“ ist eine Geschichte, die den Leser nachdenklich stimmt und beschäftigt und genau das mag ich sehr, da ich noch immer über die Botschaften des Buches nachdenke und es mich nicht so schnell loslässt. Die Themen dieses Buches sind so authentisch und berührend. Dieser Roman schildert sein breites Spektrum an Themen so ehrlich und aufrichtig , dass ich eine Gänsehaut bekommen habe!

Dazu beigetragen hat auch der humorvolle Stil der Autorin, da ich mich immer wieder dabei erwischt habe, wie ich beim Lesen gelächelt habe. Mutvoll, manchmal auch melancholisch und sehr gefühlvoll schildert Robin Benway die Geschichte von Emmy und Oliver, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Die beiden Figuren wirkten sehr real auf mich und haben konsequent nachvollziehbar gehandelt und gefühlt. Auch die anderen Figuren wie die Familien und Freunde der beiden Protagonisten waren sehr authentisch.

Durch immer wieder eingeschobene Rückblenden aus der Kindheit von Emmy und Oliver wird die Geschichte zudem ein wenig aufgelockert. Es werden so auch tiefere Einblicke in die Zeit vor Olivers Entführung gewährt, wodurch ich die Beziehung zwischen den beiden Figuren noch besser verstehen konnte. Dabei werden in „Emmy & Oliver“ sehr umsichtig, sensibel und nachdenklich die verschiedenen, komplexen Beziehungen zwischen den Menschen beleuchtet, sodass das Buch sehr viele Ebenen bietet und somit auch Auseinandersetzungsmöglichkeiten. Jede Beziehung war dabei interessant und ich habe für jede einzelne Figur Zuneigung empfunden.

Fazit
„Emmy & Oliver“ ist eine Geschichte, die den Leser nachdenklich stimmt und ihn nicht so schnell wieder loslässt. Eine Geschichte über den Mut, sein eigenes Leben in die Hand zu nehmen und zu seinen Gefühlen und seinem Selbst zu stehen. Eine Geschichte, die sich mit Freundschaft, Liebe, Mut und anderen wichtigen Themen des Lebens beschäftigt. Eine Geschichte, die ehrlich, aufrichtig und berührend ist. Kurz: Eine Geschichte, die von so vielen Menschen wie möglich gelesen werden sollte!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 07.02.2018

Wieder sehr fantasievoll und träumerisch, allerdings mit etwas schnellem Ende

Emma, der Faun und das vergessene Buch
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Klappentext
„Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es wäre eine Art Chronik der Schule. Aber es ist genau umgekehrt: Alles, was man in ...

Klappentext
„Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es wäre eine Art Chronik der Schule. Aber es ist genau umgekehrt: Alles, was man in dieses Buch hineinschreibt, wird tatsächlich wahr.
Natürlich beginnt Emma sofort damit, den Schulalltag auf Schloss Stolzenburg ein wenig zu „korrigieren“. Doch nichts geschieht so, wie sie es sich gedacht hat. Zumal auch schon früher Chronisten das Buch genutzt haben. Zum Beispiel eine junge Engländerin, die Ende des 18. Jahrhunderts ein Märchen über einen Faun verfasst hat und später eine erfolgreiche Schriftstellerin wurde. Oder Gina, die vor vier Jahren plötzlich verschwand, nachdem sie ihre Geheimnisse der Chronik anvertraut hatte.
Als sich jetzt auch noch Ginas Bruder Darcy einmischt, ist das Chaos perfekt. Denn Emma und Darcy sind einander in herzlicher Abneigung zugetan – zumindest glauben das die beiden.“

Gestaltung
Ich liebe die warmen Farbtöne des Covers! Vor dem orange-gelben Hintergrund kommen die Schattenrisse des Schlosses und die Dame mit Hut und Schirm richtig gut zur Wirkung und der Faun ist definitiv ein optisches Highlight. Dass man in seinen Umrissen in eine Art andere Welt blicken kann, die dann viel geheimnisvoller aussieht und die in einer anderen Farbe gehalten ist, finde ich eine richtig coole Idee.

