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Veröffentlicht am 25.09.2024

Wendezeit

Verlassene Nester
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In einem nüchternen und distanzierten Erzählstil, nimmt die Autorin den Leser in eine Kleinstadt im brandenburgischen zur Wendezeit mit.

Ich persönlich habe diese Geschichte als sehr beklemmend und düster ...

In einem nüchternen und distanzierten Erzählstil, nimmt die Autorin den Leser in eine Kleinstadt im brandenburgischen zur Wendezeit mit.

Ich persönlich habe diese Geschichte als sehr beklemmend und düster empfunden. Das lag nicht zuletzt an den nüchternen und distanzierten Erzählstil, wie eingangs schon erwähnt. Es wird eine trostlose, triste und hoffnungslose Hochhaussiedlung beschrieben. Ihre Bewohner hat die Wende knallhart jeglicher positiven Zukunftsaussichten beraubt. Ein Großteil von ihnen ist Arbeitslos und dem Alkohol verfallen. Hinzu kommen erste fremdenfeindliche Tendenzen.

Wenn schon die Erwachsenen von Wende so hart getroffen sind, wie stark sind das erst Kinder und Jugendliche von diesen Effekt betroffen. Eine davon ist Pilly, deren Mutter einfach verschwand. Sie hat nicht nur mit den üblichen Teenagerproblemen zu kämpfen, wie Liebe, Erwachsen werden und Freundschaft. Nein auch mit einen Wandel. Auffällig ist dass die beschriebenen Teenager allesamt in gewisser Weise verroht sind, ja brutal im miteinander umgehen sowohl körperlich als auch im Gespräch miteinander.

Als dann auch noch Spekulanten, wie Heuschrecken in diese Kleinstadt einfallen und die Filetstücke am Wasser kaufen bröckelt das letzte bißchen Idylle bei Pilly. Man könnte es auch als das Ende eines Lebensabschnittes nennen.

Dieses Buch und seine Geschichte ist wenn man zwischen den Zeilen lesen und kann und den entsprechenden Subtext entziffern kann noch um einiges intensiver.

Dennoch fand ich die Geschichte an vielen Stellen einfach zu flach. Das Pilly in einer trostlosen und hoffnungslosen Plattenbausiedlung aufwächst, bei einen Vater der eine gewisse politische Vorbelastung aufweist, hat man nach kurzer Zeit begriffen. Jedoch kratzt die Autorin lediglich an der Oberfläche. So viele Fragen bleiben für den Lesen offen oder gar unbeantwortet.

Das Cover passt zum Roman, wobei ich mir auch gut den breiten Fluss mit gefällten Bäumen am Uferrand hätte vorstellen können.

Fazit: Ein intensiver und zugleich trostloser Roman über die Wendezeit mit all ihren Problemen. Über Neuorientierung, Vergangenheitsbewältigung und Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
Ein tiefer gehendes Wissen über die DDR und die Stasi könnte das Verständnis dieser Geschichte erleichtern. Mir persönlich war er zu flach. Als möglicher Einstieg für Thematik bedingt geeignet.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Jahreshigligt

Finster
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Es war ein richtiges Vergnügen diesen Thriller zu lesen.Eine richtig dunkle und bedrückende Handlungsathmosphäre.

Seit über 20 Jahren verschwinden immer wieder kleine Jungen in einem kleinen Dorf und ...

Es war ein richtiges Vergnügen diesen Thriller zu lesen.Eine richtig dunkle und bedrückende Handlungsathmosphäre.

Seit über 20 Jahren verschwinden immer wieder kleine Jungen in einem kleinen Dorf und tauchen nie wieder auf. Die Presse hat diesem Typen den Spitznamen Greifer verpasst. Da sich die Handlung in einem kleinen Dorf abspielt, ist der Rahmen eigentlich überschaubar. Doch nach und nach ist wirklich jeder verdächtig.

Der Greifer ist wirklich eine hochgradig gefährliche Person, der seine Opfer genau ausspioniert, verfolgt, ihr Vertrauen gewinnt, sie bricht und seinem Willen unterjocht.

