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Veröffentlicht am 06.11.2017

Ein spannendes Finale, das den Leser so schnell nicht mehr loslässt

Dunkelherz
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Klappentext
„Nichts ist mehr wie früher, der Neidwald hat alles verändert.

Die Herrschaft des Rates über das Herz gerät zunehmend außer Kontrolle. Während Ava verzweifelt versucht, den Kristall der Macht ...

Klappentext
„Nichts ist mehr wie früher, der Neidwald hat alles verändert.

Die Herrschaft des Rates über das Herz gerät zunehmend außer Kontrolle. Während Ava verzweifelt versucht, den Kristall der Macht zu zerstören, kämpft Karim um ihre verloren geglaubte Liebe. Im Kessel erhebt sich derweil ein dunkler Widerstand, der nur ein einziges Ziel verfolgt: das Herz und die Vielfalt der Gefühle zu zerstören. Ava und ihre Freunde stellen sich diesem entgegen, doch sie ahnen nicht, dass das Spiel gerade erst beginnt …“

Gestaltung
Das Cover finde ich wieder ausgesprochen gelungen, da es einerseits sehr schön zum ersten Teil „Welt in Scherben“ passt und andererseits einfach ein Augenschmaus ist. Das zentrale Herz, das wieder ein Kristall ist und so gut zur Geschichte passt, zieht die Blicke auf sich. Gerade die Umgebung, die dieses Mal aus blauen Kristallen besteht, hebt das Herz besonders hervor. Ich finde das Cover einfach nur wunderschön und hätte mir nur gewünscht, dass die Schrift etwas dicker wäre, da sie dann besser zu lesen wäre.

Meine Meinung
Nachdem mich der erste Teil dieser Dilogie, „Dunkelherz – Welt in Scherben“, so begeistern konnte, musste ich unbedingt wissen, wie die Geschichte um Ava und ihre Freunde ausgehen würde. Was ich sehr gut gelöst und gemacht fand war, dass „Nacht aus Schatten“ zu Beginn über eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse des ersten Bandes verfügt, aber gleichzeitig nahtlos an das Ende von „Welt in Scherben“ anknüpft. Dies ist sowohl für diejenigen, für die der erste Teil etwas zurückliegt, praktisch als auch für diejenigen, die direkt im Anschluss Band zwei lesen.

Über den Inhalt möchte ich gar nicht so viel verraten, da jeder dieses tolle Finale selber lesen sollte, um das Ende zu erleben und sich von der Magie der Geschichte gefangen nehmen zu lassen. Die Idee dieser Dilogie, dass die Geschichte in der Welt der Herzen spielt und Gefühle personifiziert werden, gefällt mir nach wie vor richtig gut. Vor allem das Abenteuer-flair, das die Handlung bereithält, konnte mich überzeugen. So kommt es gerade in diesem zweiten Band zu einem packenden Showdown, da Ava und ihre Freunde versuchen, den Kristall zu vernichten und dies eine mehr als schwierige Aufgabe voller Herausforderungen ist. Hier trifft Action auf Gefühl!

Dieser zweite Band ist rasant, actionreich und gleichzeitig emotional. Ava muss nicht nur darum kämpfen, die Welt zu retten, sondern hat gleichzeitig einen inneren Konflikt mit ihren Gefühlen auszutragen. In diesem Zusammenhang spielt ihre Liebe zu Karim eine große Rolle. Avas Gefühlswelt wurde von der Autorin Sarah Nisse sehr greifbar und nachvollziehbar geschildert. Neben Ava sind aber auch die anderen Figuren sehr unterschiedlich und sympathisch. Zwar lernte ich Ava am besten kennen und konnte mich so mit ihr am meisten identifizieren, aber auch von den Nebenfiguren kann man sich ein Bild machen. Im Vergleich zum ersten Band haben sich viele der Figuren sogar weiter entwickelt, sodass ich mir hier ein besseres Bild von ihnen machen konnte als schon zuvor in „Welt in Scherben“. Zudem kommen auch ein paar neue Charaktere hinzu, die der Handlung Würze verleihen.

Der Schreibstil von Sarah Nisse ist dabei, wie schon aus dem ersten Teil gewohnt, sehr detailliert und bildreich. Dies ist gerade bei der unglaublich tollen Fantasiewelt von Vorteil, da ich oftmals den Eindruck hatte, die Autorin hätte diese Welt mit ihren Worten zum Leben erweckt. Die Welt der Herzen erschien mir richtig real, sodass ich mich beim Lesen nahezu in ihr verloren habe, da ich so tief in die Geschichte eingetaucht bin. Sarah Nisse beschreibt die Orte auf so unterschiedliche Weise und so eindringlich, dass ich manchmal dachte, ich hätte die von der Autorin beschriebenen unterschiedlichen Gerüche in meiner Nase oder die Geschmäcker auf meiner Zunge.

Fazit
„Nacht aus Schatten“ ist ein würdiger Nachfolger und Abschluss der Dunkelherz-Dilogie. Dieses Buch hat alles, was mein Leserherz höherschlagen lässt: einen spannenden Endkampf samt packendem Showdown sowie tiefe Gefühle. Vor allem der bildreiche Schreibstil der Autorin erweckt die Dunkelherz-Welt nahezu zum Leben, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Wer schon „Welt in Scherben“ mochte, der sollte sich „Nacht aus Schatten“ nicht entgehen lassen und sich für ein packendes Finale bereit machen!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Dunkelherz – Welt in Scherben
2. Dunkelherz – Nacht aus Schatten

Veröffentlicht am 06.11.2017

Was für ein unglaublich tolles Setting

Dunkelherz
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Klappentext
„ ‚Es gibt eine Parallelwelt. Und die befindet sich nicht hinter verzauberten Spiegeln oder verzauberten Schränken, nein – sie befindet sich im menschlichen Herzen. Jeder von uns trägt diese ...

Klappentext
„ ‚Es gibt eine Parallelwelt. Und die befindet sich nicht hinter verzauberten Spiegeln oder verzauberten Schränken, nein – sie befindet sich im menschlichen Herzen. Jeder von uns trägt diese Welt in sich. Jeden Tag. Zu jeder Sekunde.‘
Das menschliche Herz ist in Aufruhr. Bisher lebten alle Gefühle friedlich miteinander, doch nun ist ein Kampf um Macht und Einfluss entbrannt. Nur die fünfzehnjährige Ava aus Glücksland kümmert das nicht: Sie beschließt, den verbotenen Neidwald zu bezwingen und damit das größte Abenteuer ihres Lebens zu wagen. Doch schon bald wird ihr klar, dass sie geradewegs in eine tödliche Verschwörung schlittert…
Bist du bereit, Ava in den Neidwald zu folgen und den Zauber des Herzens zu erleben?“

Gestaltung
Für mich ist dieses Cover eines der Schönsten! Der dunkelgrüne Wald, der zur Mitte hin heller wird, umrandet einerseits das Herz sehr schön, andererseits passt es auch super zur Geschichte, da das Cover so perfekt die Atmosphäre des Buches einfängt. Das rote Rubinherz zieht den Blick auf sich und kommt wunderschön zur Geltung. Ein in sich stimmiges Cover, das einfach in jedes Regal gehört!

Meine Meinung
Als ich den Klappentext von „Dunkelherz – Welt in Scherben“ las, war mir sofort klar, dass ich es hier mit einer ganz besonderen Geschichte zu tun bekommen würde. Eine Parallelwelt, die in jedem Herzen zu finden ist, das begegnet einem schließlich nicht alle Tage! Als ich dann das Buch zu lesen begann und sich mir die Welt von „Dunkelherz“ in all ihren Farben und unterschiedlichen Nuancen präsentierte, war ich wie gebannt. Die Geschichte hat mich gefangen genommen.

Die Idee hinter Sarah Nisses Roman ist, dass in unseren Herzen eine Welt existiert, in der all unsere Gefühle wohnen bzw. leben. Jeder Mensch hat seine eigene. Die Gefühle bekommen somit Gestalt. Bei Protagonistin Ava ist ein solches Gefühl beispielsweise die Neugier. Ava wohnt im sogenannten Glücksland. In der Parallelwelt gibt es so viele eindrucksvolle Landstriche, mit den spannendsten Namen, dass ich von dieser Welt ganz begeistert bin. Die Autorin hat sich so eine detaillierte Welt ausgedacht, die dabei noch so einzigartig und neu ist, dass ich aus dem Staunen nicht mehr heraus kam.

Besonders spannend waren auch die unterschiedlichen Länder mit ihren jeweils eigenen Leckereien. Die Namen sowohl der Länder als auch der Speisen waren sehr kreativ und haben bei mir sofort die Fantasie angeregt. Aßen die Gefühle nämlich eine Speise aus einem der Länder, so war es möglich, andere Gefühle zu spüren, die durch die Nascherei hervorgerufen wurden. Isst man also zum Beispiel einen Ahornkeks spürt man Vertrauen durch sich hindurchfließen. Verspreist man Mirabellenkompott, so verspürt man Glück. Was für eine tolle Idee!

Jedem Gefühl liegt ein Edelstein zu Grunde, welcher das Herz repräsentiert. Diese Steine sind individuell und haben bei jedem andere Farben. In der Füllung können Tiere oder Blumen sein, denn der Edelstein verdeutlicht das Wesen des Gefühls. Doch Avas Herz ist von grauem Staub bedeckt, welcher sie traurig macht. Also macht sie sich auf den Weg in den Neidwald, um mehr herauszufinden.

Somit beginnt eine großartige Reise, die nicht nur spannend war, sondern auch immer wieder voller Überraschungen. An jeder Ecke gab es für mich etwas zu entdecken und ich habe mich in ein Abenteuer nach dem anderen gestürzt! Wer also spannende Geschichten liebt, die vor Abenteuer, packender Momente und beschwerlicher Wege nur so strotzt, der sollte sich „Dunkelherz – Welt in Scherben“ nicht entgehen lassen.

Neben Ava gibt es noch viele weitere Figuren, durch die ich zu Beginn beim Lesen ein wenig ins Stocken gekommen bin. Ich musste mich erst Orientieren, denn Ava lernte ich erst im zweiten Kapitel kennen. Im Prolog und ersten Kapitel geht es um andere Charaktere. So musste ich mich in eine komplexe, neue Welt einfinden und gleichzeitig die Figuren auseinanderhalten. Auch wenn ich zu Beginn etwas mit den Namen durcheinander kam, so hat sich dies gelegt, sobald ich vollends in die Geschichte eingetaucht bin.

Fazit
Mit „Dunkelherz – Welt in Scherben“ erlebt der Leser ein packendes Abenteuer, das er nicht so schnell wieder vergisst. Die Idee des Settings war so neu und absolut spannend, dass ich aus dem Staunen nicht mehr heraus kam. Zwar hatte ich zu Beginn ein paar Orientierungsprobleme, weil ich die neue Welt kennen lernen und den Überblick über die Figuren behalten musste, dies legte sich jedoch, als ich mich vollkommen dem Zauber von „Dunkelherz“ hingab. Mit diesem Buch taucht man ein in eine Welt voller Abenteuer!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Dunkelherz – Welt in Scherben
2. Dunkelherz – Nacht aus Schatten

Veröffentlicht am 05.11.2017

Geschichte voller Mystery Elemente und geheimnisvoller Rätsel durch die eine Sogwirkung entsteht

Du oder sie oder beide
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Klappentext
„Wasser hat den Zwillingen Lena und Zoe nie Angst gemacht. Und doch – hier auf Sankt Katharinen, der Internatsinsel im Werrowsee, jagt ihnen der Anblick des Wassers immer wieder eine Gänsehaut ...

Klappentext
„Wasser hat den Zwillingen Lena und Zoe nie Angst gemacht. Und doch – hier auf Sankt Katharinen, der Internatsinsel im Werrowsee, jagt ihnen der Anblick des Wassers immer wieder eine Gänsehaut über den Rücken. Denn schon bevor sie an der Schule aufgenommen wurden, kannten sie den See und seine unheimliche Atmosphäre aus ihren Träumen. Bilden sie sich das ein? Genauso wie die Parallelen zwischen der Prophezeiung der sagenumwobenen Weißen Frau und ihrer eigenen Familiengeschichte? Während Zoe sich immer mehr in den Deutungen der alten Überlieferung verliert, sucht Lena nach rationalen Gründen für all die seltsamen Ereignisse – und gerät bald in Erklärungsnot.“

Gestaltung
Zu einem ganz besonderen Roman wie „Du oder sie oder beide“ gehört auch eine ganz besondere Gestaltung! Schon allein das grandiose Cover sticht sofort ins Auge. Die Bordüre am Rand und das schwarzgraue Muster wirken sehr elegant und umrahmen das „doppelte Mädchen“ im Zentrum des Covers schön. Auch der Zusammenhang dieses Mädchens zur Geschichte gefällt mir ausgesprochen gut, da sie von Zwillingen handelt und das Mädchen durch die Doppelung diese symbolisiert. Auch der Titel, der mit Spotlack versehen und leicht erhoben ist, kommt durch den Rahmen perfekt zur Geltung. Zudem ist auch die innere Gestaltung sehr schön, da das äußere Muster unter dem Schutzumschlag das gesamte Buch verziert.

Meine Meinung
„Du oder sie oder beide“ handelt von den Zwillingen Lena und Zoe, die auf eine kleine Insel auf ein (Sport-)Internat gehen, da sie Leistungsschwimmerinnen sind. Dort entdecken die beiden einen Fluch, der auf bestimmten Zwillingen zu liegen scheint und der bei diesen eine Krankheit auslöst. Auch Zoe ist davon betroffen, während der Fluch auf Lena keine Auswirkungen zu haben scheint. Um Zoe und auch andere Zwillinge, die auf das Internat gehen, zu retten, begeben sich Lena und Zoe auf die Suche nach der Lösung. Ein Spiel gegen die Zeit und ein großes, spannendes Rätselraten beginnen.

In diesem Zusammenhang ist vor allem der Titel sehr schön gewählt, da er den Zwiespalt bzw. die Grundproblematik des Romans aufgreift und verdeutlicht: Wer muss am Ende sterben? Wer wird überleben? Lena oder Zoe? Vielleicht schafft es auch keine von beiden. Wer wird es also sein: Du oder sie oder doch beide? Genau diese Fragen sind es, die den Leser antreiben, nachdem es ab ungefähr der Hälfte des Romans einen ersten Weg zur Lösung des Fluches gibt, immer weiter und weiter zu lesen.

Generell haben die Rätsel und die Mystik mich beim Lesen die ganze Zeit über mitgerissen und dazu angetrieben Seite um Seite zu verschlingen. So hing ich an „Du oder sie oder beide“ trotz einiger Passagen, in denen nicht viel passiert und bei denen man sich tendenziell eher langweilt. Es war spannend, da man einfach mitfiebert, wie und ob die Zwillinge es schaffen können, den Fluch zu brechen und zu überleben. Die nicht ganz so interessanten Szenen (u.a. wenn ziemlich viel über das Alltagsleben und das Schwimmtraining berichtet wird) machen einem dadurch, dass man wissen will, was hinter dem Zwillingsrätsel steckt und ob Lena sowie Zoe dem Fluch entkommen, nicht so viel aus, da man zum Weiterlesen angetrieben wird.

Am besten haben mir die mystisch, mysteriösen Andeutungen gefallen, durch die „Du oder sie oder beide“ perfekt in die herbstlich kühle, düstere Jahreszeit passt. Aspekte wie Zoes Visionen, gruselige Legenden oder nächtliche (Bannkreis-)Rituale gepaart mit Internatsatmosphäre sorgten bei mir für viele Gänsehautmomente. Hinzukommt dass der Roman so atmosphärisch dicht war, dass ich in der Geschichte, den Rätseln und der Mystik komplett gefangen genommen war.

Eingeteilt ist „Du oder sie oder beide“ in mehrere große, kapitelähnliche Abschnitte, die jeweils immer einen Monat als Überschrift haben und die zu der Zeit stattfindenden Erlebnisse erzählen. Unterteilt wird diese „Grobeinteilung“ in kleinere Abschnitte, in denen aus der Sicht jeweils einer der Protagonistinnen (entweder Lena oder Zoe) berichtet wird. Diese kleineren Abschnitte beginnen immer mit einer Mondphase, die zu Beginn der Passage dickgedruckt ist.

Diese Mondphasen waren für mich etwas problematisch. Mit der Zeit werden die ganzen Phasen einfach zu viel, um den Überblick zu behalten. Als Leser weiß man, dass sie eine Bedeutung haben, da man einen Zusammenhang zwischen dem Mondrhythmus und Zoes Träumen vermutet (und später die Bestätigung erhält, dass es auch einen gibt). Allerdings ist es zu Beginn schwierig zu erkennen, bei welchem Mondstand Zoes Zustand schlimmer wird und bei welchem besser. So nimmt man die Phasen irgendwann einfach nur noch so hin, ohne sie weiter wahr zu nehmen und tiefergehend darüber nachzudenken.

Auf den typischen Ich-Erzähler wurde bei „Du oder sie oder beide“ verzichtet. Stattdessen findet sich hier ein personaler Erzähler in der 3. Person Singular, durch den man abschnittsweise Zoes oder Lenas Erlebnisse erfährt. Hier hatte ich allerdings manchmal Probleme damit, immer sofort klar und deutlich zu erkennen, wer der beiden nun berichtet. Durch das ständige „sie“ und „ihr“ ist man bei einem Wechsel der Abschnitte zunächst verwirrt, ob Lena oder Zoe gemeint ist. Mit der Zeit gewöhnt man sich allerdings daran, sodass es immer seltener zu Verwirrungen kommt.

Die Sprache ist teilweise sehr umgangssprachlich und lies mich an manch einer Stelle stoppen, weil mich die Wortwahl irritiert hat. Zu Beginn gab es nur in der wörtlichen Rede Umgangssprache, aber in der zweiten Hälfte des Romans gab es auch in Erzählpassagen Wörter wie beispielsweise „Zeugs“ oder „nix“. Da hätte ich es bevorzugt, wenn dort „Zeug“ oder „nichts“ gestanden hätte.

Angenehm fand ich auch, dass die Zwillinge Zoe und Lena so grundverschieden waren. Jede hatte ihre eigenen Charakterzüge und –eigenschaften, sodass sie einfach sehr individuell waren. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir Lena besser gefallen hat als Zoe, da Zoes Verhalten und ihre gesamte Art (gerade zu Beginn) eher an ein 12jähriges Kind erinnert und nicht an einen Teenager. Sie ist oft ängstlich, hängt an ihrer Schwester oder versteckt sich schüchtern. Lena hingegen war taff, selbstbewusst und stand für ihre Schwester ein. Sie passte für mich zu einer 16jährigen.

Zudem gab es auch für jede Schwester eine sanfte Liebesgeschichte, die bei beiden jedoch im Hintergrund der Handlung stand und so eher eine nebensächliche Rolle spielte. Der Fokus lag stets auf den Rätseln sowie der Mystik und nie auf den Liebesgeschichten, sodass sich die Handlung und Spannung gut entfalten konnte. Aber dennoch schafft Maike Stein es, das Gefühl bei den Beziehungen für den Leser greifbar zu machen. So konnte man sich sehr gut in die Beziehungen (und das damit einhergehende auf und ab) zwischen Lena und dem Tutor Roch sowie zwischen Zoe und der Mitschülerin Sophie hineinversetzen. Aber eindeutig am besten gefallen hat mir die Beziehung zwischen den beiden Schwestern. Die Innigkeit ihrer Verbindung war wirklich sehr emotional und intensiv beschrieben und somit leicht nachzuvollziehen, auch für Nicht-Zwillinge.

Fazit
„Du oder sie oder beide“ brilliert durch eine spannende Handlung, die den Leser vor allem aufgrund der Mystery Elemente zu fesseln sowie mitzureißen weiß. Auch nicht so spannende oder interessante Szenen halten nicht vom Weiterlesen ab, da man so sehr miträtselt und mitfiebert, dass sie einem nichts ausmachen. Die dichte Atmosphäre, die vielen Gänsehautmomente und vor allem die greifbaren Gefühle erzeugen eine Sogwirkung durch die der Leser das Buch nicht aus der Hand legen kann. Auch die Beziehungen zwischen den Figuren sind sehr nachvollziehbar geschildert und vor allem die zwischen den Zwillingen ist wundervoll dargestellt. Einzig die teilweise störende Umgangssprache sowie der Erzähler in der 3. Person und die Mondphasen am Anfang eines jeden Abschnittes, die gerade zu Beginn des Buches etwas unübersichtlich sind, haben mir nicht so gut gefallen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Tolle Kombi aus Bild und Text

Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
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Klappentext
„Am Anfang war ein Traum. Und dann war Leben!

Wenn ihr Leben ein Buch wäre, sagt Madeline, würde sich beim Rückwärtslesen nichts ändern: Heute ist genau wie gestern und morgen wird sein wie ...

Klappentext
„Am Anfang war ein Traum. Und dann war Leben!

Wenn ihr Leben ein Buch wäre, sagt Madeline, würde sich beim Rückwärtslesen nichts ändern: Heute ist genau wie gestern und morgen wird sein wie heute. Denn Madeline hat einen seltenen Immundefekt und ihr Leben lang nicht das Haus verlassen. Doch dann zieht nebenan der gut aussehende Olly ein - und Madeline weiß, sie will alles, das ganze große, echte, lebendige Leben! Und sie ist bereit, dafür alles zu riskieren.“

Gestaltung
Ich liebe die Papieroptik mit den Zeichnungen drauf, weil diese kleinen Ornamente und Verzierungen aussehen wie von Hand mit Kulli oder Stabilo gezeichnet. Außerdem passen sie hervorragend zu den sich im Roman befindenden kleinen optischen Highlights. Auch die Farben finde ich sehr schön und gut aufeinander abgestimmt. Einzig dass der Untertitel mit einer ganz normalen Schriftart versehen wurde, finde ich nicht so schön. Eine etwas besondere hätte mir besser gefallen, mit Schnörkeln vielleicht.

Meine Meinung
"Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt" hat mich überrascht. Es hat mich aber auch staunen und lachen lassen. Gerade das erste Kennenlernen zwischen Protagonistin Madeline und ihrem späteren Freund Olly hat bei mir ein breites Grinsen, das ein oder andere Schmunzeln und vereinzelte Lacher entlockt.

In Form von Chatnachrichten, die auch im Buch optisch als solche erkennbar waren, kommen die beiden sich langsam näher, bis sie sich erstmalig direkt einander gegenüberstehen. Dass im Roman auch mit verschiedenen Grafiken - von Bildern zu Madelines Gesundheitszustand, über Zeichnungen bis hin zu handschriftliche Notizen - gearbeitet wurde, hat mir sehr gut gefallen, da es die ernste Thematik um Madelines Krankheit sowie Ollys handgreiflichen Vater aufgelockert hat. Maddy, so wie Madeline auch genannt wird, hat einen Immundefekt, der sie an ihr Haus fesselt. Verlässt sie es, so könnte sie sterben, da es in der Welt viele Dinge gibt, auf die sie allergisch reagieren könnte.

In diesem Zusammenhang gab es einen Moment im Roman, der mir nicht gefallen hat. Es gab einen Moment, an dem ich als Leser genau wusste, dass er dafür gedacht ist, um weitere dramatische Ereignisse in Gang zu setzen. Dementsprechend wusste ich natürlich um seine Relevanz für die Handlung. Für meinen Geschmack ging das, was Maddy in dem Moment tut, jedoch viel zu leicht und zu schnell. Für die Relevanz dieses Momentes war es einfach sehr unrealistisch, wie schnell Maddy das tun konnte, was sie getan hat. Der wichtige Moment war zu kurz.

Die danach in Gang gesetzten Ereignisse haben der Handlung dafür dann wieder sehr viel Dynamik und auch Dramatik gegeben. Ich wurde von Handlungen überrascht, da Dinge passierten, mit denen ich niemals gerechnet hatte. Am besten gefallen hat mir dann vor allem das Ende, da es nochmals mit einer riesigen Überraschung aufwartet und die Bombe gerade in dem Moment platzen lässt, in dem man als Leser beginnt, zu vermuten und zu realisieren was da im Hintergrund eigentlich wirklich gelaufen ist.

Fazit
Ein unglaublich fesselnder, überraschender Roman, der auch mit optischen Besonderheiten mitten im Text überzeugt und so etwas ganz Besonderes ist. Manch ein Leser wird die Entwicklung von „Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ vielleicht vorausahnen können, aber für mich war es absolut packend und spektakulär, da gerade in dem Moment, als ich zu begreifen begann, was wirklich passiert war, alles wie ein Feuerwerk erklärt wurde. Überraschungsmoment pur!
Sehr gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Rasante Handlung, die nur durch die Perspektivwechsel etwas getrübt wurde

Dragonfly
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Klappentext
„Flüstersteine, Jårlys, Kältesteine – mit diesen und anderen verzauberten Dingen ist Charlotte großgeworden. In ihrer Heimat Himmerland nimmt die Magie jedoch Tag für Tag ab, ohne dass jemand ...

Klappentext
„Flüstersteine, Jårlys, Kältesteine – mit diesen und anderen verzauberten Dingen ist Charlotte großgeworden. In ihrer Heimat Himmerland nimmt die Magie jedoch Tag für Tag ab, ohne dass jemand den Grund dafür weiß. Doch Charlotte hat ganz andere Sorgen. Wie allen anderen 14-Jährigen des Landes steht ihr das Trivium bevor - eine feierliche Zeremonie, bei der über ihre Zukunft entschieden wird. Ob sie, wie ihre Schwester, eine Schneiderlehre machen wird? Oder bei der Hutmacherin einen Platz bekommt? In Himmerland entscheidet das Schicksal. Charlotte ist es einerlei, doch als sie ihre Bestimmung schließlich erfährt, fällt sie aus allen Wolken. Was hat das Schicksal sich dabei nur gedacht? Es muss ein Irrtum sein, da ist Charlotte sich sicher. Doch schneller, als sie bis drei zählen kann, wird ihre Welt auf den Kopf gestellt, und Charlotte muss sich ihrer Bestimmung stellen, um nicht nur ihre eigene Zukunft, sondern die des ganzen Landes zu retten …“

Gestaltung
Diese Aufmachung ist momentan eine meiner Liebsten auf dem Buchmarkt! Das Cover schimmert in glitzernden Metallictönen und die Buchstaben sind leicht erhoben, sodass man sie fühlen kann. Der Hintergrund sieht aus wie Drachenhaut, während die Flügel mich an Libellenflügel erinnern. So passt das Motiv auch klasse zum Titel „Dragonfly“. Auch die Farben finde ich sehr schön gewählt, da das Magenta der Drachenhaut den goldgelben Titel und die grünblauen Flügel noch mehr zur Geltung bringt. Eine insgesamt wundervolle, stimmige und absolut perfekte Gestaltung!

Meine Meinung
In „Dragonfly“ begegnet dem Leser eine wirklich magische Welt, die so ganz anders ist, als die unsere. Himmerland, die Welt in der Protagonistin Charlotte lebt, ist voller phantastischer Wesen und Magie. Dementsprechend gibt es auch viele Begriffe und Wortneuschöpfungen, um die fantasievollen Dinge und Aspekte der Fantasywelt zu beschreiben. Dies sollte man bedenken, bevor man sich an die Lektüre des Buches begibt, denn gerade zu Beginn muss man sich erst an diese gewöhnen. Ich musste mich zuerst ein wenig in dieses neue Reich einfinden, was ich jedoch nicht schwer fand.

Ich hatte eher Schwierigkeiten mit der Erzähltechnik. „Dragonfly“ wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und immer wenn ein Perspektivwechsel stattfand, musste ich mich neu in die gerade gewechselte Perspektive einfinden. Meist war ich gerade in einen schönen Lesefluss gekommen, da wechselte die Sichtweise und ich musste mich wieder neu orientieren. Das hat mich beim Lesen etwas gestört, wobei ich es interessant fand, dass sowohl aus der Sicht der guten als auch der bösen Protagonisten erzählt wurde.

Die Handlung hat mir aufgrund ihres Tempos ausgesprochen gut gefallen. Ich liebe Geschichten, die mir kaum Atempausen lassen und die mich an ihre Seiten fesseln! Die Geschichte von Charlotte ist wirklich sehr rasant erzählt und wartet auch mit packenden Szenen auf, die die Leser erstaunt die Augenbrauen in die Höhe ziehen lassen.

Charlottes Leben ändert sich, nachdem ihr Schicksal über ihre Zukunft entscheidet. Sie wird nicht wie ihre Schwester zu einer Schneiderin bestimmt, nein. Auf Charlottes Schultern ruht die Rettung von ganz Himmerland. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das junge Mädchen von einem auf den anderen Tag erwachsen werden muss. Sie wird zu einer jungen Frau und entwickelt sich. Dies konnte ich im Verlauf der Geschichte auch gut an ihr erkennen, auch wenn ich mir eine noch deutlichere Entwicklung gewünscht hätte.

An Charlottes Seite steht Fynn. Er hat zunächst eigene Ziele, doch auch wenn ich ihm gegenüber erst skeptisch war, so hat er mich am Ende dennoch überzeugt und auf seine Seite gezogen. Auch gibt es in „Dragonfly“ eine kleine Liebesgeschichte, die jedoch eher einer Randerzählung gleicht und nur Nebenhandlung bleibt, was ich auch gut fand. Das Augenmerk lag eindeutig auf der temporeichen Handlung, wodurch es auch verständlich ist, dass die Liebesbeziehung sich nur nebenbei entwickelt. Ich fand sie war ein schönes Extra, aber es hätte mich auch nicht gestört, wenn sie nicht vorhanden gewesen wäre, da die Geschichte auch für sich genommen sehr gut funktioniert hat.

Fazit
„Dragonfly“ bietet eine sehr temporeiche Handlung und faszinierende Fantasywelt, die mich ganz in ihren Bann ziehen konnte und die mich an die Seiten gefesselt hat. Zu Beginn muss man sich ein wenig in die Geschichte einfinden aufgrund der magischen Begriffe, die nur für diese Welt typisch sind. Dies empfand ich jedoch nicht als sehr schwer. Die Perspektivwechsel waren eine schöne Idee, sie haben meinen Lesefluss jedoch ein wenig erschwert und dafür gesorgt, dass ich mich immer neu orientieren musste.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband