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Veröffentlicht am 31.08.2021

Über den Schmetterlingseffekt von Freundlichkeit

Channel Kindness - Geschichten über Freundlichkeit und Zusammenhalt
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Aufmachung:
Die gesamte Aufmachung dieses Buches ist ein Highlight. Es ist kunterbunt, aber wegen des Pastelligen harmonieren die einzelnen Farben trotzdem wunderbar miteinander. Wichtige Informationen ...

Aufmachung:
Die gesamte Aufmachung dieses Buches ist ein Highlight. Es ist kunterbunt, aber wegen des Pastelligen harmonieren die einzelnen Farben trotzdem wunderbar miteinander. Wichtige Informationen oder ausschlaggebende Sätze sind hervorgehoben, die jeweiligen Artikel sind mit Bildern und Letterings dekoriert und im Anhang findet man nicht nur die Bild- und Artikelreferenzen zum Nachlesen, sondern auch zusammengefasst aufgelistet die genannten Hilfsorganisationen und Stiftungen zum schnellen Nachschlagen.


Meine Meinung:
Wholesome – so könnte man das Buch in einem Wort beschreiben. Oder auch inspirierend, berührend, wunderschön, … Führt diese Liste gerne weiter fort.

„Channel Kindness“ ist kein „klassisches“ Buch mit einer zusammenhängenden oder wie in einer Anthologie mit einzelnen Geschichten unter einem Oberthema, sondern eine Zusammenstellung von 51 Berichten von Reportern der Born This Way Foundation – die Stiftung, die Lady Gaga vor neun Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter ins Leben gerufen hat – über die unterschiedlichsten Begegnungen mit Freundlichkeit.
Das mag im ersten Moment klingen wie ein gedruckter Blog, und ein bisschen liest es sich auch, wie 51 verschiedene Blogposts. Aber das macht die einzelnen Geschichten nicht weniger berührend, inspirierend und lesenswert.

„Manchmal wissen wir nicht, wie wir jemandem helfen können, und fühlen uns hilflos. Doch als ich meinen Kaffee austrinke und meine Bücher zusammenpacke, habe ich begriffen, wie gut es jemandem tun kann, wenn man ihm einfach nur zuhört und ihn spüren lässt, dass er gehört und gesehen wird.“ (Theresa Stier, S. 15)

Das Buch zeigt, wie die kleinste Bemühung, z. B. in Form eines Lächelns oder eines Kaffees, den man einer fremden Person spendiert, oder auch nur ein bisschen Smalltalk im stressigen Alltag, den größten Unterschied machen kann. Es berichtet also von dem Schmetterlingseffekt, den die simpelste Freundlichkeit hervorrufen kann – und wie einfach das ist.
Es appelliert an den Leser, die Augen offenzuhalten, und inspiriert dazu, zu den Mitmenschen bewusst freundlicher zu sein.

„Wir sollten immer wieder innehalten und uns klarmachen, was wir gerade tun und ob wir damit vielleicht jemanden verletzen. Und mit ‚jemanden‘ meine ich auch uns selbst.“ (Vorwort von Lady Gaga)

Dabei rühren die einzelnen Berichte teilweise schon zu Tränen, so ergreifend sind die Schicksale, die manche Menschen erleben müssen, und gleichzeitig so beeindruckend ist ihr Umgang mit diesen Erlebnissen. Auch wenn die Reports zum Teil mit viel Emotionalität verbunden sind, hat es ausnahmslos jeder Artikel geschafft, dass ich mich nach dem Lesen leichter gefühlt habe – alleine beim Lesen ist dieses Buch über Freundlichkeit eine Wohltat für die eigene Seele. 😊


