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Veröffentlicht am 09.01.2024

Kommt bei Weitem nicht an den Auftakt heran

Legendborn – Das geheime Erbe
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Vielen lieben Dank an Heyne und das Penguin Random House Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.


Aufmachung.
Das ...

Vielen lieben Dank an Heyne und das Penguin Random House Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.


Aufmachung.
Das Cover ist identisch zu dem des Auftakts, lediglich mit blauer statt rötlich-brauner Grundfarbe. Man sieht im Vordergrund den Titel in gold-orangener Schrift, darunter das Schwert Excalibur, das aus einem scheinbar glühenden Stein herausragt. Hinter dem Titel und am Rand ranken sich goldene Äste, von denen Blätter abfallen und die die dunkle Tür im Hintergrund einrahmen. Es wird viel mit Kontrasten gearbeitet, wodurch das Cover eine mystische, geheimnisvolle Grundstimmung erhält, was die Thematik des Geheimbundes rund um die Artussage widerspiegelt.
Schade finde ich, dass die Fortsetzung anders als der Auftakt nur noch ein einfaches, etwas größeres Taschenbuch und kein broschiertes Exemplar mehr ist, dafür aber 17 € kostet. Trotzdem ist auch hier der Einband wieder sehr flexibel, sodass keine Leserillen entstehen, selbst, wenn man das Buch in der Mitte ganz aufklappt.


Meine Meinung:
Der Auftakt war letztes Jahr ein riesiges Jahreshighlight für mich, was vor allem am Magiesystem, an der Protagonistin und an Selwyn lag. Dementsprechend groß war dann auch meine Vorfreude und entsprechend hoch meine Erwartungen an die Fortsetzung.

Während der Einstieg noch wirklich gut funktioniert, selbst wenn man nach einem Jahr nicht mehr viel von der doch eher komplexen Handlung des Auftaktes weiß, verliert man beim Lesen schnell an Begeisterung.

Grund dafür ist vor allem das Erzähltempo.
Nach ca. dem ersten Fünftel des Buches bleibt die Handlung erstmal für mehrere hundert Seiten auf einer Stelle stehen. Es passiert einfach nichts mehr; stattdessen wird seitenlang nur hin und her überlegt, es werden Pläne geschmiedet und es wird gestritten, aber zur Konfliktlösung kommt es erst viiiiel später und dann auch auf wenig zufriedenstellende Weise.
Die Artussage, die Dämonenjagd und das Magiesystem bekommen zwar auch hier wieder ein wenig Aufmerksamkeit, allerdings nicht annähernd so viel wie im Auftakt und auch nicht so viel, wie es notwendig gewesen wäre. Das, worum es in der Reihe eigentlich geht, gerät durch die zwischenmenschlichen Konflikte, die Bree mit ihren Begleitern hat, in den Hintergrund. Konflikte, die im Auftakt angeteasert wurden, wie Brees Beziehung zu Sel, alles, was mit Nick passiert und Brees Rolle im Orden, der zudem noch mit Korruption zu kämpfen hat, wird oberflächlich angeschnitten, aber nichts davon wird anständig auserzählt.

Ähnliches gilt im Übrigen für die Rassismuskritik, die die Autorin im Auftaktband noch so wunderbar nahtlos, aber dafür nicht weniger laut in die Handlung mit eingewoben hat. Auch hier geraten Bree und ihre Freunde immer mal wieder in ungerechte Situationen, bei denen man am liebsten laut aufschreien möchte, aber diese Konflikte werden ebenfalls relativ schnell wieder abgehandelt und erhalten insgesamt wenig Aufmerksamkeit. Man möchte unbedingt, dass die Autorin da und auch in o. g. Konflikte viel mehr in die Tiefe geht, aber da wird man leider enttäuscht.


