Es begann als Spiel
Dunkles AbbildInhalt: Als die Fotografin Silje Iversen nachts ein Graffiti entdeckt, scheint endlich ihre Kreativität, die sie schon viel zu lange vernachlässigt hatte, wiederzuerwachen. Doch die Fotografin weiß nicht, ...
Inhalt: Als die Fotografin Silje Iversen nachts ein Graffiti entdeckt, scheint endlich ihre Kreativität, die sie schon viel zu lange vernachlässigt hatte, wiederzuerwachen. Doch die Fotografin weiß nicht, dass sie ebenfalls beobachtet wird, und zwar von Katrine Haugen, die Silje schon immer heimlich bewundert hat. Katrine macht es sich zum Spiel, ihr Vorbild zu beobachten und zu verfolgen. Doch nach und nach wird aus dem Spiel bitterer Ernst.
Meinung: „Dunkles Abbild“ ist ein Thriller über Stalking, Mobbing und zwei Frauen, von denen eine gerne wie die andere wäre.
Erzählt wird sowohl aus der Perspektive von Silje, als auch aus der von Katrine, sodass man beide gut kennenlernt und sich in sie hineinversetzen kann.
Silje ist alleinerziehende Mutter und Fotografin. Vor längerer Zeit hat sie sogar einen Bildband veröffentlicht, nach der Geburt ihres Sohnes ist ihre kreative Flamme jedoch zum Erliegen gekommen und sie ist darauf konzentriert, Geld zu verdienen und nur noch nebenbei Fotos zu machen. Erst als sie nachts ein Graffiti entdeckt, fühlt sie sich wieder inspiriert und möchte mehr daraus machen.
Katrine arbeitet in der Gärtnerei ihrer Mutter und hat massive Probleme damit, mit anderen Menschen zu sprechen. Sie bringt dann einfach kein Wort heraus. Ihre Mutter ist hierbei auch alles andere als eine Hilfe und so ist Katrine zurückhaltend und hat kaum Selbstbewusstsein. Als sie Silje sieht, weiß sie daher nicht, wie sie sie ansprechen soll und verlegt sich erstmal darauf, sie heimlich zu beobachten und ihr zu folgen. Es wird ein Spiel daraus, bald jedoch eine regelrechte Obsession, bei der auch dritte nicht sicher sind.
Beim Lesen hat man die ganze Zeit über das Gefühl, dass diese Geschichte in der Nachbarschaft, oder der eigenen Stadt spielen könnte. Die Protagonisten sind ganz normal und man kann sie ein Stück weit verstehen. Gerade Katrine ist hierbei sehr interessant, da sie im Laufe des Buches eine große Veränderung durchmacht. Gerade zu Anfang hat man bei ihr das Gefühl, dass sie gar nichts Böses will und alles nur ein kleines Spiel ist, mit dem Ziel ihr großes Vorbild uns Jugendtagen doch noch ansprechen zu können. Bis es eben ernst wird.
Ich fand das Buch sehr interessant und gut gemacht. Es regt den Leser zum Nachdenken darüber an, wie schmal die Grenze zum Stalking und auch zum Mobbing oftmals sein kann.
Ich habe mich hier zumindest gut unterhalten gefühlt.
Fazit: Gut gemachter Thriller über Stalking, der zum Nachdenken anregt.