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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2023

nervenaufreibender Thriller

Ein Fluss so rot und schwarz
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Ein Fluss so rot und schwarz überzeugt durch eine ganz besondere Geschichte. Die Protagonisten erwachen mit OP Wunden und ohne Erinnerungen an ihr bisheriges Leben auf einem Schiff. Nur ihren ...

Ein Fluss so rot und schwarz überzeugt durch eine ganz besondere Geschichte. Die Protagonisten erwachen mit OP Wunden und ohne Erinnerungen an ihr bisheriges Leben auf einem Schiff. Nur ihren beruflichen Erfahrungsschatz können sie noch immer abrufen, Wie sie heißen, wissen sie nicht. Ihre Codenamen erfahren sie über Tattoos auf ihrem Arm. So beginnt also ihre Mission, bei der die Protagonisten nicht mehr wissen als der Leser.

Die Idee gefällt mir wirklich gut und ich konnte auch gleich in die Story eintauchen, allerdings fehlte mir ein wenig der Bezug zu den Protagonisten, um wirklich mitfiebern und mitleiden zu können. Das liegt natürlich insbesondere daran, dass wir, wie die Protagonisten ja auch, keine Hintergrundinfos haben. Da wurde mir erstmal bewusst, wie wichtig die Backstory für mein Lesegefühl ist.

In dieser postapokalyptischen Geschichte wechseln sich actiongeladene Szenen und auch brutale Momente gut ausgeglichen ab und werden durch kurze Momente des durchatmens aufgelockert. Es ist also ein wirklich gut aufgebautes und gut geschriebenes Buch, welches mich auch gepackt hat, aber nicht so, wie ich es erwartet hatte. Ich konnte nicht wirklich mitfiebern. Ich glaube, die Story würde als Hörspiel oder Film wirklich gut funktionieren, aber ein Buch ist nicht ganz das perfekte Medium für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Als Witwe fängt das Leben an

Eine Lady hat die Wahl
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Lady Somerset ist mit 27 Jahren Witwe. Die Trauer hält sich aber in Grenzen. War ihr Mann doch eine Vernunftsheirat und nicht der Mann, für den sie eigentlich schwärmte. Doch Vernunft, Anstand ...

Lady Somerset ist mit 27 Jahren Witwe. Die Trauer hält sich aber in Grenzen. War ihr Mann doch eine Vernunftsheirat und nicht der Mann, für den sie eigentlich schwärmte. Doch Vernunft, Anstand und gehorsam waren schon immer Eliza Somersets größte Tugenden. Deswegen ist sie auch recht unbesorgt, als sie erfährt, dass ihr Erbe an eine Sittsamkeitsklausel gebunden ist. Sie muss weiterhin einen tadellosen Lebenswandel führen und niemand geringerer als ihres Gattens Neffe, ihre eigentliche große Liebe, soll über die Einhaltung der Klausel wachen. Klingt ganz einfach, wäre da nicht Lord Melville, der Schriftsteller, der keinen Skandal auslässt...

Regency Romane sind stets etwas fürs Herz. Man taucht ein und genießt diese Welt der Bälle, des guten Benehmens und des Tam Tams. Ich mag diese Art der Romane schon länger. Sophie Irwins Ladys Guide, und besonders dieser Teil, besticht auf eine ganz besondere Art. Der Humor, der nicht nur den Schwerenöter, sondern nahezu alle sympathischen Figuren umgibt, ist so erfrischend anders. Ja, auch zu dieser Zeit versteckte sich hinter Anstand und Etikette viel Humor und es tut so gut, davon zu lesen. Auch die Geschichte selbst hat mir unglaublich gut gefallen. Ja, man konnte ahnen, wie sie enden wird, aber es war dennoch wundervoll, Elizas Lebensweg ein wenig begleiten zu dürfen. Ich habe gelacht, ich habe geseufzt und ich habe mitgelitten und das ist genau das, was für mich ein gutes Buch ausmacht.

Für Fans von Regency Romanen eine absolute Empfehlung. Kann problemlos gelesen werden, wenn man Buch 1 nicht kennt.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Die Rettung der Kinder

Die Kinder des Don Arrigo
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Es gibt Bücher, die hallen nach, lange nachdem man sie gelesen hat. Es gibt Bücher, die lassen einen Grausamkeiten vergessen und kurz lächeln, nur um nach der Lektüre, wenn man darüber nachdenkt, ...