Meine Meinung
Nachdem ich von Mechthild Gläser schon „Die Buchspringer“ gelesen hatte und die Ideenvielfalt der Autorin bewundert hatte, habe ich auch gerne zu ihrem neuen Buch „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ gegriffen. Dieses Buch verfügt auch über Anspielungen auf Figuren und Motive aus Romanen von Jane Austen. Wer nun Bedenken oder Angst hat, dass er dieses Buch aufgrund von mangelnder Kenntnisse über Jane Austen nicht lesen kann, den kann ich direkt beruhigen. Da ich nur den Film „Stolz und Vorurteil“ kenne, bin ich ohne großes Vorwissen an dieses Buch gegangen und dies hat meinem Lesespaß keinen Abbruch getan. Man kann das Buch auch sehr gut ohne Jane Austen-Wissen lesen (von andere Lesern dieses Buches weiß ich: kennt man allerdings ihre Romane, wird man in Mechthild Gläsers Buch ein paar nette Anspielungen entdecken können).

Die Geschichte von „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ ist sehr fantasievoll und magisch. Protagonistin Emma besucht ein Internat und es finden sich in Mechthild Gläsers Buch einige Internatsmotive (die beliebte Zicke, die der Protagonistin entgegensteht, Mädchenfreundschaften usw.), die beim Lesen großen Spaß machen. Nachdem Emma ein geheimnisvolles Buch findet, wird die Handlung angezogen und sie nimmt rätselhafte Bahnen ein. Es hat mir großen Spaß gemacht, Vermutungen aufzustellen, was es mit all den Geheimnissen und mysteriösen Geschehnissen auf sich haben könnte.

Ich mochte die Idee dieses Buches sehr gerne, denn hier wird unsere reale Welt mit einer leicht magisch-phantastisch angehauchten Idee vermischt. Das vergessene Buch ist ein ganz Besonderes und als Buchliebhaber begrüße ich es sehr, wenn Bücher in Büchern eine besondere Rolle spielen. Dieses vergessene Buch hat bei mir für großen Rätsel- und Lesespaß gesorgt, denn die mit dem Buch verbundene Idee hat sehr großes Potenzial geboten. Es war spannend, die Geheimnisse des Buches zu entdecken.

Das Ende der Geschichte hat mich zufrieden gestellt, denn die Handlung ist in sich abgeschlossen. Allerdings haben sich für mich die Geschehnisse zum Schluss etwas überschlagen. Es ging mir teilweise etwas zu schnell und nicht alles wurde gänzlich erklärt. Ich mochte diese Schnelligkeit zwar auf der einen Seite, weil sie mich ergriffen und meinen Pulsschlag in die Höhe getrieben hat, aber auf der anderen Seite gingen dafür auch ein paar Erklärungen unter. Hier hätte ich mir gewünscht, dass zum Schluss mehr Zeit verwendet würde oder dass ein, zwei Enthüllungen schon vorher gefallen wären, damit nicht alles am Ende auf einmal passiert.

Die Figuren haben mir gut gefallen, auch wenn ich gerne noch mehr über die Nebenfiguren (z.B. Emmas Freundinnen, die ich sehr sympathisch fand) erfahren hätte. Protagonistin Emma fand ich ziemlich cool, da sie für ihre jungen 16 Jahre schon sehr selbstständig und taff ist. Sie steht mit beiden Beinen fest im Leben und das hat mir gut gefallen. Darcy hat mich sehr an Mr. Darcy aus Stolz und Vorurteil erinnert, da er auch leicht versnobt ist, distanziert und stolz. Er hat mir in Kombination mit Emma gut gefallen.

