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Veröffentlicht am 01.04.2020

Schöne Familiegeschichte

Die Bagage
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Den Begriff „Bagage“ als despektierliche Bezeichnung für mache Menschen, kenne ich noch aus der Generation meiner Großeltern, die beide zu der Zeit geboren wurden, in der dieses Buch spielt. Lange habe ...

Den Begriff „Bagage“ als despektierliche Bezeichnung für mache Menschen, kenne ich noch aus der Generation meiner Großeltern, die beide zu der Zeit geboren wurden, in der dieses Buch spielt. Lange habe ich diesen Begriff icht mehr gehört und so hat es mich unweigerlich zu diesem Buch gezogen.

Monika Helfer lässt in ihrem Buch ihre Familie wieder auferstehen. Sie berichtet von ihren Großeltern Josef und Maria, zwei wunderschönen Menschen, die zwar nicht viel Geld haben, aber wegen ihrer Schönheit dennoch von allen beeidet werden. Als Josef in den Krieg zieht, bittet er den Bürgermeister, ein Auge auf Maria zu werfen. Maria freundet sich mit einem Deutschen an, der sie auch hin und wieder besucht. Auch Josef hat Fronturlaub und die Zeugung seiner kleine Tochter passt zeitlich auch gut in diesen Urlaub, aber ist Maria nicht einfach zu schön, um treu zu sein?

Monika Helfer kennt die Protagonisten ihres Buches nicht nur in ihrer eigenen Phantasie, sondern auch im Leben und so ist es nicht verwunderlich, dass diese schnell vor dem inneren Auge des Lesers zum Leben erwachen. Dazu tragen auch die Zeitsprünge bei, die immer mal wieder eingeschoben werden und zur Tiefe der Figuren beitragen.

Es passiert nicht viel in diesem Buch und doch ändert es für die Protagonisten alles. Es ist ein leises Buch mit lauten Untertönen. Ein Buch, das zeigt, dass es die Schönen nicht immer leicht haben. Dass es eine Bürde sein kann, schön zu sein, denn der Neid der anderen kann für Gerüchte sorgen, die einem das Leben schwer machen.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Absoluter Glücksgriff

Siebenteilige Reihe um den Salzburger Kommissar Konstantin Manner / Manner sieht rot
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Wenn man den erste Band einer 7- teiligen Reihein Händen hält, dann zieht man schon mal den imaginären Hut. Sieben Teile zu planen, ohne zu wissen, ob man überhaupt den Nerv der Leser trifft, ist sehr ...

Wenn man den erste Band einer 7- teiligen Reihein Händen hält, dann zieht man schon mal den imaginären Hut. Sieben Teile zu planen, ohne zu wissen, ob man überhaupt den Nerv der Leser trifft, ist sehr mutig. Ich war sehr gespannt, ob Mick Saunter einen Helden erschaffen kann, den man nach diesem Band wiederlesen möchte, oder ob mir 500 Seiten an Manners Seite reichen werden.


Konstantin Manner ist eine Figur, mit der man schnell warm wird. Er ist nicht perfekt, hat durchaus seine Ecken und Kanten und auch sein eigenes Päckchen zu tragen.Insgesamt ist er eine sehr interessante Persönlichkeit, die noch viel Potential für weitere Bücher birgt. Aber auch die anderen Protagonisten sind sehr gut gezeichnet und werden vor dem inneren Auge lebendig.



Doch um was geht es überhaupt?

Zwei Bewohner eines Behindertenheimes an der deutsch- österreichischen Grenze werden vermisst. Doch noch bevor die Vermisstenmeldung bei der Polizei eintrifft, wird auch schon einer der beiden tot aufgefunden. Kurz darauf der zweite. Kostantin Manner und sein Team beginnen, zu ermitteln und streifen dabei Themen wie einen SM- Club, Organhandel und Nationalsozialismus. So viele Themen in nur einem Buch, ist das nicht, als ob man das gesamte Gewürzregal über einer Mahlzeit ausschüttet? Was so oft schief geht, wurde hier perfekt umgesetzt. Die Szenen bereichern das Buch ungemein und wirken niemals überladen. Sehr gefallen hat mir, dass viele Szenen, gerade die im Behindertenheim, den Leser ohne erhobenen Zeigefinger dazu animieren, seine eigene Sicht auf das Leben zu überdenken. Allgemein ist es ein Buch, in dem immer wieder leise Töne mitschwingen, die zum nachdenken anregen und auch nach der Lektüre noch nachwirken.


