Spannung pur
72 Stunden - Fürchte die Stille72 Stunden von Ben Escher begleitet die Fernsehmoderatorin Bea, welche durch ihre Unachtsamkeit ihren 4-jährigen Sohn Elias verloren hat. Ein Jahr später fehlt immer noch jede Spur von Elias. Sie beschließt ...
72 Stunden von Ben Escher begleitet die Fernsehmoderatorin Bea, welche durch ihre Unachtsamkeit ihren 4-jährigen Sohn Elias verloren hat. Ein Jahr später fehlt immer noch jede Spur von Elias. Sie beschließt bei einem Schweigeseminar in einem Schloss mit zu machen, um ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Doch im Schloss findet sie immer wieder neue Hinweise auf Elias und sie beginnt langsam an ihrem Verstand zu zweifeln.
Ein durchwegs spannender Thriller wartet auf den Leser, der durch viele Wendungen die Hauptverdächtigen schnell aus dem Spiel nimmt.
So bleibt die Spannung auch bis zum Ende erhalten.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Man hat das Gefühl es wird nicht lange um den heißen Brei herum geschrieben, sondern das Geschehene wird schnell auf den Punkt gebracht (siehe Elias Verschwinden).
Der Leser erfährt abwechselnd Einzelheiten über Bea und dem Geschehen im Schloss, sowie aus Sicht des Täters, der in der Ich-Perspektive mit seinem Therapeuten spricht. Geschickt gemacht, da dadurch einiges klarer wird.
Die Figuren sind übersichtlich und man bekommt gute Einblicke in deren Gefühlswelten.
Der Thriller ist sehr psychologisch gehalten, da viele der Figuren mit eigenen Dämonen kämpfen.
Das soll aber nicht heißen, dass er schwer zu lesen ist, sondern dass der Ausgang im Grunde lange offen bleibt.
Die Leseabschnitte habe ich immer an einem Stück gelesen, so hat mich das Buch gefesselt.
Bezüglich des Spannungs- und Unterhaltungswertes tatsächlich einer der besten Thriller, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Daumen hoch.
Einen Punkt Abzug gibt es jedoch noch, da ich manche Szenen als etwas übertrieben dargestellt finde (z.B. Schlussszene Mönche) und man sehr am Ball bleiben muss, um dem Geschehen zu folgen.