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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2024

Empfehlenswert

Allzumenschliches
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Eine Graphic Novel über Philosophen, in der auf je einer Doppelseite ein Philosoph in modernem Kontext dargestellt wird: was hätte ich mich als Jugendlicher über so ein Buch gefreut, welches mir den Einstieg ...

Eine Graphic Novel über Philosophen, in der auf je einer Doppelseite ein Philosoph in modernem Kontext dargestellt wird: was hätte ich mich als Jugendlicher über so ein Buch gefreut, welches mir den Einstieg in die Philosophie sehr erleichtert hätte!

Dieses sehr großformatige Buch mit feinen Zeichnungen hat mich wirklich fasziniert. Ich habe mir die Auflistung der Philosophen am Ende des Buches zur Hand genommen und zuerst all die gelesen, mit deren Werken ich am Vertrautesten bin. Am Ende jedes Comics erfahren wir auch in wenigen Zeilen ein wenig über den Kontext. Ich persönlich empfehle, erst die Geschichte zu lesen und Text und Bilder auf sich wirken zu lassen, dann den Kontext zu lesen und mit diesem Wissen nochmals den Comic, die Geschichte zu lesen. So habe ich am meisten aus dem Buch mitgenommen.

Ist dieses Buch für Philosophie- Anfänger geeignet? Die Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten. Ich glaube, man braucht schon gewisse Grundkenntnisse über die einzelnen Philosophen, um wirklich zu verstehen, was Catherine Meurisse ausdrücken möchte. Gerade der moderne Kontext will verstanden werden. Aber es weckt definitiv Interesse und da ich nicht alle Philosophen kannte, werde ich mich mit dem ein oder anderen Werk noch auseinandersetzen, um dieses Buch auch wirklich zu verstehen.
Wer dieses Buch einfach lesen will, der sollte also durchaus über gute Grundkenntnisse über die behandelten Philosophen verfügen. Wer aber Interesse wecken und hin und wieder im Buch stöbern möchte, kann es als Inspiration nehmen.

Ich finde es sehr gelungen.

Veröffentlicht am 11.05.2024

Auf ins Abenteuer

Abenteuer Wald
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Die Jungs von Wildschytz kenne ich durch ihre Social Media Präsenz und mag ihre Arbeit sehr. Deswegen habe ich mich auch unglaublich auf dieses Buch gefreut. Dieses Buch ist auch wirklich ein Leckerbissen ...

Die Jungs von Wildschytz kenne ich durch ihre Social Media Präsenz und mag ihre Arbeit sehr. Deswegen habe ich mich auch unglaublich auf dieses Buch gefreut. Dieses Buch ist auch wirklich ein Leckerbissen für alle, die sich für das Abenteuer Wald interessieren. Allerdings sollte man es sich vorher kurz anschauen, ob es auch wirklich das ist, was man sucht, da es doch sehr speziell ist.

Zuerst wird ein wenig geklärt, was für uns Menschen die Faszination Wald ausmacht. Warum boomt der Wald gerade im Moment so? Dann dürfen wir uns auch schon auf die Suche machen nach Pilzen, Beeren und Kräutern. Gerade die Pilze sind sehr ausführlich beschrieben und wir bekommen auch Sorten erklärt, die viele vielleicht nicht auf dem Schirm hatten. Die Regeln zur Bestimmung sind einprägsam und gut und für mich selbst ist dieser Teil auch der beste Teil des Buches. Gerade die Merksprüche finde ich super!
Bei den Kräutern und Beeren läuft es ähnlich, da kenne ich mich aber von Haus aus besser aus, daher war für mich persönlich dieser Teil etwas uninteressanter. Die Infos zum sammeln, erkennen und auch schützen sind aber auch hier sehr gut.

Nun kommen wir zum Überleben im Wald: wie finde ich mich zurecht? Wo finde ich Trinkwasser, wie und wo kann ich sicher ein Feuer machen und wo finde ich Unterschlupf. Darauf folgen auch Rezepte, die sich in der Wildnis gut nachkochen lassen. Dieser Teil erfreut das Herz eines jeden Pfadfinders und ist wirklich sehr informativ und gut geschrieben. Natürlich kann in der Kürze des Buches nicht auf alles eingegangen werden, doch wessen Interesse geweckt ist, der kann definitv auf Tour gehen und sich, wenn er dann noch Spaß daran hat, weiter informieren.

