Platzhalter für Profilbild

Sonja2609

Lesejury Profi
offline

Sonja2609 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sonja2609 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2024

Bathseba - ein Kampf und Liebe und Anerkennung

Die Löwin von Jerusalem
0

Wer kennt es nicht, das wunderbare Lied "Hallelujah" von Leonard Cohen? "Bathseba - die Löwin von Jerusalem" von Ruben Laurin erzählt die Geschichte der biblischen Figur Bathseba und ihrer Liebe zu David, ...

Wer kennt es nicht, das wunderbare Lied "Hallelujah" von Leonard Cohen? "Bathseba - die Löwin von Jerusalem" von Ruben Laurin erzählt die Geschichte der biblischen Figur Bathseba und ihrer Liebe zu David, dem König von Israel. Sie berichtet aus Bathsebas Perspektive und beleuchtet die Person, die Cohen zu seinem Welthit inspirierte.

Your faith was strong but you needed proof
You saw her bathing on the roof
Her beauty and the moonlight overthrew you
She tied you to a kitchen chair
She broke your throne, and she cut your hair
And from your lips she drew the Hallelujah
Leonard Cohen, Hallelujah

Unterteilt ist die Geschichte in drei Teile, beziehungsweise drei Bücher. Dies erinnert ein wenig an die Gliederung der Bibel selbst.
Etwas ungewöhnlich sind Einleitungen und Unterbrechungen der eigentlichen Geschichte, denn hier wird der Leser direkt in der Du-Form angesprochen. So fühlte ich mich von Beginn an abgeholt. Zunächst war ich über die ungewohnte Ansprache irritiert, fand es aber sehr ansprechend und interessant als Stilelement.

Die Handlung gliedert sich in zwei verschiedene Zeitstränge, die Zeit der etwa 16jährigen Bathseba, die den Hirtenjungen David kennenlernt und die der erwachsenen Bathseba, die mit dem Hauptmann Uriah verheiratet ist und sich nach König David verzehrt.

Doch nun zur Handlung: Bathseba ist 16 Jahre alt, als sie den Hirtenjungen David trifft und sie gemeinsam gegen eine Löwin kämpfen. Seitdem ist das junge Mädchen in Liebe entbrannt. Doch versprochen ist sie bereits dem Hetither Uriah, den sie später auch heiraten muss. David hingegen sehnt sich nach dem Krieg - bekanntermaßen kämpft er gegen den Riesen Goliath und späer in König Sauls Heer. Jahre später ist David König von Israel und trifft Bathseba wieder. Gefangen in ihrer unglücklichen Ehe sehnt sie sich nach ihm und fasst einen Plan - dieser kann sowohl ihren Tod, als auch ihre Freiheit bedeuten...

Es ist spannend zu lesen, wie eine mehr oder weniger bekannte Geschichte aus der Bibel zu neuem Leben erweckt wird. Wie Fantasie aus einem kleinen Abschnitt des Alten Testaments eine abenteuerliche Geschichte zaubert. Wie Historie und Fiktion schön miteinander verwoben werden können.
Trotz des historischem und eher altertümlichen Themas war die Geschichte leicht und schnell zu lesen, da die Sprache doch sehr modern gehalten ist. Für Fremdworte und Fachbegriffe gibt es im hinteren Teil des Buches ein Glossar, so dass man auch wirklich alles gut verstehen kann.
"Die Löwin von Jerusalem" war für mich eine gut durchgedachte und erzählte Geschichte, die das Leben einer biblischen Randfigur in den Mittelpunkt rückt. Mir hat das Buch gut gefallen und ich habe es gerne gelesen.

Einziger kleiner Kritikpunk ist für mich die optische Darstellung der Geschichte, denn diese wird in Gegenwart und Vergangenheit aufgeteilt und die Zeitsprünge sind teilweise etwas schwer zu bemerken. Auch die Einleitungen des "lyrischen Wirs" sind manchmal schwer einzuordnen. Hier hätte ich mir beispielsweise durch eine kursive Schriftart eine deutlichere Abgrenzung gewünscht.

Für mich ist "Bathseba" ein Buch über eine starke Frau und Kämpferin für Liebe und gegen Ungerechtigkeit - ein Thema, über das wir viel zu selten lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2024

Stimmige Rückkehr in die Bücherwelt

Das Buch der gefährlichen Wünsche
2

Der Roman "Das Buch der gefährlichen Wünsche" ist das mittlerweile vierte Buch von Mary E. Garner, welches in der Bücherwelt spielt. Nach der in sich geschlossenen Trilogie um das "Buch der gelöschten ...

