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Veröffentlicht am 27.08.2023

Familie

Wellenkinder
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Familie

Was bedeutet Familie? Was bedeutet Leben und was bedeutet mit der Familie leben?
In drei verschiedenen Zeitebenen begleiten wir drei Protagonisten. Jan, Oda und Margit. Jan ist der, um den es ...

Familie

Was bedeutet Familie? Was bedeutet Leben und was bedeutet mit der Familie leben?
In drei verschiedenen Zeitebenen begleiten wir drei Protagonisten. Jan, Oda und Margit. Jan ist der, um den es in der aktuellen Gegenwart geht. Natürlich fragt man sich ob und wie diese Zeitebenen miteinander zu tun haben. Ohne zu spoilern, kann man sich sicher denken, das es einen Grund hat, warum die Autorin eben diese Abstände und Personen für sich ausgedacht hat.

An sich fand ich die Idee gut, doch kam ich mit der Handlung und vor allem der Umsetzung nicht so gut zurecht. Es war erst zu langatmig, dann passierte fast alles auf einmal und ich konnte mich auch nicht sehr gut in die Protagonisten einfühlen bzw. mit ihnen mit fiebern.

Eine gewisse Konsistenz hätte hier gut getan. Nichts desto trotz war die Grundidee und auch einige Passagen und Abschnitte gut.

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Bewegend und dennoch wichtig

Verschickungskinder
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Bewegend und dennoch wichtig

“Verschickungskinder” hat mich sehr mitgenommen und ich habe für das Buch etwas Zeit benötigt. Sicher hat auch die Tatsache, selbst Mutter zu sein, mit dazu geführt. Oft musste ...

Bewegend und dennoch wichtig

“Verschickungskinder” hat mich sehr mitgenommen und ich habe für das Buch etwas Zeit benötigt. Sicher hat auch die Tatsache, selbst Mutter zu sein, mit dazu geführt. Oft musste ich beim Lesen an mein eigenes Kind denken und schlucken oder es erstmal beiseite legen.
Man muss es verstehen und verdauen.

Doch um was geht es? Wie der Titel schon sagt, um “Verschickungskinder”
"Verschickungskinder" ist ein Begriff, der in Deutschland und anderen Ländern in den 1950er bis 1970er Jahren verwendet wurde, um Kinder zu beschreiben, die im Rahmen von “Erholungs- oder Fürsorgemaßnahmen” aus städtischen Gebieten in ländliche Regionen geschickt wurden. Diese Praxis war besonders in den Nachkriegsjahren verbreitet.
Die Idee hinter der Verschickung von Kindern war, sie vor den gesundheitlichen Risiken und Belastungen der städtischen Umgebung zu schützen. Durch den Aufenthalt in ländlichen Gebieten sollten die Kinder frische Luft, Bewegung im Freien und eine gesündere Ernährung erhalten. Diese Maßnahmen wurden oft als Mittel zur Stärkung der körperlichen Gesundheit und des Wohlbefindens betrachtet.
In der Regel wurden Verschickungskinder für einige Wochen bis Monate in Familien auf dem Land untergebracht.
Klingt doch erstmal gar nicht so schlecht, oder?
Doch sah es hinter den Kulissen ganz anders aus. Schläge, Schlafentzug, keine Kontakte und Zwangsernährung für “untergewichtige” Kinder.
Zusätzlich zu dem Buch habe ich mir einige Dokumentationen angesehen und auch in meinem privaten Umfeld gefragt, ob jemand dort war. Zumindest die, die ich fragen konnte, waren nie in so einer Einrichtung.

Die Autorin Lena Gilhaus hat in ihrem Buch ihren Vater zu einem dieser Orte begleitet.Denn auch er war davon betroffen. Zusätzlich hat sie mit anderen Personen gesprochen und so ein recht gutes und nachvollziehbares Bild dieser Zeit zeichnen können.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Indiana Jones für Bücher

Die Bücherjägerin
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Indiana Jones für Bücher

Als ich begonnen habe, musste ich direkt an Indiana Jones denken. Nur in weiblich und etwas introvertierter. Denn bei der Beschreibung bzw. Einführung von Sarah musste ich zudem ...