Abgesehen vom Inhaltlichen hat mir auch super gefallen, dass Lady Gaga nach jedem Bericht selbst ein paar Worte dazu geschrieben hat und dem Leser Tipps und Hinweise für Hilfsorganisationen oder Stiftungen zum jeweiligen Thema gibt, an die man sich wenden kann, wenn man selbst Hilfe sucht oder helfen möchte.
Dies ist natürlich auf US-amerikanische Organisationen beschränkt, was ich zuerst ein bisschen schade gefunden habe, bis ich ganz hinten im Buch die Anmerkung des Verlags gesehen habe, dass die Berichte ausschließlich Adressen enthielten, die den Reportern wichtig seien und die daher nicht durch deutsche Pendants ersetzt werden konnten (vgl. S. 284). Im Anschluss daran sind die Wichtigsten deutschen Adressen für Notfälle sowie jeweils eine schweizerische und österreichische Internetadresse für Hilfsangebote genannt.
Das macht natürlich Sinn, da sich viele der Geschichten in diesem Buch spezifisch auf die jeweilige Organisation bezieht. Allerdings wäre es vielleicht besser gewesen, diese Anmerkung nicht so klein nach ganz hinten noch nach den Quellenangaben zu setzen, sondern dorthin, wo sie schneller auffindbar sind oder zumindest ein Hinweis auf diese Anmerkung an den Anfang. Ich habe sie nämlich erst jetzt gerade beim Schreiben dieser Rezension entdeckt, als ich noch einmal durch das Buch geblättert habe und zufällig auf die paar Zeilen gestoßen bin. 😉


Fazit:
„Channel Kindness“ ist also nicht nur für Lady Gaga-Fans lesenswert, sondern eine Empfehlung an jeden, der sich von der Freundlichkeit anderer inspirieren lassen und selbst aktiv werden möchte oder auf der Suche nach herzerwärmenden Erzählungen ist.
5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Humorvolle und spannende klassische Science Fiction

Skyward - Der Ruf der Sterne
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Vielen lieben Dank an Knaur Fantasy für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Mir gefällt das Cover nicht nur deshalb richtig ...

Vielen lieben Dank an Knaur Fantasy für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Mir gefällt das Cover nicht nur deshalb richtig gut, weil es so schön glänzt und überhaupt wunderbar ästhetisch aussieht, sondern weil es gleich auf mehreren Ebenen perfekt zum Inhalt passt. Ich finde dieses Cover tatsächlich sogar schöner als das Originalcover, was bei Fantasy/ SciFi eher selten der Fall ist. Aber in der Hinsicht hat mich der Knaur-Verlag ja noch nie enttäuscht. 😉
Im Übrigen ist auch der Einband trotz Klappenbroschur so stabil, dass man, selbst wenn man wollte, kaum eine Leserille in das Buch knicken kann. Das zusammen mit dem edlen Cover sowie die hübsche Gestaltung der Innenklappen rechtfertigt in meinen Augen den für ein broschiertes Buch doch etwas erhöhten Preis von 16,99 €.


Meine Meinung:
„Skyward“ ist Science Fiction, wie man sie sich vorstellt!
Das Buch spielt irgendwann in der Zukunft auf einem fremden Planeten. Was mit der Erde passiert ist oder wie die Menschheit dort gelandet ist, weiß man zu Beginn gar nicht und auch im Laufe der Handlung wird man in der Hinsicht nur minimal häppchenweise mit Antworten gefüttert – allerdings nicht so sehr, dass man sich ein gutes Bild davon machen könnte.

Trotzdem findet man den Einstieg sehr leicht. Man versteht schnell, wieso man so wenig über die Vergangenheit erfährt, und durch das hervorragende Worldbuilding fühlt sich Detritus ganz natürlich und selbstverständlich an. Das liegt unter anderem auch daran, dass das gesellschaftliche und politische System in „Skyward“ sehr gut ausgereift und interessant dargestellt ist. Die „DDF“ bildet hier quasi einen Militärstaat und es zeigen sich Parallelen zu bekannten Regierungssystemen. Manche Konflikte sind da natürlich von Anfang an angelegt, einige kristallisieren sich erst nach und nach heraus – ich habe schon die eine oder andere Theorie, wo so Manches hinführen könnte. „Skyward“ hat hier jedenfalls einen soliden Grundstein für die Folgebände gelegt.

Auch der Trümmergürtel im All, die Sterne und die Krell bieten viel Potenzial für Geheimnisse. Natürlich werden nicht alle Fragen aufgeklärt, immerhin ist dieses Buch erst der Auftakt. Es werden jedoch genügend Geheimnisse gelüftet, dass man am Ball bleibt. Nach und nach erfährt man mehr Hintergründe, man verwirft Theorien und stellt neue auf. Gleichzeitig ist man aber immer wieder überrascht von den vielen Twists, die man so nicht vorhersehen kann. Das steigert die Spannung!