Fazit
Wie schon bei „Die Buchspringer“ wartet Mechthild Gläser auch in „Emma, der Faun und das vergessene Buch“ mit einer fantasievollen Geschichte auf, die zum darin verweilen einlädt. Die Autorin entführt uns in eine Welt voller Rätsel und Geheimnisse, die mich dazu veranlasst haben, wild zu spekulieren. Das letzte Viertel des Buches ging mir persönlich allerdings etwas zu schnell. Die Idee um das vergessene Buch fand ich ganz toll, denn sie hat viel Potenzial und regt zum Nachdenken an. Zudem fand ich die Protagonistin Emma sehr cool, da sie eine sehr selbstständige Person ist und sich so von anderen Protagonistinnen abhebt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 07.02.2018

Besser als der erste Band: voll mit Action, Gefahr und Abenteuer!

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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Klappentext
„Das Schicksal hat Elias und Laia zusammengeführt und sie im Widerstand gegen das Imperium vereint. Gemeinsam fliehen sie aus Schwarzkliff, um im Gefängnis von Kauf Laias inhaftierten Bruder ...

Klappentext
„Das Schicksal hat Elias und Laia zusammengeführt und sie im Widerstand gegen das Imperium vereint. Gemeinsam fliehen sie aus Schwarzkliff, um im Gefängnis von Kauf Laias inhaftierten Bruder aus seiner Zelle zu befreien. Mit seinem Wissen könnte er von großem Wert sein für die Rebellen. Doch werden Elias und Laia es schaffen, sich unbemerkt bis ans andere Ende des Landes durchzuschlagen? Immerhin ist ihnen Helena dicht auf den Fersen. Und als rechte Hand des Imperators hat sie einen klaren Auftrag: Die beiden Verräter zu finden – und zu töten …“

Gestaltung
Da das Cover des ersten Bandes ein Männergesicht zierte, passt es nun natürlich wie die Faust aufs Auge, dass dem Betrachter beim zweiten Band ein Frauengesicht entgegenblickt. Die hellen Farben und Lichtpunkte finde ich dabei sehr cool, da das Cover so freundlich wirkt. Zudem passen die hellen Gelbtöne zum Setting des Buches, das an das alte Rom erinnert. Die Stadt und das Kolosseum am unteren Bildrand sind auch analog zum Cover des Vorgängerbandes wieder zu sehen, dieses Mal finde ich dies jedoch noch viel schöner, da man nun auch viele schöne Details entdecken kann. Mir gefällt es noch viel besser als das des ersten Bandes.

Meine Meinung
Der erste Band der „Elias & Laia“-Reihe ist eingeschlagen wie eine Bombe und ich habe vor allem die hohen Spannungs- sowie Actionanteile geliebt. „Die Herrschaft der Masken“ war ein rasantes Leseerlebnis, das die Messlatte für seinen Nachfolgeband ziemlich hochgelegt und dementsprechend anspruchsvolle Erwartungen in mir geweckt hat. Diese hat „Eine Fackel im Dunkel der Nacht“ für mich auch zufriedenstellend erfüllt, denn ich fand die Fortsetzung sehr gelungen.

Auch in Band zwei wird es nämlich wieder spannend, actionreich und auch dramatisch! So sorgte die Handlung dafür, dass ich der Geschichte stets gebannt gefolgt bin. Ich hatte kaum Zeit, groß darüber nachzudenken, was als nächstes passieren könnte, denn ich war so gefangen genommen von der Handlung, dass ich mich einfach habe mitreißen lassen. Ich bin tief in die fantasiereiche Welt der beiden Protagonisten abgetaucht und habe ihre Geschichte sehr genossen, denn sie ist voll von dem, was ich so sehr liebe: Überraschungen, gefährlichen Abenteuern und ganz ganz viel Action! Es wurde mir nie langweilig!

