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Veröffentlicht am 02.01.2021

Das älteste Gewerbe der Welt

La Maison
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Emma Becker beschließt, ein Buch über das älteste Gewerbe der Welt zu schreiben. Um die Erfahrungen aus erster Hand beschreiben zu können, nennt sie sich Justine und fängt u.a. im „La Maison“ an, als Prostituierte ...

Emma Becker beschließt, ein Buch über das älteste Gewerbe der Welt zu schreiben. Um die Erfahrungen aus erster Hand beschreiben zu können, nennt sie sich Justine und fängt u.a. im „La Maison“ an, als Prostituierte zu arbeiten. Dort trifft sie auf eine Vielzahl an Frauen und Männern.

Das Buch hat mich aus verschiedenen Gründen interessiert. Wer schon einmal mit Prostituierten in Kontakt gekommen ist, der weiß, dieser Beruf ist ein schwerer Beruf und das ist genau der Grund, warum ich mich beim Einstieg in dieses Buch so schwer getan habe und es trotz bestehenden Interesses beiseitegelegt habe:
Enthusiastisch, fast beschönigend und wehmütig berichtet Emma Becker anfänglich von ihre gerade beendeten Zeit im „la Maison“. Man kann fast sagen, sie glorifiziert ihre Zeit dort. Mit einer netten Plauderei wie bei einem Kaffee mit Zigarette wird nebenbei berichtet, wie sie Einrichtungsgegenstände in ihr privates Zuhause schleppt, um diese zu erhalten. Obwohl man den Gegenständen aufgrund der prunkvollen Art ansieht, dass diese nur aus einem Bordell stammen können, erkennt ihr Umfeld dies nicht.

Dieses extrem Positive hat mich gestört, da ich durchaus andere Berichte aus meinem beruflichen Kontext kenne. Vor kurzem gab ich dem Buch nochmals eine Chance und siehe da, nach einigen Seiten kamen auch die negativen Seiten zum Vorschein: Der Einstieg im zwielichtigen „Coco’s“, unangenehme Freier, Selbstzweifel, Erfahrungen mit Drogen, Angst….unter dem Aspekt macht dann das fast Familiäre „La Maison“ als positive Erfahrung Sinn.

In einem lockeren Gespräch berichtet die Autorin von verschiedenen Frauen und ihren Gründen, diesen Beruf auszuüben. Geprägt von Selbstdarstellung, Geldsorgen, berufliche Sackgassen, Zweifel und Spaß am Sex üben diese Frauen den Beruf aus. Dabei begegnen sie Männern, die die volle Bandbreite des menschlichen Verhaltens bieten und sowohl wertschätzend als auch gefährlich sein können. Wer hier jetzt an ein Buch mit erotischen Szenen denkt, der liegt hier falsch. Im Vordergrund stehen die Schicksale der Frauen und ihre Emotionen.

Es sind Anekdoten dabei, die einen regelrecht ans Buch fesseln. Dennoch muss ich sagen, dass mir diese Plauderei zum Ende hin durch Ausschweifungen zu lang geraten ist. Es schien fast so, als ob sich die Autorin kaum vom „La Maison“ und auch von ihrem Buch trennen konnte. Ich vergebe daher 3,5 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Engel trifft Hengst

Finding us - Verfallen
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Hank Jensen, Cowboy und Bauunternehmer, ist für einen Großauftrag in New York City. Seit Tagen beobachtet er schon seine Auftraggeberin Aspen Reynolds. Ein Mitglied der New Yorker High Society und Firmengründerin ...

Hank Jensen, Cowboy und Bauunternehmer, ist für einen Großauftrag in New York City. Seit Tagen beobachtet er schon seine Auftraggeberin Aspen Reynolds. Ein Mitglied der New Yorker High Society und Firmengründerin einer der einflussreichsten Firmen in New York. Als er ihr eines Morgens das Leben rettet, beginnt ihre Geschichte.

Was habe ich mich auf neue Bücher von Audrey Carlan gefreut! Ich liebe den frechen und erotischen Stil ihrer Liebesgeschichten. Gerade das „Drumherum“ ihrer Liebesgeschichten zeichnet ihre Reihen aus. Hier war ich jedoch zugegebener Maßen irritiert.

Hank und Aspen sind bereits ohne Vorlauf auf den ersten Seiten in der Szene, in der Hank ihr das Leben rettet und ihr den Spitznamen „Engel“ gibt. Eine unerklärliche Anziehungskraft, die beinahe sofort ins sexuelle mündet. Zack; einfach so da. Vermutlich allerdings ein Stilmittel der Autorin, denn die beiden Protagonisten sind davon auch überrumpelt. Aspen revanchiert sich bei ihrem Cowboy mit dem Spitznamen „Hengst“, der vermutlich nur in der deutschen Übersetzung so plump daher kommt. Fortan wird man die Namen Aspen und Hank kaum noch lesen. (Für jeden Spitznamen einen Schnaps und ich wäre nach ein paar Seiten betrunken gewesen.)

Aufgrund der ungewohnten Konstellation (Sie: Geld, schön, einflussreich, Mitglied der New Yorker High Society; er: Kleinunternehmer, Cowboy, Texaner) ist ein gemeinsamer Weg der beiden augenscheinlich schwierig. Hinzu kommt, beide sind durch vergangene Partner misstrauisch und können ihr „Glück“ kaum glauben, sich so urplötzlich verliebt zu haben.

Interessant und auch für Folgebände vielversprechend sind die Nebenprotagonisten wie zum Beispiel Aspen Schwester, ihr Anwalt oder die Familie von Hank. Ich vergebe 4 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Slampoetry, Kabarett und Kurzgeschichten eines Autorenensembles

Irgendwas mit Möwen
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Was erwartet hier den Leser? Slampoetry, Kabarett und Kurzgeschichten eines Autorenensembles, das sich selbst den Namen „Irgendwas mit Möwen“ gab.

Die Themen und die Stile sind jedoch vielfältig, so dass ...

Was erwartet hier den Leser? Slampoetry, Kabarett und Kurzgeschichten eines Autorenensembles, das sich selbst den Namen „Irgendwas mit Möwen“ gab.

Die Themen und die Stile sind jedoch vielfältig, so dass ich zugeben muss, anhand der ersten Beschreibung und des Titels etwas anderes erwartet zu haben.

Natürlich kommen auch Möwen drin vor, die ihre Kritik gleich entsprechend markieren. Es kommen jedoch auch schlaflose Nächte, Zukunftsträume, wichtige Momente und ordentlicher nordischer Lokalpatriotismus vor. Durch das ein ums andere Textstück wird man zum Nachdenken oder zum Schmunzeln und bestenfalls zu beidem gebracht.

Die Welt ist besser mit Zierleisten! Oder mit Künstlern wie diesen. Meine Highlights waren die Texte Mamiblogs, Land zwischen den Meeren, Arrrr, Seefahrerromantik, Handwerker und Kommt mit.

Damit könnt ihr jetzt nichts anfangen? Dann müsst ihr wohl selber lesen. Denn durch die Vielfalt des Buches wird wohl für jeden etwas dabei sein und diese einzelnen Autoren könnten unterschiedlicher nicht sein, so dass ein Gesamtfazit recht schwer ist. Ich vergebe jedoch 3,5 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Ein Kochbuch für alle, die kulinarischen Reichtum bewusst und gezielt nutzen wollen

Wie schmecken Frühling, Sommer, Herbst und Winter?
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Umdenken! Die Biologinnen und Köchinnen Katharina Henne und Lore Otto zeigen mit diesem Kochbuch, das man zu jeder Jahreszeit mit frischen Zutaten aus der Region vegetarisch oder vegan Kochen kann.
Das ...

Umdenken! Die Biologinnen und Köchinnen Katharina Henne und Lore Otto zeigen mit diesem Kochbuch, das man zu jeder Jahreszeit mit frischen Zutaten aus der Region vegetarisch oder vegan Kochen kann.
Das Kochbuch ist übersichtlich gegliedert. Bereits im Inhaltsverzeichnis ist eine sehr passende farbliche Gliederung der Jahreszeiten vorhanden:

Frühling – grün, Sommer – gelb, Herbst – orange, Winter – blau

Diese Farben sind auf den Seiten mit den Rezepten wiederzufinden und erleichtern zusammen mit einem übersichtlichen Schaubild die Zutatenwahl und die Rezeptsuche.

Jeder Jahreszeit werden bestimmte Eigenschaften zugewiesen und mit natürlichen Fotos gestaltet. Diese Fotos sind nicht gekünstelt, wie es bei einigen Kochbüchern häufig vorkommt.

Der Frühling ist knackig und frisch und es finden sich hier Rezepte für Salate und z.B. die grüne Soße wieder.

Der Sommer ist süß, saftig und rot. Da findet man natürlich z.B. eine Tomatensuppe, einen Zucchiniauflauf und Rote Grütze.

Der Herbst ist süß, vollmundig, satt, nussig-herb und deftig, da dürfen Rezepte für Rotkohlsalat, Kürbissuppe, Gemüsequiche, Chutney und einen Walnusskranz nicht fehlen.

Und zum Abschluss der Winter, der deftig, wärmend und herzhaft ist. Hier müssen Linseneintopf, Schoko-Muffins und Holunderpunsch für Abwechslung sorgen.

Dank der übersichtlichen Zutatenliste zum Einstieg und klaren Schritten ist dieses Buch auch für Kochanfänger geeignet. In einigen Rezepten finden sich noch Tipps und mit einer extra Kennzeichnung Abwandlungsmöglichkeiten der vegetarischen Rezepte zu veganen Rezepten. Es ist ein gelungenes Kochbuch für all jene, die den kulinarischen Reichtum bewusst und gezielt zu den Wachstums- und Reifezyklen nutzen wollen. Ich vergebe 4 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Floristin zeigt es allen

Sweet Little Lies
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Frustriert und gelangweilt, packt Betty ihre sieben Sachen. Ihr Verlobter Thom ist ihr für eine gemeinsame Zukunft einfach zu selten da und viel zu distanziert. Gerade als sie die Wohnung endgültig verlassen ...

Frustriert und gelangweilt, packt Betty ihre sieben Sachen. Ihr Verlobter Thom ist ihr für eine gemeinsame Zukunft einfach zu selten da und viel zu distanziert. Gerade als sie die Wohnung endgültig verlassen will, fliegt diese in die Luft. Die Ereignisse nehmen ihren Lauf und sie erfährt, dass der öde Versicherungsgutachter Thom eigentlich ein Geheimagent ist und auf diesen und nun auch auf sie Jagd gemacht wird.

Dies ist mein erstes Buch von Kylie Scott und mir hat ihr Schreibstil von der ersten Seite an gefallen. Eine äußerst sympathische Protagonistin kämpft sich hier durch die Geschehnisse und nimmt dabei weder vor der Freundin noch den bedrohlichen Geheimagenten ein Blatt vor den Mund.

Sie ist von der unglaublichen Situation regelrecht überfahren und wehrt sich mit zynischen Kommentaren, mit denen die toughen Geheimagenten einschließlich Thom nicht gerechnet haben. So lernt die effiziente Floristin von heute halt im Pyjama notgedrungen schießen und recherchiert über Instagram.

Durch ihre „zivile“ Sichtweise überrascht sie Thom und auch die Bösewichter. Überhaupt muss da die Beziehung noch mal überdacht werden, aber bei all der Action findet sich durchaus Zeit, die Probleme zu analysieren und anzugehen. Dabei gibt es einige lustige Ansichten über durchschnittliche Beziehungen und Wunschgedanken. Das hier der nach Statistik vorgehende Geheimagent mit einer Frau ins Schleudern kommt, die gerade auf 180 ist, ist ein sehr unterhaltsamer Aspekt der Buches.

Thom hat für seinen Job gelernt, auf Körpersprache, Freunde etc. zu verzichten und wird nun im Eifer des Gefechts mit Bösewichten und weiblicher Frustration konfrontiert. Für dieses Pärchen bietet die Geschichte also ordentlich Entwicklungspotential, um zum Glück zu gelangen.

Leider hat mir hier bei dem Szenario um die Geheimagenten ein bisschen die Story „Drumherum“ gefehlt. Wer macht da was, warum? Obwohl sie dies durch ihre Entwicklung wieder wettgemacht hat, kam Betty dadurch sehr naiv daher und bei Thom vermutete man mehr Gefühlskälte und unechte Gefühle als tatsächlich vorhanden waren. Ich vergebe daher 4 von 5 Punkten.

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