Die Protagonistin Spensa ist (auszubildende) Pilotin, die Handlung des Buches wird also von entsprechend vielen (Übungs-)Kampfszenen und Action beherrscht. Während ich es normalerweise immer sehr gefährlich finde, eine Geschichte mit übermäßig viel Action vollzuladen, da dann die Gefahr besteht, dass man als Leser der einzelnen Actionszenen für sich überdrüssig wird, hat Brandon Sanderson hier nicht nur jedem Kampf seine eigene Besonderheit bzw. einen eigenen Fokus gegeben, sodass es in der Hinsicht nicht langweilig wird. Er hat gleichzeitig auch das perfekte Mittelmaß zwischen temporeichen und langsamen, eher dialoglastigen oder beschreibenden Sequenzen gefunden. Letztere werden durchaus auch mal sehr technisch, was bei SciFi ja selten ausbleibt, jedoch nie unverständlich oder anstrengend zu lesen, im Gegenteil sogar sehr nachvollziehbar dargestellt.

Das, was dieses Buch in meinen Augen jedoch so lesenswert macht, ist der Humor, vor allem der KI M-Bot, der ein bisschen angeknackst ist und eine skurrile Vorliebe für Pilze hat, aber auch der Protagonistin Spensa, die zu Sarkasmus, Großspurigkeit und Übertreibungen neigt. Ich habe beim Lesen sehr viel gelacht!

„‚Zittert vor Furcht, meine Feinde!‘, rief er. ‚Die Luft soll von blutigem Donner erzittern! Euer Untergang ist nah!‘“ (S. 541)
Der Autor beweist damit ein Talent dafür, mit Leichtigkeit sowohl ernstere, als auch lockere, lustige Situationen zu schreiben, ohne dass weder das eine noch das andere auf den Leser gezwungen wirkt.


Spensa selbst hat mir ebenfalls gut gefallen. Man merkt beim Lesen deutlich, wie sie sich im Laufe der Handlung immer neuen Herausforderungen stellen muss und an jeder ein bisschen weiter wächst. Am Ende ist sie im Vergleich zu Beginn reifer und besonnener, ohne jedoch etwas an ihrer draufgängerischen, angeberischen Art eingebüßt zu haben. Sie hat sich zwar entwickelt, aber sie ist dennoch die gleiche Spensa, die man zu Anfang kennenlernt.
Auch die Nebenfiguren sind allesamt auf ihre Art unterhaltsam, sympathisch und vielschichtig, sodass man nicht nur mit der Protagonistin mitfiebert, sondern für alle etwas übrighat.


Fazit:
„Skyward: Der Ruf der Sterne“ ist ein grandioser Auftakt, der einen zwar nicht mit einem fiesen Cliffhanger zurücklässt, der aber trotzdem unglaublich neugierig auf Mehr macht.
Das Buch verbindet klassische SciFi-Elemente mit einer starken Protagonistin, einer liebenswürdigen KI, viel Humor, einem spannenden Plot und einer neuen Idee, die zu vielen eigenen Theorien anregt. Ich habe rein gar nichts auszusetzen und empfehle „Skyward“ daher uneingeschränkt jedem SciFi-Fan und -Einsteiger. Für mich war es ein Highlight!
5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Eigentlich war es nicht gut, aber eigentlich irgendwie auch doch? Ich bin verwirrt.

When you look at me
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Vielen lieben Dank an Kyss für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wer mich kennt (oder wer einen Blick aufs Blogdesign ...

Vielen lieben Dank an Kyss für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Wer mich kennt (oder wer einen Blick aufs Blogdesign wirft xD), weiß, dass ich Rosa liebe, also ist es kein Geheimnis, dass ich das Cover superschön finde. Beim Lesen fällt dann aber auch noch auf, dass die Lavendelblüten aus der Geschichte stammen – es gibt also einen Bezug zwischen Cover und Inhalt, was bei Romance ja nicht immer der Fall ist und mir deshalb hier besonders gut gefällt.
Auch der Titel „When you look at me“ ergibt sehr viel Sinn, wenn man das Buch liest. Allerdings lautet der Originaltitel „Counterbalance“ der ebenso viel, wenn nicht sogar noch mehr Sinn ergibt. Was ich hier wieder nicht verstehe: Wenn der Verlag unbedingt einen englischen Titel haben wollte, wieso hat er dann nicht einfach den Originaltitel übernommen, wieso musste es ein anderer englischer Titel für die deutsche Übersetzung sein? Falls das Übernehmen aus Copyright-Gründen nicht geht, hätte es eine deutsche Übersetzung des Originaltitels oder ein anderer deutscher Titel ebenso gut getan, meiner Meinung nach.


Meine Meinung:
Der Titel meiner Rezension verrät es schon: Ich weiß wirklich nicht, was ich mit diesem Buch anfangen soll!

Einerseits ist es in vielerlei Hinsicht ziemlich „drüber“. Vieles ist entweder unrealistisch, unglaubwürdig oder nicht nachvollziehbar oder gleich alles davon auf einmal.

Zum einen fallen einem sehr viele unangenehme Situationen auf, die ich hier gar nicht alle einzeln benennen kann, da viele auch spoilern würden. Aber diese Situationen sind entweder mindestens etwas seltsam oder laden gleich zu einer großen Portion Fremdscham ein, was das Lesen an diesen Stellen nicht gerade angenehm gestaltet. Ein kleines, aber gutes Beispiel ist die Bezeichnung Xaviers von Peyton als „Alphamann“ oder „Alpha-Xavier“ (ich habe mir leider die Seitenzahlen nicht notiert, aber da das ohnehin häufiger passiert, ist das hier nicht so schlimm, denke ich). Wer sagt – oder denkt – denn sowas? xD
Gleiches gilt für „Gah.“ oder „Rrrrrrr.“, was hin und wieder durch Peytons Kopf schwirrt. Erstens: Was soll das (vor allem „Gah.“) überhaupt bedeuten? Zweitens auch hier wieder: Wer denkt sowas?

Des Weiteren würde man wahrscheinlich nach gut 150 Seiten die Buchstaben nicht mehr erkennen können, wenn man jedes Mal einen Shot nehmen würde, wenn Xavier wahlweise auf seine Schlafzimmerskills hinweist oder sich selbst mit einem Roboter/ Computer gleichsetzt und irgendwelche Festplatten- oder Computer-Vergleiche anführt (vor allem im sexuellen Kontext, z. B.: „Sofort schossen Funken des Verlangens über seine Festplatte.“, S. 198; „Kein Programm schien richtig zu funktionieren.“, „[…] – und zerfetzte damit seine Verkabelung.“ Beides auf S. 199  drei solcher Vergleiche auf einer Doppelseite!).
Nicht nur, dass seine Selbstdarstellung als Sexgott unangenehm und seine Festplatten-Vergleiche irgendwie albern sind - beides in Verbindung miteinander lässt bei einem die Frage aufkommen, welches Bild die Autorin von Personen mit einer Sozialphobie hat. Ich als Psychologie-Laie behaupte mal ganz frech, ein Falsches. In puncto Repräsentation ist „When you look at me“ also kein gutes Beispiel.

Vor allem zum Ende hin bekommt das Ganze dann noch mehr als nur einen Hauch unnötiger Dramatik, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, und die die Autorin meiner Meinung nach auch ruhig hätte weglassen können. Peyton und Xavier rühmen sich für ihre Kommunikation miteinander, aber es gibt zwischendurch und vor allem am Ende stellen, an denen sie jedes Problem hätten vermeiden können, wenn sie denn mal auch wirklich miteinander kommuniziert hätten. Stattdessen reden sie irgendwie aneinander vorbei, reagieren über oder handeln viel zu impulsiv und überstürzt. Diese Konflikte waren für mich, wie gesagt, nicht nachvollziehbar, und haben daher dazu geführt, dass ich an entsprechenden Stellen sogar ein wenig genervt war.


Andererseits kann ich im Nachhinein trotz allem nicht behaupten, dass mir das Buch nicht gefallen hat! Ich weiß, angesichts der ganzen Kritik ist das nicht nur ein bisschen widersinnig – ich verstehe es ja selbst nicht. :‘D
Aber wenn man all das mal beiseiteschiebt, kann „When you look at me“ wirklich gut unterhalten. Es ist an vielen richtigen Stellen sehr cute, durchaus (mal mehr, mal weniger freiwillig) lustig und aufgrund des lockeren Schreibstils ein sehr leichtes Sommerbuch, das man gut innerhalb weniger Tage weglesen kann. Wenn man, wie gesagt, die Kritikpunkte ausblendet und das Buch nicht allzu ernst nimmt.
Ob das jetzt so Sinn macht, dürft ihr entscheiden. :D


Fazit:
„When you look at me“ ist sehr oft sehr cringeworthy, nicht nachvollziehbar und ein wenig nervig und ich hatte jetzt einiges zu kritisieren. Nichtsdestotrotz ist das Buch eine nette Sommerlektüre, bei der man aber auf keinen Fall jedes Wort auf die Goldwaage legen darf und eine hohe Toleranz bezüglich fehlenden Realismus und Ernsthaftigkeit haben muss. Sonst muss man das Buch wegen des vielen Blödsinns und der unangenehmen Situationen vermutlich relativ schnell abbrechen.
Wer also in der Lage ist, in der Hinsicht zu differenzieren und das Buch einfach nicht so ernstnimmt, und auf der Suche nach Ablenkung ist, dem kann ich „When you look at me“ als leichte Unterhaltung nahelegen. Sonst eher nicht.
Mich konnte es trotz allem noch gut unterhalten, daher gebe ich dem Buch großzügige 3,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Gleichermaßen bildgewaltige, epische und poetische Fortsetzung einer unvergleichbaren Trilogie

Das Flüstern des Zwielichts
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Vielen lieben Dank an penhaligon und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Bereits ...

Vielen lieben Dank an penhaligon und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Bereits zum Cover von Band 1 habe ich gesagt, dass es dem Inhalt absolut gerecht wird und genauso malerisch und düster anmutet wie der Schreibstil der Autorin. Das lässt sich auf dieses Cover uneingeschränkt übertragen. Besonders gut gefallen mir die kleinen Details, wie hier die beiden Figuren, die man im Inhalt wiederfindet, wenn man aufmerksam liest.
Auch auf den Titel „Das Flüstern des Zwielichts“ wird sich – wie in Band 1 auf „Das Lied der Nacht“ – inhaltlich immer wieder bezogen. Das ist ein Aspekt, der mir an der Gestaltung der Trilogie sehr gefällt!

Wie schon „Das Lied der Nacht“ ist auch „Das Flüstern des Zwielichts“ mit digitalen Sonderinhalten ausgestattet, über die man sich beim oder nach dem Lesen freuen kann.


Meine Meinung:
Hier könnte ich eigentlich komplett auf meine Rezension zu „Das Lied der Nacht“ verweisen, denn auch für den zweiten Teil der „Wayfarer-Saga“ kann ich ähnlich viel, wenn nicht sogar noch mehr Begeisterung aufbringen. Ich weiß ehrlich nicht, was ich hier noch groß schreiben kann, was ich nicht schon zu Band 1 gesagt habe, vielmehr bin ich nach „Das Flüstern des Zwielichts“ noch ratloser und noch mehr davon überzeugt, dass meine schlichten Worte der Gewaltigkeit der Saga einfach nicht gerecht werden können! :D

Das liegt hauptsächlich am Schreibstil der Autorin, der, wie bereits in meiner Rezi zu Band 1 erwähnt, mit nichts zu vergleichen ist.
Ich habe noch nie ein Werk auf dem Fantasymarkt gelesen, dessen Worte so mächtig, bild- und sprachgewaltig sowie poetisch sind, wie in der „Wayfarer-Saga“. Es ist schier beeindruckend, wie stark die Stimmung des Buches (und dann natürlich auch des Lesers) durch so einfache Dinge wie Zeichensetzung, Satzlänge und Absätze, aber natürlich auch Wortwahl und sprachliche Bilder beeinflusst werden kann.