Zunächst brauchte ich einige Zeit, mich wieder in die Welt von Elias und Laia einzufinden, da dieser zweite Band nur wenig inhaltlich wiederholt (wer also die Handlung des ersten Bandes nicht mehr parat hat, sollte den Band nochmal querlesen). Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase habe ich mich aber schnell wieder zu Recht gefunden und mich an alle wichtigen Begriffe und Zusammenhänge erinnert. Toll fand ich, dass die Welt, die sich Autorin Sabaa Tahir ausgedacht hat, in diesem Band noch komplexer wird und dass wir Leser sie nun noch besser kennen lernen.

Ich mag es sehr gerne, dass die Grundzüge dieses Buches an das antike Rom erinnern. Laias Kampf gegen das tyrannische Imperium liefert eine gute Grundlage, die viel Spannung und Konfliktpotenzial beinhaltet. Vor allem diese Konflikte fand ich beim Lesen sehr spannend. So gibt es nicht nur physische Auseinandersetzungen, sondern auch solche, die sich nur im Inneren einer Figur abspielen. Beide Aspekte fand ich sehr faszinierend und mitreißend. Beispielsweise war Helenas innere Zerrissenheit (sie soll ihren ehemaligen Freund Elias töten, hat aber aufgrund ihrer Verbindung Skrupel dies zu tun) für mich auch sehr packend, denn ihre Situation hat mich gefühlsmäßig sehr erfasst.

Sabaa Tahir hat nicht nur Helenas Gefühle, sondern auch die der anderen gut dargestellt und transportiert. Die verschiedenen Empfindungen von Elias, Laia oder eben Helena konnte ich richtig gut nachfühlen und vor allem hat mich auch ihre Vielschichtigkeit beeindruckt. Beim ersten Band hatte ich noch kritisiert, dass die Figuren mich auf der Gefühlsebene nicht erreichen konnten, dies sah nun beim zweiten Band ganz anders aus! Ich habe mit den Charakteren mitgefiebert, mitgelitten und konnte ihre unterschiedlichen Emotionen auch sehr gut nachvollziehen, da es Gefühle sind, die jeder Mensch einmal hat. Dieses Stück „Normalität“ zwischen den phantastischen Handlungselementen fand ich zudem richtig toll, da es das Buch realistischer macht.

Fazit
Mit „Elias & Laia – Eine Fackel im Dunkel der Nacht“ konnte Sabaa Tahir mich nun vollends überzeugen: eine spannende Handlung, die voller gefährlicher Abenteuer und Action ist trifft auf Figuren, die mich mitreißen können. Während die Charaktere mich im ersten Band auf der Gefühlsebene noch kaum berührt haben, ist dies im zweiten Band ganz anders! Die Konflikte, Gefühle und Erlebnisse der Figuren haben mich von der ersten bis zur letzten Seite an die Geschichte gefesselt!
5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 07.02.2018

Rasante Handlung mit Überraschungsmomenten und distanzierten Figuren

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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Klappentext
„Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür ...

Klappentext
„Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft.

Während Elias in der berühmten Militärakademie von Schwarzkliff dazu ausgebildet wird, als Elite-Krieger die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten. Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Als Sklavin getarnt, dringt sie in das Innerste von Schwarzkliff vor. Dort trifft sie auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste ...“

Gestaltung
Von dem Cover hatte ich mir irgendwie etwas anderes erhofft. Wenn man das Bild so im Internet sieht, strahlt es ja schon eine starke Wirkung aus. Gerade wegen des direkten Blickes des Männergesichtes. Die angedeutete Maske und die vielen anderen Details sehen auch wirklich beeindruckend aus. Vor allem auch, dass man in dem einen Auge ein Mädchengesicht erkennen kann, ist wirklich super (auch wenn mir das erst aufgefallen ist, als mir das jemand sagte). Daran sieht man doch, wie viel Mühe sich der Verlag hier gegeben hat! Und dennoch hatte ich irgendwie gehofft, dass z.B. gerade die Maske vielleicht metallicsilbern schimmern würde oder andere „Spezialeffekte“ das Cover zieren würden, wenn ich es in den Händen halte. Leider ist es wirklich genau so, wie man es auf dem Foto sieht. Irgendetwas Besonderes als Zusatz wäre schön gewesen!

