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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2020

Nicht wirklich packend

Das Fest der Bedeutungslosigkeit
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Der Autor schildert mit einer nahezu märchenhaften Erzählstimme die Beziehung seiner 4 Hauptprotagonisten. Und das auf einer sehr philosophischen Ebene. Er nutz dazu verschiedene Stilelemente, wie bereits ...

Der Autor schildert mit einer nahezu märchenhaften Erzählstimme die Beziehung seiner 4 Hauptprotagonisten. Und das auf einer sehr philosophischen Ebene. Er nutz dazu verschiedene Stilelemente, wie bereits die erwähnte märchenhafte Erzählstimme, aber auch das Mittel der Ironie.

Ich persönlich bin mit keinen der Figuren so richtig warm geworden. Am allerwenigsten mit demjenigen der nichts besseren zu tun hat als in einer Tour über Stalin zu philosophieren. Er war einer der übelsten Diktatoren und hat Russland mit eiserner Hand regiert. Im hier eine menschliche Seite geben zu wollen ist alles andere als gelungen. Und dann der arbeitslose Schauspieler, ohne Arbeit, der sich in die Rolle eines Pakistani flüchtet. Dabei ist es doch eigentlich nur eine Flucht vor seinen Mitmenschen. Und dann diese erfundene Sprache, in die er verfällt. Insgesamt sind mir die Figuren doch recht oberflächlich. Wobei ich mich öfters gefragt habe was will der Autor eigentlich. Gesellschaftskritisch sein und die Oberflächlichkeit anprangern und das keiner wirklich er selbst ist und immer nur eine Rolle spielt, um sich besser zu stellen als diese tatsächlich sind. Oder will er über Stalin und seine menschenverachtende Rolle in Russland reden.

Die Handlung ist in verschiedene Handlungsstränge zersplittert und 7 große Teile. Im Prinzip begleiten wir die Personen nur wenige Tage und haben Teil an ihrem Leben. Gut die eine Figur hat nur Erotik in Kopf worüber man im ersten Moment schmunzelt, aber im zweiten Gedankengang doch recht Frauenfeindlich ist. Als Gegensatz dazu dann die Stalinepisoden, die anfangs vielleicht einen gewissen Witz haben mögen, aber im zweiten Gedankengang nur die menschenverachtende Einstellung Stalins. Und das dann der Bogen von Stalin in einen Pariser Park geschlagen wird nun ja. Ganz ehrlich da habe ich nur gesagt bitte nicht.

Einzig und allein das Erzählvermögen des Autors haben es geschafft das ich das Buch obwohl es ja nun wirklich recht dünn ist auch durchzulesen. Er hat so den gängigen französischen Erzählstil genutzt, den man auch häufig in TV-Filmen hat. Und denn fand ich hier wirklich gelungen. Nur leider hat ihn der Autor nicht durchgängig durchgehalten. Er hat insgesamt einen gesteigerten Wert auf die philosophische Ebene gelegt, was ich an verschiedenen Stellen schon wesentlich besser gesehen habe.

Fazit: So richtig überzeugt hat mich das Buch leider nicht. Zeitweise musste ich mir ein gähnen verkneifen. Wobei mich der plaudernde Erzählstil dann wieder milde gestimmt hat. Also so richtig lustig ist es nun wirklich nicht. Eher wirklich sehr ernst, was einen mitunter erst auf den zweiten Blick aufgeht. Ein Buch für zwischendurch was sich relativ schnell wegließt.

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Beichten einer Ehe

Hör mir zu, auch wenn ich schweige
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Frank und Maggie führen oberflächlich eine glückliche Ehe. Als jedoch ihre einzige und über alles geliebte Tochter stirbt stürzt ihre Welt zusammen. Beide hüten ein Geheimnis für den anderen. Frank hört ...