Hinzu kommt, dass vor allem Bree nicht mehr mit der Bree, die man aus dem Auftakt kennt, vergleichbar ist. Während sie sich da noch dadurch ausgezeichnet hat, dass sie einen wunderbar trockenen Humor, der einen oft zum Lachen bringt und mit dem sie mehrfach pointiert genau das anspricht, was dem Leser durch den Kopf geht, man sich super in sie hineinversetzen kann und, dass sie in Situationen ruhig und ausgeglichen bleibt, in denen ich an ihrer Stelle ganz anders reagiert hätte, trotzdem aber nichts mit sich machen lässt, was sie nicht will, ist sie hier einfach nur nervig.
Als Leser weiß man gar nicht mehr, was sie eigentlich will, weil sie gefühlt von Höcksken auf Stöcksken kommt, sich nie für einen Weg entscheiden kann und dann aber trotzdem von allen erwartet, dass sie für sie da sind und ihr folgen.

Genauso wenig habe ich Selwyn hier leiden können. Er ist ständig schlecht gelaunt und geht Bree aus dem Weg – das macht anfangs bis zu einer bestimmten Auflösung zwar noch bedingt Sinn, aber auch danach wird es mit ihm nicht besser. Alles, was er sagt und wie er handelt, passt kaum noch dazu, wie man ihn im Auftakt kennengelernt hat, insbesondere was seine Beziehung mit Bree angeht.
Während am Ende des Auftaktes diesbezüglich nämlich noch etwas angeteasert wurde, scheint davon hier kaum noch etwas übrig zu sein. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, brauchen Bree und Sel ganze 300 Seiten, bis sie es mal schaffen, miteinander zu reden, und selbst das Gespräch ist nicht wirklich befriedigend.
Bei einem 750-Seiten-Schinken macht all das das Lesen natürlich sehr anstrengend.


Fazit:
Der Auftakt war letztes Jahr ein großes Highlight für mich und der Einstieg in das Buch war auch noch sehr vielversprechend. Irgendwann wird dann aber deutlich, dass nicht nur die Handlung ein paar hundert Seiten erstmal nicht vorangehen wird, sondern auch, dass die Protagonisten es plötzlich verlernt haben, miteinander zu sprechen.
Hinzu kommt, dass das Magiesystem, die Neuerzählung der Artussage und die Rassismuskritik, die ich in meiner Rezension zum Auftaktband so gelobt habe, hier nicht annähernd die Aufmerksamkeit bekommen, die sie brauchen. Kurz: „Das geheime Erbe“ liest sich leider wie ein völlig anderes Buch, das mit „Der geheime Bund“ nicht annähernd mithalten kann.
2,5/5 Lesehasen gibt es für den guten Einstieg und die doch sehr sympathischen Nebenfiguren, wie Alice, Valec oder Will.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Relativ vorhersehbar, aber die VIBES!

Trotze der Nacht
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Vielen lieben Dank an den Heyne-Verlag und das Penguin Random House Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche ...

Vielen lieben Dank an den Heyne-Verlag und das Penguin Random House Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.


Aufmachung:
Ich bin so froh, dass der deutsche Verlag das Originalcover mehr oder weniger übernommen hat, denn es ist soooo schön!
Man sieht durch den Umriss einer Blume die schwarze Silhouette eines riesigen Schlosses vor einer Dämmerung. Insgesamt ist das Cover sehr dunkel gehalten, aber durch die hellen Highlights zwischendurch wird es etwas aufgelockert und das Cover wirkt sehr atmosphärisch.
Der Titel ist der gleiche wie im Original, nur übersetzt, und er passt super auf den Inhalt!


Meine Meinung:
Ich kann tatsächlich gar nicht allzu viel zum Inhalt sagen, daher fällt diese Rezension ungewohnt kurz aus. Ehrlicherweise liegt das an zwei Gründen: Zum einen bleibt hier nach dem Lesen gar nicht so viel hängen, zum anderen – das hängt wohl auch mit dem ersten Grund zusammen – ist der Inhalt auch eigentlich gar nichts so Besonderes.