Meine Meinung
Nach der Lektüre des Klappentextes und der Leseprobe, ging ich zunächst davon aus, dass es sich bei „Elias & Laia 01: Die Herrschaft der Masken“ um eine Dystopie handeln würde. Aber nachdem ich nun das gesamte Werk gelesen habe, bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich würde nun sagen, dass es mir vielmehr wie ein Fantasyroman erschienen ist oder eine starke Mischung aus beidem.

Protagonistin Laia ist eine Sklavin. Sie lebt in einer Welt, die sehr an das alte Rom erinnert. Diese Welt ist sehr brutal, da jeder, der nicht absolut treu gegenüber den Herrschenden ist, blutig Gehorsam gelehrt bekommt. Dazu werden die Menschen, die die jeweilige Person liebt, getötet und alles, was einem etwas bedeutet, wird zerstört.

Es ergibt sich, dass Laias Bruder verhaftet wird und dass sie ihm helfen möchte. So schließt sie sich heimlich einer Rebellengruppe an und spioniert, als „Bezahlung“ für die Hilfe der Rebellen bei der Rettung ihres Bruders, in der Militärakademie der Regierung. Dort trifft sie den Soldaten Elias, der eigentlich lieber frei sein würde statt in der Akademie zu leben. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf…

Erzählt wird “Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken” abwechselnd aus der Sicht von Laia und Elias. Beide erzählen jeweils in der Ich-Perspektive, wobei es nicht schwer fällt, zu unterscheiden welche Figur wann erzählt, da die Charaktere durchaus individuell sind und sich voneinander abheben. Besonders gefallen hat mir in diesem Zusammenhang, dass die Geschichte von Laia und die von Elias zunächst unabhängig voneinander erzählt werden, sich dann aber im Verlauf der Handlung kreuzen und danach zu einer zusammengeführt werden.

Auch der Schreibstil der Autorin Sabaa Tahir hat mir sehr gut gefallen. „Elias & Laia“ ist ihr Debütroman, was man aber an ihrer Art zu Schreiben nicht einen einzigen Moment merkt. Ich denke auch, dass hierzu die rasante Handlung einen nicht gerade unerheblichen Beitrag leistet. Im Roman passiert zu fast jedem Zeitpunkt irgendetwas spannendes, ruhige „Erholmomente“ findet man kaum, da wahrlich eine Überraschung die nächste jagt.

Zudem fand ich es erfrischend, dass die Anzahl der Figuren (im Vergleich zu anderen Fantasyromanen) recht klein gehalten wurde. So musste ich mich beim Lesen nicht ständig fragen „Wo ist eigentlich Person XY abgeblieben?“ oder „Wer war denn das jetzt nochmal?“. Ich konnte mich ganz auf die Handlung konzenrieren!

Was ich allerdings nicht so gut fand war eindeutig, dass Elias und Laia mir ein wenig distanziert von ihren Gefühlen erschienen sind. Gerade Laia, die so viel Schlimmes durchgemacht hat, wirkte auf mich recht unterkühlt nachdem sie den Rebellen beigetreten war. Elias, auf den Gefühlskälte passen würde, da er Soldat ist, war für mich auch zu unausgereift. Er mag zwar Soldat sein und somit mag es vielleicht auch in Ordnung sein, dass er gefühlskalt ist, jedoch wird im Roman deutlich herausgestellt, dass er sich eigentlich wünscht, frei zu sein. Und genau dieser Wunsch und die damit eigentlich einhergehenden Gefühle, die sein unfreies Leben bei ihm hervorrufen, haben mich leider nicht erreicht.