Es gibt Bücher, die hallen nach, lange nachdem man sie gelesen hat. Es gibt Bücher, die lassen einen Grausamkeiten vergessen und kurz lächeln, nur um nach der Lektüre, wenn man darüber nachdenkt, mit voller Wucht zuzuschlagen. Es gibt Bücher, die sind so wunderbar geschrieben und so wichtig, dass man sie gelesen haben muss. Dies ist so ein Buch.

Es geht um den elfjährigen Natan, der im Nazideutschland mitansehen muss, wie sein gutherziger, lebensfroher, lustiger Vater von den Nazis abgeholt wird. Als dann eine Frau an der Tür steht, um Natan mitzunehmen, zu retten, zögert seine Mutter nicht. Natan flieht mit vielen anderen Kindern. In Italien, in der Villa Emma finden sie eine erste Zuflucht und einen Hauch von Normalität. Doch dieser Zustand hält nicht lang. Bald sind die Braunhemden auch in ihrem Ort angekommen und die Flucht geht weiter.

Ivan Scaperoni ist ein zwar kurzes, aber unglaublich gewaltiges Buch gelungen. Er schafft es, dieses doch schwere Thema mit einer wundervollen Sprache und Leichtigkeit zu beschreiben, dass man immer mal wieder schmunzeln muss. Gerade die wenigen Seiten mit Natans Vater zB strotzen nur so vor Humor und ich habe diesen Mann so unglaublich tief in mein Herz geschlossen, dass er sogar mir fehlt. Dabei kannte ich ihn nicht. Natan ist ein fiktiver Charakter, aber viele der Kinder und alle der Erwachsenen sind reale Personen und, da sehe ich es wie Natan, sollten nie vergessen werden. Ich wünsche mir, dass wir die Namen jener, die geholfen haben, laut lesen, damit sie nie verklingen werden.

Es ist ein Buch über den Mut einiger, die so viel dafür riskierten, die Kinder zu retten. Die Villa Emma ist nicht vielen ein Begriff und ich hoffe, dass dieses Buch voller Wärme und Weisheit dies ändern wird.

Zwei Zitate aus dem Buch, die bei mir nachklingen:
"Es gibt Wunden, die uns die Fähigkeit nehmen, normale Menschen zu sein, weil das Menschsein durch diese Wunden hindurch unseren Körpern entweicht."

"Die einzige Macht, die ich habe, ist, zu entscheiden, was ich mit meiner Zeit anstelle. Was aus mir wird. Und aus meinem Leben. In diesem Moment begreife ich, dass die wertvollste Zeit die ist, die ich dem Tod und dem Schmerz abtrotze."

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Wundervoller queerer dark academia Liebesroman

Brynmor University – Geheimnisse
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Auf dieses Buch bin ich, unter anderem, durch Tiktok aufmerksam geworden und da das Cover wunderschön, die Leseprobe spannend und der Autor tatsächlich sehr sympathisch ist, habe ich mir nach ...

Auf dieses Buch bin ich, unter anderem, durch Tiktok aufmerksam geworden und da das Cover wunderschön, die Leseprobe spannend und der Autor tatsächlich sehr sympathisch ist, habe ich mir nach langer Zeit mal wieder ein Buch vorbestellt. Kaum war es da, war es auch schon durchgelesen. Nicht, weil es dünn ist, nein, 380 Seiten sind die perfekte Länge, sondern weil ich es einfach nicht aus der Hand legen wollte.

Samuel will auf die Brynmor Universität. Nicht, wie alle anderen, weil es eine unglaublich gute Elite Uni ist, sondern, weil er den Unfall aufklären möchte, der sich 10 Monate zuvor dort ereignete und durch den sein Bruder ins Wachkoma fiel. Dort trifft er auf Connor, der sein Herz im Sturm erobert. Doch zwischen den beiden stehen Geheimnisse, die alles aufs Spiel zu setzen scheinen.