Frank und Maggie führen oberflächlich eine glückliche Ehe. Als jedoch ihre einzige und über alles geliebte Tochter stirbt stürzt ihre Welt zusammen. Beide hüten ein Geheimnis für den anderen. Frank hört auf zu reden. Ein halbes Jahr spricht er einfach nicht mehr mit seiner Frau. Maggie übt sich in Geduld warten gibt ihm Zeit. Doch dann nach 6 Monaten kann sie nicht mehr und versucht sich mit einer Überdosis Tabletten das Leben zu nehmen. Im letzten Moment findet er seine Frau. Sie kommt ins Krankenhaus und wird ins künstliche Koma versetzt. Die Krankenschwester Daisy sagt Frank ganz direkt das er mit seiner Frau reden muss um sie zurückzuholen. Egal was ihm auf der Seele legt er solle es ihr erzählen. Und dann nach 6 Monaten fängt er an. Erzählt wie er sich in sie verliebt hat und wie er die ganzen Jahre ihrer Ehe in Erinnerung hat, welche Qualen auch er durchlittet hat. Doch die größte Beichte hebt er sich bis zu Schluss auf. Erst nachdem er den Abschiedsbrief seiner Frau ließt begreift er den Ernst der Lage so richtig. Als Daisy ihn dann anruft und ihm bittet sofort in Krankenhaus zu kommen überschlägt er sich fast und bricht überstürzt auf. Um Maggies zu retten muss er nun auch die letzte Beichte ablegen und das Geheimnis offenbaren, welches ihm verstummen lies.

Die Autorin schafft es mit ihren einfühlsamen, mitfühlenden und fesselnden Schreibstil, den Leser zu fesseln. Anfänglich glaubt man die Geschichte wird nur aus 2 Perspektiven geschildert und zwar erst aus der Sicht von Frank und dann aus der Sicht von Maggie. Erst am Ende auf der letzten Seite mit dem letzten Wort wird einem klar da eigentlich Elli diese Geschichte erzählt und da stehen einen wirklich die Tränen in den Augen.

Die Handlung ist in zwei große Abschnitte unterteilt. In dem ersten erzählt scheinbar Frank, wie er seine Ehe und Familie wahrgenommen hat. In der zweiten Hälfte kommt Maggie durch ihren Abschiedsbrief zu Wort. Und erst im Epilog wird dem Leser klar wer eigentlich wirklich das alles erzählt. Ich muss sagen das sich der erste Teil für mich wesentlich besser hat lesen lassen. Wahrscheinlich weil der zweite Teil wesentlich intensiver und offener war. Die Rahmenhandlung bildet diese Ehe und das Familienleben. Die Kerngeschichte ist die Geschichte der Tochter Elli, die eine fürchterliche Erfahrung macht und sich ihren Eltern zu spät bzw. gar nicht offenbart. Ihrer Mutter nimmt sie das Versprechen ab zu schweigen. Und da Elli viel zu traumatisiert ist und keine Hilfe annehmen will rutscht sie in die Drogensucht und scheitert am Leben. Egal wie sehr sich die Eltern mühen und das tun die beiden unabhängig von einander beide scheitern, Ellie stößt die beiden weg. Ich fand es wirklich sehr spannend die gleiche Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven zu lesen und wie diese dann zusammengeführt wurde.

Die Protagonisten wachsen einen unglaublich schnell ans Herz. Man leidet mit ihnen und versteht und sieht warum sie zum einen in ein tiefes dunkles Loch fallen und wie sie sich da wieder herausarbeiten. Man sieht aber auch wie unterschiedlich Menschen trauern können. Beide sind unglaublich einsam und zerfressen von Schuldgefühlen. Fragen sich was sie hätten anders machen können. Ob sie immer angemessen reagiert haben. Ihr Verhalten ist nachvollziehbar. Vor allem wenn man bedenkt das Maggie schon eine gewisse Vorbelastung hatte was Depressionen angeht. Beeindruckend fand ich dann aber mit welcher Kraft sie sich beide noch mal zurück ins Leben gekämpft haben. Ihrer beider Tochter ist an dem ihr zugefügten Trauma zerbrochen. Auch das ist nachvollziehbar. Vor allem zieht man aber auch den Kampf den die beiden Eltern um das Leben ihrer Tochter führen.

Fazit: Eine hochemotionale Familiengeschichte, die einen einfach nicht mehr loslassen will. So einfühlsam und mitfühlend geschrieben ohne das diese ins kitschige abdriftet. Ich bin begeistert auch wenn ich mit dem zweiten Teil nicht ganz so gut zurechtgekommen bin. Aber das Ende hat mich einfach nur begeistert. Wenn ihr eine nette Familiengeschichte lesen wollte in der eben nicht alles glatt läuft, es Höhen und Tiefen und auch Drama gibt, dann seit ihr hier genau richtig. Unbedingt lesen.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Ideenlieferant für eigene Kreativität

Kim Lianne: Good Vibes
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Ein Kreativbuch mit viel Beschäftigungspotenzial. Man kann zeichnen, ausmahlen, sich hinterfragen, seine Gewohnheiten hinterfragen und kommt auch auf neue Ideen. Es gibt die verschiedensten Challenges ...

Ein Kreativbuch mit viel Beschäftigungspotenzial. Man kann zeichnen, ausmahlen, sich hinterfragen, seine Gewohnheiten hinterfragen und kommt auch auf neue Ideen. Es gibt die verschiedensten Challenges und Listen und jede Menge Kreativmöglichkeiten.

Die Autoren zeigt auf mit was man sich beschäftigen kann bzw. ablenken kann. Und ganz ehrlich in Zeiten von eingeschränkten sozialen Kontakten ist es wirklich ein netter Zeitvertreib um den Tag rumzukriegen.

Das Kreativbuch bietet jede Menge Abwechslung und Zeitvertreib. Langweilige Tage können so ein wenig entspannt werden. Es gibt einen Anregungen dies oder das mal zu versuchen und damit sich auszuprobieren. Nicht jeder muss jede Challenge machen nicht jede Liste durchackert aber es macht eben Spaß.

Zielgruppe ist wohl eher die Jugend obwohl auch ältere mit diesen Buch hier ihren Spaß haben können.

Fazit: Ein Kreativbuch was einen eine ganze Weile beschäftigen kann wenn man sich darauf einlässt. Für jemand der unter „Hausarrest“ ist ein nettes Buch um die Zeit rumzubekommen.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Der Exit vom Hass

Eine Farbe zwischen Liebe und Hass
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Jessup lebt in einer Familie, in der das rechtsradikale Gedankengut nicht nur zum täglichen Leben gehört, wie das Atmen, nein es nimmt zudem einen sehr hohen Stellwert ein. Selbst eine Kirche der White ...

Jessup lebt in einer Familie, in der das rechtsradikale Gedankengut nicht nur zum täglichen Leben gehört, wie das Atmen, nein es nimmt zudem einen sehr hohen Stellwert ein. Selbst eine Kirche der White Power Bewegung geht Jessups Familie an. Doch bis jetzt ist Jessup den süßen Worten des Hasses dieser Bewegung nicht erlegen. Seine Familie lebt bitter arm in einem Wohnwagen. Als sein Stiefvater aus dem Gefängnis kommt, scheint es so als würde Jessup noch tiefer in diese Bewegung reingezogen und das obwohl er ganz und gar nicht diese radikalen Gedanken vertritt. Er hat eine dunkelhäutige Freundin und will so weit weg von dieser Stadt, wie nur irgend möglich. Er lernt und ist im Foodball Team. Er setzt alles dran mittels Stipendium oder durch den Foodball raus aus dieser Stadt zu kommen. Doch dann passiert ihm was nicht passieren darf, es kommt zu einen tödlichen Unfall. Der führende Kopf der White Power Bewegung schaltet sich ein und will Jessup und seine Familie für seine Ziele ausschlachten. Er schreckt auch nicht Mord zurück. Es kommt zu einem tödlichen Schusswechsel. Und genau dieser ist für Jessups Stiefvater der nötige Weckruf. Er setzt nun alles daran seine Familie diesem rechtsradikalen Gedankengut zu entziehen.

Der Autor schafft es den Leser mit einen nüchternen, abgeklärten Schreibstil zu fesseln. Besonders interessant ist der Perspektivwechsel, da der junge Jessup die Hauptrolle in dieser Geschichte spielt.

Mit relativ kurzen Kapiteln, die jeweils mit einer Überschrift versehen sind, schafft der Autor es mit verschiedenen Spannungsbögen eine wirklich mitreisende Story zu erzählen. Dabei weis man als aufgeklärter Mensch immer. Das ist keine gute Gesellschaft in der sich der Protagonist befindet. Er ist so vielen Verlockungen ausgesetzt. Auch wenn er für sich bereits eine Entscheidung getroffen hat und sich dieser Gemeinschaft zu entziehen versucht, sind die Bänder, da von Kindheit an in dieser Gemeinschaft, sehr stark. Anfangs denkt man noch ok ließt man vielleicht eine Geschichte über die Radikalisierung. Tut man ja in gewisser Weise auch, da der beste Freund und Bruder des Protagonisten, dieser süßen Verlockung des Hasses nicht widerstehen können. Aber Jesup ist anderes, er will raus. Und den Weg, den der Protagonist gehen muss, erzählt der Autor auf eine ganz besondere Weise.

Die Figuren, anhand derer der Autor diese Geschichte erzählt sind zum einen glaubhaft aber auch sehr nüchtern dargestellt. Das heißt jetzt aber nicht das sie emotionslos dargestellt sind nein. Der Autor hält nur eine gewisse Distanz zu seinen Figuren, welche bewirkt dass man das Verhalten besser nachvollziehen kann. Er gibt sich wirklich sehr viel Mühe mit den Figuren, auch wenn sie durch die Distanz und das eingesetzte Brennglas teilweise oberflächlich wirken. Als Leser schaut man immer von außer aus einer gewissen Distanz auf die Handlung. Das heißt aber nicht, dass einen die Figuren nicht ans Herz wachsen. Das Gegenteil ist der Fall. Am Ende ist man sehr froh das Jessup und seine Familie den Absprung schaffen und einen Neuanfang starten.

Fazit: Dieser Roman ist nicht einfach nur einer weiterer Roman über Rassismus in Amerika sondern vielmehr wie man sich diesen entzieht. Ich gebe zu es ist kein einfaches Buch und an den Erzählstil muss man sich auch erst gewöhnen. Aber ab einem gewissen Zeitpunkt will man einfach nur noch wissen, welchen Weg schlägt der junge Protagonist ein. Es ist ein toller Roman der die Entwicklung eines jungen Menschen und dessen Familie sehr gut nachzeichnet und die Einflüsse zeigt die auf die Entwicklung eines Menschen einwirken können und wie man sich diesen entziehen kann. Mich hat dieser Roman tief bewegt. Ich kann ihn euch nur sehr ans Herz legen. Gegen die Liebe hat der Hass keine Chance.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Frauen an die Macht

Milchmann
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Eine junge Frau zieht ungewollt die Aufmerksamkeit des wesentlich älteren Milchmanns auf sich. Er beginnt sie in immer stärker werdender Intensität zu bedrängen und massiv unterschwellig zu bedrohen. Hinzu ...

Eine junge Frau zieht ungewollt die Aufmerksamkeit des wesentlich älteren Milchmanns auf sich. Er beginnt sie in immer stärker werdender Intensität zu bedrängen und massiv unterschwellig zu bedrohen. Hinzu kommt das diese junge Frau nicht nur in einer sehr gewalttätigen Zeit lebt, in der der Tod, Bomben und Mord zum Alltagsbild geworden sind, sondern das ihr gesellschaftliches Umfeld diese ungewollte Aufmerksamkeit des Milchmanns gegenüber dieser jungen Frau gänzlich fehl interpretiert und für diese junge Frau nun nicht nur eine Nervenaufreibende Zeit beginnt sondern ein regelrechter Spiesroutenlauf, mit Shitstorm, Mobbing und Rufmord. Diese junge Frau befindet sich in einer aussichtslosen Situation, in der nicht mal die engste Familie zu ihr steht. Stattdessen wird sie mit Vorwürfen konfrontiert und in den Nervenzusammenbruch getrieben. Erst als sich der echte Milchmann einschaltet kommt es zu einer Entspannung. Als der Milchmann verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wird und es einen Toten gibt erlebt diese Gemeinschaft einen tiefgreifenden Wandel.

Auch wenn die Autorin mich mit ihren rasanten Schreibstil gefesselt hat, hat sich mich das eine oder andere Mal an den Rand des Wahnsinns getrieben. Einerseits ließt es sich als ob man auf der Flucht ist und sich fast überschlägt und dann gerät man immer wieder ins Straucheln. Und diese Häufungen des Strauchelns in anderen Worten das Element des Gedankenkarussells in dem immer wieder die gleichen Gedanken durchgekaut wurden wenn auch aus teilweise verschiedenen Perspektiven haben mich wahnsinnig gemacht. Mich geradezu verzweifeln lassen.

Auch wenn sich der Handlungsort anfangs nicht ganz eindeutig eingrenzen lässt, weil die Autorin auf eine genaue Angabe verzichtet, um darauf hinzuweisen das sich diese Handlung überall so zutragen kann, kann man es doch am Ende auf den Konflikt in England einordnen. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die sich ganz unterschiedlich auf einander auswirken und mit einander verbunden sind. Es geht eben nicht nur um diese junge Frau. Es geht um Feminismus, die freie Entfaltung der Persönlichkeit, Moral, Belästigungen, das Recht darauf glücklich zu sein und nicht immer nur auf Notlösungen zu setzten. Und ja es geht auch um die richtige und falsche Religion. Doch wer entscheidet was die richtige oder die falsche Religion ist? Und auch welche Macht die Gesellschaft gegenüber einzelner hat.

Die Protagonisten haben alle so ihre Ecken und Kanten entweder man liebt sie oder man hasst sie aus tiefsten Herzen. Ganz klar bekommen alle ihr Fett weg. Frauen wie Männer sind keine Unschuldslämmer. Beider Geschlechter haben es faustdick hinter den Ohren. Bei diesem ganzen hauen und stechen ist es nicht immer leicht den Überblick zu behalten. Vor allem weil die Autorin auch hier die Anonymisierung auf die Spitze treibt. Keiner ihrer Figuren trägt einen richtigen Namen, alles sind so allgemein gehalten und endpersonalisiert, das es einfach schwer fällt eine Beziehung aufzubauen. Einzig und allein der Milchmann heißt wirklich so und selbst darüber wird sich dann groß und breit ausgelassen, weil er so einen außergewöhnlichen Namen trägt.

Fazit: Aus vielerlei Sicht ist dies alles andere als ein einfaches Buch. Auch wenn es sich rasant ließt, bleibt es nicht aus das es auch so einige Längen hat, die dem Leser durchaus sauer aufstoßen können. Auf der anderen Seite werden durchaus wichtige Themen behandelt und welche Auswirkungen diese auf die Gesellschaft wie auch auf jeden einzelnen haben können. Ja das Buch übt einen Reiz aus der sich in einen Sog wandelt. Am Ende bin ich aber nach wie vor zwiegespalten, da ich vom rasanten Schreibstil begeistert war, aber am Ende mit dem Gedankenkarussell mächtig auf Kriegsfuss stand. Und die Figuren so ganz ohne Namen haben mich auch mächtig gestört. Dieses Buch sollte man unbedingt lesen ja unbedingt jedoch wird man an so einigen stellen mächtig zu knappern haben. Entweder man liebt dieses Buch oder eben nicht.

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