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Veröffentlicht am 28.12.2019

Ein Weihnachtsroman der seinen Titel gerecht wird

Kater Anton und der Weihnachtsengel
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Weihnachten steht bevor und Ella versucht sich mit jeder Menge Arbeit von ihren Liebeskummer abzulenken. Nur zu dumm, das sie darüber ihren geliebten aber eigenwilligen Kater Anton doch sehr vernachlässigt. ...

Weihnachten steht bevor und Ella versucht sich mit jeder Menge Arbeit von ihren Liebeskummer abzulenken. Nur zu dumm, das sie darüber ihren geliebten aber eigenwilligen Kater Anton doch sehr vernachlässigt. Als dann noch Lissys Frauchen ins Krankenhaus kommt und die Katzendame Lissy bei Anton einzieht, ist das Fass voll. Nicht nur das der Futterautomat immer geiziger mit dem Futter wird nein Lissy braucht nur einmal hinzugehen und das Ding tut was immer die Dame will. Und dann bekommt sie auch noch seine Streicheleinheiten. Anton reicht es auf einen seiner Streifzüge trifft er auf den total verzweifelten Samuel, der wirklich in großen Schwierigkeiten steckt. Anton versucht ihn Beizustehen und zu helfen. Doch bis er sich ein Herz fasst und seine Mutter ins Vertrauen sieht dauert es dann doch. Indes geht es bei Ella drunter und drüber. Und dann kommt Weihnachten und damit ihr ganz persönliches Glück.

Die Autorin hat einen mitreisenden und flüssigen Schreibstil. Als Katzenbesitzer kommt einen die eine oder andere Anekdote sehr wohl bekannt vor. Als Leser bleibt einen gar nichts anderes übrig als Anton und alle anderen ins Herz zu schließen.

Die Figuren treffen einen Nerv und fügen sich sehr gut in die Geschichte ein. Auch wenn die Zufälle ja manchmal etwas weithergeholt sind runden sie die Handlung doch ab.

Den ganzen Roman über habe ich auf den Weihnachtsengel gewartet und gedacht ok handelt er eher subtil. Die vielen Zufälle eben. Umso überraschter war ich dann wer der Weihnachtsengel eigentlich war. Ansonsten handelt es sich bei diesen Roman um einen netten kurzweiligen Weihnachtsroman, der den Titel auch verdient. Happy End inklusive.

Fazit: Ein wirklich sehr netter und angenehm zu lesender Weihnachtsroman, der seinen Titel gerecht wird. Also wenn ihr einen wirklich schönen Roman lesen wollt in der ein mitunter recht eigenwilliger Kater eine Hauptrolle spielt und versucht die Weihnachtswelt und die Welt der Menschen wieder in rechte Lot zu rücken dann ran an den Roman. Ihr werden Lachen, Schmunzeln und auch hier und ein wenig zetern und am Ende den Roman mit einem breiten Grinsen zuklappen. Was will man mehr zu den Feiertagen?

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Veröffentlicht am 26.12.2019

Leclerc kann es mal wieder nicht lassen

Schatten der Provence
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In den letzten Kriegstagen bringt ein SS-Trupp geraubte Kunstwerke aus Marseille mit dem Zug in ein stillgelegtes Bergwerk. Ein Lockführer und dessen Sohn begleiten diesen Zug. Viele Jahrzehnte später ...

In den letzten Kriegstagen bringt ein SS-Trupp geraubte Kunstwerke aus Marseille mit dem Zug in ein stillgelegtes Bergwerk. Ein Lockführer und dessen Sohn begleiten diesen Zug. Viele Jahrzehnte später kommt es zu einem spektakulären Überfall auf einen Kunsttransport mit vielen Toten. Wenig später kommt ein schwerreicher Kunstsammler ums Leben, der einige Zeit vorher Opfer eines Raubüberfalls wurde, bei dem einige sehr wertvolle Bilder gestohlen wurden. Die Polizei beginnt zu ermitteln und stoßen scheinbar in ein Wespennest, denn auf einmal kommen immer mehr Leichen zum Vorschein. Der Pensionierte Leclerc stellt derweil seine eigenen Ermittlungen an und ahnt dabei nicht welchen bösen Geist er damit auf sich aufmerksam macht. Bei seinen Ermittlungen stößt er nicht nur auf einen uralten Cold Case sondern auch auf dubiose Machenschaften von Kunsthändlern und einen Maler der auch noch Dreck am Stecken hat. Leclerc bringt sich ohne es zu merken in Lebensgefahr. Denn der Böse Geist hat damit begonnen sämtliche Hinweise auf ihn auszulöschen.

Der Autor hat einen angenehmen flüssigen Schreibstil und schafft es den Leser mit seiner Geschichte zu fesseln. Ganz nebenbei streut er auch einige historische Fakten ein, die dem Verständnis der Geschichte dienlich sind.

Die Protagonisten wachsen einen recht schnell ans Herz und man fiebert mit ihnen mit. Auch wenn der pensionierte Leclerc eindeutig die Hauptrolle spielt kommen die Ermittler der Polizei doch ein wenig zu kurz. Hier und da hätten die Figuren ruhig ein wenig mehr ausgearbeitet sein können.

Die Handlung besteht aus verschiedenen Handlungssträngen, die sich am Ende gut zusammenfügen. Anfangs lässt sich der Autor ziemlich viel Zeit und schildert fast jede kleine unbedeutende Kleinigkeit von der Wetterlage bis hin zur Landschaft. Auch wenn man als Leser gerne in andere Kulturen eintaucht überstrapaziert er hier die Geduld des Lesern ganz schön. Zumal er gegen Ende der Handlung ein gehörigen Affenzahn drauf hat und alles sehr schnell zu Ende bringen will. Auf den letzten Seiten nimmt er dann das Tempo dann wieder extrem raus und gibt dem Leser eine ausführliche Zusammenfassung zu den Hintergründen und Zusammenhängen und füllt damit die Lücken.

Fazit: Ein durchaus gelungener Krimi, der einen fesselt und den man auch ruhig im Winter lesen kann, so wird einen wenigstens warm. Ganz nebenbei lernt man auch noch was dazu. Also Krimifans ran an die Schatten der Provence lasst euch entführen.

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Veröffentlicht am 14.08.2019

Der Mörder läßt das Morden nicht

Blutsbande
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Der Mörder lässt das Morden nicht.

Im Mittelpunkt dieser mörderischen Geschichte stehen 4 Kinder. Durch kuriose Umstände kommen in deren Umfeld nacheinander erst Katzen und dann Menschen unter merkwürdigen ...

Der Mörder lässt das Morden nicht.

Im Mittelpunkt dieser mörderischen Geschichte stehen 4 Kinder. Durch kuriose Umstände kommen in deren Umfeld nacheinander erst Katzen und dann Menschen unter merkwürdigen Umständen ums Leben. Unglücklicherweise spielt das Element Wasser dabei eine entscheidende Rolle. Durch die Umstände gehen die Kinder davon aus das jeweils der andere Mitschuld am Tod der verschiedenen Menschen trägt. Durch eine nur zu nachvollziehbare Logik versuchen die Kinder sich gegenseitig zu decken. Viele Jahre später beginnt das Morden erneut gerade als ein Cold Case neuaufgerollt wird. Das Ermittlungsteam um Sjöberg beginnt mit den Ermittlungen, nicht ahnend das eines der nun mittlerweile erwachsenen Kinder in indirekten Kontakt mit ihnen steht. Erst tauchen nach und nach viele ertränkte Katzen auf und dann wird auch noch eine Frau umgebracht. Im Verlaufe der Ermittlungen werden die Verdächtigen und damit die Zahl der möglichen Täter immer mehr. Erst als es fast zu spät ist kommen die Ermittler den wahren Täter gefährlich nahe und gefährden ihr eigenen Leben.
Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil und schafft es den Leser zu fesseln. Einzig die vielen Namen verwirrt den Leser ein ums andere Mal vor allem wenn die Autorin ein ums andere mal zwischen den Vor- und Nachnamen hin und her springt. Erst gegen Ende kann man dann die Namen dann irgendwie zuordnen. Die Autorin schafft es immer wieder den Leser auf eine neue Fährte zu locken und so für Verwirrung zu sorgen. Auch das die Ermittler nur Menschen sind schafft sie gut darzustellen. Jedoch übertreibt sie es an der einen oder anderen Stelle doch sehr. Der Täter agiert für den Leser immer nur am Rande des Schirms so das man ihn gar nicht so recht in Betracht sieht, obwohl dieser ja immer anwesend ist. Interessante Stellen wie das letzte Gespräch zwischen Lillemor und Tor wird nur kurz erwähnt obwohl dessen Inhalt doch wesentlich aufschlussreicher gewesen währe als die Befindlichkeiten eines einzelnen Ermittlers.
Die handelnden Personen wurden gut beschrieben, obwohl es eindeutig viel zu viele waren und der Leser am Ende einfach nur heillos überfordert ist, die Namen eindeutig zuzuordnen. Alle Personen machen eine Entwicklung durch, wobei die eine oder andere Person viel zu sehr in den Fokus gerückt wird, wo diese dann eigentlich nur ablenkt von der eigentlichen Handlung. Am Ende hat man mit den anfangs erwähnten Kinder einfach nur noch Mitleid das sie das alles ertragen mussten.
Fazit: Spannender Krimi mit vielen unerwarteten Wendungen, die Verwirrungen sorgen. Lesenswerter Krimi.

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Veröffentlicht am 27.07.2019

Zwischen Leben und Tod steht nur die Gier und ein Organ

Der Preis des Lebens
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Wenn die Organmafia über Leben und Tod von Menschen bestimmt.

Sie operieren im Geheimen, sie spionieren ihre Opfer nach allen Regeln der Kunst aus. Droht das Organ eines reichen Unternehmers, Politikers, ...

Wenn die Organmafia über Leben und Tod von Menschen bestimmt.

Sie operieren im Geheimen, sie spionieren ihre Opfer nach allen Regeln der Kunst aus. Droht das Organ eines reichen Unternehmers, Politikers, Künstlers etc zu versagen genügt eine Bestellung und ein unschuldiger Mensch verschwindet, wird eines Organs beraubt und dann entsorgt. Die Vorgehensweise ist denkbar einfach. Man nutze verschiedene Datenbanken und die sozialen Netzwerke, kurz es wird sich in das Leben eines „entbehrlichen“ gehackt. Ist die Auswahl getroffen wird dieser aus dem Leben extrahiert und das betroffene Organ zum Empfänger gebracht. Dieses Netzwerk kennt keine Skrupel und ist vollkommen gewissenlos.
Auf der anderen Seite, der des Gesetzes stehen ein zum Hauptmann degradierter Polizist und seine ebenfalls degradierte Kollegin. Eigentlich sollen sie nur einige Vermisstenfälle aufarbeiten, doch da kommt ihnen eine Auferstehung auf dem Zentralfriedhof entgegen. In einem Sarg, der den Friedhofspersonal aus den Händen rutscht, purzeln plötzlich 2 Leichen, einer davon fehlt die Leber. Es dauert gar nicht lange und es stellt sich heraus, dass es sich um einen Fall von Organdiebstahl handelt und von da an fangen sich die Ereignisse an zu überschlagen. Die beiden Ermittler suchen fieberhaft nach den Verbrechern ohne zu ahnen, das sie in ein Wespennest stechen und geraten selbst auf das Radar der Organmafia.
Der Autor legt einen schockieren Einstieg in den Roman hin. Er besticht durch einen flüssigen Schreibstil und schafft es den Leser von der ersten Seite an zu fesseln, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen will. Er widmet sich in diesen Krimi, der durchaus das Zeug zu einem Thriller hätte dem Thema des illegalen Organhandels genauer gesagt der Organmafia.
Die Figuren heben sich deutlich von den üblichen Ermittlern ab und bringen einen frischen Wind in diesen Krimi. Ein philosophierender Hauptmann der einen Minister eine Backpfeife verpasst ist schon eine Kategorie für sich. Und seine Partnerin mit militärischer Vorgeschichte runden das Team ab. Die beiden Protagonisten sind richtig gut ausgearbeitet.
Die Handlung ist von Anfang bis zum Schluss fesselnd und lässt sich nicht so leicht vorhersehen. Als Leser kann man sich bis zum Schluss verschiedene Enden vorstellen. Am besten ist hier aber wirklich die Auflösung, so dass keine Fragen offen bleiben und alle zur Verantwortung gezogen werden. Ein wenig weniger Philosophie hier und da währen noch besser gewesen.
Fazit: Ein absolut fesselnder und spannender Krimi zum Thema Organhandel. Diesen Krimi legen Sie garantiert nicht so schnell aus der Hand. Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Für das was wichtig ist lohnt es sich zu kämpfen

Im Freibad
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Manche Begegnungen beeinflussen Menschen nachhaltig und öffnen einen die Augen für das was wirklich zählt.
Und genau so ein Mensch ist Rosemarie. Rosemarie ist eine wirklich alte Frau, die ihr Freibad ...

Manche Begegnungen beeinflussen Menschen nachhaltig und öffnen einen die Augen für das was wirklich zählt.
Und genau so ein Mensch ist Rosemarie. Rosemarie ist eine wirklich alte Frau, die ihr Freibad genau vor der Nase hat. Sie liebt es seit ihrer Kindheit dort zu schwimmen. Dort hat sie auch ihren Liebsten kennen und lieben gelernt. Beide liebten es zu schwimmen. Eines Tages erfährt Rosemarie, dass ihr geliebtes und vertrautes Freibad an einen Investor verkauft und geschlossen werden soll. Daraufhin fertigt sie einen einfachen Flyer an, der bei einer kleinen Zeitung landet und somit in die Hände der Journalistin Kate kommt. Kate ist eine junge Frau, die unter Panikattacken leidet. Zudem ist sie wirklich sehr weit von ihrer Familie entfernt und ist fürchterlich einsam. Kate bekommt also von ihrem Chef den Auftrag eine Story zu diesem Flyer zu schreiben. Also macht Kate sich auf Rosemarie zu treffen. Doch Rosemarie lässt Kate erstmal abblitzen und sagt sie soll erstmal schwimmen gehen. Kate will unbedingt diese Story schreiben also geht sie widerwillig schwimmen, was für sie das Leben ändert.
Durch das Schwimmen im Freibad erlebt Kate eine Art Katharsis und es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen Kate und Rosemarie. Gemeinsam mit anderen Freibadbesuchern nehmen sie den Kampf für ihr Freibad auf.
Die Autorin startet diesen Roman mit einem rasanten Erzählstil, das man als Leser meint sie würde sich jeden Moment beim Schreiben überschlagen. Nach und nach kehrt sie in einen ruhigen, gelösten und von Emotionen dominierten Schreibstil zurück. Wir begegnen einer Autorin, die nicht nur einen flüssigen Schreibstil hat sondern auch den Leser durch kleine Episoden an dem Leben der Hauptprotagonisten teilhaben lässt, die einem gerade dadurch an die Figuren und Handlung fesselt. Man möchte unbedingt erfahren wie es weitergeht und auch mehr aus dem Leben von Rosemarie und ihren Liebsten und Kate und all die anderen Figuren erfahren. Man sieht die Szenen und handelnden Figuren förmlich vor seinen geistigen Augen so detailliert bringt die Autorin dem Leser die Personen näher. Und ja gerade dadurch wachsen sie einen auch ans Herz. So lustig und amüsant einige Stellen sind und so sehr die Autorin auf der Klaviatur der Emotionen spielt, kommt es streckenweise zu Wiederholungen und unnötigen Längen, was die Handlung unnötig in die Länge zieht.
Die Personen mit all ihren Ecken und Kanten wachsen dem Leser unglaublich schnell ans Herz. Das die Figuren einen erheblichen Altersunterschied haben, gibt die Geschichte erst ihre Würze. Besonders Rosemarie mit ihren 86 Jahren und ihrer Liebes- und Lebensgeschichte wird dem Leser wie auch Kate zu einer guten Vertrauten. Rosemarie ist eine Kämpfernatur, in einer hektischen sich schnell ändernden Welt. Ein Großteil ihrer alten Weggefährten haben schon lange den letzten Weg beschritten. Und so wird Rosemaries Welt immer kleiner. Ihre Sozialkontakte ergeben sich aus dem Freibad und ihren täglichen Einkaufsweg.
Kate, die junge Journalistin, die unter Panikattacken leidet, ist in London wirklich mutterseelenallein. Sie hat keine Freunde und lebt in einer WG, wo sie noch nicht mal ihre Mitbewohner kennt. Als Journalistin schreibt sie kleine Alltagsgeschichten über vermisste Tier und ähnliches. Bis sie auf Rosemarie trieft. Als sie mit dem Schwimmen beginnt und anfängt sich Rosemarie zu öffnen und über die drohende Schließung des Freibades zu berichten ändert sich ihr Leben grundlegend. Sie finden Bekannte und auch Freunde.
Fazit: Eine Geschichte die wirklich zu Herzen geht. Mit Protagonisten, die einen zum Schmunzeln und zum Weinen bringen. Und das Freundschaft und Liebe weit mehr ist als nur ein Wort. Auch wenn die Geschichte vorhersehbar ist, ist diese Story eine wirklich gute Sommerlektüre. Also vergesst die die Taschentücher nicht.