Es ist ein wirklich schönes Buch für den Abenteurer in uns. Was mir allerdings fehlte, waren Abschnitte für den alltäglichen Waldspaziergang, der ja auch einige Abenteuer bieten kann. Dinge wie: darf ich die Wege verlassen, oder bekomme ich da Ärger? Gibt es Zeiten, die ich meiden sollte? Wann ist Brut- und Setzzeit und wie verhalte ich mich da? Darf ich auf Hochsitze? Sind Fragen, die sich viele Menschen im Wald stellen und die sie davon abhalten, auf kleine Abenteuertour zu gehen, Die Klärung dieser Fragen habe ich ein wenig vermisst.

Alles in allem ein schönes Buch, um ein wenig in das Abenteuer Wald einzutauchen.

Veröffentlicht am 10.05.2024

Eine schrullige Tierpräparatorin auf dem Weg zu sich selbst

Der Hamster mit der Löwenmähne
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Tierpräparatorin Eva kann nicht so gut mit Menschen umgehen. Ihre ausgestopften Tiere sind ihr wesentlich lieber. Mit ihnen kann sie auch richtig gute Gespräche führen. Gerade mit denen, die nicht so gut ...

Tierpräparatorin Eva kann nicht so gut mit Menschen umgehen. Ihre ausgestopften Tiere sind ihr wesentlich lieber. Mit ihnen kann sie auch richtig gute Gespräche führen. Gerade mit denen, die nicht so gut gelungen sind und deswegen bei ihr bleiben. Das sind die wahren Freunde. Doch natürlich gibt es auch in Evas Leben Menschen: ihren Vater, der plötzlich verschwindet, ihren Nachbarn, der irgendwie besonders ist und nicht zu vergessen auch die seltsame Kundin, die für ihren Sohn einen Hamster mit Löwenmähne präpariert haben will. Plötzlich sieht Eva sich gezwungen, aus ihrem normalen Leben auszubrechen und ihren Panzer abzulegen und das ändert mehr, als ihr lieb ist.

Eva ist eine herrlich verschrobene Person, die mir gut gefallen hat. Sie ist die Art von Protagonistin, bei der man während des Lesens mit den Augen rollt und die man ab und zu einfach nur schütteln möchte. Sie ist besonders und erinnert uns immer wieder daran, eben nicht mit den Augen zu rollen, sondern einfach mal genauer hinzuschauen. Wie es auch ihr Nachbar schafft, der aber immer nur „der Nachbar“ bleibt.

Es ist eine nette Geschichte über eine Frau, die so nah an ihrem Weg ist und es doch irgendwie nicht schafft, vom Geröllhaufen auf die Piste zu wechseln. Es ist ein Buch, bei dem man ein wenig zwischen den Zeilen lesen muss, um es wirklich zu verstehen, denn nur oberflächlich betrachtet ist dieses Buch ein wenig farblos. Doch wer sich darauf einlässt, wird es nicht bereuen.

Kann man es, wie das Buch verspricht, mit Amelie vergleichen? Ich weiß es nicht, Amelie war für mich ganz anders. Es ist wie Äpfel und Birnen, man kann beides mögen, muss aber nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.05.2024

Kleine Therapieimpulse für Zwischendurch

Your Pocket Therapist
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Annie Zimmerman ist eine Therapeutin, die einst selbst große Probleme hatte und deswegen in Therapie musste. Sie versteht also wirklich, was in Menschen vorgeht, die Hilfe suchen und wie schwer es ist, ...

Annie Zimmerman ist eine Therapeutin, die einst selbst große Probleme hatte und deswegen in Therapie musste. Sie versteht also wirklich, was in Menschen vorgeht, die Hilfe suchen und wie schwer es ist, diese anzunehmen. Ihre Erfahrungen, sowohl die eigenen als auch die ihrer Patientinnen, erzählt sie hier unglaublich einfühlsam und wertschätzend und gibt dem Leser anhand praktischer Beispiele kleine Impulse und Übungen an die Hand, wie man mit den gängigsten Problemen umgehen kann. Natürlich ersetzt dieses Buch keine Therapie, aber das ist auch nicht der Anspruch.

