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Veröffentlicht am 05.11.2017

Für Elfen- und Liebesgeschichten-Fans dringend zu empfehlen!

Die Töchter der Elfe. Schicksalstanz
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Klappentext
„Mit ihren magischen Tänzen ziehen die Schwestern Rose, Azalea und Birke alle in den Bann. Die Mädchen wirken wie normale Teenager, aber in Wahrheit sind sie Elfen wie ihre verstorbene Mutter ...

Klappentext
„Mit ihren magischen Tänzen ziehen die Schwestern Rose, Azalea und Birke alle in den Bann. Die Mädchen wirken wie normale Teenager, aber in Wahrheit sind sie Elfen wie ihre verstorbene Mutter und brauchen die Energie der Menschen, um überleben zu können. Ein Geheimnis, das ihr Vater um jeden Preis zu schützen versucht.
Als der attraktive Malte neu in die Schule kommt, gerät das abgeschottete Leben der Mädchen durcheinander. Birke verliebt sich haltlos in ihn, aber eine Beziehung zwischen ihnen beiden darf nicht sein. Während Malte beginnt, verbotene Fragen zu stellen, weil Birke ihn abweist, wird eine tote Elfe im Wald gefunden – und das Unheil nimmt seinen Lauf ...“

Gestaltung
Ich finde das Cover sehr elegant - trotz dem von Jugendbüchern gewohnten Mädchengesicht! Die Blätter in Kombination mit dem blauen Muster, das aussieht wie Wasser oder Wellen, gefallen mir sehr gut. Sehr schön finde ich auch das Haar des Mädchens, da es so aussieht, als sei es feucht oder als sei sie den ganzen Tag im Wind gewesen. Das passt super zum Gesamtbild des Covers! Auch gefällt mir der Gesichtsausdruck des Mädchens sehr gut, da er etwas Faszinierendes an sich hat. Das Mädchen schaut ernst und dennoch verbindet sie auch etwas Weiches in ihrem Blick.

Meine Meinung
Schon länger bin ich im Buchladen um „Die Töchter der Elfe – Schicksalstanz“ herumgeschlichen und nun, nachdem ich das Buch beendet habe, ärgere ich mich, dass ich nicht eher zugegriffen habe. Dieses Buch ist genau das richtige für den Spätsommer/Herbst, da sich hier eine schwermütige Liebesgeschichte wiederfindet, die gepaart ist mit detaillierten, interessanten Elfenwesen.

In „Schicksalstanz“ geht es um die drei Elfenschwestern Rose, Azalea und Birke, die einmal im Monat tanzen, um sich so von der (Lebens-)Energie der Menschen zu ernähren und Kräfte zu sammeln. Nehmen sie zu viel Energie eines Menschen in sich auf, besteht die Gefahr, dass dieser in ein Koma fällt. All diese Geheimnisse und Mysterien rund um die drei Schwestern drohen ans Licht zu kommen, als Malte neu an ihre Schule kommt und Birke sich in ihn verliebt. Sie möchte ihn in alles einweihen und ihm ihr Herz ausschütten. Doch bevor es so weit kommen kann, wird eine tote Elfe gefunden. Schweben die drei Schwestern in Gefahr?

Die dänische Autorin Nicole Boyle Rødtnes schafft es hervorragend ein realistisches Bild der jungen Elfenteenager zu schaffen, sodass ich manchmal wirklich den Eindruck hatte, es könnten Elfen direkt unter uns leben. Dieser Aspekt wurde wirklich sehr ausführlich und genau ausgearbeitet, was vor allem an den detailreichen Beschreibungen und den kleinen Randinformationen deutlich wurde.

In diesem Zusammenhang hat mir vor allem die Idee der Verwebung von Fantasyelementen (in Form von Elfen) mit Krimi/Thriller/Mystik-Aspekten gefallen. Diese Bereiche lese ich sehr gerne und mir gefiel die Idee einer Kombination von beidem unglaublich gut. Doch leider muss ich sagen, dass die tote Elfe zwar Fragen und Vermutungen meinerseits aufgeworfen hat, dies jedoch nicht weiter geklärt oder gar thematisiert wurde. Die drei Schwestern denken oder sprechen zwar am Rande über den Vorfall, aber sie begeben sich nicht auf Spurensuche. Generell schienen sie sich auch nur recht wenig bedroht oder in Gefahr zu fühlen durch das Ereignis. Ich hätte mir hier eher gewünscht, dass Rose, Birke und Azalea sich hier mehr mit dem Vorfall beschäftigen, statt mit ihren Liebesproblemen.

Diese Liebesprobleme waren es auch, die vorrangiges Thema in „Schicksalstanz“ sind. Vor allem Birkes Beziehung zu Malte und die mit ihrem Elfendasein verbundenen Schwierigkeiten stellen das vorrangige Thema im Buch dar. Ich mochte die beiden zwar sehr gerne, hätte mir aber gewünscht, dass die Handlungselemente ausgewogener verteilt worden wären, da die Waagschale mit der Liebesbeziehung doch schwerer wog als die der Enthüllungen, Antworten und unheimlichen Vorfälle, für die die Elfenschwestern sich hätten interessieren sollen.

Mit 280 Seiten ist „Schicksalstanz“ schnell zu lesen, wobei der Schreibstil der Autorin auf mich manchmal etwas unpersönlich wirkte. Ein wenig distanziert wirkten auch die Figurenbeschreibungen. Die Charaktere waren zwar alle unterschiedlich und wiesen verschiedene Charakterzüge auf, jedoch wurde nicht viel Platz darauf verwendet, dass ich als Leser genügend Zeit hatte jeden Einzelnen ausführlich kennen zu lernen.

Fazit
Ein neuer Reihenauftakt, der vor allem durch seine spannenden, wirklich toll recherchierten und detailreichen Elfenelemente begeistert. „Die Töchter der Elfe – Schicksalstanz“ ist die perfekte Lektüre für spätsommerliche bis herbstliche Tage voller bunter Blätter und beginnender Kühle, da die Liebesgeschichte der Protagonistin trotz ihrer dramatischen Aspekte für Wärme in den Herzen der Leser sorgt. Schön wäre es jedoch gewesen, wenn die Handlungsstränge ein wenig ausgewogener verteilt gewesen wären, sodass auch dem Vorfall der toten Elfe und somit den angedeuteten Thrillerelementen mehr Gewicht zukommt.
4 von 5 Sternen!


Veröffentlicht am 05.11.2017

Leidenschaftliche, fantasievolle Buchwelt

Die Seiten der Welt
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Klappentext
„Jedes Buch hat geheime Seiten – Ein magischer Roman voller phantastischer Abenteuer
‚Während sie die Stufen zur Bibliothek hinablief, konnte Furia die Geschichten schon riechen: den besten ...

Klappentext
„Jedes Buch hat geheime Seiten – Ein magischer Roman voller phantastischer Abenteuer
‚Während sie die Stufen zur Bibliothek hinablief, konnte Furia die Geschichten schon riechen: den besten Geruch der Welt.‘

Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie und die Macht der Worte entfesseln.
Doch dann wird ihr Bruder entführt, und Furia muss um sein Leben kämpfen. Ihr Weg führt sie nach Libropolis, die Stadt der verschwundenen Buchläden, und an die Grenzen der Nachtrefugien. Sie trifft auf Cat, die Diebin im Exil, und Finnian, den Rebellen. Gemeinsam ziehen sie in den Krieg – gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher.“

Gestaltung
Das Cover von „Die Seiten der Welt“ sticht sofort ins Auge. Ein schlichter, schwarzer Hintergrund verziert mit wunderschönen Goldapplikationen, so glänzt Kai Meyers neuer Roman und sticht in den Buchhandlungen sofort ins Auge. Die filigranen Zeichnungen rund um den Titel, der großes erahnen lässt, wirken sehr edel und geben dem Buch das gewisse Etwas. So sollte ein Roman aussehen!