„‚Denn um zu sprechen braucht es weder Feuer noch Schwert, sondern nichts als guten Willen und Worte, seien sie vertraut oder fremd.‘“ (S. 117)

Damit beweist die Autorin nicht nur, wie mächtig Sprache in jeder Hinsicht ist, sondern auch, dass sie ein unheimliches Talent für selbige hat. Ich denke, nur wer ein einzigartiges Verständnis zur Sprache und zu ihren Werkzeugen hat, kann etwas so Einzigartiges, Unvergleichbares schaffen. Ich habe gerade das Gefühl, dass meine Worte nur heiße Luft sind im Vergleich zu dem, was „Das Flüstern des Zwielichts“ – ebenso wie „Das Lied der Nacht“ – ausmacht, aber anders kann ich es einfach nicht beschreiben. Um das in Gänze zu verstehen, was ich hier versuche, auszudrücken, muss man eben die Bücher selbst gelesen haben. Das kann man in einer Rezension schlicht nicht wiedergeben, aber genau das macht die „Wayfarer-Saga“ zu einem Highlight, das mit anderen (Fantasy-) Büchern nicht gleichzusetzen ist.

Auch in inhaltlicher Sicht ist „Das Flüstern des Zwielichts“ nicht bloß eine Fortsetzung, sondern eine Steigerung zu „Das Lied der Nacht“. Es werden einige Fragen, die man sich in Band 1 gestellt hat, beantwortet und Konflikte gelöst, aber gleichzeitig kommen natürlich auch neue Fragen wie Konflikte auf. Dabei ist mir besonders aufgefallen, dass wie in Band 1 die Lieder und die Nacht die Leitbilder waren, hier das Zwielicht in Form des fahlen Reiters sowie das Flüstern (bspw. in Bezug auf Caers Stimme) die Hauptrollen spielen.
Nicht nur erfährt darin der Titel im Inhalt seine besondere Bedeutung. Auch hierin wird die Mehrdimensionalität, die die Sprache in der Saga bekommt, wieder deutlich. Das Verständnis der Autorin für ihre Geschichte ist für mich absolut unbegreiflich, ich bin restlos beeindruckt und begeistert.
Gleichzeitig – obwohl die Geschichte auf den ersten Blick sehr düster zu sein scheint – erzählt die „Wayfarer-Saga“ von Hoffnung, Liebe und Zusammenhalt. Das hat mir sehr gut gefallen und mich teilweise sogar zu Tränen gerührt.

„‚Ich war oft genug in dunklen Nächten auf See unterwegs, um zu wissen, dass man durch die Finsternis reisen und trotzdem noch an das Licht glauben kann. Dass es immer irgendwo schein, wenn auch vielleicht nicht gerade für uns.‘“ (S. 199)

Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen ist dabei, dass auch „Das Flüstern des Zwielichts“ ununterbrochen spannend ist, und zwar so sehr, dass man gar nicht merkt, wie die Zeit vergeht (oder dass man gerade in der Sonne verbrennt, ups). Kurzum: Ein Highlight in jeder Hinsicht.


Fazit:
Man kann mit Worten in einer Rezension nur schwer begreiflich machen, wieso „Das Flüstern des Zwielichts“ bzw. die „Wayfarer-Saga“ im Ganzen ein sprachliches und inhaltiches Highlight ist.
Es ist episch, bildgewaltig, lyrisch, magisch, einzigartig unvergleichbar – da wiederhole ich gerne das, was ich zu Band 1 gesagt habe, denn nichts Anderes gilt hier.
Ich bin erstaunt von dem Talent der Autorin!

5/5 Lesehasen und eine Leseempfehlung an jeden. Absolutes Highlight und Lieblingsreihe!

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Leichtes High-Fantasy-Standalone für Genre-Einsteiger

Kalt wie Schnee, hart wie Eisen
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Vielen lieben Dank an den cbt-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Normalerweise ...

Vielen lieben Dank an den cbt-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Normalerweise bin ich ja kein Fan von Gesichtern auf Covern, aber dieses hier finde ich absolut gelungen! Auf den ersten Blick ist erkennbar, dass es sich hierbei um Elfenfantasy handelt, in denen augenscheinlich Drachen und andere magische Tiere eine große Rolle spielen. Was mir jedoch am besten gefällt: Je länger man hinsieht, desto mehr Details fallen einem auf.
Der Titel gefällt mir ebenfalls gut, da nicht nur aus offensichtlichen Gründen zum Inhalt passt (die Protagonistin verliert ihr Herz), sondern auch im Text selber noch einmal aufgegriffen wird. Das liebe ich ja!