Wir haben hier eine Rebellin, die sich gegen die Machenschaften der Königsfamilie wendet, dann durch eine Verkettung von Zufällen irgendwie im Palast landet und dort merkt, dass nicht alles so leicht in schwarz und weiß geteilt werden kann, wie sie es sich zuerst denkt. Dazu gibt es Intrigen, etwas Magie und natürlich eine enemies-to-lovers-Story, die bei näherem Betrachten doch gar nicht so sehr enemies to lovers ist und die von Anfang an zum Scheitern verurteilt scheint, erst recht, als sich so langsam herausstellt, dass eine Person gar nicht die Person ist, für die sie die Protagonistin gehalten hat.
So lässt sich „Trotze der Nacht“ wohl gut zusammenfassen. Klingt wie jede andere enemies-to-lovers-Romantasy, die man aktuell so findet, oder? Genau das ist das Buch, wie gesagt, auch. ABER diese Art Geschichte würde ja nicht so gut laufen, wenn sie nicht irgendetwas hätte, was uns fesselt.

Und das ist es, was dafür gesorgt hat, dass ich das Buch in zwei Sitzungen durchgesuchtet habe. Was genau „Trotze der Nacht“ so besonders macht, kann ich nicht sagen, ich weiß nur, dass ich es unheimlich genossen habe.

Die Story an sich kann es eigentlich nicht gewesen sein, denn, wie man sich bei dem Aufbau schon denken kann, sind der Handlungsverlauf und eigentlich alle größeren Twists sehr früh vorhersehbar und können kaum bis gar nicht überraschen. Auch die Protagonisten heben sich nicht unter all den Protagonisten dieses Genres hervor; man kann sich zwar gut in sie hineinversetzen und sie haben sicher auch ihre Ecken und Kanten, aber sie haben, wie auch der Rest des Buches, objektiv nicht, was sie besonders macht. Und TROTZDEM gehört das Buch zu den besseren Büchern, die ich 2023 gelesen habe!
Wie gesagt: Ich weiß nicht, warum! Lest es einfach.

Denn auch wenn ihr euch jetzt nach meiner Rezension unsicher seid und vielleicht fragt: „Warum soll ich mir denn die Zeit nehmen, um ein Buch zu lesen, das nichts Besonderes an sich hat?“ – berechtigte Frage –, kann ich euch versichern, dass ihr mit diesem Buch wirklich schöne Lesestunden haben werdet und die Fortsetzung kaum abwarten werden könnt. Das Buch hat zwar, wie jetzt schon oft genug gesagt, Vieles nicht, was andere Bücher hervorhebt, aber es hat definitiv etwas, was sich nicht unbedingt greifen lässt, für ein Highlight aber ebenso wichtig ist: Sogwirkung!
Das liegt sicherlich auch an dem sehr flüssigen, gut lesbaren Schreibstil, der noch einmal dazu beiträgt, dass ihr schnell durch das Buch fliegt.


Fazit:
So ganz festmachen, was mich an diesem Buch so begeistert hat, kann ich nicht. Es hat eigentlich nichts Besonderes an sich: Es ist eine Geschichte über eine Rebellin in einem Königreich, in dem doch nicht alles so schwarz und weiß ist, wie es scheint, voller Intrigen, (vorhersehbarer) Twists und mit einer enemies-to-lovers-romance. Trotzdem hat dieses Buch eine unfassbare Sogwirkung und auch, wenn ich schon früh vorhergesehen habe, wie sich die Geschichte bisher entwickelt, kann ich doch die Fortsetzung nicht abwarten.
4/5 Lesehasen.

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  • Cover
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Veröffentlicht am 04.01.2024

Viel Potenzial, super recherchiert, aber leider langweilig

Die Schwarze Königin
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Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Die Buchgestaltung ...

Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Die Buchgestaltung ist mal wieder, wie man es von dem Verlag gewöhnt ist, ein absoluter Hingucker!
Das Cover passt mit seiner schwarz-weißen Farbgebung und den roten Highlights nicht nur stimmungsmäßig unglaublich gut zu einem blutigen Vampirroman, der ganz wunderbar in der spooky season gelesen werden kann. Man entdeckt beim näheren Hinsehen auch immer mehr Details und so etwas liebe ich!
Auch die Innenklappen sind mit einer tollen schwarz-weißen Illustration verschönert, was das Buch gleich hochwertiger macht.


Meine Meinung:
2020 habe ich den Autor mit seiner „Meisterin“-Trilogie kennengelernt und gerade die Art, wie er Figuren schreibt und seine Geschichte mit Historischem verwebt, hat mir da sehr gut gefallen. Insofern war ich natürlich entsprechend neugierig auf sein neuestes Werk „Die schwarze Königin“, in dem es um Vampire geht.

Die ganze Mystik um Vampire, die verschiedenen Arten, wie sie seit Jahrhunderten inmitten von Menschen leben und das tägliche Geschehen steuern, hat mich auch auf Anhieb fasziniert.
Man lernt hier acht verschiedene Vampirarten kennen, ein wenig über Werwölfe, Dämonen und einiges rund um die Historie Vlads, des Pfählers, zusammen mit der ungarischen Königin Barbara von Cilli. Der Autor hat sich hier einige literarische Freiheiten herausgenommen, aber man merkt dennoch, dass er all dies unfassbar gut recherchiert hat. Das, zusammen mit der Art, wie er die historischen Figuren Vlad (bzw. dessen Vater) und Barbara charakterisiert, wie er die Fragezeichen und Leerstellen der Geschichte ausgefüllt hat, sorgt dafür, dass man einen sehr guten Draht zu den Figuren bekommt und sich zweifelsfrei vorstellen kann, dass Barbaras Leben sicher so verlaufen ist.
Ich finde historische Fiktion dann immer besonders spannend, wenn Geschichte und Fiktion so miteinander verwoben werden, dass nicht mehr ganz klar ist, was jetzt eigentlich Fakt ist und was sich der Autor ausgedacht hat, sodass aus den historischen Figuren, die tatsächlich gelebt haben, literarische werden, denen der Autor seinen eigenen Stempel aufgedrückt hat, und genau das ist hier geschehen.

Das alleine betrachtet hätte „Die schwarze Königin“ zu einem unglaublich spannenden Buch machen können, das perfekt in diese düstere Jahreszeit passt.
Mein großes Problem mit diesem Buch war jedoch die Erzählweise.
Zum einen springt der Autor hier oft zwischen der Vergangenheit, in der es um Barbara von Cilli und ihrer Jagd nach Vampiren geht, und der Gegenwart hin und her, in der er von Len und seinen Abenteuern mit der Professorin und den Vampiren erzählt.
Dieses erzählerische Hilfsmittel finde ich zunächst einmal grundsätzlich gut. Gerade, wenn man erst nach und nach herausfindet, inwiefern Vergangenheit und Gegenwart zusammenhängen, ist das eine gute Methode, den Leser zum Miträtseln zu bewegen und bei der Stange zu halten.

Hier allerdings hat es für mich nicht gepasst.
Zum anderen hatte ich schlicht kein Interesse an Len. Er blieb für mich, gerade im Vergleich mit Barbara, die aufgrund der Mystik, die sie umgibt, und ihrer furchtlosen, schlauen Art, einfach viel zu blass, als dass ich in irgendeiner Weise eine Bindung zu Len aufbauen konnte. Man lernt ihn als zurückhaltenden Jungen kennen, der heimlich in seine Freundin Klara verliebt ist, aber viel lieber im Hintergrund bleibt, als irgendetwas zu unternehmen. Irgendwann wird er dann zu dem Nachfahre Vlads des Pfählers, der sich für den Kampf gegen die Vampire verantwortlich fühlt und immer mehr Mut dazugewinnt. Diese Entwicklung habe ich für mich allerdings nicht gesehen. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich insgesamt wenig in ihn hineinversetzen konnte, aber ich habe nicht so ganz verstanden, woher Len auf einmal den Mut nimmt, einen Flammenwerfer gegen einen Vampir zu richten, der ihn mit Leichtigkeit töten könnte.
Ich habe nicht verstanden, woher dieses Pflichtgefühl kommt. Genauso wenig habe ich verstanden, woher seine Gefühle für Klara kommen oder wie seine Beziehung zur Professorin aussieht. Ich hatte aber auch ehrlicherweise kein Interesse daran, all dies zu verstehen, weil Len mir schlichtweg egal war. Natürlich war mir irgendwo klar, dass alles, was er erlebt, auch mit der Geschichte von Barbara zusammenhängen muss – wieso sollte der Autor sich sonst der Zeitsprünge bedienen? –, aber trotzdem habe ich aus Desinteresse seine Kapitel einfach nur schnell lesen wollen, bis ich wieder zu den Rückblicken mit Barbara komme.