Kommissar Stahl AD hatte schon vor über 10 Jahren mit einem ähnlichen Vermisstenfall zu tun. Nun ist er Rentner und von seinen Dienst gezeichnet. Benötigt eine Gehilfe und hat mit weiteren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Das schlimmste aber ist. Er trifft auf eine Mauer des Schweigens. Sein Lichtblick ist seine Wirtin, die ihn mit Insiderinfos versorgt. Eigentlich ist er ja da um privat einen Vermisstenfall zu untersuchen, da sich sein Nachfolger nicht darum schwert, ermittelt er auf eigene Faust. Er geht mit wachsamen Augen durch das Dorf und befragt die Leute.

Tommi ein kleiner Junge, dessen Mutter in eine Entzugsklinik für Alkoholiker kommt, wird von seinen Vater kurzzeitig in einer Nervenklinik untergebracht in der er auch arbeitet als Klinikschef.
Kaum das Tommi sich in er Klinik eingelebt hat verschwindet er plötzlich. Doch anstatt die Kripo zu informieren, meint Tommis Vater doch tatsächlich, dass sein Sohn schon wieder auftaucht. Und als billiges Opfer oder Täter einen ehemaligen Klinikinsassen Schugge unter Drogen zu setzen ist für ihn eine Kleinigkeit.

Ganz nebenbei hat scheinbar das ganze Dorf Dreck am Stecken, plötzlich gibt es mehr Tatverdächtige, Mörder und Tote, dass einen manchmal fast den Überblick rauben. Oder wie soll man das sehen, wenn eine Krankenschwester ein Betäubungsmittel zu hoch dosiert und ganz nebenbei eine Nachbarin, die sie erpresst hat umbringt.

Ein Pfarrer, der die Beichtgeheimnisse seiner Schäfchen für sich zu nutzen weis und diese erpresst. Ganz ehrlich dieser Pfarrer ist einfach nur widerwärtig, dass er dort überhaupt seinen Dienst machen darf.

Doch der Pfaffe ist nichts aber auch rein gar nichts im Vergleich zu dem Klinikchef. Er nutzt sein medizinisches Wissen und seine Machtposition schamlos aus.

Oskar eine der Hauptfiguren, scheint ein kleiner Junge zu sein, dessen Mutter ein Alkoholproblem hat und dessen Vater vor kurzem unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. Für mich als Leser blieb eben jener Oskar für lange Zeit ein kleiner Junge, der Kontakt zu Gleichaltrigen sucht. Auch wenn ich nach längerer Zeit immer wieder ins Grübeln gekommen bin.

Und so könnte ich weitere Personen aufzählen, alle seltsam, alle haben was zu verbergen oder aber haben kriminelle Energie.

Dieses ganze Durcheinander mündet in ein grandioses Finale.

Das Cover ist nicht nur ein absoluter Hinkucker sondern passt hervorangend zur Story.

Fazit: ein fantasitscher Thriller, der einen nicht mehr loslässt. Ich hatte meinen Spaß am rätseln und spekulieren. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Jerry der Clown und seine Einsamkeit

Böser Jerry, komm!
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In einem liebevollen und empathischen Schreibstil, erzählt die Autorin die Lebensgeschichte des Wellensittich Jerry.

Jerry´s Leben begann in einem Schwarm in einer schönen großen Voliere. Nach einem kurzen ...

In einem liebevollen und empathischen Schreibstil, erzählt die Autorin die Lebensgeschichte des Wellensittich Jerry.