Zuerst blicken wir auf uns selbst und unseren Umgang mit uns: Depressionen, Angst, Stress, Sucht, Selbstkritik. Wo müssen wir ansetzen, was kann man ändern? Schon in diesen ersten Kapiteln habe ich einige wichtige Impulse erhalten. Dann gehen wir zum Hauptfokus des Buches: Beziehungen. Hier behandelt die Autorin Aspekte des Single seins, des Datings, Bindungsmuster, Konflikte und auch Trennungen.
Ich habe das ganze Buch gelesen und wirklich einiges mitnehmen können, auch wenn es natürlich nur an der Oberfläche kratzt. Es wird klar, dass unser Verhalten fast immer eine Reaktion auf Erlebnisse in Kindheit und Jugend ist und wir viel tiefer ansetzen müssen. Beim Erarbeiten der Übungen sind auch einige Tränen geflossen.

Was mir nicht so gut gefallen hat war, wenn die Autorin erzählt hat, wie sehr sie sich für ihre Patienten freut, mitleidet und reagiert. Ja, sie zeigt damit ihre Menschlichkeit, ihr Mitgefühl, aber es gibt doch genug Menschen, die dann Angst haben, die eigenen Probleme könnten die Therapeutin belasten. Ich war mal selbst so ein Mensch und hätte nach dem Buch wahrscheinlich gezögert, eine Therapie zu beginnen.

Alles in allem ein wirklich schönes Buch mit guten Impulsen, gerade im Beziehungsbereich. Interessant für alle, die über eine Therapie nachdenken und auch als Therapiebegleitung sehr wertvoll.

Veröffentlicht am 27.04.2024

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben

Reisen im Mittelalter
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Reisen, das Entdecken fremder Länder und Kulturen, ist ja schon in der heutigen Zeit spannend und birgt so einige Abenteuer. Wie war das wohl erst im Mittelalter? Ich konnte es mir kaum vorstellen und ...

Reisen, das Entdecken fremder Länder und Kulturen, ist ja schon in der heutigen Zeit spannend und birgt so einige Abenteuer. Wie war das wohl erst im Mittelalter? Ich konnte es mir kaum vorstellen und gerade deswegen wurde mein Interesse geweckt.
Der Aufbau des Buches ist bestechend logisch. Wir fangen zuhause bei der Reisevorbereitung an und reisen dann quasi einmal um die Welt. Am Ende des Buches erfahren wir auch ein wenig über die Sichtweise derer, die vom anderen Ende der Welt ihre Reisen starteten.
Da ich in der Nähe von Ulm wohne, hat mich das Buch natürlich direkt gefesselt, weil wir sehr früh über Reisen nach Ulm erfahren haben. Wenn man schon in den erwähnten Gasthäusern gespeist hat, hat man natürlich einen besonderen Bezug zum Buch. Doch auch die anderen Städte und Länder haben mich abgeholt. Der Schreibstil ist so locker und flüssig, dass man kaum bemerkt, ein Sachbuch zu lesen. Ich habe es tatsächlich nahezu wie einen Roman runtergelesen. Der Inhalt ist aber bestens recherchiert. Besonders gefallen haben mir immer die Einschübe, meist am Ende der Kapitel, die direkt aus dem Mittelalter stammen. Das übersetzte Gespräch in einem Sprachführer lies mich schallend lachen. In heutigen Sprachlehrbüchern sind die Dialoge oft so sinnbefreit, es würde mich kaum wundern, dort genau diesen Dialog zu finden. Ebenso in Erinnerung geblieben ist mir die 1428 auf See geschriebene Ballade und die Kreaturen Indiens. Lesen Sie sich die Beschreibung des Einhorns durch und stellen Sie sich das auf einem Kinder Shirt vor!
Dieses Buch gibt einen wirklich interessanten Einblick in das Reisen im Mittelalter und ich habe wirklich Hochachtung vor all den Reisenden und bedanke mich aber auch für den ein oder anderen Schmunzler.

Eine kurzweilige, sehr informative Lektüre für Fans des Mittelalters sowie Freunde des Reisens.