Auch Barbara ist in meinen Augen gerade im Vergleich mit den Figuren aus der „Meisterin“-Reihe nicht die beste Figur des Autors, aber sie ist wesentlich interessanter als Len, nicht nur, weil sie eine historische Figur ist, sondern weil Heitz die Geheimnisse, die sie umwabern, auch geschickt mit seiner eigenen Interpretation ausgefüllt hat, sodass sie zu einer interessanten, vielschichtigen und teils auch skrupellosen Person wird, die nur ihr eigenes Ziel, die Vampire auszurotten, im Blick hat.
Zwar wirkte auch sie auf mich teils unnahbar und ich konnte mich nur schwierig in sie hineinversetzen, aber ich habe ihren Weg trotzdem gerne verfolgt.

Was beide Handlungsebenen jedoch gemeinsam haben, ist, dass der Fokus sehr stark auf den jeweiligen Protagonisten Barbara und Len liegt, alle Nebenfiguren darum herum jedoch einzig dazu dienen, diese Geschichte voranzubringen, aber kaum eigene Dimension bekommen. Das fand ich gerade im Hinblick auf Klara sehr schade, die einen Großteil des Buches doch eher nur passiv mit dabei ist.


Eine weitere große Schwäche, die durch die Zeitsprünge noch verstärkt wird, ist in meinen Augen das Erzähltempo. Das Buch braucht wirklich sehr lange, bis die Handlung startet und dann fällt es ihm auch sehr schwer, den Leser bei der Stange zu halten. Es passieren zwar immer mal wieder Dinge, die auch durchaus spannend sind, aber das Gefühl, mit dem Lesen nicht aufhören zu können, hatte ich nie, eher im Gegenteil. Ich musste mich stets überreden, noch bis zum Ende des Kapitels zu lesen, damit ich irgendwie vorankomme, was vor allem an den teils seitenlangen Gedanken Lens oder den Dialogen, die gefühlt zu nichts geführt haben und daher auch durchaus kürzer hätten sein können, lag. Das, was in „Die schwarze Königin“ an relevanter Handlung passiert, hätte auch auf gut 300 Seiten geschrieben werden können, alles darüber hinaus hat das Buch in meinen Augen nur unnötig gestreckt und für Langeweile gesorgt.
Vor allem angesichts des sehr vielversprechenden Grundgerüsts und der hervorragenden Recherchearbeit des Autors ist das natürlich sehr schade.


Fazit:
Positiv fallen hier vor allem die historischen Hintergründe auf, die der Autor wirklich gut recherchiert und mit seiner eigenen Interpretation ausgeschmückt hat.
Das zu genießen, fällt hier aber wirklich alles andere als leicht. Zum einen ist Len, einer der Protagonisten, leider so blass, dass er und seine Geschichte mir beim Lesen schlichtweg egal waren. Zum anderen ist das Erzähltempo sehr zäh und anstrengend, was angesichts der Fülle an Informationen, die man bekommt, kontraproduktiv für das Lesevergnügen ist. Ich habe sehr lange gebraucht, um in die Geschichte zu finden, und hatte auch immer wieder große Schwierigkeiten damit, am Ball zu bleiben, weil ich den Großteil des Buches kurz gesagt einfach langweilig fand.
2/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Sehr sympathisch, aber wenig Tiefgang

Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz
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Vielen lieben Dank an Droemer für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.


Aufmachung:
Wie es sich für eine Biografie ...

Vielen lieben Dank an Droemer für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.


Aufmachung:
Wie es sich für eine Biografie gehört, zeigt das Cover natürlich die Person, um die es hier geht: Alex Popp. Ansonsten ist das Buch sehr schlicht gehalten, was mir sehr gut gefällt. Im Innenteil sind auf Hochglanzpapier einige Privatfotos der Autorin abgedruckt, wie auch Bilder von wichtigen Momenten ihrer Karriere. Das rundet die Erzählung schön ab!


Meine Meinung:
Ich habe das Buch ursprünglich für meine Schwester angefragt, die ein großer Fußballfan ist. Da ich selbst aber auch immer wieder gerne die Geschichte erfolgreicher Frauen verfolge, hat mich die Biografie von Alex Popp auch persönlich angesprochen.
Die Erzählung beginnt auch bereits sehr unterhaltsam mit einem kleinen, frechen Mädchen, das nicht vom Fußballfeld wegzuholen ist, kein Blatt vor den Mund nimmt und nicht stillhalten kann. Dieser Eindruck von der Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft zieht sich durch das gesamte Buch, was sie in meinen Augen sehr sympathisch macht.
Man begegnet ihr zu Anfang als noch nicht einmal zweijährigen Stöpsel und begleitet sie über die Erzählung hinweg bis nach der EM in England letztes Jahr. Dabei fiebert man mit ihren Hochs mit und leidet zusammen mit ihr durch ihre Tiefs.

Gerade was letzten Punkt angeht, hätte „Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz“ aber in meinen Augen durchaus noch mehr gekonnt. Dem Buch fehlt es nämlich, bis auf einer Situation, durchweg an Tiefgang und Emotionalität. Die Erzählung der Fußballerin wirkte auf mich größtenteils wie eine Aneinanderreihung ihrer – definitiv wohlverdienten! – Erfolge, die zwischendurch von einigen Dämpfern unterbrochen werden. Dabei kommt allerdings selten wirklich beim Leser an, wie es für die Autorin gewesen sein muss, dies zu erleben. Nach meinem Empfinden hätte hier durchaus gerne mal der sprichwörtliche Finger in die Wunde gedrückt werden können, um wirklich alles aus dem Buch herauszuholen. Stattdessen hatte ich zwischendurch sogar immer mal wieder den Eindruck, dass alle Erlebnisse möglichst schnell-schnell abgearbeitet werden müssen, da sich an manchen Situationen wirklich wenig aufgehalten und schnell zum nächsten Punkt gesprungen wurde. Das wiederum hat hier und da dazu geführt, dass ich kurz mal den Faden verloren habe, weil ich als Leserin eben noch nicht mit dem Thema abgeschlossen hatte und gerne mehr erfahren hätte, wo die Autorin aber schon viel weiter war.
Das Buch liest sich also ein wenig stressig; ein etwas langsameres Erzähltempo und dafür mehr Detailliebe und Emotionalität hätten ihm also durchaus mal gutgetan.

Vermisst habe ich im Übrigen auch die Auseinandersetzung mit der Ungleichbehandlung von Frauen und dem Sexismus im Fußball. Das erwarte ich natürlich nicht nur deshalb, weil Alex Popp eine Größe in einer männerdominierten Welt ist – in ihrem Buch geht es selbstverständlich um sie und um den Frauenfußball, nicht um Männer. Insofern ist es absolut verständlich, wenn sie kein großes Thema daraus machen will; das will das Buch nicht und das ist ja auch gar nicht ihre Aufgabe. Das können ruhig mal die Männer machen (was Alex Popp dann auch selbst sagt, s. u.)!

„Was mir im Chor der Interessierten wie immer fehlt, sind Stimmen der männlichen Kollegen, zumal das in anderen Ländern längst besser funktioniert. Wo sind die Spieler, die sich für gleiche Bedingungen einsetzen – und dabei vielleicht auch mal reflektieren, dass die am besten durch eine Annäherung von beiden Seiten zu erreichen wären, weil die Summen im Fußball der Männer längst nicht mehr nachvollziehbar sind.“ (S. 293/336)

Allerdings hat sie zwischendurch immer mal wieder anklingen lassen, was auch sie für Ungerechtigkeiten erlebt hat, sei es durch den Verband oder eben durch einzelne Personen. In diesen kurzen Einschüben schwang unterschwellig immer ein bisschen Kritik mit bei, ausgeführt und wirklich ausdrücklich angesprochen hat sie es dann aber leider meistens doch nicht, und das fand ich schade. Auch hier hätte sie also durchaus noch viel mehr ins Detail gehen können, um das Potenzial des Buches völlig auszuschöpfen.

Sehr positiv ist mir dagegen aber der Humor aufgefallen. Alex Popp stammt aus dem Ruhrpott und das merkt man an ihrer trockenen, frechen Art auch. Gerade ihre Erzählungen über ihre Kindheit habe ich sehr gerne gelesen; kennt man sie aus Pressekonferenzen oder Interviews bereits schelmisch und frech, wird hier beim Lesen klar, dass genau das eben sie selbst ist, und zwar schon seit Kindesbeinen an. Das macht sie wiederum sehr nahbar und sympathisch.
Das trifft im Übrigen auf die Erzählung ebenso zu. Obwohl es ihr also durchaus an Emotionalität fehlt, wird das Buch dadurch nicht weniger persönlich. Man kann sich gut in das Erzählte hineinversetzen und fühlt sich der Autorin verbunden, weil es eben so ehrlich und echt erzählt ist.


Fazit:
„Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz“ zeigt Alex Popp, wie sie offenbar wirklich ist: ehrlich, frech und sehr sympathisch.
Wenn es mir die meiste Zeit auch an emotionalem Tiefgang und Details gefehlt hat, ist diese Biografie dennoch eine echte, unterhaltsame Erzählung über ihr Leben, in dem sie beeindruckend viel erreicht hat. Selbst jemand, dem Fußball nicht egaler sein könnte, wie mir, wird deutlich, wie viel der Autorin dieser Sport bedeutet, und auch wenn ich nicht immer alle fußballtechnischen Kommentare auf Anhieb verstanden habe, konnte ich mich gut in die Erzählung hineinversetzen.
4/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Kein roter Faden, aber trotzdem sehr unterhaltsam

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
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Ich habe mir das Buch von meinen Bonuspunkten bei vorablesen.de geholt. Vielen lieben Dank an vorablesen.de und dtv für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich ...

Ich habe mir das Buch von meinen Bonuspunkten bei vorablesen.de geholt. Vielen lieben Dank an vorablesen.de und dtv für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Die Covergestaltung ist simpel; man sieht die Figur Conny vor einem typischen Amtsbüro am Schreibtisch mit einem Haufen Akten und einer Tasse Kaffee vor sich – so, wie man sich eine Beamtin in ihrem Arbeitsumfeld eben vorstellt. :D
In der vorderen Innenklappe sind Zeichnungen der Charaktere Conny sowie Petra, Gisela, Ronja, Doris und Dilara abgebildet, eben die Figuren, die man auch vom Instagram-Kanal @conny.fromtheblock kennt. In der Erzählung selbst stellen sich diese Figuren auch alle einmal vor, auf dieser Seite ist die Zeichnung dann noch einmal in schwarz-weiß abgedruckt, das fand ich ganz süß.