Fazit
Mit ihrem Debütroman „Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken“ schafft Sabaa Tahir ein packendes Highlight, das durch seine schnelle Handlung und die überraschenden Momente glänzt. Leider waren die Figuren ein wenig distanziert, sodass mich ihre Gefühlsebene kaum berührte. Aber die spannende Grundidee hat dies wahrlich wieder wett gemacht.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 07.02.2018

Toller Protagonist, tolle Sogwirkung, aber etwas offensichtlich

Elanus
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Klappentext
„Es ist klein. Es ist leise. Es sieht alles.

Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe betrifft. Allerdings ist er auch sehr ...

Klappentext
„Es ist klein. Es ist leise. Es sieht alles.

Jona ist siebzehn und seinen Altersgenossen ein ganzes Stück voraus, was Intelligenz und Auffassungsgabe betrifft. Allerdings ist er auch sehr talentiert darin, sich bei anderen unbeliebt zu machen und anzuecken. Auf die hervorgerufene Ablehnung reagiert Jonas auf ganz eigene Weise: Er lässt sein privates Forschungsobjekt auf seine Neider los: eine Drohne. Klein, leise, mit einer hervorragenden Kamera ausgestattet und imstande, jede Person aufzuspüren, über deren Handynummer Jona verfügt. Mit dem, was er auf diese Weise zu sehen bekommt, kann er sich zur Wehr setzen gegen Spott und Häme.
Doch dann erfährt er etwas, das besser unentdeckt geblieben wäre, und plötzlich schwebt er in tödlicher Gefahr.“

Gestaltung
Der Kreis auf dem Cover, der eine Drohne symbolisieren könnte, sieht aus wie ein Auge, was so richtig gut zur Geschichte, in der es um Überwachung geht, passt. Besonders toll finde ich, dass man den Kreis fühlen kann, denn er ist mit Spotlack versehen und hervor gehoben. Es fühlte sich richtig cool an. Auch die Schrift des Titels glänzt, während der Rest des Covers sich wie normales Papier anfühlt. Mir gefallen vor allem auch die Farbgebung (es sieht richtig unheimlich aus, dass über dem gelben Kreis oben, das Grün dunkler ist!) und die Schlichtheit des Covers, da es so hervorsticht und sehr erwachsen wirkt.

Meine Meinung
„Elanus“ ist der neue Thriller für Jugendliche von Erfolgsautorin Ursula Poznanski. Nachdem ich von ihr bereits „Layers“ gelesen habe und mir ihr flüssiger Schreibstil sehr gut gefallen hat, musste ich natürlich auch zu „Elanus“ greifen. In ihrem neuen Buch geht es um den Protagonisten Jona, der mit seinen gerademal 17 Jahren, ein Stipendium für eine Eliteuni bekommen hat. Er lebt bei einer Gastfamilie, den Helmreichs. Jona hat neben seinem Faible für Mathematik und Technik ein außergewöhnliches Hobby: er hat eine Drohne gebaut sowie eine dazugehörige App programmiert, mit der er ganz einfach Leute ausspionieren kann. Alles was er dazu braucht ist die Handynummer und eine Antwort auf eine SMS von ihm. Schon kann er Elanus – so der Name seiner Drohne – losschicken. Doch Jona ahnt nicht, was er mit seinen nächtlichen Drohnen-Streifzügen lostritt.

Auch in „Elanus“ kann Ursula Poznanski wieder durch ihren unvergleichlichen Schreibstil, der einen unglaublichen Sog auf die Leser ausübt, überzeugen. Die Sätze sind weder verschachtelt, noch zu kurz, sondern genau richtig und sind dabei aufgrund der für Jugendliche angemessenen Wortwahl leicht zu lesen. Die Augen fliegen geradezu über die Zeilen. Dazu trägt auch die spannende Handlung bei, die nach Jonas erstem Drohnenflug so richtig Fahrt aufnimmt. Es war sehr aufregend zu verfolgen, wie Jona sich durch seine Neugier immer tiefer in Schwierigkeiten begibt und sich dessen nur langsam bewusst wird. Durch seine Drohne wird Jona Zeuge verschiedener Gespräche und Geschehnisse, die zunächst nicht zusammenzuhängen scheinen, doch je weiter die Geschichte fortschreitet, desto ersichtlicher werden die Verbindungen der verschiedenen Menschen, die Jona beobachtet und mit denen er zu tun hat.