Jerry´s Leben begann in einem Schwarm in einer schönen großen Voliere. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei der Oma in einem kleinen winzigen Käfig ohne Freiflug, kam er nun in seine Familie mit Freiflug aber alleine. Aus der Ich Perspektive schildert diese jung und agile kleine Freche Federball all seine kleinen Fehltritte und wie sein Leben ablief. Auffällig ist ja er hatte seinen Spaß, wenn er Gesellschaft hatte. Wenn er jedoch alleine war und das bleibt nun mal nicht aus, war er einsam fürchterlich einsam. Auch wenn seine Felos sich rührend um ihn kümmerten. Aus lauter Einsamkeit lernt er das sprechen. Als die Familie die Chance hatte einen Gefährten für ihn dazu zu bekommen entscheiden sie sich dagegen. Aus heutiger Sicht sind die Haltungsbedingungen ohne Artgenossen nicht tiergerecht. Auch leben leider noch viele Wellis alleine oder aber in viel zu kleinen Käfigen ohne Freiflug. Haltet euch vor Augen Wellis sind Schwarmtiere sie brauchen einen Partner an ihrer Seite um glücklich zu sein. Denn im es wir auch im Laufe der Geschichte deutlich, dass er durch die Einzelhaltung typische Verhaltensauffälligkeiten entwickelt.

Besonders schön fand ich die Gestaltung des Buches mit den Federn über jeden Kapitel und auf jeder anderen Seite. Auch das Cover ist schön, jedoch musste ausgerechnet ein Welli mit gestutzten Flügel ausgewählt werden? Wellis wollen fliegen und dazu brauchen Sie alle ihre Federn. Also bitte stutzt euren gefiederten Freunden nicht die Flügel, das ist nicht artgerecht.

Fazit: Eine ganz besondere und auch schöne Geschichte, die aufzeigt wie eng eine Beziehung zu einen Welli werden kann, auch wenn in diesem Beispiel hier die artgerechte Haltung durch die Einzelhaltung leider zu lasten von Jerry auf der Strecke bleibt. Unbedingt lesen. Aber nicht vergessen Wellensittiche sind Schwarmtiere sie sollten immer unbedingt mindesstens zu zweit gehalten werden!

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Jahreshighlight

Das Buch der tausend Türen
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Eine Geschichte, die einen nicht nur packt sondern auch bis zum Schluss fesselt, hat der Autor hier mit einem leserfreundlichen Schreibstil geschaffen. Dieser tolle Roman zählt zu meinen Jahreshighlights.

Diese ...

Eine Geschichte, die einen nicht nur packt sondern auch bis zum Schluss fesselt, hat der Autor hier mit einem leserfreundlichen Schreibstil geschaffen. Dieser tolle Roman zählt zu meinen Jahreshighlights.

Diese fantastische und magische Geschichte über Cassie und das Buch der tausend Türen läßt einen einfach nicht mehr los. Auch wenn es gewalttätige ja bisweilen brutale und blutige Szenen enthält, zeigt sich in dieser Geschichte, Bücher können nicht nur Menschen sondern auch die Welt verändern. Entscheidend dabei ist jedoch immer in wessen Hände Bücher kommen und was der jene aus ihnen zieht bzw. mit ihnen macht. Denn es gibt nicht nur dieses eine magische Buch, welches Cassie geschenkt bekommen hat sondern viele viele weitere. Darunter auch wirklich gefährliche, wenn diese in den falschen Händen auch noch für Schlechtigkeiten benutzt werden. Und dies muss Cassie auch recht schnell feststellen, denn plötzlich befindet sie sich in allergrößter Gefahr. Doch in gewisser Weise ist ihr das Glück gewogen und mit der Unterstützung und Hilfe alter und neuer Freunde nehmen sie alle den Kampf gegen einen abgrundtief bösen Gegner auf.

Cassie ist in diesem Roman die Hauptfigur, eine Büchernärrin durch durch. Sie arbeitet in einer Buchhandlung. Und dort an einem dunklen Abend vermacht der alte Herr Webber ihr ein magisches Buch. Für Cassie beginnt ihr Abenteuer mit diesem Buch in dem sie erst einmal sich mit dem Buch vertraut macht, ja kindlich naiv mit ihm durch die Welt reist. Einzig ihre Freundin Izzy warnt sie immer wieder, das dieses Buch möglicherweise gefährlich ist. Dies bewahrheitet sich schneller als geglaubt. Im Verlaufe der Geschichte wird Cassie nicht nur erwachsen sondern entwickelt sich auch weiter. Sie wird eine starke selbstbewusste Frau, die ihre Freunde sehr schätzt und für diese nicht nur durchs Feuer gehen würde, sondern auch bereit ist die Welt aus den Angeln zu heben.

Eine weiter Figur die mich beeindruckt hat ist Fox der Bibliothekar, der Hüter und Bewahrer der magischen Bücher. Einst hatte er diese zusammen mit einigen Freunden aufgespürt und in der Familienbibliothek gesichert. Bis zu jenem schrecklichen Tag, als Die Frau in ihr Leben trat und seine Freunde brutal tötete. Seit dem befindet er sich, seit mittlerweile 10 Jahre auf der Flucht und immer im Schatten. Bei einem seiner Streifzüge stolpert er förmlich über Cassie. Nach und nach freunden die beiden sich an. Und für beide beginnt ein aufregendes Abenteuer.

Was wäre eine spannende Geschichte ohne Bösewichte und davon hat diese Geschichte einige zu bieten. Da wären unter anderen Bücherjäger, die magische Bücher aufstöpern und diese an sich nehmen, dies geschieht nicht immer gewaltfrei. Und zum anderen gibt es da Die Frau, eine schöne Frau, jedoch so böse und brutal, die alle magischen Bücher besitzen will und die ganze Welt in Dunkelheit stürzen will. Doch auch sie hat eine Vorgeschichte, eine bevor sie ihre Eltern brutal tötete und quälte.

Das Cover ist nicht nur sehr schön und passend zur Geschichte gestaltet, nein es ist ein richtiger Blickfang.

Fazit: Eine wirklich gelungene fantastische Geschichte über die Magie, die von Büchern ausgeht. Über Freundschaft, über das Böse und das Gute. Paket und fesselt geschrieben. Mein persönliches Jahreshighlight. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

bitterböse Abrechnung

Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht
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In einem typisch bitterbösen mit österreichischen Humor gewürzten Erzählstil rechnet die Autorin nicht nur veralteten Rollenklischees, was geschlechtliche Ausrichtung angeht ab, sondern auch mit der Idealisierung ...

In einem typisch bitterbösen mit österreichischen Humor gewürzten Erzählstil rechnet die Autorin nicht nur veralteten Rollenklischees, was geschlechtliche Ausrichtung angeht ab, sondern auch mit der Idealisierung und Verklärung des Landlebens.

Die Geschichte wird aus der Sicht eines 11 jähriges Mädchen oder sollte ich besser Teenager erzählt, dessen Familie gerade dabei ist ihr altes Heim zu verlassen und umzuziehen. Bei diesem Umzug kommen alte Geschichten wieder hoch, die der Teenager mal gehört hat. Ja und diese sind wirklich bitterböse. Wenn ich nur an die alte Oma denke, die für einen Zaun vom eigenen Vater an einem Fremden verkauft wurde, immer schlecht behandelt wurde und dadurch selbst böse wurde. Und als sie endlich frei war, da ihr Mann verstarb, selbst da wurde ihr dieser Tod angelastet. Und so geht es weiter. All jene, die von der Norm abweichen, sich einen anderen Geschlecht zuordnen als mit dem sie geboren wurden, haben zu leiden. Und da dies in einem kleinen Dorf um so viel auffälliger ist, als in der Großstadt, kann man sich die Folgen für eine junge Seele gut ausrechnen.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Erzählerin durch all diese gewalttätigen Einflüsse selbst eine gewalttätige Ader entwickelt. Das Handeln, die Folgen die sich daraus ergeben sind grenzwertig in meinen Augen.

Ich finde es schade das die Autorin mit ihrer Geschichte zwar einen super Ansatz hatte, aber auch sehr viel verschenkt, nicht zuletzt durch die oberflächliche Erzählweise und die vielen kleinen Episoden.

Fazit: Bitterböse Schreibstil, Landleben und ein Teenager der mit seiner geschlechtlichen Identität und dem Umfeld hadert bilden den Grundstock der Geschichte. Gewürzt mit österreichischen Humor und breiten alpenländischen Dialekt. Zu oberflächlich aber mit viel Zündstoff.

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