Meine Meinung:
Ich bin auf das Buch über die Instagrammerin selbst aufmerksam geworden, als sie es im Juni bekanntgegeben hat. Da ich ihre Videos schon immer sehr lustig finde, habe ich mir den Erscheinungstermin des Buches natürlich sofort notiert und als ich es bei vorablesen.de entdeckt habe, habe ich nicht lange überlegt und es mir von meinen Bonuspunkten geholt.

Wer die Videos der „Amtsfluencerin“ kennt, weiß auch in etwa, was ihn hier mit „Da bin ick nicht zuständig, Mausi“ erwartet: ganz viel Satire, schrullige Charaktere und ein guter trockener Humor.
Man kann hier nicht die größte, tiefgründigste Erzählung erwarten, aber diesen Anspruch stellt das Buch auch gar nicht.
Es geht darum, Klischees über Beamte aufzuzeigen und auch zu bestätigen, sich ein bisschen darüber lustig zu machen, wie es auf dem Amt (nicht) vorangeht, aber auch, wie Beamte in der Gesellschaft wahrgenommen werden. Ich bin zwar keine Beamtin, aber durch das Studium, Freunde und Bekannte bekommt man ja doch einiges mit, und es ist schon lustig, dass anscheinend deutschlandweit Behörden gleich funktionieren.

Conny selbst ist zwar nur eine Kunstfigur, aber hier wie auch in den Videos so realistisch dargestellt, dass man das schnell vergisst und glaubt, hier ein biografieähnliches Werk zu lesen. Auch die anderen Figuren, die man aus den Videos nennt, sind hier unglaublich liebenswert und lebensnah dargestellt; man bekommt wirklich den Eindruck, mit ihnen zusammen im Büro zu sitzen.
Nebenfiguren wie Hakan, Connys ehemaligen Schulkameraden, oder Gül, ihre Nachbarin werden hier sehr echt und greifbar dargestellt. Die Autorin hat wirklich ein Talent dafür, Figuren zu schaffen, die nah an der Realität sind und daher umso sympathischer wirken, was sich ja auch bereits in ihren Videos zeigt.

Gleichzeitig beweist sie auch mit dem Buch wieder einmal, was für einen wunderbaren, trockenen Humor sie hat. Auf den 288 Seiten habe ich mich unglaublich gut amüsiert, nicht selten habe ich laut aufgelacht. Das liegt wohl einfach daran, dass sie hier Situationen darstellt, die wohl jeder kennt, ob nun selbst Beamtin oder nicht. Man kann sich einfach gut in das Geschriebene hineinversetzen und erkennt sich oder andere aus dem eigenen Bekanntenkreis in den Figuren und Situationen wieder. Bekennend ist, dass dabei jede Figur ihren eigenen Unterton mit einbringt!

Ein bisschen schade fand ich, dass ich durchweg keinen wirklichen roten Faden erkennen konnte. Nun soll dieses Buch ja auch eher mit Beamten-Klischees spielen und den Leser zum Lachen bringen. Aber trotzdem hätte ich mir irgendetwas gezogen, dass sich durch das gesamte Buch zieht und an dem sich die einzelnen Anekdoten aufziehen. Das fehlte mir hier etwas, aber das tut dem großen Unterhaltungsfaktor des Buches insgesamt kaum Abbruch.


Fazit:
„Da bin ick nicht zuständig, Mausi“ ist ein tolles Buch, wenn man lachen und abschalten möchte. Die Autorin hat, wie auch in ihren Instagram-Videos, einen wunderbaren, trockenen Humor, der immer genau den richtigen Ton trifft. Ihre Kunstfiguren wirken dabei wie echte Personen, weil sie einerseits so stereotypisch, andererseits so mehrdimensional und greifbar gestaltet sind, dass sich jeder in einer von ihnen oder in mehreren wiedererkennen wird.
Das Buch erzählt keine zusammenhängende Geschichte und es fehlt ihm auch etwas an einem roten Faden, aber nichtsdestotrotz sorgt es für einige sehr spaßige Lesestunden. Es gibt sogar zwei Rezepte in diesem Buch!
4/5 Lesehasen.

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