Meine Meinung:
Man sucht ja in der Regel verhältnismäßig lang nach einem High Fantasy-Standalone. Dass man hier ein solches erhält, in dem es noch dazu um Elfen, Drachen und Magie geht, hat mich daher sehr gefreut und umso gespannter war ich auf das Buch.

Der Einstieg in „Kalt wie Schnee, hart wie Eisen“ ist sehr leicht. Das liegt zum einen an dem unkomplizierten, lockeren Schreibstil, der sich gut „weglesen“ lässt, ohne dass er an malerischen Beschreibungen, die für das Genre so typisch sind, geizt. Zwar sind auch hier die Orts- und Figurennamen teils etwas komplizierter (gerade hinsichtlich der Orte hätte ich mir hier durchaus eine Karte gewünscht; ein Figurenverzeichnis gibt es immerhin), aber das hat keine Auswirkungen darauf, dass man sich in dieser Welt sehr gut zurechtfindet.
Insofern würde ich das Buch bereits an dieser Stelle High Fantasy-Einsteigern empfehlen!


Auch hinsichtlich des Inhalts ist der Anfang vielversprechend. Man lernt Kanemô kennen und erfährt, wie es dazu kommen wird, dass sie ihr Herz verliert.
Als ich diesen Teil im Klappentext gelesen habe, war ich sehr gespannt darauf, wie die Autorin das Problem, dass die Protagonistin kein Herz, ergo keine Gefühle besitzt, auf nachvollziehbare Weise lösen würde, denn gerade die Gefühle der Protagonistin sind es ja, die dafür sorgen, dass man auch als Leser mitfiebert.
Die Umsetzung Jenny Mai-Nuyens ist jedoch wunderbar gelungen. Dadurch, dass man Kanemô im Prolog als Kind und zu Beginn der Geschichte noch mit einem Herzen kennenlernt, kann man bereits eine Beziehung zu ihr aufbauen und nachvollziehen, wieso sie sich dazu entscheidet, der Hexe ihr Herz zu übergeben.

Was mir sehr gut gefallen hat: Obwohl Kanemô infolge dessen später zu Gefühlen nicht mehr in der Lage ist, ist sie dennoch nicht gefühlskalt oder „roboterhaft“; vielmehr wirkt es so, als seien ihre Gefühle kurzzeitig wie „unter Wasser“, bevor sie durch den Zauber unterdrückt werden. Man bekommt also einen Eindruck davon, wie Kanemô reagieren würde, hätte sie ihr Herz noch, und kann ihre Handlungen, so kalkuliert und logisch sie auch sein mögen, sehr gut nachempfinden.
Dennoch sollte hier nicht außer Acht bleiben, dass sie, gerade weil sie kein Herz mehr hat, teilweise sehr grausam und brutal handelt. Wenn man mit moralisch grauen Charakteren also nicht so gut klarkommt, kann ich mir gut vorstellen, dass dieses Buch nichts für einen ist. Ich fand es dagegen im Vergleich zur typischen „guten“ YA-Protagonistin sehr interessant und abwechslungsreich!

„‚Schaut‘, befahl Liotan. ‚Das seid Ihr. Das ist eure Macht. Wenn jemand die Rebellen besiegt, dann Ihr. Aber unter eurer zarten Haut müsst Ihr hart sein wie Eisen. Und kalt wie Schnee.‘“ (S. 48)

Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert, und während Teil 1 vollständig aus Kanemôs Sicht erzählt wird, findet Teil 2 ausnahmslos aus Lauriens Perspektive statt. Dem stehe ich ein bisschen ambivalent gegenüber.
Einerseits hat mir das insofern gut gefallen, dass man so auch sie, die ebenfalls einen wesentlichen Teil der Handlung trägt, sehr gut kennenlernen und sich auf sie einlassen kann. Auch sie ist, ähnlich wie Kanemô, von schlechten Eigenschaften – bei ihr hauptsächlich Eitelkeit und Feigheit – geprägt, die sie von anderen Protagonistinnen abheben. Wieder: Darauf muss man sich einlassen können! Während ich Laurien nicht durchgängig sympathisch fand und an ihrer Stelle sicherlich nicht so gehandelt hätte wie sie, fand ich die Charakterisierung ihrer Figur doch nachvollziehbar und glaubwürdig, also sehr gut gelungen.

Weshalb mir diese Aufteilung von Teil 1 und 2 allerdings nicht gefallen hat, ist, dass es mich so ziemlich aus Kanemôs Handlungsstrang herausgerissen hat. Das, was Laurien in Teil 2 erlebt, passiert parallel zu Kanemôs Erlebnissen, die durch die Aufteilung jedoch wieder recht weit in den Hintergrund gerät. Das ist natürlich stark Geschmackssache, aber ich hätte es hier besser gefunden, wenn Kanemôs und Lauriens Erzählungen wie in den darauffolgenden Teilen auch parallel stattgefunden hätten.


Dadurch, dass man so aus dem Plot herausgerissen wird, dauert es nämlich relativ lange, bis sich wieder ein wenig Spannung aufbauen kann. Stattdessen wirkt es durch dieses Auseinanderziehen so, als würde auf etwas Großes vorbereitet werden. Daher habe ich mich beim Lesen auch immer wieder gefragt, ob „Kalt wie Schnee, hart wie Eisen“ tatsächlich ein Einzelband ist oder nicht doch ein Auftakt, denn so fühlte es sich zeitweise an.
Bestätigt wurde dieses Gefühl dann zum Schluss auch noch dadurch, dass für die Auflösung der Konflikte am Ende nur noch ca. 70 Seiten übrigbleiben: Die Konflikte werden also im Vergleich zu ihrem Aufbau sehr kurz und „einfach“ abgehandelt; das Große, das man nach der langen Einführung erwartet, bleibt aus.
Insofern konnte mich das Ende nicht völlig zufriedenstellen. Ein paar mehr Seiten mit einigen tiefergehenden Details und Plottwists hätten dem Buch sicherlich gutgetan!

Das soll jedoch nicht heißen, dass „Kalt wie Schnee, hart wie Eisen“ mich gar nicht überraschen konnte, im Gegenteil. Zwar konnte ich manche Twists auch vorher schon erahnen, aber vor allem gegen Ende hat mich die Autorin doch das eine oder andere Mal kalt erwischt.


Abschließend möchte ich nur noch das wunderbare Worldbuilding einmal erwähnt haben. Dazu gibt es eigentlich nicht allzu viel zu sagen, außer, dass ich mir trotz fehlender Karte die Welt um Ivenhall, Magdar Yhs, das Moor und die Schädelstädte sehr gut vorstellen konnte.
Für High Fantasy ist das Buch relativ dünn, zumal es ein Einzelband ist. „Kalt wie Schnee, hart wie Eisen“ kann hinsichtlich des Worldbuildings also nicht so sehr in die Tiefe gehen, wie andere (mehrteilige) High Fantasy-Schinken. Nichtsdestotrotz trifft man hier auf die für einen einnehmenden Weltenbau notwendige Tiefe und Detailverliebtheit; die Kürze des Buches tut dem hier also keinen Abbruch!



Fazit:
„Kalt wie Schnee, hart wie Eisen“ überzeugt vor allem mit seiner Kurzweiligkeit und einem sehr einnehmenden, einfachen, aber dennoch genregerechten Schreibstil, die vor allem einen tollen Einstieg für High-Fantasy-Anfängern bieten!
Etwas schade ist der ein wenig schleppende Mittelteil und das dafür eher ernüchternde Ende, die jedoch nichts daran ändern, dass man zwischendurch durchaus sehr gefesselt ist und insgesamt ein sehr schönes Leseerlebnis erhält.
Ich empfehle das Buch allen, die nach einem leichten High Fantasy-Standalone suchen, weise aber darauf hin, dass es möglicherweise nichts für Leser*innen ist, die Schwierigkeiten haben, sich in moralisch graue Figuren hineinzuversetzen.
4/5 Lesehasen.

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