Der Roman "Das Buch der gefährlichen Wünsche" ist das mittlerweile vierte Buch von Mary E. Garner, welches in der Bücherwelt spielt. Nach der in sich geschlossenen Trilogie um das "Buch der gelöschten Wörter" kehren wir nun für einen Band zum Bund der Bücherfiguren zurück.
Protagonistin Izzi Amazing führt eine gut gehende Wünscheagentur in der sie mit Hilfe eines Buches die geheimen Wüsnche ihrer Kunden erfüllt. Doch es stellt sich heraus, dass auch in der realen Welt immer mehr Wünsche erfüllt werden, teilweise mit gefährlichen Nebenwirkungen. Izzi wird vom Bund kontaktiert und soll fortan bei der Suche nach dem Buch der Wünsche helfen. An ihrer Seite steht ein Team aus erfahreren Wandlerinnen und Wandlern sowie Wanderinnen und Wanderern, die zwischen der Bücherwelt und der echten Welt wechseln können. Gemeinsam begibt sich das Team auf die gefährliche Mission, das Buch zu finden und die beiden Welten vor weiterem Schaden zu bewahren.
Neben den alt bekannten Charakteren aus den ersten Bänden gibt es in diesem Buch zahlreiche neue Protagonisten, so dass man das Buch auch als alleinstehende Geschichte lesen kann. Meiner Meinung nach macht es aber Sinn, die anderen Bücher zu kennen, da es ohne dieses Vorwissen zu Verständnisschwierigkeiten kommen kann. Die neuen Protagonisten sind detailliert und liebevoll beschrieben und es macht Spaß von ihnen zu lesen.
Besonders die Reisen in die Bücherwelt sind wieder zauberhaft geschrieben, auch wenn ich mir von diesen Passagen mehr gewünsch hätte. Einige Side Stories in der Geschichte wirken auf mich etwas konstruiert und an einigen Stellen hapert es ein wenig mit der Logik.
Es war dennoch wieder sehr unterhaltsam, wieder vom Bund der Bücherfiguren zu lesen und einen weiteren geheimnisvollen Fall zu lösen. Für mich war das Buch nicht ganz so magisch, wie die vorangegangene Trilogie. Ich würde vor dem Lesen des Buches auf jeden Fall auch empfehlen, diese zuvor zu lesen, da man deutlich besser in die magische Bücherwelt hineinkommt, Zusammenhänge besser versteht und weniger Erkärungen benötigt. Ein Lesevergnügen ist das Buch auf jeden Fall wieder!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 01.01.2024

Starke Spannung aus Finnland

Waiseninsel
6

Das Buch "Waiseninsel" von Max Seeck ist der mittlerweile vierte Band um die finnische Kommissarin Jessica Niemi. Aufgrund eines Fehltritts außerhalb des Dienstes wird sie beurlaubt und sucht Ruhe und ...

Das Buch "Waiseninsel" von Max Seeck ist der mittlerweile vierte Band um die finnische Kommissarin Jessica Niemi. Aufgrund eines Fehltritts außerhalb des Dienstes wird sie beurlaubt und sucht Ruhe und Erholung auf einer kleinen Schäreninsel.
Doch vor Ort stolpert sie in einen Mordfall und erfährt vom geheimnisvollen Mädchen im blauen Mantel, welches ihr keine Ruhe lässt. Jessica beginnt privat zu ermitteln und dringt tiefer in die Geheimnisse der Insel vor. Dass das nicht ganz ungefährlich ist, versteht sich beinah von selbst, da Jessica in der Vergangenheit immer wieder in gefährliche Situationen geraten ist.
Wie immer gelingt es Max Seeck, den Leser bis zuletzt an der Nase herumzuführen und wild spekulieren zu lassen, wer der Täter ist und was genau passiert. Waiseninsel ist von der ersten Seite an packend geschrieben und bietet viele Möglichkeiten, mitzuraten.
Im mittlerweile vierten Band lernt man Jessica noch besser und von einer anderen Seite kennen und ist man ist wieder einmal verwirrt von ihrer Gedankenwelt. Doch gerade das macht sie als Protagonistin so spannend und unberechenbar, wenn auch ein wenig unglaubwürdig.
Ich mochte das Buch sehr gerne lesen und konnte es nicht aus der Hand legen. Wieder einmal wusste ich bis zuletzt nicht, wer der Täter ist und war von der Auflösung überrascht. Genau diesen Twist in der Geschichte kriegt Max Seeck unheimlich gut hin.
Ich kann das Buch nur empfehlen, allerdings sollte man meiner Meinung nach die anderen Bände zuvor gelesen haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 16.12.2022

Let´s rock - Der 17. Greg Band rockt!

Gregs Tagebuch 17 - Voll aufgedreht!
1

Das Buch „Gregs Tagebuch – Voll aufgedreht“ von Jeff Kinney ist der mittlerweile 17. Band um den chaotischen Greg, der seinen Alltag in einer Art Comic-Tagebuch festhält.
In diesem Band geht es um das ...

Das Buch „Gregs Tagebuch – Voll aufgedreht“ von Jeff Kinney ist der mittlerweile 17. Band um den chaotischen Greg, der seinen Alltag in einer Art Comic-Tagebuch festhält.
In diesem Band geht es um das Berühmtwerden, denn das will Greg wohl schon sehr gerne. Er hat jedoch verstanden, dass selber berühmt zu sein schon sehr anstrengend sein kann. Und somit möchte er seine Freunde dabei unterstützen, berühmt zu sein und echte Rockstars zu werden.

Roderick ist Teil der Band „Folle Vindl“, die im Rockbusiness Fuß fassen möchte, was bei diesem Namen nicht gerade einfach ist. Greg wird zum unbezahlten Band-Rowdy, versucht Instrumente zu organisieren, die Band bekannt zu machen und versucht, die Gruppe zusammenzuhalten.
Schließlich steht nichts geringeres als der Sieg im großen Bandwettbewerb auf dem Spiel.

Auch wenn es mittlerweile der 17. Greg-Band ist, besticht Jeff Kinney noch immer mit tollen, witzigen Ideen, die durch die genialen Zeichnungen noch untermalt werden. Die Texte sind leicht zu verstehen, aber voller Humor und man sich selbst in die kurzen Texte hineinversetzen und sich vorstellen, dass das alles wirklich so oder so ähnlich passiert und ein chaotischer Teenager darüber berichtet.

Mir gefällt, dass das Thema Berühmtsein auch durchaus kritisch betrachtet wird und aufgezeigt wird, dass der Weg nicht einfach ist und es vor die Füße fällt. Viele der Band-Bemühungen würden vermutlich in echt auch so passieren (können), was die Story zwar überzogen, aber doch irgendwie authentisch wirken lässt.

Das Rockstar Thema ist super aufgegriffen und ein cooles Thema für etwas ältere Greg-Fans. Mir hat es sehr gefallen, das Buch zu lesen, meinen Neffen erst recht. Wir sind uns alle einig, dass dieser Band lustig, cool und gut erzählt ist und können das Buch empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Thema "Gregs Tagebuch - Voll aufgedreht"
  • Cover "Gregs Tagebuch - Voll aufgedreht"
  • Bastelspaß
Veröffentlicht am 19.10.2022

Eine bildgewaltige Reise in die Vergangenheit

Das verborgene Paradies
0

Das Buch „Das verlorene Paradies“ von Luca di Fulvio ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Das Buch spielt in einem kleinen italienischen Dorf zur Zeit der Inquisition, 400 Jahre in der Vergangenheit. ...

Das Buch „Das verlorene Paradies“ von Luca di Fulvio ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Das Buch spielt in einem kleinen italienischen Dorf zur Zeit der Inquisition, 400 Jahre in der Vergangenheit. In einer schicksalhaften Nacht kreuzen sich die Wege von Susanna und Daniele. Während die eine geboren wird, verliert der andere seine Mutter. Beide wachsen im Kloster auf und laufen sich im Laufe ihres Lebens immer wieder über den Weg.
Doch der klugen Susanna wird übel mitgespielt, denn sie wird der Hexerei und des Mordes an ihrem Ehemann bezichtigt. Der Scheiterhaufen droht. Kann Daniele sie davor bewahren?

Wie in vielen Büchern des Autors stehen wieder einmal Kinder im Mittelpunkt der Geschichte, die sich im Laufe der Zeit gegen die Widrigkeiten des Lebens durchsetzen und ihren steinigen Weg gehen müssen. Wieder einmal wird einem Mädchen übel mitgespielt, hier bleibt sich di Fulvio treu. Doch obwohl es oft ein männlicher Retter ist, wirken die Charaktere nicht stereotyp, sondern lebendig, mutig und stark, was den Leser mit den Protagonisten mitfiebern lässt.
Luca di Fulvios Schreibstil und seine bildhafte Sprache schaffen es, dass der Leser vollkommen in das Buch versinkt. Schnell entstehen die Landschaften, Spielorte und Charaktere vor dem inneren Auge. Das Buch ist eines der düstersten Bücher, die ich vom Autoren kenne und die präzisen Schilderungen lassen Schauer über den Rücken laufen.

Obwohl das Buch 400 Jahre in der Vergangenheit spielt, sind manche Themen aktuell wie nie. Noch immer werden Frauen unter dem Deckmantel der Religion unterdrückt. Noch immer dürfen Frauen in vielen Teilen der Welt keine Bildung genießen. Noch immer werden sie teilweise der Verführung bezichtigt und sein selbst schuld an Verbrechen ihnen gegenüber.

Luca di Fulvio gelingt mit der Erzählung, auch der heutigen Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten und daran zu erinnern, dass frau auch heute nicht gleichbehandelt wird – lange nachdem wir das Mittelalter hinter uns gelassen haben.

Auch „Das verlorene Paradies“ ist wieder ein bildgewaltiges Werk von Luca di Fulvio, welches Spaß macht zu lesen, auch wenn viel Unschönes passiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre