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Veröffentlicht am 05.11.2017

Horrorszenario, das das Augenmerk auf die Grausamkeiten richtet

Die Unbarmherzigen
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Klappentext
„Sofia ist neu in der Schule und dankbar, dass sich die nette Riley ihrer annimmt. Riley und ihre Freundinnen Grace und Alexis haben alles, was man sich wünscht. Sie sind beliebt, gut aussehend ...

Klappentext
„Sofia ist neu in der Schule und dankbar, dass sich die nette Riley ihrer annimmt. Riley und ihre Freundinnen Grace und Alexis haben alles, was man sich wünscht. Sie sind beliebt, gut aussehend und kommen aus den besten Familien der Stadt. Und sie fühlen sich berufen – berufen dazu, ihre rebellische Mitschülerin Brooklyn wieder auf den rechten Weg zu bringen. Denn hinter der herablassenden Art des unangepassten Mädchens verbirgt sich etwas abgrundtief Böses, davon sind Riley und ihre Clique überzeugt. Riley will Brooklyns Seele retten und Sofia soll ihr dabei helfen. Was wie ein harmloser Streich beginnt, entwickelt sich zu einem Albtraum, aus dem es für Sofia schon bald kein Entrinnen mehr gibt …“

Gestaltung
Also über das Pink kann man eindeutig streiten, wobei man Pink ja normalerweise nicht mit einem Thriller oder Horrorbuch sondern eher mit einem "Mädchenbuch" verbinden würde. Dafür ist die Lederoptik mal was neues, das lässt den Roman wie ein Notizbuch erscheinen und man will das Buch sofort anfassen und gucken, ob es sich auch wie Leder anfühlt. Dass das Pentagramm und die Schrift auf dem Cover sowie dem Buchrücken golden sind finde ich allerdings sehr schön. Der blutige Fingerabdruck passt zur Geschichte, aber ich rätsel, ob die Perspektive passt.

Meine Meinung
Erzählt wird „Die Unbarmherzigen“ aus Sofias Sicht. So lernt der Leser auf den ersten 60 Seiten sie, Riley, Brooklyn und Rileys zwei Freundinnen Grace sowie Alexis kennen. Länger hat man dann aber auch keine Zeit sich in die Figuren einzufinden und einzufühlen, da es dann schon abrupt zu der „Mission“, Brooklyns Seele zu retten, übergeht. Dieser schlagartige Wechsel vom halbwegs friedlichen Schulleben hin zu einem brutalen Exorzismus kam für mich viel zu schnell. Es wurde kaum Zeit darauf verwendet, dass der Leser die Figuren richtig kennen lernen konnte, sodass sie alle eher flach und farblos blieben.

Viele Handlungen oder Aktionen der Figuren sind ziemlich unnachvollziehbar, da der Leser gar nicht die Chance hat, die Gründe der Charaktere für ihr Handeln nachempfinden zu können. Zum Beispiel wird überhaupt nicht klar, warum Riley so handelt, wie sie gehandelt hat. Ist sie verrückt geworden und durchgedreht? Oder gibt es andere, tiefergehende Gründe für ihr Verhalten? Es erscheint eher so, als wolle die Autorin auf Teufel komm raus den Leser gruseln und zum Erschrecken bewegen, ohne tiefergehende Gedanken zu erzeugen.

Der Großteil der Handlung, mehr als Zweidrittel, wird auf den Exorzismus, die Folter, Quälerei und andere Grausamkeiten verwendet. So ist dieser Roman eher dem Genre des Horrorromans zuzuordnen, als einem Thriller. Die Brutalität Rileys gegenüber Brooklyn und andere Erbarmungslosigkeiten gen Ende des Romans, sind dabei allerdings so detailgetreu geschildert, dass dieser Roman nichts für Zartbesaitete ist.

Aber auch Horrorfans werden hier auf ihren Geschmack kommen, da das Ende sehr mysteriös und gruselig ist. Wobei es für mich leider überhaupt nicht zum Rest der Geschichte passen wollte. „Die Unbarmherzigen“ erscheint zuerst wie ein realistischer Roman und auf den letzten 20 Seiten geschehen dann Dinge, für die es keine Erklärung gibt und die nicht zur vorherigen Erzählung passen wollen. Diese letzten Seiten und somit das Ende des Romans haben für mich alles zunichte gemacht, da es einfach unpassend und komisch bzw. unverständlich war. Das Ende war einfach viel zu offen und unklar, sodass der Leser nur verwirrt zurückbleibt und eigentlich nicht verstehen kann, was genau passiert ist. Auch eine überraschende Wendung auf den letzten zwei Seiten wirkte so eher mit aller Not in die Geschichte gepresst, als vorher geplant.

Zudem blieb vieles ungeklärt und im Dunkeln. Viele Fragen oder vorher aufgeworfene mysteriöse Ereignisse wurden gar nicht geklärt. So erfährt der Leser beispielsweise nicht, was es genau mit dem Tod des Lehrers auf sich hat oder was zwischen Riley und ihrem Freund passiert ist. Auch was aus Charlie, dem Jungen, den Sofia mag, wird, bleibt unklar. Zumal erschien diese „Liebe“ zwischen Sofia und ihm auch sehr in die Handlung „reingequetscht“. Ganz nach dem Motto „Jede gute Geschichte braucht eine Liebesgeschichte“, wobei man hier auch sehr gut darauf hätte verzichten können, da es einfach unwichtig war, keine Rolle gespielt hat und kaum thematisiert wurde.

Fazit
Das Augenmerk von „Die Unbarmherzigen“ liegt wirklich auf den Grausamkeiten und dem Exorzismus von Brooklyn, sodass dieser Roman wirklich nur etwas für starke Nerven ist, da Blut fließt und einige brutale Ereignisse geschehen. Die Figuren bleiben sehr flach, da der Leser sie so gut wie gar nicht kennen lernt, weil die Protagonitengestaltung eindeutig dem Gruselfaktor zum Opfer gefallen ist. Zudem blieb vieles ungeklärt und im Dunkeln. Und gerade das Ende konnte überhaupt nicht überzeugen und wirft eher mehr Fragen auf, als dass es die Handlung abschließt.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Toller Abschluss, der nur zu Beginn etwas geschwächelt hat

Blut und Feuer
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Klappentext
„Seit Ruby übersinnliche Fähigkeiten besitzt, geht sie durch die Hölle. Denn die Regierung hat es auf Menschen wie sie abgesehen und greift Ruby und ihre Gruppe immer wieder an. Aber sie geben ...

Klappentext
„Seit Ruby übersinnliche Fähigkeiten besitzt, geht sie durch die Hölle. Denn die Regierung hat es auf Menschen wie sie abgesehen und greift Ruby und ihre Gruppe immer wieder an. Aber sie geben nicht auf und haben sogar einen Gefangenen genommen. Der allerdings wird immer mehr zu einer großen Gefahr für sie alle. Es handelt sich um Clancy Gray, den Sohn des Präsidenten – und auch er verfügt über ähnliche Fähigkeiten wie Ruby. Allein sie kann seine manipulativen Kräfte im Zaum halten. Nur ein unachtsamer Moment und Clancy könnte die ganze Mission und ihrer aller Leben in Gefahr bringen ...“

Gestaltung
Wie bereits von den Covern der ersten beiden Bände dieser Trilogie bekannt, blickt uns auch dieses Mal die schattenhafte Silhouette eines Mädchens auf dem Cover entgegen. Sie scheint einen Tunnel zu durchlaufen, der lila schimmert. Ansonsten ist die Gestaltung schlicht schwarz und somit sehr düster gehalten, was jedoch den Titel und das Covermotiv noch mehr hervorhebt und betont.

Meine Meinung
Endlich ist der dritte Band der Trilogie rund um „Die Überlebenden“ auch auf Deutsch erhältlich! Was habe ich sehnsüchtig gewartet! Alexandra Brackens „Die Überlebenden“-Trilogie mochte ich schon seit dem ersten Band sehr gerne, weil mir die Idee besonders gut gefällt und die Figuren so sympathisch sind. Nach all den tragischen und dramatischen Ereignissen der ersten beiden Bände war ich daher sehr gespannt, was sich die Autorin für das Finale hat einfallen lassen.

Den Beginn von „Blut und Feuer“ fand ich zwar etwas lang und „plätschernd“, aber durch die Figuren war ich sofort wieder in der Geschichte drin. Am Anfang passiert noch nicht so viel und es gibt auch keine Wiederholungen der vorherigen Teile. Mich hat das persönlich nicht sonderlich gestört, da die Handlung bei mir gedanklich noch recht präsent war. Sollte es jedoch länger her sein, dass man die Vorgänger gelesen hat, ist es vielleicht lohnenswert, sich nocheinmal die Handlung zu vergegenwärtigen (entweder man liest den „Furchtlose Liebe“ nocheinmal oder aber greift auf Zusammenfassungen der Handlung aus dem Internet zurück).

Als nicht ganz so interessant habe ich das Pläneschmieden und die Strategiegespräche unter den Figuren empfunden. Da es in diesem Band vor allem darum geht, die Lösung aller Probleme zu finden (das Heilmittel), gab es strategische Überlegungen darüber, wie die Figuren weiter vorgehen sollten.

Ab ungefähr der Hälfte des Buches nimmt die Handlung dann deutlich an Fahrt auf und wird wesentlich spannender und rasanter. Wurde ich zuvor nur durch die Figuren durch die Geschichte getragen, so gab es ab hier kein Halten mehr. Die Geschehnisse sind rasant, temporeich und strotzen vor Action und Spannung. Auch das Ende war sehr fulminant und hat diese grandiose Trilogie würdig beendet.

Was ich auch sehr mochte, war dass ich in diesem Band den Figuren ihre Entwicklung so richtig anmerken konnte. Vor allem Ruby ist erwachsen geworden und an ihren Entscheidungen und Aufgaben gewachsen. Die anderen Jugendlichen hatten zwar neben Ruby nicht ganz so viel Platz und Raum, um sich völlig zu entfalten, dennoch war ich froh, ihnen ein letztes Mal zu begegnen und bin nun traurig, mich von ihnen verabschieden zu müssen. Alle Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen, da jeder für sich genommen etwas Besonderes war (nicht nur aufgrund ihrer Fähigkeiten).

Auch der Schreibstil der Autorin hat mir wieder gut gefallen. Sie beschreibt die Szenen und Bilder sehr eindringlich und detailliert. Ich konnte mir die unterschiedlichen Ereignisse stets gut vorstellen und habe „Blut und Feuer“ mit seinen gut 600 Seiten sehr schnell lesen können, was für den flüssigen Stil der Autorin spricht.

Fazit
„Blut und Feuer“ ist ein gelungenes Finale von Alexandra Brackens „Die Überlebenden“ Trilogie, welches mich wieder mitreißen und überraschen konnte, aber auch wehmütig zurücklässt. Nun heißt es Abschied nehmen, von liebgewonnenen, super sympathischen Figuren und der tollen Idee hinter der Geschichte. Dieses Finale schließt die Trilogie sehr schön und rund ab, auch wenn der Start ein wenig holprig war durch den ereignislosen Anfang.
Sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Ich brauche bitte schnell Band 3!

Furchtlose Liebe
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Klappentext
„Ruby ist eine der wenigen, die das Virus überlebt haben. Dafür ist ihr eine Gabe geblieben, die sie verflucht: Sie kann Gedanken lesen und manipulieren. Das macht sie für viele sehr wertvoll. ...

Klappentext
„Ruby ist eine der wenigen, die das Virus überlebt haben. Dafür ist ihr eine Gabe geblieben, die sie verflucht: Sie kann Gedanken lesen und manipulieren. Das macht sie für viele sehr wertvoll. Die berüchtigte Children’s League will sie im Kampf gegen die Regierung einsetzen. Als Ruby entdeckt, dass ihr Freund Liam erneut in großer Gefahr ist, begibt sie sich auf eine gefährliche Mission, die auch der Children’s League nicht gefallen wird. Denn niemals könnte sie ertragen, dass sie den einzigen Menschen, den sie liebt, verlieren könnte ...“

Gestaltung
Genauso düster wie das Cover des ersten Bandes der „Die Überlebenden“-Trilogie gestaltet sich auch das Cover von „Furchtlose Liebe“. Auch hier sieht man eine Schattengestalt vor einem Lichtkegel in einem Höhlenartigen Eingang. Als Manko empfinde ich es allerdings, dass dieses Mal auf die raue Oberflächenstruktur verzichtet wurde. Band eins war ein haptisches Erlebnis, weil man auf dem Buchumschlag eine raue Oberfläche spüren konnte. Diese fehlte hier vollends, leider!

Meine Meinung
Nachdem mich das Ende von „Die Überlebenden“ so eiskalt erwischt hatte, war ich froh, nun endlich den zweiten Band dieser Trilogie in den Händen zu halten und meine Neugierde stillen zu können. Die Handlung setzt dort an, wo Band eins aufgehört hat. Allerdings brauchte ich erst ein paar Seiten, um mich wieder an alles richtig zu erinnern und mich nochmals einzugewöhnen.

Aber nach dieser kurzen Eingewöhnungsphase war ich wieder voll drin in der Welt von Protagonistin Ruby. Wie schon beim ersten Band mochte ich die Figuren sehr und mit dem zweiten Band sind sie mir sogar noch mehr ans Herz gewachsen. Das Wiedersehen (bzw. Wiederlesen) mit Ruby, die nun viel erwachsener scheint und gelernt hat mit ihren Fähigkeiten umzugehen, hat mir sehr viel Freude bereitet. Und für meinen Geschmack ist es auch viel zu schnell vorbei gegangen, weil die Handlung so spannend war, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte.

Erzählt wird „Furchtlose Liebe“ wieder aus Rubys Sicht in der Ich-Perspektive in Vergangenheitsform. So wird unweigerlich eine gewisse Nähe des Lesers zu ihr aufgebaut, die mich immer wieder fasziniert. Diese dystopische Welt, die so viel Potenzial hat und noch so ausbaufähig ist, durch Rubys Augen zu erleben war, als wäre ich selber mit dabei!

Der Schreibstil der Autorin Alexandra Bracken lässt sich flüssig lesen, allerdings hatte ich dieses Mal ab und an den Eindruck, dass ich mich stark auf ihre Worte konzentrieren oder gar manche Sätze zwei Mal lesen musste, um ihre volle Bedeutung sowie Reichweite zu erfassen. Mit der Zeit wurde das zwar etwas besser (vermutlich weil ich mich dann daran gewöhnt habe), aber gerade zu Beginn war es doch etwas anstrengend.

Die Handlung war aber - wie ich nach der Lektüre von Band eins nicht anders erwartet habe – packend, fesselnd und absolut atemberaubend! Ruby musste sich wieder einigen Widrigkeiten stellen, an diesen Herausforderungen wachsen und so versuchen zu überleben. Dabei immer mit dem Ziel ihren Geliebten Liam zu schützen und in Sicherheit zu wissen.

Als Fan der X-Men Filme ist meine Begeisterung für die Thematik der Fähigkeiten der Jugendlichen noch immer ungebrochen. Die unterschiedlichen Begabungen finde ich sehr faszinierend und fesselnd. Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert, dass Alexandra Bracken diesen Aspekt so überzeugend in ihre Dystopie eingewoben hat.



Fazit
Den ersten Band „Die Überlbenden“ habe ich geliebt, auch den zweiten Band kann ich Dystopie und Actionfans nur wärmstens empfehlen! „Furchtlose Liebe“ konnte mich völlig in seinen Bann ziehen, sodass ich ungeduldig auf den Trilogieabschluss warte. Allerdings hatte ich in diesem Band zu Beginn ein paar kleinere Schwierigkeiten mit dem Schreibstil der Autorin, da ich das Gefühl hatte, manche Sätze mehrmals lesen zu müssen, um die volle Tragweite des Inhaltes fassen zu können.
Daher 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Das Buch steigert sich mit jeder Seite

Die Töchter der Elfe. Rachepakt
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Klappentext
„Nachdem Birke entdeckt, dass die Elfen sie hintergangen haben und Rose bemerkt, dass sie schwanger ist, kehren die Schwestern nach Tørveby zurück. Dort hat gerade Gustavs Prozess begonnen, ...

Klappentext
„Nachdem Birke entdeckt, dass die Elfen sie hintergangen haben und Rose bemerkt, dass sie schwanger ist, kehren die Schwestern nach Tørveby zurück. Dort hat gerade Gustavs Prozess begonnen, der durch Askes Elfenblick glaubt, Benjamins Mörder zu sein. Die Anwesenheit der Mädchen entfacht die Gerüchteküche in der Stadt von Neuem, doch Rose und Birke lassen sich davon nicht beirren. Sie wollen um jeden Preis ihre Schwester Erle aus der Gefangenschaft des Nöcks befreien und gehen einen gefährlichen Handel mit ihm ein. Begehen die Schwestern den gleichen Fehler wie ihr Vater vor 16 Jahren? Als sie versuchen, den Nöck zu überlisten, gerät die Situation außer Kontrolle ...“

Gestaltung
Das Cover ist einheitlich zu den Covern der ersten beiden Bände gestaltet worden und passt sich somit hervorragend in die Optik dieser Buchreihe ein. Mir gefällt vor allem der entschlossene, ernste Gesichtsausdruck des Mädchens gut. Das helle Grün mit den Ästen finde ich auch sehr schön, allerdings gefällt es mir nicht ganz so gut, dass das Mädchen ein weißes Oberteil trägt, da man so ihre Schulter vor dem hellen Hintergrund kaum sieht.

Meine Meinung
Nachdem am Ende des zweiten Bandes der „Die Töchter der Elfe“-Trilogie einige Geheimnisse gelüftet wurden und das Buch mit einem spannenden Cliffhanger endete, musste ich unbedingt wissen, wie die Geschichte um Birke und ihre Schwestern ausgeht. Mit „Rachepakt“ liegt nun der Abschluss der Trilogie vor, in welchem es überraschende Wendungen und spannende Szenen gab. Passend zum Titel „Rachepakt“ dieses Bandes setzen die Schwestern dieses Mal alles darauf, Rache zu nehmen, nachdem sie ihre Schwester Erle aus den Fängen des Nöcks befreit haben.

Mit dem Nöck nimmt die dänische Autorin Nicole Boyle Rødtnes Bezug auf eine alte Sage, die ich persönlich nicht kannte. Daher hätte ich es schön gefunden, wenn sie am Rande einmal kurz aufgegriffen und erklärt worden wäre, aber dem Verständnis und der Spannung der Geschichte tat dies kein Abbruch. „Rachepakt“ ist durchzogen mit packenden Wendungen, die mich manchmal eiskalt erwischt haben und gerade zum Ende hin spitzt sich die Geschichte nochmals zu. So steigert sich die Handlung immer weiter und weist gerade im letzten Drittel einige Spannungshöhepunkte auf. Ich habe mich sogar dabei erwischt, wie ich mich fragte, ob die Geschichte überhaupt noch gut ausgehen könnte für die Schwestern.

Das Ende fand ich einerseits passend und zufriedenstellend, andererseits ließ es mich doch etwas zwiegespalten zurück. Ich kann es nicht genau in Worte fassen, aber die letzten Szenen haben mir einfach nicht so gut gefallen. Sie waren etwas unpersönlich und passten für mich nicht so ganz ins Bild der Geschichte. Mir gefiel, wie die Handlung mich insgesamt mit unerwarteten und durchaus auch ungewöhnlichen Plot-Twists überrascht hat, aber beim Ende fehlten mir einfach ein paar Details, die mich das Buch noch zufriedener hätten zuklappen lassen.

Auch in diesem Band ist Birke wieder die erzählende Stimme. In der Ich-Perspektive erlebt der Leser die Handlung aus ihren Augen. Hatte ich beim zweiten Band noch die Entwicklung der Figuren bewundert, muss ich doch hier anmerken, dass mir Birkes Charakter dieses Mal nicht ganz so gut gefallen hat. So habe ich sie als emotional abgestumpft wahrgenommen und empfunden, da sie beispielsweise ihrem Vater gegenüber sehr distanziert und eiskalt ist. Angesichts der Entwicklungen bezüglich des Vaters ist dies auch verständlich, aber gerade da Birke zu ihm stets ein inniges Verhältnis hatte, fand ich es doch manchmal etwas seltsam, wie kalt sie nun auf ihn reagiert hat und wie einfach es ihr fiel, ihre vorherige Zuneigung abzustellen.

Schön fand ich, in „Rachepakt“ wieder mehr über die Elfen zu erfahren und ganz besonders die Atmosphäre des Buches war toll, denn im Vergleich zu den ersten beiden Bänden ist der Abschlussband viel düsterer und um einiges brutaler. Das Buch hat stets für Spannung gesorgt und vor allem im letzten Drittel kann man es kaum aus der Hand legen!

Fazit
In „Die Töchter der Elfe – Rachepakt“ setzt die Nicole Boyle Rødtnes ihre Elfen-Trilogie gekonnt fort, schafft es eigentlich sogar noch sich von der Spannung und der Atmosphäre her zu steigern und führt die Reihe zu einem passenden Ende. Trotz kleiner Kritikpunkte, wie Birkes emotionale Kälte oder das Ende, das mich etwas zwiegespalten hat, konnte mich „Rachepakt“ vor allem mit seinen ungewöhnlichen Wendungen und seinem hohen Spannungspotenzial im letzten Drittel fesseln.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Töchter der Elfe – Schicksalstanz
2. Die Töchter der Elfe – Unheilsblick
3. Die Töchter der Elfe – Rachepakt

Veröffentlicht am 05.11.2017

Schon spannend, aber leider auch mit Längen

Die Töchter der Elfe. Unheilsblick
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Klappentext
„Nichts ist mehr wie es war: Seit Birke und Rose wissen, dass ihr Vater die totgeglaubte Schwester Erle dem Wassermann geopfert hat, brechen sie für immer mit ihm.
Überall in der Stadt hängen ...

Klappentext
„Nichts ist mehr wie es war: Seit Birke und Rose wissen, dass ihr Vater die totgeglaubte Schwester Erle dem Wassermann geopfert hat, brechen sie für immer mit ihm.
Überall in der Stadt hängen Suchplakate von Roses Freund Benjamin und es wird für die Schwestern immer schwieriger, seinen Tod zu vertuschen.
Als der Elf Aske auftaucht und sie beschützen will, fühlt sich Birke von ihm wie magisch angezogen. Doch was sind die wahren Gründe für sein plötzliches Erscheinen? Wurde er geschickt, um sie für immer ins Reich der Elfen mitzunehmen?
Die Ereignisse überschlagen sich, als Benjamins Leiche von der Polizei gefunden wird. Birke bleibt keine andere Wahl, als Aske trotz aller Warnungen blind zu vertrauen.“

Gestaltung
Das Cover passt sehr gut zu dem des ersten Bandes, da die Farben und der Aufbau ungefähr gleich gehalten wurden und es eigentlich nur kleine Änderungen gab. Schön finde ich, dass die Ranken und Äste einige Blätter verloren haben und nun mit Dornen versehen sind. Nicht so schön finde ich das Mädchen und ihr Blick. Sie wirkt gelangweilt und ihr Gesicht sieht stark bearbeitet aus. Man sieht keinerlei Emotionen in den Augen.

Meine Meinung
Nachdem mir der erste Band der „Die Töchter der Elfen“-Reihe aus der Feder der dänischen Autorin Nicole Boyle Rødtnes so gut gefallen hatte, musste ich natürlich auch den zweiten Band lesen. Am ersten Band „Schicksalstanz“ hatten mir vor allem die detailreichen Elfenelemente gefallen, welche ich auch in diesem Band, der den Titel „Unheilsblick“ trägt und somit sehr verheißungsvoll klingt, wiederfinden konnte.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, da die Grundzüge und wichtigsten Aspekte aus dem Vorgänger bei mir in den Gedanken noch recht präsent waren. Von daher fand ich es auch gut, dass nicht viel Zeit und Raum auf lange Wiederholungen verschwendet wurde. Vielmehr ist man direkt wieder in der Geschichte drin und fiebert mit den Schwestern mit.

Während zwischen Protagonistin Birke und ihrem Freund Malte im ersten Band eine romantische Liebesbeziehung entstanden ist, wird diese in „Unheilsblick“ nun auf eine harte Probe gestellt. Zum einen beginnt Malte sich zu fragen, ob Birke und ihre Schwester Rose etwas mit dem Verschwinden von Benjamin, Roses Freund, zu tun haben. Zum anderen erschwert das Auftauchen einer neuen Figur die Beziehung der beiden. Aske ist ein Elf und er kommt, um Birke und Rose zu helfen.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich eine kleine Dreiecksgeschichte aufbaut: Malte – Birke – Aske. Birke ist mit Malte zusammen und liebt ihn, aber auch zu Aske fühlt sie sich hingezogen. Ich muss sagen, dass mir diese neue Entwicklung nicht so gut gefallen hat, da ich hier keine Dreiecksgeschichte für nötig empfunden hätte. Die Handlung hat dadurch vielmehr Längen erhalten, die die Geschichte eher unnötig gestreckt haben. So entstanden auch ein paar langweilige Momente, die vor allem durch das Hin und Her zwischen den Figuren verursacht wurden. (Gut war dafür aber, dass so nicht mehr ganz so viel Raum für das Tanzen war und dies hier nicht so viel Raum einnahm).

Spannend war für mich vor allem wieder das letzte Drittel. Hier werden neue Geheimnisse gelüftet, manche habe ich zwar schon erahnen können, aber es gab auch ein paar Überraschungen für mich. Das Ende lief auch wieder auf einen kleinen Cliffhanger hinaus, der mich gespannt und neugierig auf Band 3 macht. Insgesamt habe ich es in „Unheilsblick“ auch so empfunden, dass Birke und Rose eine Veränderung durchgemacht haben. Während Rose in „Schicksalstanz“ noch so fröhlich war, war sie hier nun eher düster und noch geheimniskrämerischer. Birke hat sich nur ganz leicht verändert, da sie nämlich mit ihrer emotionalen Zerrissenheit beschäftigt ist.

Fazit
Auch der zweite Band der „Die Töchter der Elfen“-Reihe hat mir insgesamt gut gefallen, da gerade das Ende wieder unglaubliche Geheimnisse enthüllt und in einem spannenden Cliffhanger endet. Leider hat mich der Fokus auf der Dreiecksgeschichte jedoch enttäuscht und für mich die Handlung ziemlich in die Länge gezogen. Die mir bereits bekannten Figuren haben sich entwickelt und es sind auch neue, interessante Charaktere hinzugekommen.
Sehr gute 3 von 5 Sternen!