Indiana Jones für Bücher

Als ich begonnen habe, musste ich direkt an Indiana Jones denken. Nur in weiblich und etwas introvertierter. Denn bei der Beschreibung bzw. Einführung von Sarah musste ich zudem an Sheldon von “Big Bang Theory” denken. Zwei so unterschiedliche Serien/Welten und doch hatte ich beide hier direkt im Kopf.

Doch um was geht es? Wir begleiten Sarah. Sarah muss eine Menge Rechnungen zahlen, denn ihre Tante ist verstorben und hat ihr nicht nur ein großes Haus, sondern auch unzählige Schulden hinterlassen. Da kommt es doch zur richtigen Zeit, dass Benjamin, ein junger Bibliothekar aus London, sie aufsucht. Er bittet Sarah, ihm beim Finden einer alten römischen Straßenkarte zu helfen. Der Tabula Peutingeriana. Diese gibt es sogar tatsächlich. Und ja, sie sieht wie im Buch beschrieben aus. Wie eine dicke Wurst.
Sie ist eine kartografische Darstellung, die das römische Straßennetz im spätrömischen Reich von den Britischen Inseln über den Mittelmeerraum und den Nahen Osten bis nach Indien und Zentralasien zeigt.
Sicher hätte die Autorin es sich einfach machen und sich etwas ausdenken können. Dann sind Eckdaten etc. nicht bekannt und man kann als Leser nichts nachprüfen. Daher finde ich es gut, dass es hier um eine Karte geht, die es wirklich gibt. So kann man als Leser, wenn es einen denn interessiert, selbst etwas dazu recherchieren.

Das Buch besteht aus vielen, kurzen Kapiteln. Diese wechseln zwischen der aktuellen Gegenwart und der Vergangenheit. Diese beschreibt, wie Sarah und ihre Schwester zu ihrer Tante gekommen und dort aufgewachsen sind.
Verschiedene Zeitebenen mag ich persönlich sehr. Man kann Handlungen und Gedanken von Protagonisten besser nachvollziehen, wenn man die Vergangenheit kennt.

Alles in allem hat mir das Buch, die Geschichte und der Schreibstil recht gut gefallen. Aber leider war es mir für den gewählten Titel zu wenig “Buchlastig”
Es wäre doch viel besser gewesen, auch nach einem alten, seltenen oder vielleicht sogar mythischen Buch zu suchen und nicht nach einem verschollenen Stück einer Karte. Denn dann wäre der Titel viel passender gewesen. Das ist leider ein kleiner Wermutstropfen, an einem für mich doch guten Buch. Denn es hat sich flüssig und kurzweilig lesen lassen. Ein schönes, seichtes und ans Herz gehendes Buch.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Tote Dachse

Shy
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Tote Dachse

“Shy” zu beschreiben ist gar nicht so einfach.
Man muss sich definitiv darauf einlassen und unvoreingenommen an ein Buch bzw. dessen Inhalt gehen können.
Shy, der Hauptprotagonist, hat ein ...

Tote Dachse

“Shy” zu beschreiben ist gar nicht so einfach.
Man muss sich definitiv darauf einlassen und unvoreingenommen an ein Buch bzw. dessen Inhalt gehen können.
Shy, der Hauptprotagonist, hat ein Leben, dass etwas aus der Kontrolle geraten ist. Er will flüchten. Wenigstens kurz. Auf dem Weg durch die Nacht und mit Steinen im Rucksack denkt er an das jetzt und an seine Vergangenheit.

Und wie Gedanken so sind, ist auch das Buch geschrieben. Mal kurze abgehackte Sätze, frühere Erinnerungen und dann gibt es Schachtelsätze, die fast über 3 Seiten gehen. Der Leser hat so tatsächlich das Gefühl, im Kopf von Shy zu sein. Zwischendurch gibt es kurze Passagen rund um das Heim/Einrichtung für kriminelle Kinder, in dem er nun lebt. Es soll wohl eine Doku gedreht werden, doch Shy möchte daran nicht teilnehmen. Es passiert viel und doch auch irgendwie kaum etwas. Es ist eine kurze Nacht mit vielen Gedanken und ein paar kleinen Erlebnissen.

Man muss sich definitiv auf das Buch einlassen. Auch wenn ich es an einem Nachmittag gelesen habe, halte es dennoch eine Zeit nach. Man kennt seine eigenen Gedanken, aber wie sieht es in anderen Köpfen aus? Wie gehen andere Menschen mit ihren Erlebnissen und Taten um? Wie denken sie darüber? Natürlich ist auch das hier nur Fiktion, aber für mich kam es schon ganz nah ran, sich im Kopf von einem Fremden wiederzufinden.

Was sicher wichtig für manche Leser ist - es wird eine sehr explizite und deutliche Sprache benutzt. Es wird nichts umschrieben, sondern klar ausgesprochen. So wie es unter Jugendlichen eben oft der Fall ist.

Es ist kein einfaches Buch, dennoch sicher empfehlenswert für Leser, die sich für die Materie interessieren.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Bedeutende Einblicke

Geschichte schreiben
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Bedeutende Einblicke

Fremde Briefe, Tagebücher oder der Blick durchs Schlüsselloch. Geheimnisse und Leben von anderen Menschen faszinieren uns.

Daher war ich auf “Briefe, die die Welt veränderten” sehr ...

Bedeutende Einblicke

Fremde Briefe, Tagebücher oder der Blick durchs Schlüsselloch. Geheimnisse und Leben von anderen Menschen faszinieren uns.

Daher war ich auf “Briefe, die die Welt veränderten” sehr gespannt. Auch wenn es hier hauptsächlich um bekannte Persönlichkeiten geht und manche Inhalte bzw. Leben nicht geheim, sondern sogar sehr präsent sind, ist es - für mich - etwas voyeuristisches in diesen Briefen zu lesen. Es waren immerhin zu diesem Zeitpunkt sehr intime (Liebe, Familie, Schöpfungsakt) oder auch brisante (Krieg, Zerstörung, Katastrophe) Inhalte.

Doch das Lesen in fremden Briefen übt eine besondere Faszination auf viele Menschen aus, und es gibt verschiedene Gründe, warum diese Neugier und Anziehungskraft existieren. Verborgene Intimität, historische Bedeutung oder auch Neugierde und Sensationslust.
Briefe sind oft sehr persönlich und vertraulich. Sie gewähren einen Einblick in die Gefühle, Gedanken und Erlebnisse einer anderen Person, die sie möglicherweise nicht mit anderen teilen. Sie können einzigartige historische Einblicke bieten. Historische Briefe von bekannten Persönlichkeiten geben uns die Möglichkeit, Ereignisse aus der Vergangenheit aus erster Hand zu erleben.
Zu Beginn der jeweiligen Kapitel werden die Briefeschreiber kurz vorgestellt. Auch in welchem Verhältnis sie zueinander standen. Das hilft oft, den Inhalt der Briefe besser einordnen zu können. Viele Personen kannte ich, bei manchen war ich froh darüber etwas über sie zu erfahren. Gerade was das Kapitel “Tourismus” anbelangt. Da kannte ich tatsächlich keine der Personen. Aber das macht es umso interessanter. Denn das lässt mich dann oft noch etwas weiter recherchieren. Denn auch so hätte ich bei manchen Kapiteln/Briefen gern noch etwas mehr erfahren. Aber wenn man viele verschiedene Informationen in ein Buch packen möchte, ist der Platz irgendwann begrenzt.
Für mich jedenfalls ein lesenswertes und interessantes Buch, das ich empfehlen kann.

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