Dominik Gaida ist ein wunderschönes, sehr atmosphärisches Buch gelungen, in das ich problemlos eintauchen konnte und welches mich einfach nicht losgelassen hat. Samuel und Connor sind beides Protagonisten, die so unglaublich lebendig und sympathisch beschrieben wurden, dass ich sie sofort ins Herz geschlossen habe. Doch auch die anderen Figuren sind sehr lebendig und tief beschrieben, sodass sie vor meinem inneren Auge zum Leben erwachten. Mir gefällt der Umgang der Figuren miteinander ungemein. Natürlich gibt es Reibereien, aber die werden achtsam und mit Herz gelöst.

Die Geschichte selbst ist spannend und wirklich sehr, sehr gut geschrieben. Man fiebert mit Samuel mit, aber stellt auch schnell fest, dass die Nebencharaktere Youma, Lake und Nate sich schnell ins Herz schleichen und man wirklich gern wissen will, wie es ihnen in Zukunft ergeht. Auch gefällt mir, dass Samuel keine gewöhnliche Sportart betreibt, sondern Parkour, was ich sowieso schon immer faszinierend fand. Für mich wirkte das ein wenig, als wüsste er eben durch den Sport genau, wie man wegläuft, stellt sich aber für seinen Bruder der Vergangenheit. Das macht für mich seinen Charakter umso interessanter.

Brynmor University ist ein wunderschönes Buch, dessen Schwerpunkt nicht auf der Spannung liegt, sondern auf dem achtsamen Miteinander. und irgendwie wünschte ich mir, man würde es in der Schule lesen, damit in noch mehr Köpfen ankommt, dass cool und verständnisvoll zu sein sich nicht ausschließt. Es blieb nur eine Frage offen, aber das war nicht wirklich wichtig und, wer weiß, vielleicht klärt sich das ja in einem der Folgebände. ich werde sie auf jeden Fall lesen!

Von mir eine klare Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Wenn Tiere an der Macht sind

Die Essenz der Königin
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Katta ist eine 15 jährige Leseratte, die leider auf ein Wochenende mit der Familie verzichten muss, um sich den Schularbeiten zu widmen. Doch als sie noch schnell etwas für ihre Mutter besorgen muss, wird ...

Katta ist eine 15 jährige Leseratte, die leider auf ein Wochenende mit der Familie verzichten muss, um sich den Schularbeiten zu widmen. Doch als sie noch schnell etwas für ihre Mutter besorgen muss, wird sie von einem kleinen, stummen Mann an die Hand genommen und landet in einer Parallelwelt. Einer Welt, in der Tiere herrschen und der Mensch nur ein kleines Wesen ohne erkennbaren eigenen Willen ist. Katta soll die geklaute Essenz der Königin finden und gerät so in ein Abenteuer, dass wie aus ihren Büchern entsprungen zu sein scheint.

Das Cover hatte mich nicht wirklich überzeugt, dennoch freute ich mich sehr auf mein Rezensionsexemplar. Die Idee der Gechichte gefällt mir außerordentlich gut: Tiere, die sprechen können und ihre Welt regieren und Menschen, die nichts zu sagen haben. Da kann man viel rausholen!

Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen. Wirklich locker und leicht wird der Leser durch das Buch getragen. Es gibt lustige Momente, aber auch trauriges und vieles zum nachdenken, wie zum Beispiel Umweltschutz und Milchherstellung. Aber trotz guter Idee und gutem Schreibstil konnte mich das Buch in der ersten Hälfte nicht wirklich überzeugen. Die ständigen Sprünge zwischen den beiden Ebenen haben eher verwirrt, als den Leser an das Buch gefesselt und auch die Grundidee hätte ich gerne noch etwas ausgebaut gehabt. Mir kamen da während des Lesens einige Ideen, die ich persönlich eingebaut hätte. Aber das ist ja nur meine subjektive Meinung.

Die zweite Hälfte hat dann aber einiges wieder gutmachen können und hat mich voll abgeholt. Es wurde spannend, schön, berührend und richtig, richtig gut.

Ich vergebe 3,5 Sterne und bin mir sicher, dass dieses Buch seine Leser finden wird, weil es wirklich gut ist, mich aber leider nicht völlig überzeugen konnte.

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