Dieser Auftakt bescherte mir viele schöne und spannende Lesestunden und sorgte dafür, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich hätte dem Buch zweifelsohne abgekauft, von einem renommierten Autoren zu sein und bin wirklich sehr angetan. Die weiteren Bände werden definitiv den Weg zu mir finden.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Dieses Buch wirkt nach

Ich rette die Welt - aber erst mal eine rauchen
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Lea ist Kriegsreporterin und momentan mit ihrem (engen) Freund Nathan in Syrien unterwegs. Sie ist quasi mittendrin statt nur dabei und entgeht oft nur knapp schwersten Verletzungen, während um sie rum ...

Lea ist Kriegsreporterin und momentan mit ihrem (engen) Freund Nathan in Syrien unterwegs. Sie ist quasi mittendrin statt nur dabei und entgeht oft nur knapp schwersten Verletzungen, während um sie rum der Tod allgegenwärtig ist. Was treibt eine junge Frau dazu, freiwillig in einem Gebiet zu arbeiten, in dem Tod und Verderben sich täglich die Hand geben?

„Ich rette die Welt, aber erstmal eine rauchen“ ist ein Buch, welches zwar als Thriller bezeichnet wird, aber so viel mehr als ein Politthriller ist. Das Cover wirkt fast wie von einem Jugendbuch, aber der Inhalt lässt auch den abgebrühtesten Leser nicht kalt. Lea und ihre Freunde nehmen die Leser mit in die erste Reihe des Krieges. Dorthin, wo Menschen sterben, Kinder sterben und doch noch der Anflug eines normalen Lebens herrscht, Tee getrunken wird, Ball gespielt wird, damit man nicht durchdreht. Wo normale Gespräche und aufkeimende Gefühle durch Schüsse gestört werden, aber einfach später fortgesetzt werden.

Wen die Handlung allein nicht nachdenklich macht, der beginnt spätestens bei den philosophischen Bemerkungen der Protagonisten zu grübeln. Es ist ein Buch, das nachdenklich macht, ohne zu belehren. Ein unglaublich spannend geschriebenes Buch mit viel Botschaft zwischen den Zeilen. Ein Buch, welches beim Leser auf jeden Fall nachwirkt. Ein Buch, welches den Leser auf seinem sicheren Sofa mitnimmt in die vorderste Reihe des Konfliktes.

Ich habe es sehr gern gelesen und kann es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

romantic thrill mit viel Spannung

Special Unit Serpent – Tödliches Verlangen
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Nina Bellem hat mir „tödliches Verlangen“ den ersten Teil der Special Unit Serpent geschrieben und ich muss sagen, sie hat mich dadurch als Fan gewonnen.

Worum geht es?

Riley, die von allen nur Spades ...

Nina Bellem hat mir „tödliches Verlangen“ den ersten Teil der Special Unit Serpent geschrieben und ich muss sagen, sie hat mich dadurch als Fan gewonnen.

Worum geht es?

Riley, die von allen nur Spades genannt wird, besitzt ein eigenes Tattoostudio und blüht völlig in ihrer Arbeit auf. Sie hat sich in kürzester Zeit einen Namen gemacht. Eines Tages tritt Kilian in ihren Laden. Er möchte sich ein Cover Up stechen lassen. Das Tattoo ist aber so gut, dass Riley sich weigert.Hinter jedem Tattoo steht, für gewöhnlich, eine Geschichte. So auch hier. Kilian, ein Navy Seal, möchte einen Schlussstrich unter die Special Unit Serpent ziehen. Doch leider hat das Schicksal andere Pläne.

Das Cover ist für Romantic Thrill Bücher nicht ungewöhnlich, war aber für mich nicht ausschlaggebend für mein Interesse. Da ich Romantic Thrill allgemein liebe, habe ich mir die Leseprobe zu Gemüte geführt und diese gab dann den Ausschlag, dass ich das Buch lesen möchte. Nina Bellem schreibt sehr plastisch und haucht ihren Protagoisten ein Leben ein, das sie einfach sympathisch macht. Riley ist eine starke Frau mit Vergangenheit, aber ganz anders, als die typischen Frauen dieses Genres. Sowohl sie als auch Kilian waren mir sofort sympathisch. Auch die Freunde auf beiden Seiten sind sehr unterschiedlich, aber jede(r) für sich sehr sympathisch. Das Buch ist abwechselnd aus Rileys und Kilians Sicht geschrieben, wobei Riley mehr Raum einnimmt und Kilian manchmal ein wenig kurz kommt. Die Wechsel sind gut gewählt und stören den Lesefluss keineswegs.

Was mir besonders gefallen hat, ist der Humor, der immer mal wieder aufblitzt und die Protagonisten noch sympathischer macht. Auch besonders erwähnenswert ist die Tiefe, die dieses Buch oft hat. Die Momente, die zum nachdenken anregen, wie zB Rileys Geschichte. Der Vater, der nie da ist und dann von der ganzen Arbeit doch nichts hat.

Die erotischen Szenen sind heiß, aber nicht überladen. Sie sind immer absolut passend platziert, halten sich aber etwas im Hintergrund, was mir gut gefällt. Die Spannung der Story ist dafür umso präsenter und man kann das Buch wirklich kaum aus der Hand legen. Es ist unglaublich, was alles aus dieser Geschichte geholt wurde und fast schade, dass das Cover keine Männer anlockt, denn die Story würde auch vielen Männern gefallen.

Ich war hin und weg und kann das Buch nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Keine Haie, keine Wale, aber Aale, Aale, Aale

Das Evangelium der Aale
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Keine Haie, keine Wale, aber Aale, Aale, Aale.

Das war der Ruf eines Marktschreiers, den ich vor vielen Jahren auf einem Fischmarkt gesehen habe und der mir irgendwie in Erinnerung blieb. Obwohl mein ...

Keine Haie, keine Wale, aber Aale, Aale, Aale.

Das war der Ruf eines Marktschreiers, den ich vor vielen Jahren auf einem Fischmarkt gesehen habe und der mir irgendwie in Erinnerung blieb. Obwohl mein Vater gern angelte und mein Mann mit seinem Großvater früher oft Aale angeln war, wusste ich bis dato nicht über diesen so faszinierenden Fisch. Daher habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut.

Patrik Svensson erzählt abwechselnd über den Aal und über seine Kindheit und die Angelausflüge mit seinem Vater. Er schafft es vortrefflich, Roman und Sachbuch zu einer Einheit zu verschmelzen, ohne sie miteinander zu vermischen. Der Mensch, der Junge kommt dem Leser dabei ebenso nah wie der Aal. Man lernt einiges über beide und doch bleibt vieles im Verborgenen.

Wussten Sie, dass sich schon Aristoteles mit dem Aal beschäftigte? Dass Freud Aale sezierte? Dass der Aal nicht nur in Grass' Blechtrommel in der Literatur erwähnt wird? Wissen Sie, wie alt Aale werden? Wo sie zur Welt kommen? Wie sie ihr Leben gestalten? Glauben Sie mir, die Antworten werden Sie oft verblüffen. Ich habe in diesem Buch eine Menge über einen Fisch gelernt, über den wir eigentlich gar nichts wissen.

Wenn in einem Buch über Angeln berichtet wird und auch über Forschung, dann wird natürlich auch über das Töten berichtet. Das ist für Tierfreunde wie mich nicht immer leicht zu lesen. Aber es gehört eben zu dieser Geschichte dazu. Svenssons Verhältnis zu seinem Vater, welches er über das Angeln erläutert, wäre weit weniger authentisch gewesen, hätte er das Töten der Tiere nicht thematisiert.

Es ist ein Buch der leisen Töne, ein Buch, das nachklingt, ein Buch, über das man mit befreundeten Anglern spricht und für mich eine absolut lesenswerte Lektüre.

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