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Veröffentlicht am 06.11.2022

Es geht uns alle an: Groß und Klein

Unser Leben
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Neal Layton erklärt in diesem Sachbuch für Kinder die Biodiversität. Biowas? Genau ein schweres Wort einfach und mit bunten Bildern verständlich erklärt: In der Tier- und Pflanzenwelt leben eine Vielfalt ...

Neal Layton erklärt in diesem Sachbuch für Kinder die Biodiversität. Biowas? Genau ein schweres Wort einfach und mit bunten Bildern verständlich erklärt: In der Tier- und Pflanzenwelt leben eine Vielfalt an Arten. Je nach Lebensraum ist es ein miteinander und auch ein Fressen und Gefressen werden.

Obwohl alles augenscheinlich total kompliziert miteinander verknüpft ist, erklärt der Autor den Begriff des Lebensraums. Mit übersichtlichen Skizzen und Beispielen kann man schnell erkennen, dass sich dies nicht nur auf kleine Bereiche beschränkt.

Da kommt man beim Blättern nicht mehr aus dem Staunen raus und da es sich um ein lebendiges Sachbuch handelt und Staunen ausdrücklich erlaubt ist, sind Begriffe wie zum Beispiel „Donnerwetter“ hier auch zu finden.

Das Netz des Lebens ist also vielfältig und aufeinander abgestimmt. Dies alles würde auch super weiterfunktionieren, wenn der Mensch nicht eingreifen würde. Durch diesen Eingriff kommt es zur Umweltverschmutzung und zum Artensterben. Da wir das alle nicht wollen, werden wir Leser direkt angesprochen. Wir können auch etwas tun und müssen das sogar. Nun denkt sich so mancher Leser vielleicht: „Ich bin noch so klein…..“, das macht gar nichts; im Buch sind Beispiele von prominenten Umweltschützern, die klein angefangen haben oder so alt sind wie Du (und ich…damals…..vor ein paar Jahr(zehnten)en….hust).
Natürlich darf ein Zitat von David Attenborough nicht fehlen:

„Niemand wird schützen, was ihm nicht wichtig ist, und niemand wird sich um das kümmern, was er noch nie erlebt hat.“

Ich denke, es ist nie zu früh und auch nie zu spät zu diesem Buch zu greifen. Für uns hat das Buch den Besuch im Klimahaus in Bremerhaven abgerundet. Beides in der Kombination ist unschlagbar, um das Umweltbewusstsein der Kleinen zu fördern. 4,5 von 5 Punkten, da die Illustrationen nicht ganz meinen Geschmack getroffen haben, aber dennoch zum Buch passten.

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Veröffentlicht am 06.11.2022

Manne Nowak ist zurück

Amsel, Drossel, tot und starr
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Endlich geht es weiter….nach „Rosenkohl und tote Bete“ wird erneut eine Leiche in der Schrebergartenanlage Harmonie in Berlin gefunden. Doch nun sind alle vorbereitet: Denn Manne, pensionierter Polizist, ...

Endlich geht es weiter….nach „Rosenkohl und tote Bete“ wird erneut eine Leiche in der Schrebergartenanlage Harmonie in Berlin gefunden. Doch nun sind alle vorbereitet: Denn Manne, pensionierter Polizist, und Caro, ehemalige Social Media Betreuerin und Mutter, haben nämlich inzwischen eine Detektei gegründet.

Beide arbeiten mittlerweile Hand in Hand und Caro hat in ihrer Handtasche alles, was ein Ermittler so braucht, vom Handy, Stabtaschenlampe und allerlei Nervennahrung ist alles dabei. An dieser Stelle daher die Warnung: Wenn Ihr auf Diät seid, hört an manchen Stellen nicht so genau hin, sonst müsst ihr bald einen Termin beim Diabetologen vereinbaren. Bei den Ermittlungen wird nämlich einiges an Keksen und Gummiwürmern verputzt und Manne und Caro fetzen sich dabei wie ein altes Ehepaar. Liebevoll nennen sich aber Freundin, Kollegin, Sargnagel. Köstlich.

Uve Teschner gibt Manne mit seiner Stimme und dem Berliner Dialekt eine wundervolle Gestaltung, so dass ich hier das Hörbuch vorgezogen habe. Ich musste vor Spannung einige Bügelextraschichten einlegen, da ich Hörbücher meist bei der Hausarbeit höre.

Doch neben Manne und Caro sind auch Schmidtchen, ein Gartenvorstand, Mannes und Caros Familien, die Gerichtspathologin und der äußerst unfreundliche Polizist wieder mit von der Partie.

Was hat es nun mit der Leiche im abgebrannten Gartenhäuschen auf sich? Ein kleines Wettrennen um die Wahrheit beginnt. Schließlich will man doch vor der Polizei das Rätsel lösen…

Manne und Caro sind in ihrem Privatermittlerdasein ein tolles Team geworden und die 8 Stunden vergingen wie im Fluge. Es soll (und psst es wird) auf jeden Fall weitergehen. Lest hierzu das Interview, dass ich mit der Autorin führen durfte. Ich vergebe volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Welche Miene zum bösen Spiel?

Mimik
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Sebastian Fitzek gehört sicherlich zu den umstrittensten Bestsellerautoren. Die einen lieben seine Romane und andere…Warum ist das so? Er ist in der Lage aus scheinbar unverfänglichen Situationen einen ...

Sebastian Fitzek gehört sicherlich zu den umstrittensten Bestsellerautoren. Die einen lieben seine Romane und andere…Warum ist das so? Er ist in der Lage aus scheinbar unverfänglichen Situationen einen Psychothriller zu kreieren. Bei diesen Psychospielchen ist es mir allerdings schon ein paar Mal passiert, dass ich nach spannenden Lesestunden am Ende mit einem großen Fragezeichen über den Kopf ratlos zurückblieb. Manchmal sind mir seine Psychospielchen in der Auflösung einfach zu verwirrend oder eine Grabesschaufel Zuviel von allem. Dennoch muss ich die Kreativität des Autors einfach loben!

Zum aktuellen Buch: Lest es! Ganz schnell! Sebastian Fitzek hat sich in diesem neuen Buch den Grundlagen der Mimik und Körpersprache bedient. Dabei hatte er Hilfe von Dirk Eilert, einem der führenden Experten im deutschsprachigen Raum. Nebenbei erfahren wir, was bei Mimikresonanz für einen Experten ganz klar und für einen Laien schnell zu übersehen ist.

Hannah Herbst ist Mimikresonanz-Expertin und hat leider ihr Kurzzeitgedächnis nach einer Operation verloren. Sie muss ein Video analysieren, in dem eine Frau den mehrfachen Mord an ihrer Familie gestanden hat. Das Problem? Die Frau auf dem Video ist sie selbst. Das Tempo im Thriller? Das wird vorgegeben von Lutz Blankenthal, dem Chirugen, er tötet und rächt, auch ohne medizinisches Studium.

Die Vergangenheiten der einzelnen Protagonisten und ihre blutigen Traumata bestimmen ihr Handeln und Fitzek setzt die einzelnen Puzzleteile Stück für Stück durcheinander auf das Puzzlebrett. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe auf ein verständliches Ende gehofft.

Die fachlichen Erklärungen haben sich gut in die Handlung gefügt und gezeigt, wie wichtig das Zusammenspiel von Wort und Mimik ist und was Blickkontakt und Empathie ausmachen. Die Auflösung war spannend und überraschend, aber (Hurra) verständlich und super gelöst. Ich bin voll und ganz zufrieden und kann das Buch auch den Fitzek Skeptikern wärmstens ans Herz legen: volle Punktzahl.

Witzig fand ich übrigens das „Osterei“ im Buch, so besucht doch die Protagonistin die Gerichtsmedizin von Professor Tsokos (auch wenn er gerade nicht da war.)

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Für Fans von Emergency Room und Grey’s Anatomy

Das St. Alex - Nachtleuchten
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Ein weiterer neuer Trend zeichnet sich ab. Was im TV schon lange für hohe Einschaltquoten sorgt, war in den letzten Jahren in der Literatur eigentlich eher bei den Groschenromanen zu finden: ein Liebesroman ...

Ein weiterer neuer Trend zeichnet sich ab. Was im TV schon lange für hohe Einschaltquoten sorgt, war in den letzten Jahren in der Literatur eigentlich eher bei den Groschenromanen zu finden: ein Liebesroman mit Ärzten und Pflegepersonal.

Die junge Krankenschwester Samira arbeitet aufopferungsvoll auf der Kinderpalliativstation im Berliner Krankenhaus St. Alex. Die Nachtschicht ist sie für sie Standard, da sie sich tagsüber um ihre Brüder Fynn, Jannis und Maxi kümmert. Kaffee ist daher ihr Lebenselixier. Als da der junge Arzt Louis zu ihrem getakteten Alltag hinzukommt, platzt ihr beinahe der Kragen. Ein Party Boy und Krankenhauscharmeur auf der Sonnenseite des Lebens….

Als beide zusammenarbeiten müssen, um einer jungen Patientin zu helfen, kommen sich beide näher.
Mir hat der Schreibstil gut gefallen. Samira, genannt Sami, war mir sehr sympathisch, obwohl ich mich gleich gefragt habe, wie lange sie dieses Tempo und Aufopferung eigentlich durchhalten will. Die übernommene private Verantwortung resultiert jedoch nicht aus den inzwischen standardisierten verstobenen Elternteilen. Nein lest selbst, mit was für einer Mutter sich Sami herumschlagen muss. Auch die Erwartungen des Krankenhauses zeigen nur einen Bruchteil der Realität. Kein Wunder, dass Sami keine Zeit für ihr eigenes Privatleben hat und empfindlich auf Louis und seinen Ruf reagiert.

Doch näher hingeschaut hat der seine eigenen Motive und Päckchen zu tragen. Erwartungen und Ängste beeinflussen ihn erheblich. Beide finden im großen Krankenhaus zusammen. Es zeigt sich, dass so ein Krankenhaus wie ein Dorf ist und die dort Beschäftigten genauso agieren. Fast wie beim Genre „small town“ wird hier gelacht, gelebt und gelitten. Womöglich auch geliebt? (Daher bin ich schon jetzt gespannt, wie es mit dem St. Alex mit „Tagmond“ weitergehen wird.)

Als Fan von Emergency Room und Grey’s Anatomy ist diese Buchreihe für mich wirklich eine tolle Entdeckung. Auch sind die thematisierten Erkrankungen und Probleme glaubwürdig und anschaulich geschildert. Da merkt man der Autorin den beruflichen eigenen Background als Krankenschwester an. Ich vergebe volle Punktzahl.

P.S. Das Cover ist auch hervorragend gelungen und hat rein gar nichts mit den smarten Nackenbeisser-Arztkittel-Covern der Groschenromane zu tun. Sinuskurve und Daumen hoch.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Lütteby verdient einen TV Auftritt

Das Wunder küsst uns bei Nacht
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Lütteby ist Euch inzwischen ein Begriff? Gut, denn ihr solltet Euch bei den dramatischen Entwicklungen der Vorbände vorher unbedingt Band eins „Die Liebe tanzt barfuß am Strand“ und Band zwei „Das Glück ...

Lütteby ist Euch inzwischen ein Begriff? Gut, denn ihr solltet Euch bei den dramatischen Entwicklungen der Vorbände vorher unbedingt Band eins „Die Liebe tanzt barfuß am Strand“ und Band zwei „Das Glück kommt in Wellen“ gönnen.

Nachdem Lina allerhand zu verarbeiten hat, wird ihr auch im dritten Band keine ruhige Minute gegönnt. Denn bisher nähern sich Mutter und Tochter zwar erfreulicherweise an, aber bislang hat Lina noch nichts über ihren Vater erfahren. (Auch wenn der Leser an dieser Stelle es schon erahnen kann. Der Weg zur Lösung ist aber sehr lesenswert und unterhaltsam.)

Linas große Liebe Jonas weilt inzwischen in London und eine Fernbeziehung zu führen, ist bei all den Ereignissen gar nicht so leicht.

Auch erfahren wir durch erneute Rückblicke von einem weiteren mysteriösen Liebespaar zwei weitere Generationen zurück. Dass es sich dabei damit um Linas Oma Henrikje handelt, ist schnell klar, doch wer gewann einst ihr Herz? Können die Paare aus der Vergangenheit in der Gegenwart wieder zu einander finden?

Da Lina den Kopf nicht frei hat, endet dies beinahe in einem Unglück. Das sich daraufhin einige Irrungen und Wirrungen lösen und Lina mit einem – mir blieb wirklich das Herz stehen – Happy End in allen Bereichen belohnt wird, darf ich an dieser Stelle (meiner Meinung nach) verraten. Denn für mich gehören solche Romane mit Meer und Strand zu den Wohlfühlromanen und diese verdienen ja wohl das hart erkämpfte Happy End.

Die „Geschichte“ um die beiden Örtchen Grotesum und Lütteby bringt genug Dynamik mit sich, um die Motive der friesischen Bewohner zu tragen. Daher fand ich die Geschichte um den Raben Abraxas an einigen Stellen ein kleinwenig zu viel aufgetragen und vergebe trotz des Herzschlagsfinales 4 von 5 Punkten.

P.S.: Lütteby verdient einen TV Auftritt….doch mit wem in den Hauptrollen? Habt Ihr Ideen?

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