Wunderschön atmosphärisch erschafft Kira Mohn einen Roman, über einen Leuchtturm, über eine junge Frau die zu sich selbst findet und über eine Liebesgeschichte zum dahinschmelzen.
Show me the Stars"Nicht im Traum hätte ich es jemals für möglich gehalten, innerhalb von nicht einmal drei Wochen mein bisheriges Leben auf mehrere Gepäckstücke zu verteilen, einem portugiesischen Studenten namens André ...
"Nicht im Traum hätte ich es jemals für möglich gehalten, innerhalb von nicht einmal drei Wochen mein bisheriges Leben auf mehrere Gepäckstücke zu verteilen, einem portugiesischen Studenten namens André die Schlüssel zu meiner Wohnung auszuhändigen und an einem verregneten, grauen Donnerstag in aller Herrgottsfrühe in einem Taxi zum Flughafen zu sitzen."
Dieser erste Satz fasst das Buch so gut zusammen! Liv beschließt nach einem sehr mies gelaufenen Interview, das ihr den Job gekostet hat, einen spontanen Neuanfang. Da kommt ihr die Anzeige in der Zeitung einen Leuchtturm in Irland zu behüten nur recht. Ihr habt richtig gehört, sie soll den Babysitter eines Leuchtturms spielen. Das meine Lieben war der ausschlaggebende Grund für mich, dieses Buch zu lesen. Ich meine wo liest man sonst, dass eine junge Frau auf einen Leuchtturm in Irland aufpasst.
Ich war also Feuer und Flamme und so motiviert. Ich habe das Buch aufgeschlagen, die ersten Seiten gelesen und war irgendwie enttäuscht. Ich hatte mit dem Anfang von Show me the Stars sehr zu kämpfen. Liv war eine Person, deren Gedanken ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Außerdem hat der Schreibstil es mir schwer gemacht und auch die vielen unendlichen Beschreibungen.
Aber, und ja es gibt ein aber, hat sich dies wie auf einen Schlag gelegt, sobald Liv auf der Insel in Irland war. Auf einmal haben mir die ganzen Beschreibungen angefangen zu gefallen, weil sie die Insel zum leben erweckt haben. Alles wurde so schön atmosphärisch und ich konnte förmlich den Wind spüren, das Meerwasser riechen, die Wellen an der Brandung hören. Die Bewohner der Insel sind herzlich und schließen Liv sofort in ihre Arme und integrieren sie in ihr Leben in der Kleinstadt. Und Liv findet neue Freunde, unter anderem Airin, die ein kleines Hotel führt.
Völlig gecatcht hat es mich dann als Kjer auf der Bildfläche aufgetaucht ist. Charmant, Hilfsbereit und Witzig erobert er förmlich Livs Herz und nicht nur ihres ,sondern auch meins. Er hat zwar die ein oder andere Macke und treibt Liv in den Wahnsinn, aber trotzdem fand ich ihn sympathisch.
Und auch Liv durchlebt eine Entwicklung, sie öffnet nach und nach ihr Herz und blickt nicht mehr frustriert auf ihre jetzige Lage, sondern beschließt aus dem Moment das beste zu machen. Sie fängt an einen Reiseblog zu führen, schreibt an neuen Projekten und wird immer mehr zu der Frau die in ihr schlummert.
Zum Ende hin gab es ein Drama, was ich ein wenig unnötig fand. Es wurde alles hochgeschaukelt und ich bin der Meinung, dass Buch hätte das zusätzliche Drama gar nicht unbedingt gebraucht.
Wunderschön atmosphärisch erschafft Kira Mohn einen Roman, über einen Leuchtturm, über eine junge Frau die zu sich selbst findet und über eine Liebesgeschichte zum dahinschmelzen.
Vielen lieben Dank an den Rowohlt Verlag / Kyss für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars