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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2017

Spannender Auftakt der neuen Thriller-Reihe

Spectrum
4

Ein Massaker in Südafrika und die Geiselnahme in einer Bank in den USA stehen am Anfang der neuen Thrillerreihe von Ethan Cross. Die ermittelnden Beamten in Las Vegas werden unterstützt von August Burke, ...

Ein Massaker in Südafrika und die Geiselnahme in einer Bank in den USA stehen am Anfang der neuen Thrillerreihe von Ethan Cross. Die ermittelnden Beamten in Las Vegas werden unterstützt von August Burke, einem jungen Mann mit Asperger-Syndrom, der mit seiner besonderen Sichtweise auf den komplizierten Fall sehr hilfreich ist. In angenehm kurzen Kapiteln nimmt die Geschichte schnell Fahrt auf. Dabei wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, also auch aus der Sicht der Täter und der Geiseln. Zunächst verschwinden die Täter unerkannt aus der Bank, und es bedarf der scharfen Logik von Burke, um hinter ihren Fluchtweg zu kommen. Die Täter um einen brutalen Killer nehmen kein Geld mit, sondern etwas viel Wertvolleres. Um diesen Fall zu klären, muss Burke mit dem eigenwilligen Nic Juliano von der örtlichen Polizei und dem älteren FBI-Agenten Sam Carter zusammenarbeiten, was ihm zunächst nicht leicht fällt. Aber nur gemeinsam können sie den skrupellosen Verbrechern auf die Spur kommen. Als dann auch noch ein geheimnisvoller CIA-Agent auftaucht, wird die Sache noch mysteriöser. Der brutale Killer, anscheinend Anführer der Geiselnehmer, scheint Südafrikaner zu sein. Besteht eine Verbindung zwischen dem Massaker und der Geiselnahme? Eine südafrikanische Polizistin macht sich mit einem besonderen Auftrag auf den Weg in die USA. Kann sie etwas zur Lösung des Falles beitragen?
Die Figur des August Burke ist sehr interessant beschrieben, und das Team um ihn herum findet sich im Laufe der Ereignisse zusammen.Die Geschichte ist von Anfang an hochspannend, und das bleibt so bis zum Schluss. Es gibt überraschende Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte. Das empfand ich als positiv. Leichte Schwächen gibt es gegen Ende der Story, doch die schmälern den Lesegenuss nur minimal. Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
Veröffentlicht am 25.07.2017

Ziemlich düster

Dunkels Gesetz
0

Das Positive zuerst: Die kurzen Kapitel lassen sich gut lesen. Man kommt schnell durch das Buch, das ja auch nicht sehr dick ist. Die Geschichte hat mich nicht angesprochen. Ein Exsöldner, der mit seiner ...

Das Positive zuerst: Die kurzen Kapitel lassen sich gut lesen. Man kommt schnell durch das Buch, das ja auch nicht sehr dick ist. Die Geschichte hat mich nicht angesprochen. Ein Exsöldner, der mit seiner Vergangenheit hadert, soll in einem heruntergekommenen Ort eine heruntergekommene, stillgelegte Fabrik bewachen. Er entdeckt zwei heruntergekommene Einheimische bei ihrem Drogenversteck und legt sich mit ihnen an. Für einige geht das nicht gut aus. Tja, das war's im Grunde. Die Personen bleiben flach, die Geschichte ist nur mäßig spannend. Der lokale Slang hat mir nicht gefallen, manchmal hab ich nicht verstanden, was gemeint sein sollte. Und es bleiben am Ende Fragen offen. Welche Rolle spielte die alte Frau? Mir kam es so vor, als kannte sie Dunkel von früher. War das so? Meiner Ansicht nach hätte diese Geschichte einige Seiten mehr verdient mit einer verständlicheren Sprache. Das einzige, was sehr deutlich wird, ist die düstere Stimmung, die über allem liegt. Ein guter Krimi sieht anders aus.

Veröffentlicht am 22.07.2017

Interessante Aspekte spannend erzählt

Die Lieferantin
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Die Protagonistin Ellie verkauft Drogen hoher Qualität und liefert sie per Drohnen aus. Technisch sehr anspruchsvoll und deshalb in der nahen Zukunft angesiedelt, denn heute ließen sich die Drohnen wohl ...

Die Protagonistin Ellie verkauft Drogen hoher Qualität und liefert sie per Drohnen aus. Technisch sehr anspruchsvoll und deshalb in der nahen Zukunft angesiedelt, denn heute ließen sich die Drohnen wohl noch nicht so zielgenau steuern. Natürlich ist dieses visionäre Geschäftsmodell den Drogenbossen vor Ort ein Dorn im Auge. Sie wollen die unliebsame Konkurrenz beseitigen, doch zunächst müssen sie herausfinden, wer und wo sie überhaupt ist. Dazu ist ihnen fast jedes Mittel recht, sie schrecken auch vor brutaler Gewalt nicht zurück.
Ellie liefert nur reinen Stoff, ihr Bruder starb durch die Drogen, und sie macht schlechte, gepanschte Ware dafür verantwortlich. Da der Drogenverkauf illegal ist, sind die Preise hoch. Und der Gewinn lässt sich noch steigern, wenn man den reinen Stoff mit billigen Zutaten vermischt. Dagegen will Ellie kämpfen. Eine härtere Drogenpolitik und schärfere Gesetze sind nicht hilfreich, sie würden die Ware nur noch weiter verteuern und die Beschaffungskriminalität steigern.
Die Geschichte ist eingängig und gut geschrieben, die Autorin schildert ein Szenario nach dem Brexit und vor einem Druxit, einer härteren Gangart gegen den illegalen Drogenhandel durch verschärfte Maßnahmen der Polizei und der Legislative.

Die Diskussion um eine Legalisierung des Drogenverkaufs ist ja nicht neu, aus ökonomischer Sicht macht das durchaus Sinn. Die kriminellen Kartelle würden ihre Geschäftsgrundlage verlieren, die Preise würden sinken, Korruption und Beschaffungskriminalität ebenfalls. Natürlich würde es immer noch Drogenmissbrauch und Abhängigkeit geben, aber diese Problematik wird auch durch Verbote nicht beseitigt. Das beste Beispiel dafür ist die Prohibition in den USA der 1920er Jahre. Nach der Legalisierung war kriminellen Banden sowie korrupten Politikern und Beamten ihr Geschäftsmodell entzogen und die Preise sanken wieder. Volkswirtschaftlich macht eine Legalisierung also Sinn.

Ein Buch, das zum Nachdenken und zur Diskussion anregt. Auf jeden Fall lesenswert.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Familie Kuisl ermittelt in München

Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf
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Der siebte Band um die Henkerstochter Magdalena und ihre Familie ist ebenso spannend wie seine Vorgänger. Oliver Pötzsch, ein Nachfahre der Henkerdynastie um die Kuisls, recherchiert sehr sorgfältig und ...

Der siebte Band um die Henkerstochter Magdalena und ihre Familie ist ebenso spannend wie seine Vorgänger. Oliver Pötzsch, ein Nachfahre der Henkerdynastie um die Kuisls, recherchiert sehr sorgfältig und schreibt sehr flüssig. Es macht Spaß, in seine Geschichten aus dem 17. Jahrhundert einzutauchen und sich mitreißen zu lassen. Und man kann das Buch auch problemlos lesen, wenn man die sechs vorherigen Bände noch nicht kennt. Sehr interessant sind die historischen Karten/Stadtpläne, die am Anfang des Buches stehen. Ebenso wie die Touren zu den Schauplätzen des Romans, die der Autor am Ende des Bandes beschreibt. Die allerdings sollte man wirklich erst nach dem Roman anschauen, sonst erfährt man die Auflösung zu früh.

Wieder einmal begibt sich die Familie Kuisl/Fronwieser auf Reisen. Der alte Jakob ist in den Rat der Zwölf berufen worden und wurde zur Tagung nach München eingeladen. Magdalena und Simon reisen mit, weil Simon ein medizinisches Traktat, das er verfasst hat, einem bekannten Münchener Arzt vorstellen möchte. Und Magdalena hofft, dass sich Möglichkeiten ergeben, ihren begabten Sohn Peter an einer guten Schule in München unterzubringen. Ihre Söhne Peter und Paul sowie die kleine Sophia sind auch mit dabei. Barbara muss auch mit, weil ihr Vater Jakob für sie einen Mann finden will, der am zweckmäßigsten auch ein Henker sein sollte. Da kommt das Treffen mit elf anderen Henkern gerade recht. Barbara ist allerdings nicht sehr begeistert. Und sie hütet ein Geheimnis, von dem ihr Vater nichts weiß: sie ist bereits schwanger.
Und kaum erreicht die Familie München, werden sich auch schon in einen Kriminalfall verwickelt. Ein junges Mädchen wurde brutal ermordet. Es stellt sich bald heraus, daß mehrere junge Frauen ermordet wurden, alle auf eine Art und Weise, wie es sonst nur Henker tun. Jetzt fällt der Verdacht auf die Henker, die Leute sind beunruhigt. Doch dann trifft es auch den Rat selbst. Niemand fühlt sich mehr sicher. Jakob ermittelt, versucht, