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Veröffentlicht am 22.01.2024

Mörder gibt es überall

Nachtflüstern
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Seinen wirklich spannenden Thriller siedelt, der Autor nicht nur in einer kleinen Stadt sondern auch in den sozialen Median an. Von zentraler Bedeutung ist hier ASMR, was ich vorher nicht mal kannte.

Als ...

Seinen wirklich spannenden Thriller siedelt, der Autor nicht nur in einer kleinen Stadt sondern auch in den sozialen Median an. Von zentraler Bedeutung ist hier ASMR, was ich vorher nicht mal kannte.

Als die neue Ermittlerin zu einem bestehendem Team stößt hat, sie nicht nur wegen der eigenen Vorgeschichte so ihre Startschwierigkeiten mit ihren Kollegen auf Zeit. Nicht nur das der Mord eines Sozialmedia Sternchen aufgeklärt werden muss, dass skalpiert wurde, sondern es gibt bereits den nächsten Vermisstenfall. Die Konstruktion Kleinstadt, jeder kennt jeden, fand ich schon mal gut gewählt. Allerdings hätte der Autor, die Fährte zu seinen Tätern, doch etwas besser verschleiern können. Für mich war die eine Verdächtige Person, viel zu früh, viel zu prominent im Fokus des Lesern. Zu offensichtlich, dass diese Person etwas mit den Geschehnissen zu tun hatte.

Besonders gefallen hatte mir, dass die Ermittlerin Nessa Wolf richtig viele Ecken und Kanten hatte und dennoch richtig gut auf Zack war. Das sie jedoch alles andere als ein Teamplayer ist und schnell überall aneckt, ist schon grenzwertig. Wie soll das Team sie denn akzeptieren, wenn sie sich gar nicht richtig integrieren will? Gut ja, sie tut das ja nicht ohne Grund, aber nur weil ein möglicher Hauptverdächtiger eine große Nummer in der Stadt ist. Das sie jedoch einer jungen Frau dermaßen viel Vertrauen schenkt, die sie erst ganz kurz im Zuge der Ermittlungen kennengelernt hat, wollte mir nicht wirklich einleuchten.

Das Cover passt hervorragend zum Thriller.

Fazit Ein richtig gut geschriebener Thriller, der einen packt und nicht mehr loslässt. Handlunge und Figuren sind richtig gut ausgearbeitet. Nur das eine verdächtige Person viel zu früh in den Fokus des Lesers gerät fand ich schade. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

dunke Geheimnisse

Zimmer 55
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Einen Thriller in in einer Nervenanstalt spielen zu lassen, ist immer eine gute Idee. Zumal dort die Abgründe des Menschen meist noch deutlicher zu Tage treten.

Dieser Thriller hat einen dunkle und nebulöse ...

Einen Thriller in in einer Nervenanstalt spielen zu lassen, ist immer eine gute Idee. Zumal dort die Abgründe des Menschen meist noch deutlicher zu Tage treten.

Dieser Thriller hat einen dunkle und nebulöse Aura, als Leser betritt man zusammen mit der neuen Psychologin Anna die Nervenanstalt. Ich persönlich war am Anfang ziemlich überfordert, von den vielen Figuren. Es hat daher auch eine ganze Weile gedauert, bis ich diese auseinander halten und diese zuordnen konnte. Als positiv empfand ich die kurzen Kapitel, die immer einen Szenenwechsel mit sich brachten. Die Kombination aus kurzen Kapiteln und schneller Szenenwechsel, erhöht auch zwangsläufig das Handlungstempo. Gerade durch diese hohe Schlagzahl war es mir aber auch nicht möglich wirklich tief in die Handlung einzutauchen, weil die Handlung meines Erachtens vielfach zu oberflächlich war. Dafür konnte man den Thriller dank des guten Schreibstil recht zügig lesen.

Ähnlich wie die Handlung waren mir die Figuren auch etwas zu oberflächlich. Ich hätte mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Auch wenn man einiges zwischen den Zeilen aufklauben konnte, blieben die Figuren eher blass. Zum Teil kamen sie mir sogar vor wie Teenager, und dabei waren es gestandene Erwachsene. Schade fand ich das die Hauptfiguren, Anna, Lina und Miro wirklich so oberflächlich dargestellt wurden. Gerade als Hauptfiguren hätten sie es doch verdient wesentlich mehr ausgearbeitet zu werden. Das der Aufenthalt in einer Nervenanstalt auch nicht spurlos an dem Personal vorbeigeht, konnte man sehr schön sehen. Sie wirkt nicht nur auf die Insassen toxisch sondern auch auf die Angestellten. Die Abgründe die sich da auftun vor allem bei Lina.

Das Cover fand ich richtig gut gelungen, wie es die düstere, nebulöse und vor allem diese Abgeschiedenheit zeigt.

Fazit Der Thriller zeigt leider sowohl in der Handlung als auch bei der Figurendarstellung erhebliche Schwächen. Dafür lässt er sich super schnell Lesen, dank des guten Schreibstils, auch wenn dieser vor allem am Anfang teils ganz schön gestelzt daher kam. Aber im Laufe des Romans hatte die Autorin dann ihren Stil gefunden. Richtig überzeugen konnte mich dieser Thriller jedoch nicht.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Lasst das Leben in euer Leben und öffnet euer Herz!

Die Mitternachtsbibliothek
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Was macht ein Leben zu einem guten oder gar schönen Leben? Ist man dann automatisch glücklich und auch zufrieden? Welche Entscheidungen wirken sich positiv oder gar negativ auf das eigene Leben aus? Viele ...

Was macht ein Leben zu einem guten oder gar schönen Leben? Ist man dann automatisch glücklich und auch zufrieden? Welche Entscheidungen wirken sich positiv oder gar negativ auf das eigene Leben aus? Viele Frage ja , aber geht es nicht darum zu leben es anzunehmen und dann das beste daraus zu machen?

Der Autor hat mit diesem Werk ein wirklich feinfühliges und umwerfendes Buch geschaffen. Man ließt sich unglaublich schnell in die Geschichte ein. Entwickelt ein Gespür für Handlung und Figuren.

Das Thema das der Autor hier behandelt ist alles andere als leicht. Seine Lebensmüde Protagonistin, die nicht mehr kann und auch nicht mehr will, erhält eine Chance ihr Leben zu finden, all die verpassten Möglichkeiten oder Optionen weiterzuleben. Auch wenn sie nach und nach feststellt, das dies gar nicht so einfach ist. Ein neues Leben, mit all den neuen Möglichkeiten ist sie doch immer auf der Hut, sucht nach dem Haar in der Suppe, was ihr neues Alternativleben eben nicht schön erscheinen lässt. Aber mal ganz ehrlich das Leben und leben an sich hat neben vielen schönen Momenten, von denen man lange zehren kann auch einiges an Schatten. Besteht die Kunst zu leben nicht darin, das eigene Herz weit zu öffnen, Licht und Wärme in sein Leben zu lassen und dies auch weiter zugeben. Diese Welt dadurch ein klein wenig positiver zu machen. Mit seinen Nachbarn zu reden ihnen damit ja diesen Tag zu verschönern.

Nora die Protagonistin dieses Romans hat es alles andere als leicht und meint ihr Leben währe so mies so schlecht so düster, das niemanden interessiert ob sie nun da ist oder nicht. Das sie allerdings gleich einen finalen Schritt geht und ihr Leben beenden möchte, weil alles zusammenstürzt, Katze tot, Job weg. Ja das Leben ist nicht einfach, das hat nie jemand behauptet. Aber in einer Kurzschlusshandlung es einfach so wegzuwerfen, kann doch nicht die Lösung sein. Wir sind alle in einen mehr und minder großen sozialen Gefüge verankert. Auch wenn man vielleicht denkt ach was solls wer würde einen schön vermissen. Na wie wäre es denn mit dem Nachbar, für den man hin und wieder kleine Erledigungen tätigt oder mit dem man regelmäßig schwatzt. Dem Jugendlichen dem man durch das eigene soziale Engagement eine Tür öffnet und eine Perspektive bietet. All diese kleinen auf den ersten Blick vielleicht unwichtigen Elemente des eigenen Lebens, bereichern doch nicht nur das eigene sondern eben auch das unsere Mitmenschen.

Fazit: Ein wundervolles tolles Buch das ich jeden nur wärmstens ans Herz legen kann. Ich habe es geliebt und sehr gerne gelesen. Es gibt einen neue Perspektiven und justiert den eigenen Blick neu. Also lasst das Leben in euer Leben!

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Veröffentlicht am 26.12.2023

anders als erwartet

Dreizehnfurcht
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Der Autor erzählt mit diesem Roman eine wirklich tolle Geschichte, jedoch schmälert ein phasenweise wiederkehrender wirklich fürchterlicher Schreibstil, das Lesevergnügen. Das mag auch dem geschuldet sein, ...

Der Autor erzählt mit diesem Roman eine wirklich tolle Geschichte, jedoch schmälert ein phasenweise wiederkehrender wirklich fürchterlicher Schreibstil, das Lesevergnügen. Das mag auch dem geschuldet sein, was der Autor versucht, nämlich den Spagat zwischen rund ca. 300 Jahre. Was der Autor jedoch wirklich zeigen will, ist das Anderssein keineswegs ein Makel ist und Mutig zu sein, das Leben positiv verändern kann.

Moritz Bang leidet an einer Zwangsstörung, die sein Leben massiv einschränkt. Auch wenn er sich versuch ihr entgegenzustellen, übernimmt immer wieder der Zwang die Kontrolle über sein Leben. Die Hektik der Großstadt Berlin ist für ihn alles andere als förderlich. Da kommt ihn eine Stelle als Haussitter außerhalb von Berlin wie gerufen. Und sein Boss ein ältere Herr, scheinbar aus einer anderen Welt, macht ihm ein Angebot, dass er in seiner ausweglosen Lage nicht abschlagen kann. Doch bald glaubt er seinen Verstand zu verlieren, Nachts erscheint ein Auto, dann ein Geist in Form einer weißen Frau. Völlig kopflos will er hinschmeißen und flieht und wird von seinem Boss wieder eingeholt und überredet es noch mal zu versuchen. Kaum hat er sich wieder beruhigt, passiert es schon wieder und Moritz folgt dieser Frau und landet in einer Welt, in der die Zeit still zu scheinen steht. Er ist in eine Art Parallelewelt gelandet, wie vor 300 Jahren und wird auch gleich festgenommen und verhört. Er erlebt einen Kulturschock, wird fast umgebracht und landet schließlich bei einem alten Herren und Clement, einen Dichter, der sich riesig freut, endlich jemanden in seinen Alter um sich zu haben. Doch kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse.

Die Figur des Moritz Bang bleibt leider ähnlich wie die Handlung recht oberflächlich. Als Leser braucht man schon eine gewisse Zeit, um sich in diese Geschichte hineinzufinden. Mir ist das erst nach 100 Seiten gelungen, nicht zuletzt wegen den Teils wirklich fürchterlichen Schreibstil. Wirklich schade finde ich das die Figur des Moritz Bang im Verlaufe der Handlung immer weiter an Bedeutung verliert und leider nur noch eine Figur von vielen ist. Zugunsten von anderen Figuren wie Merle, Clemtent und Falk mag sein, dennoch finde ich es wirklich schade, dass seine Figur so an Bedeutung verliert.

Das Cover finde ich echt klasse, mit ein Grund warum ich das Buch unbedingt lesen wollt.

Fazit: Sieht man mal von den phasenweise wirklich schrecklichen Schreibstil ab, ist es eine wirklich tolle Geschichte, wenn man ein Lid und die Bann erst mal als ein Portal begriffen hat, kommt man gut mit der Geschichte zurecht. Mit gewissen Abstrichen kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.12.2023

Gehen und Sterben lassen

Und wir tanzen, und wir fallen
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Zentrales Thema dieses Romanes ist die Sterbebegleitung. Mit einen leichten Erzählstil nimmt sich die Autorin dieses Themas an. Gerade durch ihre leichte Herangehensweise wirkt dieser Roman etwas leicht ...

Zentrales Thema dieses Romanes ist die Sterbebegleitung. Mit einen leichten Erzählstil nimmt sich die Autorin dieses Themas an. Gerade durch ihre leichte Herangehensweise wirkt dieser Roman etwas leicht und beschwingt. Ja es gibt auch Passagen die einen runter ziehen, jedoch ist es an sich ein Mut machendes Buch.

Aus einem Impuls heraus macht Ash den Vorschlag, ihre sterbende Freudin in einem Hospiz in ihrem Wohnort unterzubringen. Wer jedoch denkt mehr über Edi, das ist Ash´s Freundin zu erfahren, wird leider enttäuscht. Da Ash im Mittelpunkt dieser Geschichte steht. Edi kommt wenn überhaupt eher am Rande vor. Dennoch gewinnt man kurze Einblicke in das Geschehen in einem Hospiz, mit wie viel Herzblut sowohl Angestellte, Angehörige und Freiwillige ihre Arbeit verrichten. Im Nachhinein denke ich, die Autorin hat genau den richtigen Ton getroffen, damit dieses wirklich interessante Thema, die Aufmerksamkeit bekommt, die es benötigt.

Ash ist eine Person, die immer im Mittelpunkt stehen will und sich damit auch in Situationen hineinmanövriert, deren Tragweite sie so nicht abschätzen kann. Sie opfert sich für ihre Freundin auf. Ihr Privatleben, ihre Familie und ihr Familienleben muss zwangsläufig zurückstecken. Wie sehr diese tägliche Routine, der Spagat zwischen Familie, Beruf und Hospiz ihr körperlich und mental zusetzt merkt sie erst als ihre Freundin Edi immer weiter abbaut. Nicht desto trotz erhält sie durch die Erfahrungen, die sie mit Edi im Hospiz sammelt auch neue Impulse und reflektiert über ihr eigenes Leben. Auch wenn sie die teilweise auch über das Ziel hinausschießt. Habe ich anfangs Ash gemocht, hat sich dies im Verlaufe des Romans in eine gewisse Abneigung entwickelt.

Das Cover finde ich wunderschön. Nur sollte man im Falle dieses Romans den Klappentext nicht lesen, da dieser eine komplett andere Story suggeriert.

Fazit: Ein interessanter Roman mit wichtigen Thema aus einer unerwarteten Perspektive. Die Hauptfigur ist nicht ganz einfach und am Ende könnte man sie womöglich nicht mehr ganz so mögen. Dennoch hat die Autorin mit ihrem leichten ja fröhlichen Schreibstil eine gewisse Lockerheit in diesen Roman gebracht, was den Zugang zum Thema Sterbebegleitung maßgeblich erleichtert hat.

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