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Veröffentlicht am 05.11.2017

Magisch überraschend, jedoch mit abruptem, komplexem Ende

Die Magie der Namen
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Klappentext
„Der 16-jährige Nummer 19 träumt insgeheim davon, als Erwachsener ein Held und bedeutender Name zu werden. Die 19 hat ihm in seinem Leben bisher kein Glück gebracht. Doch als der Tag der Namensgebung ...

Klappentext
„Der 16-jährige Nummer 19 träumt insgeheim davon, als Erwachsener ein Held und bedeutender Name zu werden. Die 19 hat ihm in seinem Leben bisher kein Glück gebracht. Doch als der Tag der Namensgebung endlich gekommen ist, lösen sich seine Hoffnungen in Unglauben auf. Er erhält einen Namen, den keiner zu kennen scheint. Wer ist dieser Tirasan Passario, dessen Namen er für den Rest seines Lebens tragen wird? Nur das große Namensarchiv in der Hauptstadt Himmelstor kann ihm Auskunft geben. Gemeinsam mit dem Krieger Rustan Polliander und dessen Freunden macht er sich auf in die weit entfernte Stadt. Doch die Reise entpuppt sich als gefährlicher als erwartet. Namenlose und dunkle Verfolger trachten der Gruppe nach dem Leben. Und auch sein eigener Name hält noch einige Überraschungen für Tirasan bereit ...“

Gestaltung
An der Gestaltung gefällt mir die Kombination aus schwarz und gelb/hellbraun am besten. Vor dem schwarzen Hintergrund wirken die gelblichen, verschlungenen Schriftzüge, die den weißen Titel umranken, sehr elegant. Es sieht so aus als würden sie durch Magie auf dem Cover erscheinen, was sehr passend zum Titel ist. Noch schöner hätte ich es jedoch gefunden wenn diese Schriftzüge golden geglänzt hätten statt nur gelb zu sein.

Meine Meinung
Als ich das Buch aufschlug war ich sofort davon begeistert, dass sich eine Karte im Buch befindet. Diese hilft bei der Orientierung und sie ließ mir die Welt in „Die Magie der Namen“ noch viel realistischer vor Augen erscheinen. Im hinteren Teil des Buches befindet sich auch ein Glossar, das manchen sicher eine Hilfe sein wird. Ich persönlich habe es mir angesehen, es jedoch nicht großartig benötigt, da ich fand, das in der Geschichte alles hinreichend erklärt wurde und ich mir diese Dinge dann auch gut merken konnte.

Zu Beginn lernte ich den Protagonisten Tirasan als Nummer 19 kennen. Er ging noch zur Schule und erhielt erst im Verlauf des Romanbeginns in einer Art Initiationsritus seinen Namen. Jugendliche gehen in der eher mittelalterlichen Welt von „Die Magie der Namen“ nur als Nummern zur Schule. Erst später wird jedem ein Name, der zuvor einer anderen Person gehörte, zugewiesen. Seinen neuen Namen muss man dann registrieren lassen, doch zuvor verändert er die Jugendlichen…

Alleine schon der Titel, „Die Magie der Namen“, hätte es mich eigentlich erahnen lassen müssen, dass es hier um Magie der besonderen Art geht, jedoch war ich dennoch überrascht, um was für eine Magie genau es sich handelt. Ich möchte hier gar nicht zu viel verraten, denn ich denke, das sollte jeder Leser des Buches selber herausfinden, aber ich kann sagen, dass die Magie in diesem Buch wirklich ziemlich besonders und vor allem auch überraschend ist. Niemals hätte ich mit einer Zauberei dieser Art gerechnet oder gar mit solchen Ausmaßen! Wow!

Tirasan, kurz Tir genannt, bricht zur Reise nach Himmelstor auf, wo die Namen sozusagen registriert werden und wo sie ihr Erbe erhalten. Unseren lieben Tir mochte ich eigentlich recht gerne. Er ist sehr gerecht, aber auch mutig und zudem sehr sehr mächtig (auch wenn ihm dies gar nicht so bewusst ist und er es auch nur schwer kontrollieren kann). Begleitet wird Tir von seinen Freunden, denen er wirklich viel bedeutet. Berührend fand ich, dass Tir in der Schule keine Freunde hatte und sogar gemobbt wurde, auf seiner Reise jedoch wahre Freunde gefunden hat.

Die Handlung war zu Beginn wirklich spannend und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es wurden immer wieder Fragen aufgeworfen: was hat es mit der Namensmagie auf sich? Ist Tir etwas Besonderes? Wer ist das Ziel der Anschläge, die Tir und seine Freunde immer wieder in Gefahren bringen? Jedoch hatte ich in der Mitte manchmal das Gefühl, dass die Handlung etwas zäh wurde, was aber auch gut an mir gelegen haben könnte, da ich so ungeduldig war, zu erfahren, was es mit all den Fragen auf sich hat.

Das Ende ging mir persönlich zu glatt und schnell. Wir haben eine Welt kennen gelernt, die ungerecht und uns Lesern unter anderem auch grausam erscheint (Babys/Kinder wachsen nicht bei ihren Eltern auf, sondern werden weggegeben). Am Romanende gibt es dann ein sehr abruptes Happy End, welches alles zuvor Erfahrene auf den Kopf stellt. Ich verrate nichts genaueres, aber für mich wurde alles zu einfach gelöst. Dennoch muss ich sagen, dass ich es mochte, das Ende nicht offen war, sondern die Geschichte abgeschlossen hat. Auch ist noch Raum für die eigene Fantasie offen. Ich mochte es, dass es glücklich ausging, auch wenn für mich vieles nicht verständlich war und ich das, was am Ende genau geschehen ist, trotz mehrmaligem Lesen der letzten Seiten, nicht ganz fassen konnte.

Fazit
Zunächst konnte ich „Die Magie der Namen“ nicht aus der Hand legen, ich wurde überrascht und in eine Welt geworfen, die einerseits faszinierend, andererseits aber auch sehr erschütternd ist. Dieses Buch bietet viel Stoff und Raum für Diskussionen, da es seine Spannung dadurch aufbaut, dass es dem Leser immer neue Fragen vorwirft. Insgesamt ist „Die Magie der Namen“ ein klasse Roman, auch wenn mir das Ende etwas zu schnell ging und es mich vor einige Herausforderungen gestellt hat.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband



Veröffentlicht am 05.11.2017

Verrückt und Strange von vorne bis hinten!

Die letzte Drachentöterin
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Klappentext
„Jennifer Strange ist fünfzehn Jahre alt, Findelkind und aktuell die Leiterin von Kazam, einer Agentur, die Zauberer vermittelt. Die Zeiten, als die Zauberer noch vor Magie strotzten, sind ...

Klappentext
„Jennifer Strange ist fünfzehn Jahre alt, Findelkind und aktuell die Leiterin von Kazam, einer Agentur, die Zauberer vermittelt. Die Zeiten, als die Zauberer noch vor Magie strotzten, sind längst vorbei. Wer einst ganze Berge versetzte, liefert heute auf seinem fliegenden Teppich Pizza aus. Die Geschäfte von Kazam laufen dementsprechend schlecht, und die Magier müssen um ihre Jobs fürchten. Als wäre das nicht genug, macht auch noch die Vorhersage die Runde, dass der letzte Drache sterben wird – und zwar durch die Hand von niemand Geringerem als Jennifer. Schnell wird ihr klar, dass nicht nur ihr Leben, sondern die Geschicke aller Bürger in den Ununited Kingdoms auf den Kopf gestellt werden …“

Gestaltung
Das Cover sagt mir sehr zu, da es mehrere Bezüge zur Handlung vorweist: zum einen wäre da das orangene Auto, in dem die Protagonistin Jennifer die Zauberer zu ihren Aufträgen fährt und zum anderen sehen wir den Drachenschwanz, der auf den Drachen verweist. Durch das sanfte Hellblau des Hintergrundes werden diese beiden Dinge sogar noch betont und stechen sofort ins Auge.

Meine Meinung
Jennifer Strange ist die Protagonistin von Jasper FFordes neuem Reihenauftakt „Die letzte Drachentöterin“. In diesem Roman ist Jennifers Nachname Programm! Denn wenn „Die letzte Drachentöterin“ eines ist, dann strange! Von der ersten bis zur letzten Seite. Zauberer, die Stromleitungen neu verlegen, Fliegende Teppiche als Lieferdienste oder Magie, die die Kanalisation reinigt. Alles ist dabei.

Der Autor watet hier mit so vielen verrückten Ideen auf, dass man als Leser einfach nur staunen kann und sich fragt, wie ein Mensch auf solche Verrücktheiten kommen kann. Ich fand es jedenfalls total kreativ und irgendwie witzig. Es war amüsant zu lesen, was Jasper FForde sich alles ausgedacht hat und zudem hat er trotz dieser lustige Atmosphäre, die durch die ganzen Seltsamkeiten aufkam, geschafft, auch gewisse Tiefen zu erzeugen. Las man zwischen den Zeilen, so konnte man als Leser durchaus den ein oder anderen Sachverhalt auf tiefgründigere Themen übertragen.

Was ich allerdings als störend empfunden habe war, dass manche Begrifflichkeiten, die der Autor sich eigens für diese Geschichte ausgedacht hatte, einfach so verwendet werden, als müsste der Leser sie kennen (was er aber eigentlich nicht tat). Dann musste der Leser sie sich selber aus dem Kontext erschließen, was zwar teilweise nicht schwer war, aber dennoch den Lesefluss gestört hat. Sich jedes neue seltsame „Zauberwort“ oder jede Beschreibung, die nur für diese Welt eigen ist, herzuleiten und beim ersten Mal, wenn das Wort fällt, zu stocken und sich zu fragen, was genau es bedeutet, trägt nicht gerade dazu bei, dass man die Geschichte in Ruhe lesen kann. Zumal die Anzahl solcher kuriosen Worte gerade zu Beginn sehr hoch ist und man sie sich auch alle merken muss.

Und was auch im Zuge des nicht Erklärt-werdens auffällig war: die Welt, in der Jennifers Geschichte spielt, blieb die ganze Zeit über sehr schwammig. Man weiß, dass Jennifer die Managerin der Zaubererorganisation KAZAM ist. Ihr Chef ist verschwunden und darum leitet sie die Agentur und organisiert die Zauberer. Man erfährt wie Jennifer alles organisiert, man lernt die Figuren kennen, man erlebt ihr Abenteuer. Alles spielt in England unter einem gewissen König Sniggs. Aber das war es dann auch schon. Gibt es nur in England Magie? Was ist mit den anderen Ländern? Wie ist alles aufgebaut? Ist das überhaupt unsere Welt oder eine Parallele? Es bleibt alles sehr unklar und verschwommen. Wenn man Glück hat, bekommt man ein paar Andeutungen vorgesetzt, aber das war’s dann auch.

Jennifer war mir dafür sehr sympathisch. Sie ist ein sehr reifer, verantwortungsbewusster Teenager und KAZAM sowie alle Zauberer dort liegen ihr sehr am Herzen. Sie ist zudem sehr taff und lässt sich die Wurst nicht vom Brot nehmen. Das Quarktier, das von einem großen Zauberer erschaffen wurde, war mir allerdings die liebste Figur. Ein hässliches, gefährliches Äußeres mit einem weichen, liebenswerten Kern. Jennifers Lehrling Tiger ist ein frecher kleiner Junge, von dem ich zu Beginn der Handlung nicht recht wusste, wo ich ihn einordnen sollte, aber im Handlungsverlauf wurde er mir durchaus sympathisch.

Fazit
Ein neuer Reihenauftakt, der für kurzweilige Unterhaltung gesorgt hat. Die verrückten Ideen und die Magie sowie Zauberer haben mich oftmals an meine Kindheit mit Harry Potter erinnert, sodass mir ganz warm ums Herz wurde. Allerdings blieb vieles schwammig und unklar. Vor allem der Weltentwurf hätte meiner Meinung nach genauer beleuchtet werden können. Auch die vielen Begriffe, die nur innerhalb des „Die letzte Drachentöterin“-Universums auftauchen, wurden nicht erklärt, sodass der Leser sie sich aus dem Kontext erschließen musste. Dies störte manchmal den Lesefluss.
Sehr gute 3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Sommerfeeling für zu Hause mit spannendem Geheimnis zum Mitraten!

Die längste Nacht
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Klappentext
„Es sind nur ein paar Sätze in einem noch unveröffentlichten Manuskript, das Vita im Arbeitszimmer ihres Vaters findet – aber etwas an ihnen verzaubert und verstört die Siebzehnjährige gleichzeitig. ...

Klappentext
„Es sind nur ein paar Sätze in einem noch unveröffentlichten Manuskript, das Vita im Arbeitszimmer ihres Vaters findet – aber etwas an ihnen verzaubert und verstört die Siebzehnjährige gleichzeitig. Wenig später bricht sie mit ihren Freunden zu einer Fahrt quer durch Europa auf und stößt in Italien durch Zufall auf den Schauplatz des Manuskripts: Viagello, ein malerisches kleines Dorf. Der Ort strahlt für Vita eine merkwürdige Anziehungskraft aus, die noch stärker wird, als ihr der Seiltänzer Luca buchstäblich vor die Füße fällt. Auf den ersten Blick ist Luca für Vita etwas Besonderes, doch etwas an ihm und seiner Familie kann sie nicht fassen. Noch ahnt sie nicht, dass er sie auf eine Reise tief in ihre Erinnerungen führen wird, an deren Ende etwas steht, was einst in Viagello geschah – in jener längsten Nacht ...“

Gestaltung
Passend zu den meisten anderen Romanen, die von Autorin Isabel Abedi im Arena Verlag erschienen sind, ist auch das Cover von „Die längste Nacht“ wieder schwarz gehalten. Dadurch strahlt das helle gelb, in welchem das Gesichtsprofil gestaltet ist, noch besser hervor. Wobei es eigentlich das Buch ist, das gelb mit Spränkeln versehen ist, denn das Gesichtsprofil wurde aus dem Schutzumschlag ausgeschnitten, sodass das gelbe Buch hervorblitzt und dem Gesicht seine Farbe verleiht. Das ist wirklich eine tolle Idee! Zudem finde ich es spannend, dass das Gesicht aussieht wie eine Flamme (denn für mich deutet es die sommerliche Hitze des Buches an!).

Meine Meinung
Da ich von Isabel Abedi schon „Isola“ gelesen hatte, welches mir gut gefiel, war ich gespannt, was ihr neustes Werk für mich bereithalten würde. Die Autorin schafft es in „Die längste Nacht“ auf eine unglaublich packende Weise, eine sommerliche Atmosphäre zu kreieren, derer ich mich nicht entziehen konnte. Vor allem die malerischen Orte Italiens beschreibt Frau Abedi so detailliert und grafisch, dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Ich hab mir mehr als einmal gewünscht, selber in Italien zu sein und die Atmosphäre auf mich wirken zu lassen.

Die Geschichte, die sich hinter den schön gestalteten Buchdeckeln verbirgt, ist zudem eine Besondere. Vermutet man zunächst, dass es sich um einen Roadtrip-Roman handelt, so wird man von der Geschichte absolut überrascht. Protagonistin Vita macht sich nach bestandenem Abi mit ihren zwei besten Freunden auf, Europa mit dem VW-Bus zu erkunden. Dabei gelangen sie zufällig in das italienische Dörfchen Viagello. Hier spürt Vita sofort eine unheimliche Atmosphäre und eine gewisse Anziehungskraft, die nicht nur von Luca ausgeht, in den Vita sich verliebt. Aber der Ort birgt für Vita so einige Geheimnisse, die mit ihrer Vergangenheit und ihrer Familie zu tun haben. Somit ist „Die längste Nacht“ ein vielschichtiger Roman, der sich mit der Suche nach der Wahrheit, der Vergangenheit und einem großen Familiengeheimnis beschäftigt.

Gerade dieses Familiengeheimnis ist es auch, das den Leser durch die Geschichte treibt. Ich habe selber Vermutungen aufgestellt und spekuliert, was das große Geheimnis um Vitas Familie sein könnte, denn dass das unveröffentlichte Manuskript, das bei Vitas Vater zu Hause auf dem Schreibtisch liegt, auch in Viagello spielt, kann kein Zufall sein! Als Leser verfolgte ich, wie Vita das Lügengestrick, das sie umgab, immer weiter auseinanderfädelte und peu a peu hinter das Mysterium ihrer Vergangenheit kam.

So gut es mir auch gefallen hat, dass ich Vita dabei begleiten konnte, hinter die Geheimnisse zu kommen und dass ich dabei auch selber mitraten konnte…umso auffälliger trafen mich die Längen, die sich zwischendurch einstellten. Die restliche Handlung (die sich entwickelnde Liebesbeziehung mit Luca, die Reise mit ihren Freunden, die Gespräche…) kam mir manchmal etwas lang vor. Ich habe mich dabei erwischt, dass ich mich stellenweise etwas gelangweilt habe.

Die Liebesbeziehung zu Luca hat mir allerdings gut gefallen. Zwar war sofort, als Vita Luca gesehen hat, klar, dass die beiden ein Paar werden würden, aber ich fand, dass die Bindung zwischen den Beiden spürbar war. Insgesamt haben mir die Figurenausgestaltungen auch sehr gut gefallen, da sie genauso schön umschrieben und ausgearbeitet waren wie die atmosphärischen Ortsbeschreibungen. Mit Vita konnte ich mitfühlen, weil sie eine bewegende Vergangenheit hat, Luca hat mich mit seinen Besonderheiten verzaubert und Vitas Freunde Trixie und Danilo sorgten für Wirbel und Ruhe.

Fazit
Wer auf der Suche nach der Sommersonne und etwas Wärme ist, der kann sie sich definitiv mit „Die längste Nacht“ nach Hause holen! Wundervoll atmosphärische Ortsbeschreibungen, die garantiert das Fernweh wecken, werden hier gepaart mit einem dunklen Geheimnis, dem man als Leser unbedingt auf die Spur kommen möchte. So findet man sich an die Seiten gefesselt wieder, bis man gebannt die letzte Seite des Buches liest. Ebenso finden sich sympathische Figuren und eine schöne Liebesgeschichte wieder. Mein einziger kleiner Kritikpunkt war, dass mir die Handlung, die nichts mit dem Geheimnis zu tun hatte, manchmal etwas lang vorkam.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Sehr komplexes Weltraumabenteuer mit spannender Geschichte

Die Krone der Sterne
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Klappentext
„Das galaktische Reich von Tiamande wird von der allmächtigen Gottkaiserin und ihrem Hexenorden beherrscht. Regelmäßig werden ihr Mädchen von fernen Planeten als Bräute zugeführt. Niemand weiß, ...

Klappentext
„Das galaktische Reich von Tiamande wird von der allmächtigen Gottkaiserin und ihrem Hexenorden beherrscht. Regelmäßig werden ihr Mädchen von fernen Planeten als Bräute zugeführt. Niemand weiß, was mit ihnen geschieht.
Als die Wahl auf die junge Adelige Iniza fällt, soll sie an Bord einer Weltraumkathedrale auf die Thronwelt gebracht werden. Ihr heimlicher Geliebter Glanis, der desillusionierte Kopfgeldjäger Kranit und die Alleshändlerin Shara Bitterstern tun alles, um den Plan der Hexen zu vereiteln. Im Laserfeuer gewaltiger Raumschiffe kämpfen sie um ihre Zukunft – und gegen eine kosmische Bedrohung, die selbst die Sternenmagie der Gottkaiserin in den Schatten stellt.“

Gestaltung
Am meisten mag ich an diesem Cover, dass es schimmert. Das Motiv am oberen Bildrand finde ich auch richtig cool, weil es durch diesen besonderen Glanz richtig zur Geltung kommt und wie eine echte Goldstatue aussieht. Allerdings finde ich den Titel etwas dunkel vor dem düsteren Hintergrund. So ist er nicht so gut zu sehen und ich hätte es gut gefunden, wenn der Autorenname etwas kleiner geschrieben worden wäre und der Titel größer.

Meine Meinung
Ich habe noch nicht viele Bücher im Science-Fiction Genre gelesen, da ich meistens eher Subgenres oder Bücher lese, in denen die Sci-Fi-Elemente mit Aspekten anderer Genres vermischt werden. Aber da ich Kai Meyers Bücher gerne mag, wollte ich sein neues Buch unbedingt lesen. Besonders der Klappentext hat hier einiges an Action und Abenteuer versprochen, das mich gelockt hat. Aufgrund meiner Unerfahrenheit in diesem Genre brauchte ich allerdings gerade zu Beginn einige Zeit, bis ich mich in die Geschichte eingefunden hatte. Die fremde Galaxie, die vielen Namen und die fremdartigen Gegebenheiten haben mich zunächst etwas herausgefordert.

Je mehr ich mich allerdings in dieser sehr komplexen Welt bewegte und je weiter ich las, desto mehr gewöhnte ich mich daran. Mir haben vor allem auch die Illustrationen von Jens Maria Weber geholfen, denn sie visualisieren das Gelesene nochmals sehr schön. Das mag ich gerne und finde es einfach super, da es mir manchmal sonst auch einfach schwer gefallen wäre, mir vorzustellen wie bestimmte Raumschiffe o.ä. aussehen könnten.

Die Geschichte ist sehr komplex und erfordert meiner Meinung nach auch einiges an Aufmerksamkeit des Lesers. Kai Meyer kombiniert viele verschiedene Elemente, wie Maschienen, Hexen, Raumschiffe und Piraten. Diese Vielfalt und diesen Mix verschiedener Aspekte finde ich sehr cool, allerdings wird die Handlung dadurch auch sehr verzweigt. Um alles zu erfassen, musste ich beim Lesen ziemlich aufpassen. Die Mischung aus Fantasy und Sci-Fi hat mich gleichzeitig auch überrascht, denn bei einem Sci-Fi-Buch hätte ich eigentlich nicht z.B. mit Hexen gerechnet. So erhält das Buch seine Würze!

Die Handlung verfügt über ziemlich actionreiche Szenen beispielsweise in Form von Verfolgungsjagden. Gleichzeitig verfügt das Buch auch über ruhigere Momente. Dies ist bei Geschichten von Kai Meyer oft der Fall, dass er auch Ruhephasen in seine Bücher einstreut. Dieses Mal empfand ich allerdings manche Szenen zwischendurch als etwas lang und gedehnt. Das Ende hielt dann allerdings ziemlich viel Überraschendes parat, sodass mich das Buch zum Schluss sehr gepackt hat.

Von den Figuren fand ich Shara und Kranit sehr unterhaltsam, da diese beiden Figuren oftmals aneinander geraten sind. Protagonistin Iniza hat sich meiner Meinung nach zudem etwas weiterentwickelt, was ich auch gut fand. Sie und ihre Freunde sind eine sehr bunte Truppe, bei der es Spaß macht, sie durch das Weltall zu begleiten. Die Geheimnisse um die Gottkaiserin und andere in der Geschichte auftauchenden Dinge sind bisher noch nicht gelüftet und ich bin gespannt, was der Autor noch für uns Leser bereithält. Es sollen noch zwei weitere Bände folgen, in denen ich hoffe, dass mehr Informationen zur Gottkaiserin, den Hexenclans und der gesamten Hintergrundgeschichte folgen, denn diese wurden in diesem Band wenig beleuchtet.

Fazit
„Die Krone der Sterne“ ist ein sehr komplexes Buch mit einer vielschichtigen Handlung, die gleichzeitig spannende und ruhige Momente aufweist. Die Crew rund um Iniza hat mir gut gefallen, da die Figuren sehr unterschiedlich waren und zusammen eine brisante Mischung abgaben. Ich mochte auch, dass Kai Meyer verschiedene Aspekte wie Maschinen, Hexen und Raumschiffe miteinander vermischt hat. Gleichzeitig hat mir das Buch aufgrund seiner Komplexität einige Konzentration und Aufmerksamkeit abverlangt.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Lange Beschreibungen und verzweifeltes Warten auf Action

Die Königin der Schatten
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Klappentext
„Der Thron wartet auf seine Königin – wenn sie lange genug lebt, um ihn zu besteigen ...

Als Kelsea Glynn an ihrem neunzehnten Geburtstag den Thron des magischen Königreiches Tearling besteigt, ...

Klappentext
„Der Thron wartet auf seine Königin – wenn sie lange genug lebt, um ihn zu besteigen ...

Als Kelsea Glynn an ihrem neunzehnten Geburtstag den Thron des magischen Königreiches Tearling besteigt, tritt sie ein schweres Erbe an: Die mächtige Herrscherin des Nachbarlandes Mortmesne bedroht Tearling, das eigene Volk begegnet ihr mit Misstrauen, und an ihrem Hof findet sie einen Sumpf von Machtgier, Lügen und Intrigen vor. Kelsea weiß, sie darf sich keinen einzigen Fehler erlauben, wenn sie überleben will. Sie wird all ihren Mut, ihre Klugheit und Stärke brauchen, um eine wahre Königin zu werden – die legendäre Königin von Tearling…“

Gestaltung
Verschiedene Gelb- und Schwarztöne in Kombination miteinander lassen das Cover sehr angenehm wirken, da die Farben perfekt miteinander harmonieren. Das Schloss im Hintergrund gefällt mir sehr gut, vor allem da es durch den helleren Himmel direkt dahinter so wirkt, als würde es strahlen. Der Titel passt farblich auch sehr gut zu dem Rest des Covers. Ich finde es einfach nur absolut gelungen!

Meine Meinung
Protagonistin Kelsea wuchs neunzehn Jahre lang bei ihren Pflegeeltern auf. Sicher, geschützt, behütet. Ihr Leben ändert sich jedoch, als die Garde der Königin – Kelseas Mutter – kommt, um sie an den königlichen Hof zu bringen. Sie soll ihr Erbe antreten und die neue, legendäre Königin von Tearling werden.

Klingt der Klappentext zunächst noch nach einem reinen High Fantasy Roman, so muss ich doch sagen, dass ich mir dessen nach der Lektüre nicht mehr ganz so sicher bin. Das Land Tearling ist zwar magisch, aber dennoch spielt sich die Handlung in der Zukunft ab. Dieser Roman ist also eine Mischung aus Fantasyelementen und Zukunftsroman, was ja vor allem für das Dystopiegenre, welches sich durch die Genretransmission auszeichnet, nichts Außergewöhnliches. Das Setting ist dabei jedoch eher historisch mittelalterlich angehaucht.

Die Kombination dieser zwei Genreelemente hätte ich jedoch nicht zwingend haben müssen. Anfangs war es etwas ungewöhnlich und gerade als es in sehr detaillierte, lange Beschreibungen um die Vergangenheit von Tearling ging, war es auch etwas langweilig, aber insgesamt gesehen, ist die Kombination spannend umgesetzt worden. Auch wenn man streng genommen sagen kann, dass es eine eher altmodische Zukunftsversion ist.

An manchen Stellen hätte die Autorin meiner Meinung nach aber mehr auf dem Boden der Tatsachen bleiben können. Vermutlich entschuldigt sich dies dann mit den Fantasyaspekten (die Welt ist so konstruiert, dass angeblich alle möglichen neuen Technologien, die wir aktuell haben, verloren sind), aber so gesehen kam ich mir eigentlich nie so vor, als wäre von der Zukunft die Rede, vor allem auch da es phantastische Aspekte von Tearling gibt, die nichts mit Realität zu tun haben. Für meinen Geschmack hätte Frau Johansen auch nur bei der High Fantasy bleiben können, da man den „Schwenk zur Zukunft“ nicht gebraucht hätte.

Im Hofe Tearling sieht sich Kelsea vielen Verstrickungen und Bedrohungen entgegen. Ihre Mutter schloss vor Jahren ein Abkommen mit dem benachbarten Königreich Mortmesne. Aber nicht nur dieses Königreich ist hinter unserer Protagonistin her, sondern auch ihr eigenes Volk. Dieses traut ihr nicht. Schließlich liegt es in Kelseas Entscheidung, wie es mit Tearling weiter geht. Daher befasst sich die Handlung größtenteils mit den politisch königlichen Geschicken am Hofe. Vor allem geht es darum, wie Kelsea zur Königin wird, wer sie dabei unterstützt und wie sie sich zurechtfindet.

Da diese Aspekte im Vordergrund stehen, gibt es dementsprechend wenig Action. Ich hatte aufgrund des Klappentextes erwartet, dass mich als Leser mehr Kämpfe oder Schlachten erwarten würden (vor allem nachdem das scheinbar verfeindete Nachbarskönigreich erwähnt wurde), aber darauf habe ich lange gewartet. Vor allem die wirklich ausufernden Erklärungen oder Beschreibungen haben mir allerdings das Lesen erschwert. Da mir schon die erwartete Action fehlte, kamen mir intensiv und ausführlich beschriebene Szenen nicht sehr gelegen, da ich so das Gefühl hatte, die Geschichte würde sich ewig in die Länge ziehen.

Was mir jedoch sehr gut gefallen hat waren die Figuren. Im Laufe meiner Reise durch den Roman habe ich sie immer besser kennen gelernt und schätzen gelernt. Vor allem Kelsea ist keine 0815-Protagonistin, wie wir sie aus anderen Romanen kennen. Sie denkt nach und (vor allem!) übt auch einmal Selbstkritik, weil sie nicht perfekt ist. Wir kennen es ja alle: wir haben immer etwas an uns auszusetzen und streben nach Verbesserung. Aber die meisten Protagonisten scheinen wirklich perfekt zu sein oder ansonsten zumindest mit sich selber zufrieden. Aber nicht so Kelsea!

Fazit
Die Kombination Fantasy und Dystopie (bzw. Zukunftsroman) machen es nicht ganz einfach „Die Königin der Schatten“ eindeutig einem Genre zuzuordnen. Für meinen Geschmack hätte es allerdings auch gereicht, wenn die Autorin sich nur auf ein Genre beschränkt hätte. Nichtdestotrotz konnte sie Spannung aufbauen, die ich mir allerdings ein wenig actionreicher gewünscht hätte, da ich mit Kämpfen und Schlachten gerechnet hatte (welche ich leider nicht bekommen habe…aber vielleicht ja im zweiten Band…). Störend fand ich jedoch die langen Beschreibungen von verschiedenen Szenen. Mich hat die Autorin da an mancher Stelle durch ihre Detailverliebtheit verloren, da mir die Handlung dann viel zu lange dauerte.
Gute 3 von 5 Sternen!