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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2023

Härte des Lebens und Hoffnung im Tod

Kollektorgang
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Ein 13-jähriger toter Junge erzählt aus seinem Grab. Die Handlung hat mich zuerst abgeschreckt und zugleich berührt. Der Schreibstil ist aber so konzipiert, dass man nicht das erdrückende, traurige Gefühl ...

Ein 13-jähriger toter Junge erzählt aus seinem Grab. Die Handlung hat mich zuerst abgeschreckt und zugleich berührt. Der Schreibstil ist aber so konzipiert, dass man nicht das erdrückende, traurige Gefühl hat, welches man zuerst erwartet. Man möchte die Geschichte erfahren, möchte wissen, was Mario erlebt hat und wie es so enden konnte.
Mario ist in einem Plattenbau aufgewachsen, der Vater Alkoholiker, die Umgebung gewaltbereit. Rechtes Gedankengut ist weit verbreitet. Mario erzählt von Freundschaften, dem ersten Verliebtsein, der Beziehung zu den Eltern und dem täglichen Überleben in seiner Umgebung.
Das Buch stimmt traurig, da es für Mario keinen Ausweg gibt, regt aber auch zum Nachdenken an.
Kollektorgang ist ehrlich, authentisch, ungeschönt und wer sich an das Buch heranwagt, der nimmt auch was daraus mit. Das Leben kann so kurz sein und wir sollten es nicht verschwenden, sondern jede Minute davon auskosten und auch für andere einstehen.

Gesamt hat das Buch nur eine Länge von ca. 125 Seiten und es ist in viele kurze Kapitel eingeteilt, die teils auch poetisch angehaucht sind. Der Erzählstil ist nicht immer linear, sondern es werden auch immer wieder Gedanken und Erinnerungen von anderen Personen eingeworfen und Zeitsprünge vollzogen. Wer aufmerksam liest kommt aber ganz gut mit.
Das Buch ist vielleicht nicht jedermanns Fall, aber eine Lektüre wert.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Selbstbewusstsein und Mut

Dungeons & Dragons. Dungeon Academy - Allein unter Monstern
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Zelli ist ein junges Mädchen, welches von Minotauren großgezogen wurde. Da diese sie als Minotaurin ausgeben, weiß niemand an Zellis Monster-Schule, dass sie eigentlich ein verfeindeter Mensch ist. Zelli ...

Zelli ist ein junges Mädchen, welches von Minotauren großgezogen wurde. Da diese sie als Minotaurin ausgeben, weiß niemand an Zellis Monster-Schule, dass sie eigentlich ein verfeindeter Mensch ist. Zelli selbst weiß mittlerweile, dass sie ein Mensch ist und zeigt auch menschliche Seiten, wie Hilfsbereitschaft, die unter den Monstern nicht gern gesehen wird. Nach und nach schließen sich ihr die schwachen Schüler an, die von den anderen gemobbt werden. Ohne, dass Zelli es wollte, entwickelt sich daraus eine wunderbare Freundschaft und zusammen begeben sie sich auf die Suche nach Zellis monsterjagender Menschenmutter.

Das Schneiderbuch wird durch schöne Illustrationen ergänzt, glänzt mit Witz, Abenteuer und sehr viel Fantasy.
Nicht alles ist heiter Sonnenschein, aber so ist es ja auch im echten Leben.
Ich finde es sehr stark, dass Zelli sich so vorbildlich für Schwächere einsetzt. Sie leidet selbst darunter anders zu sein, ist aber trotzdem ein selbstbewusstes, mutiges Mädchen.

Mir gefällt die Botschaft hinter dem Buch und ich denke, dass sowohl Jungs, als auch Mädchen ab 8 Jahren Spaß an dem Buch haben werden.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Geschichte hautnah im Deckmantel eines Krimis

Fünf Winter
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Fünf Winter begleitet den amerikanischen Polizisten McGrady während des zweiten Weltkrieges. Auf Honolulu stationiert, arbeitet er an einem Kriminalfall, der ihn schließlich bis nach Japan führt. Einen ...

Fünf Winter begleitet den amerikanischen Polizisten McGrady während des zweiten Weltkrieges. Auf Honolulu stationiert, arbeitet er an einem Kriminalfall, der ihn schließlich bis nach Japan führt. Einen Tag später wird Pearl Harbour angegriffen und McGrady gerät in Gefangenschaft. Er schlägt sich immer weiter durch, stets mit der Gefahr im Rücken nie wieder nach Hause kehren zu können.

Das Buch hat von allem etwas. Wir lernen McGrady kennen und seine Kollegen, seine junge Liebe, seine Arbeit und den Krieg. Die Geschichte an sich ist sehr spannend geschrieben und McGrady hätte auch ein Zeitzeuge sein können, würde es ihn wirklich geben.
Der Kriminalfall zieht immer weitere Kreise und man hat das Gefühl McGrady bei der Jagd nach dem Mörder zu begleiten. Dazu kommen noch die Gefühle für Molly, seine aufkeimende Liebe, die früh getrennt wird. Ein Buch, welches man nicht mehr so schnell aus der Hand legen möchte.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

So ist das Leben

Grimmwald: Teds und Nancys total verrücktes Abenteuer – Band 1
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Das Cover zieht einen sofort in den Bann, sehr farbenfroh und vor allem Nancy mit ihrem Ohrpiercing fällt einfach auf. Nach diesem Cover finde ich es fast ein wenig schade, dass die Illustrationen im Innenteil ...

Das Cover zieht einen sofort in den Bann, sehr farbenfroh und vor allem Nancy mit ihrem Ohrpiercing fällt einfach auf. Nach diesem Cover finde ich es fast ein wenig schade, dass die Illustrationen im Innenteil nur schwarz-weiß sind.
Portraitiert werden zwei Fuchsgeschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Nancy, die toughe Mutige, ihren kleinen Bruder Ted alleine aufzieht, muss Ted seinen Platz in der Welt erst noch finden und ist oft unsicher und einsam, sprüht aber dafür auch vor Lebensfreude.
Die beiden Tiere wohnen in der Stadt, doch als Ted aus Versehen den Zorn der schrecklichen in der Stadt regierenden Katze Prinzessin Pinöckel auf sich zieht, müssen die beiden Füchse untertauchen und landen im Grimmwald. Dort lernen sie allerhand wilde Tiere kennen und Ted gelingt es endlich der Einsamkeit zu entrinnen.
Das Buch ist für Selbstleser gedacht, da es viel Text und wenig Bilder enthält. Der Humor ist eher trocken. Mir gefällt, dass man als Leser so viele unterschiedliche Tiere kennen lernt und Nancy und Ted so grundverschieden sind. Das Buch zeigt auch wie das Leben wirklich ist und beschönigt nicht zu viel. Da liest man gerade über eine überglückliche Ratte, im nächsten Moment wird dieser von einem Adler der Kopf abgebissen. Für kleine Kinder daher nichts, aber für ältere Kinder ein abwechslungsreiches Leseabenteuer.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Wenig fesselnd, wenig daraus mit genommen

Ein Geist in der Kehle
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Das Buch ist sehr schwer einzuordnen und schwer in Worte zu fassen. Sowohl Handlung, als auch Sprache sind recht außergewöhnlich. Die Sprache ist sehr lyrisch, lässt sich aber dennoch flüssig lesen. Weiblicher ...

Das Buch ist sehr schwer einzuordnen und schwer in Worte zu fassen. Sowohl Handlung, als auch Sprache sind recht außergewöhnlich. Die Sprache ist sehr lyrisch, lässt sich aber dennoch flüssig lesen. Weiblicher Text ist ernst zu nehmen, es geht rein um die Frauenwelt, den Alltag als Frau, vor allem als Mutter und die Emanzipation in Sprache und Vergangenheit.
Ich bin selbst Mutter und konnte mich schon irgendwie hinein versetzen – allerdings fehlte mir nach den ersten 80 Seiten der Antrieb das Buch wirklich gerne in die Hand zu nehmen und habe eher bemüht gelesen.
Das Nachforschen unserer Hauptdarstellerin hinsichtlich des Gedichts gleitet relativ schnell in Obsession ab. Zuerst sucht sie nach Ablenkung in ihrem Alltag, identifiziert sich mit einer längst verstorbenen Person und deren Leben. Möchte mehr über sie heraus finden und auch etwas schaffen, das bleibt, indem sie das Gedicht übersetzt. Das konnte ich sehr gut nachvollziehen. Aber irgendwann schläft sie nicht mehr und isst nicht mehr, um mehr Zeit für ihr „Hobby“ zu haben. Sie entflieht ihrem Leben.
Also ich würde das Buch nicht noch mal lesen. Es ist mir zu verträumt, ich konnte nichts daraus mitnehmen und ich fand es insgesamt eher langweilig.

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