So spannend die Verknüpfungen, Jonas steigende Unruhe und die Überlegungen um die Zusammenhänge auch waren, so war für mich dennoch schon sehr früh in der Geschichte klar, was Sache war. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht zu viel verraten, damit jeder seine eigenen Vermutungen aufstellen und den Sog der Geschichte genießen kann, aber ich habe schon recht früh geahnt, wohin sich die Geschichte entwickeln würde. Wer genau alles in „der Sache“ mit drin steckte, konnte ich zwar nicht im ganzen Ausmaß erahnen, aber das, was geschehen war, konnte ich mir zusammenreimen. Manche Verbindungen, die Jona angedeutet, aber deren Gedankengänge er nicht weiter verfolgt hat, waren für mich offensichtlich, sodass ich am Ende nicht sonderlich überrascht war, sondern nur in meinen vorausgeahnten Vermutungen bestätigt wurde.

Nichtsdestotrotz war das Ende sehr spannend, da es einem kleinen Showdown glich. Hier hat die Autorin nochmals ziemlich gefährliche Situationen für den Protagonisten eingebaut, die mich das Ende sehr schnell haben verschlingen lassen und die mich um Jona haben bangen lassen. Ich hatte das Gefühl, als wäre das Ende viel zu schnell gekommen und vorbei gegangen. Seitenlang habe ich verschiedene Drohnenflüge, Jonas Überlegungen und Vermutungen sowie Nachforschungen verfolgt, mitgerätselt, mitgefiebert und dann fielen alle Puzzleteile zusammen. Das war sehr aufregend.

Jedoch gab es zwischendrin auch manchmal einige Spannungstiefs, die mich nicht ganz so an die Seiten gefesselt haben, wie der Rest der Geschichte. So war es beispielsweise gerade in der Romanmitte etwas monoton, wenn Jona stets zur Uni ging, dann wieder spätabends/nachts seine Drohne fliegen lies, dann wieder zur Uni ging, dann wieder die Drohne fliegen lies… Die Entdeckungen bei den Flügen waren meist zwar spannend, aber irgendwann fühlte es sich an wie ein Alltagstrott.

Jona war allerdings ein sehr spannender Charakter. Gerade zu Beginn hat er mich mit seinen trockenen Sprüchen, seiner Arroganz, seiner leichten Genervtheit von den anderen und seinem Sarkasmus oft zum Lachen gebracht. Er hatte wirklich passende Retourkutschen für die anderen parat und keinen Hehl daraus gemacht, dass alle Welt ihn für sozialunverträglich hielt. Dies wurde zwar im Verlauf der Handlung etwas weniger, da Jona eine Entwicklung vollzieht, aber dennoch kam seine sarkastische Ader immer mal wieder zum Vorschein. Jonas Entwicklung fand ich dabei sehr beeindruckend. Vom arroganten, überheblichen und selbstbewussten Genie wird er zu einem für seine Verhältnisse fürsorglichem jungen Mann, der Freunde findet sowie auf diese vertraut und sich auch eingesteht, dass er nicht unfehlbar ist.

Fazit
„Elanus“ ist ein toller, spannender und packender Jugendthriller aus der Feder von Ursula Poznanski, der mich vor allem durch seinen grandiosen Protagonisten überzeugen kann. Jona ist sarkastisch sowie klug und wird vom arroganten Klugscheißer zu einem auf sein Umfeld bedachtem, jungem Mann. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Handlung zwischendurch etwas monoton war und es für mich recht vorhersehbar war, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde.
4 von 5 Sterne!

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