Meine Meinung
Eingeteilt in drei Teile und ein Nachspiel, wird „Die Seiten der Welt“ in der 3. Person in Vergangenheitsform, wobei der Leser hier vorrangig die Erlebnisse der Protagonistin Furia miterlebt. So ist man immer besonders nah an dieser Figur dran und schließt sie sehr schnell in sein Herz. Furia lebt in einer Welt voller Bücher und somit fesselt Kai Meyers neuer Roman Buchliebhaber nicht nur durch seine fantasievolle Erzählweise, sondern vor allem auch dadurch, dass er ein Buch über Bücher geschrieben hat.

Furia nimmt den Leser mit auf ein Abenteuer der besonderen Art, sie sucht ihr Seelenbuch, durch das die Magie der Worte entfesselt werden kann. Allerdings wird ihr Bruder entführt, sodass sie sich auf die Suche nach ihm begibt und den Leser in die Welt von Libropolis führt. Dort werden sie, ihre Verbündeten und der Leser in einen Krieg rund um die Buchwelt verwickelt, denn die Herrscher der Bibliomantik drohen mit der Entschreibung aller Bücher. So entwickelt sich ein spannender Kampf, der nicht gerade selten ausweglos erscheint…

Ich habe sehnlichst auf Kai Meyers neuen Roman „Die Seiten der Welt“ gewartet, vor allem nachdem mir „Phantasmen“ so gut gefallen hatte. Ähnlich wie bei „Phantasmen“ gibt es auch hier spannende Verfolgungsjagden, die den neuen Roman zu einem spannenden Leseerlebnis machen.

Jedoch störte mich bei den „Seiten der Welt“ des Öfteren lange Passagen, in denen dem Leser sehr viele Informationen gegeben wurden. Natürlich gehört dies dazu, vor allem dann, wenn es um eine so komplexe Welt wie die von Libropolis geht. Allerdings fühlte man sich manchmal ein wenig erschlagen von all diesen Informationen und Details, sodass mir ab und an der Kopf rauchte und ich das Gefühl hatte, mir gar nicht alles merken zu können.

Ungeachtet dieses Kritikpunktes überzeugt Kai Meyers Schreibstil von der ersten bis zur letzten Seite. Er versteht sich einfach darauf, den Leser in den Bann seiner Geschichten zu ziehen und ihn zu verzaubern. Auch die Idee dieser ganzen Welt fand ich sehr faszinierend und spannend. Man spürt die Leidenschaft, die der Autor in seine Geschichten legt, einfach mit jedem Wort.

Fazit
Der neue Kai Meyer brilliert durch eine fantasievolle Buchwelt, die der Leser durch die Seiten spüren und geradezu riechen kann. Ein Buch über Bücher, das die Herzen von Buchliebhabern höher schlagen lässt und bei dem die Gestaltung das Tüpfelchen auf dem i ist. Leidenschaft, Spannung und packende Wendungen sorgen dafür, dass der Leser eine Seite nach der anderen umblättert und „Die Seiten der Welt“ nicht aus der Hand legen kann. Mich haben nur die leichte Überladung mit Informationen an manchen Passagen etwas gestört.
4 von 5 Sternen

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Wer Romantasy-Romane mag, dem wird dieser hier gefallen

Die Seele des Ozeans
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Klappentext
„‘Geschichten aus den Tiefen der nordischen See erzählen von einer todkranken Schriftstellerin, die sich an die einsame Küste Nordirlands zurückzieht. Von einem geheimnisvollen Fremden mit ...

Klappentext
„‘Geschichten aus den Tiefen der nordischen See erzählen von einer todkranken Schriftstellerin, die sich an die einsame Küste Nordirlands zurückzieht. Von einem geheimnisvollen Fremden mit dem Blut des Meeres in den Adern, der dazu bestimmt ist, für die Liebe das größte aller Opfer zu bringen. Sie erzählen die Geschichte eines weißen Narwals, und die einer Liebe, so tief wie der Ozean.‘

Dieser Klappentext steht auf dem Buch, das Kjell von seiner sterbenden Mutter geschenkt bekommt. Es ist ihr Vermächtnis. Ihr letztes Geschenk an ihn. Kjell flüchtet sich in die Welt des Buches, und beginnt bald zu spüren, wie Fiktion und Wirklichkeit verschmelzen. Die fantastischen Fäden des Romans verweben sich mit seinem Leben, Kapitel für Kapitel erkennt er, wer er wirklich ist – und wie sehr das unglaubliche Mysterium, das sich ihm langsam zwischen den Zeilen offenbart, sein Leben verändern wird. Das Meer verbirgt viele Geheimnisse, aber das Größte lebt in ihm selbst.“

Gestaltung
Ziemlich düster erscheint das Cover von „Die Seele des Ozeans“ auf den ersten Blick. Mir persönlich gefällt jedoch sehr gut, dass dadurch der gelbe Titel und das Frauengesicht besonders hervorgehoben werden und zur Geltung kommen. Für meinen Geschmack hätte das Motiv der Frau sogar noch ein wenig größer sein können, damit der dunkle Hintergrund nicht überwiegt und sie noch mehr ins Auge sticht. Toll ist jedoch, dass die Frau so wirkt, als würde sie im Wasser liegen oder versinken, denn das passt gut zur Geschichte.

Meine Meinung
Ein Buch, in dem es um ein (anscheinend) magisches Buch geht? Ganz klar: Bücherfans müssen sowas lesen. Neugierig gemacht hat mich vor allem der Klappentext, da man in diesem zunächst den Klappentext eines anderen Buches liest. In „Die Seele des Ozeans“ geht es um den jungen Kjell, der von seiner Mutter ein Buch geerbt hat. Dieses Buch lässt für ihn die Grenzen zwischen Realität und Fantasie immer weiter ineinander verwischen, sodass Fantasyfans hier voll auf ihre Kosten kommen. Und wer von uns hätte sich nicht einmal gewünscht, dass ein geliebtes Buch Realität wird?

Für mich stellte „Die Seele des Ozeans“ mein erstes Buch der Fantasy-Autorin Britta Strauß dar. Mit ihrem Schreibstil bin ich sehr gut zurechtgekommen. Flüssig mit einfachen Sätzen und nicht zu viel ausufernden Beschreibungen, Erklärungen oder Ausführungen schildert die Autorin die Geschehnisse rund um Protagonist Kjell. Für mich war das Buch angenehm zu lesen und ich habe mich auch sehr gut in die Geschichte eingefunden.

Gefallen hat mir nicht nur der Schreibstil, sondern auch die Handlung. Manchmal war sie zwar etwas vorhersehbar, aber es gab auch spannende Momente, die für mich nicht so leicht zu erahnen waren. Ebenso kamen ein paar erotische Szenen vor, die mich zwar nicht so stark gestört haben und auch keinen großen Platz im Roman einnahmen, jedoch benötige ich sie auch nicht zwingend, um mich gut zu unterhalten (normalerweise bin ich kein Fan von Erotik in Romanen).

Durch das geerbte Buch hält sich Kjell in einer Art Parallelwelt auf. Dies nimmt den meisten Teil der Handlung ein. Für mich wäre es schön gewesen, mehr aus seinem Leben in der Realität zu erfahren. Ich hatte mir manchmal gewünscht, dass ich Kjell gerne etwas genauer kennen gelernt hätte, bevor er in die Welt seines Buches abtaucht.

Da ich nun schon erwähnt habe, dass es auch erotische Szenen gibt, ist vermutlich auch nicht schwer zu erahnen, dass es eine Liebesgeschichte in diesem Buch gibt. Kjell und Fae haben mir zusammen sehr gut gefallen, da sie in meinen Augen ein schönes Paar dargestellt haben. Die Nebenfiguren gefielen mir auch sehr gut, da sie alle sehr individuell waren (es gibt einen Hawaiianer namens Ukulele, den lustigen Henry und auch einen Bösewicht).

Fazit
Wer Gerne Romantik und Fantasy liest, der sollte sich unbedingt „Die Seele des Ozeans“ ansehen, da es Bücherherzen höherschlagen lässt. Eine große Liebe, geheimnisvolle Momente, eine bedrohliche Gefahr und vieles mehr erwarten den Leser in dem Werk von Britta Strauß. Ich hätte gerne ein paar tiefere Einblicke in das Leben des Protagonisten geworfen, aber das ist auch mein einziger großer Kritikpunkt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Dieses Buch entfaltet langsam sein Aroma und sorgt dann für eine Geschmacksexplosion!

Die Quersumme von Liebe
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Klappentext
„Luzies geordnete Welt gerät ins Wanken, als sie einen Brief ihrer verstorbenen Großmutter erhält. Das Geheimnis, mit dem er sie konfrontiert, nimmt ihr Leben Stück für Stück auseinander. Doch ...

Klappentext
„Luzies geordnete Welt gerät ins Wanken, als sie einen Brief ihrer verstorbenen Großmutter erhält. Das Geheimnis, mit dem er sie konfrontiert, nimmt ihr Leben Stück für Stück auseinander. Doch plötzlich ist da Puma, bei dem sie sich frei fühlt und geborgen. Damit sie mit ihm zusammen sein kann, muss Luzie ihre Erinnerungen zu einem neuen Bild zusammensetzen, in dem Lügen keinen Platz haben.“

Gestaltung
Die Pastellfarben und die cremeweißen Umrandungen wirken zusammen wunderschön. Mir gefällt besonders das Muster des Hintergrundes in den verschieden mintgrünen Farbtönen. Besonders interessant finde ich allerdings das Cover. Man sieht in der linken unteren Ecke ein Mädchen und in der Covermitte einen hängenden Bilderrahmen, welcher Titel und Autorennamen einrahmt. Darübergelegt ist ein Riss, der so aussieht, als würde man eine Geschenkverpackung öffnen. Dahinter verbirgt sich das Bild eines Waldes. Dass sich dieser Riss um das Buch herumzieht gefällt mir sehr gut, da es so den Eindruck verstärkt, dass jemand etwas aufreißen würde.

Meine Meinung
Katrin Zipse – seit dem letzten Jahr ist dieser Name sicher vielen bekannt. Als Gewinnerin des Thaddäus-Troll-Preises hat sie schon mit ihrem Debütroman „Glücksdrachenzeit“ ihr wahnsinniges Talent präsentiert. Ich selber habe diesen Roman noch nicht gelesen, werde es aber definitiv schnellst möglich nachholen, denn mit ihrem neuen Werk „Die Quersumme der Liebe“ konnte mich Frau Zipse von den Socken hauen! Ich bin absolut begeistert von diesem Werk!

Generell handelt es sich bei „Die Quersumme der Liebe“ um ein Familiendrama. Aber die Autorin hat um diese schlichte Handlungslinie so viel herum gewoben, dass dieses Werk auch noch Aspekte von so vielen verschiedenen Genres aufgreift. Vermutet man zunächst, dass es sich um eine reine Liebesgeschichte handelt, so wird man schnell eines Besseren belehrt. Der Liebesaspekt ist nur ein kleiner Teil dieser Geschichte! Protagonistin Luzie begibt sich auf die Suche nach ihrem Vater und ihrer wahren Vergangenheit. Dabei sieht sie sich einem verstrickten Gewirr aus Lügen, dunklen Geheimnissen und Heimlichtuereien entgegen. Später im Roman nimmt die Handlung sogar noch Krimi/Thriller-Züge in sich auf. Ein Werk, das so viele verschiedene Genres anschneidet und in sich vereint, habe ich lange nicht (wenn nicht sogar noch nie) in der Hand gehalten.

Der Stein wird ins Rollen gebracht, als Luzie einen Brief findet, der zur Beerdigung ihrer eigentlich toten Großmutter einlädt. Zumindest dachte Luzie, dass ihre Oma schon lange tot ist. Ein kleines Stück Papier löst eine gewaltige Lawine in dem Leben der Protagonistin aus. Sie beginnt nachzuforschen und findet immer mehr über ihre Familiengeschichte und über die Umstände des Todes ihres Vaters heraus. Treuer Begleiter ist dabei ihr kleiner Stiefbruder Aaron, um den sich Luzie kümmert, da ihre alleinerziehende Mutter zu sehr mit sich selber oder ihrem Job beschäftigt ist. Zudem trifft Luzie durch ihre Nachforschungen auf Puma, ein junger Kletterer, dessen trauriges Schicksal eng mit ihrem eigenen verwoben zu sein scheint…

Es gibt so viel zu entdecken in „Die Quersumme von Liebe“. Dies liegt nicht zuletzt auch an der besonderen Erzähltechnik! Es wird abwechselnd aus den Perspektiven von Luzie und Puma erzählt. Luzies Abschnitte sind dabei in der Ich-Perspektive gehalten und stellen eine Art Tagebucheintrag dar. Pumas Sicht wird hingegen aus der Du-Perspektive geschildert, da er Luzie direkt anspricht. Luzie schreibt ihre Geschichte nieder, wie sie zu dem Ort kam, an dem sie am Romanende ihre Geschichte aufschreibt. Sie schildert ihren Weg seit dem Ankommen des Briefes bis hin zu der Entdeckung der vielen Geheimnisse, die sie umgeben. Puma hingegen erzählt seine Geschichte mündlich, während er Luzies Notizen liest. Beide Figuren erzählen somit ihre Erlebnisse rückblickend, wobei es zu Beginn des Romans überhaupt nicht klar ist, wie und ob die beiden Perspektiven zueinander finden. Auch der Schreibstil war dem jeweiligen Erzähler angepasst. Zudem schafft es Katrin Zipse mit ihrem unverkennbaren Still dem Leser die „Macht der Worte“ förmlich spüren zu lassen. Metaphern, besondere Vergleiche, poetisch anklingende Sätze werden hier gepaart mit einer Kombination aus langen sowie kurzen Sätzen in leicht verständlicher, jugendnaher Sprache. Ich bin begeistert!

Bereits am Anfang des Romans wird angedeutet, wie Luzie und Puma sich kennen und lieben gelernt haben, aber auch ein großer Streit wird angedeutet, doch die genauen Umstände erfährt der Leser erst mitten in der Geschichte. Durch die Andeutung des Streites, fragt man sich die ganze Zeit, was zwischen den beiden vorgefallen ist, was ein Grund dafür ist, weshalb man nur so durch die Handlung fliegt. Die Autorin versteht sich aber auch vortrefflich darauf, einen Abschnitt an der spannendsten Stelle aufhören zu lassen und dann mit einem anderen weiter zu machen (mehr als einmal stand eine überraschende Erkenntnis an einem Kapitelende, welche dann erst später wieder aufgegriffen wurde). Aber nicht nur dieser Aspekt hat für eine immense Spannung beim Lesen gesorgt! Mich hat vor allem das absolut überraschende letzte Drittel geflasht! Dort kommt es zu Enthüllungen, mit denen ich nicht gerechnet habe! Natürlich waren manche Dinge von vorneherein abseh- sowie vorhersehbar, aber dennoch hat es die Autorin geschafft, noch eine Prise „Überraschung“ drauf zu legen.

Vor jedem Kapitel steht der Name, der im jeweiligen Abschnitt erzählenden Figur, sodass für den Leser klar ersichtlich ist, wer wann an der Reihe ist. Das Besondere an Luzies Abschnitten war zudem, dass es immer wieder kleine „Lektionen für Mikroben“ gibt. Dies ist eine einzige Seite, mit einer von Luzie verfassten Lebensweisheit für die Mikroben, die ihrer Meinung nach die einzigen sein werden, die ihre aufgeschriebenen Erlebnisse jemals lesen werden. Zudem werden kleine Beschreibungen der Bilder ihres Vaters, welcher ein Maler war, eingestreut. Die „Mikrobenlektionen“ mochte ich sehr, da sie lebensnah waren. Sie hoben sich zudem optisch vom restlichen Text ab. Die Bildbeschreibungen hingegen waren für meinen Geschmack zu wenig in die Handlung eingebunden. Bei genauerem Hinsehen kann man zwar einen Zusammenhang zur Geschichte erkennen, aber ich hätte mir gewünscht, dass ein wenig mehr auf die Beschreibungen eingegangen worden wäre.

Als ich angefangen habe „Die Quersumme der Liebe“ zu lesen, stand ich die ersten 60-70 Seiten vor lauter Fragen, ich habe die Zusammenhänge nicht verstanden und war eher verwirrt, aber dies ändert sich alles mit einem Schlag. Die Handlung verflechtet sich immer mehr miteinander und an ein mit dem Lesen aufzuhören war nicht mehr zu denken! Die beiden Erzählstränge finden zueinander und ab dem Moment ergibt alles (auch die bereits gelesenen Seiten) einen Sinn. Und das passiert genau im richtigen Moment! Gerade als ich dachte, dass die Geschichte so langsam einen Zusammenhang bzw. Klarheit annehmen könnte, beginnen die Handlungsstränge sich wie Stricke miteinander zu verflechten. Dabei weben sie den Leser mit ein, sodass er durch die sich immer weiter fortbildende Vernetzung nicht mehr aufhören kann die Geschichte zu entdecken. Ja, entdecken, denn das macht „Die Quersumme von Liebe“ aus: der Leser entdeckt die Zusammenhänge. Die Geheimnisse. Die Lügen. Die Liebe. Und zu guter Letzt auch sich selbst.

Fazit
Den Leser erwartet mit „Die Quersumme von Liebe“ eine Geschichte über das Schicksal und die Verbindung zweier junger Menschen, über Liebe, Lügen, Hoffnung, Geheimnisse, Familie und so vieles mehr. Wie bei einem guten Wein oder einer heranreifenden Frucht, hat „Die Quersumme von Liebe“ mit jeder Seite immer mehr Aroma angenommen, sodass es am Ende in einer Geschmacksexplosion mündete! Ein unvergleichlicher Schreibstil, poetisch anhauchende Lebensweisheiten, Spannung von der ersten bis zur letzten Seite und eine unglaublich packende Erzählstruktur fesseln den Leser an dieses Buch. Ich kann meiner Begeisterung kaum mehr Worte verleihen, außer indem ich sage: LEST DIESES BUCH ! Ihr werdet es nicht bereuen.
5 von 5 Sternen!

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Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Gute Ideen, aber holprige Umsetzung!

Die Prophezeiung der Hawkweed
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Klappentext
„Zwei Mädchen. Zwei Welten. Eine Prophezeiung
Ember und Poppy kommen in derselben finsteren Gewitternacht in weit voneinander entfernten Teilen des Landes zur Welt. Durch einen mächtigen Fluch ...

Klappentext
„Zwei Mädchen. Zwei Welten. Eine Prophezeiung
Ember und Poppy kommen in derselben finsteren Gewitternacht in weit voneinander entfernten Teilen des Landes zur Welt. Durch einen mächtigen Fluch werden sie noch in der Sekunde ihrer Geburt vertauscht. So wächst das Mädchen Ember in einem Clan von Hexen auf. Und Poppy, die Hexe, in einer Kleinstadt in England. […] Immer und überall spüren die beiden, dass sie anders sind und nicht dazugehören. Doch von der uralten Prophezeiung, die ihr Schicksal bestimmt, ahnen sie nichts. Erst als sie sich eines Tages gegenüberstehen, wissen sie, dass es einen Ort geben muss, an dem sie glücklich sind. Und dass es höchste Zeit ist, für dieses Glück zu kämpfen. Denn in irgendeiner Stadt im Süden ist Embers leibliche Mum gerade dabei, den Verstand zu verlieren. Und in den Wäldern im Norden formieren sich die Hexenclans für die letzte Schlacht um den Thron.“

Gestaltung
Das Covermotiv ist meiner Meinung nach ziemlich außergewöhnlich, denn es ist ein Mädchengesicht zu sehen, welches aufgrund der skizzenartigen Zeichnungen sehr besonders ist. Zudem passen die Spinnen, Äste, Blumen und Schlangen gut zum Hexenanteil in der Geschichte. Mir gefällt besonders, dass der Schutzumschlag mit Perlmuttschimmer versehen ist. So glitzert das Buch im Licht wunderschön und wirkt magisch.

Meine Meinung
Geschichten über Hexen üben immer eine Faszination auf mich aus. Darum wollte ich „Die Prophezeiung der Hawkweed“ unbedingt lesen. Auch die Vertauschungsgeschichte der beiden Protagonistinnen Poppy und Ember klang sehr vielversprechend, ebenso wie die Prophezeiung und die Schlacht der Hexenclans. Leider hat dies aber wohl meine Erwartungen zu sehr geschürt und in die Höhe getrieben, denn für mich war das Buch anders als erwartet. Nicht schlecht, aber eben auch nicht so grandios, wie ich es mir erhofft hatte.

Was ich wirklich sehr, sehr schade fand, war dass die Handlung einfach nur vor sich hin plätscherte. Es kam einmal ein lang erwarteter Showdown auf, aber danach verpuffte die Spannung wieder im nichts. Es gibt durchaus nette Szenen und auch interessante Momente, ja, aber sie sorgen nicht für Nervenkitzel oder Rasanz. Zudem fühlte ich mich beim Lesen die ganze Zeit so, als würde ich auf etwas warten. Sei es nun eine überraschende Wendung, eine tiefergehende Erkenntnis oder einfach ein großes Finale. Bis zu den letzten Seiten geschah aber nichts dergleichen und das hat mich am Ende eher zum Stirnrunzeln gebracht.

Das Ende war recht offen und lässt einigen Spielraum für den zweiten Band, der hoffentlich das Potenzial der Geschichte voll ausschöpft. Ich mochte nämlich die Idee von Irena Brignull wirklich gerne. Die beiden Protagonistinnen, aus deren Perspektiven die Geschichte in der dritten Form geschrieben ist, leben in Welten, in die sie nicht gehören und die deswegen einfach anders sind. Diese Thematik gefiel mir sehr gut. Aber leider fand ich die Umsetzung etwas holprig, denn der Fokus liegt eindeutig auf Poppy. Ember war zwar da, aber das war es dann auch. Sie blieb blass und spielte keine wirklich wichtige, tragende Rolle. Da hatte ich nach dem Lesen des Klappentext ganz anderes erwartet.

Vielmehr kam dann eine Liebesgeschichte hinzu, die für mich nicht hätte sein müssen. Es hätte mir vollkommen ausgereicht, wenn die Beziehungen zwischen den beiden Protagonistinnen und ihren Welten ausgereizt worden wären. Wenn Ember eine gleichwertige Rolle zu Poppy innegehabt hätte. Aber vielleicht haben mich hier auch einfach meine Erwartungen zu sehr beeinflusst…jedoch konnte ich beim Lesen nicht umhin mich zu wundern, wieso sich vieles so um Poppy, deren Aussichten auch ziemlich düster sind, dreht.

Mir gefiel die Welt der Hexen sehr gut und ich mochte es richtig gerne, dass die Autorin sie in unsere Welt und Zeit transportiert hat. So blieben historische Hintergründe aus und stattdessen verlieh Irena Brignull unserer Realität ein wenig Magie und Fantasy. Auch die Atmosphäre des Buches fand ich passend, auch wenn diese sehr düster angehaucht war. Jedoch passte dies für mich gut zur Hexenwelt und dem Setting.

Fazit
Ich denke, wenn man unvoreingenommen und ohne Erwartungen an „Die Prophezeihung der Hawkweed“ heran geht, kann man hier sehr schöne Lesestunden verbringen. Wenn man jedoch – wie ich – auf eine spannungsgeladene Geschichte, in der zwei junge Mädchen um ihr Schicksal und ihren Platz in der Welt kämpfen, hofft, sollte man sich bewusst machen, dass es hier eher nur um Poppy geht und nicht um beide Mädchen. Die Welt der Hexen und die Atmosphäre hat die Autorin aber gut dargestellt und ihre Idee hat mir insgesamt auch sehr gefallen, leider war die Umsetzung einfach etwas holprig.
Knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Prophezeiung der Hawkweed
2. The Hawkweed Legacy (erscheint voraussichtlich am 15. August 2017 auf Englisch)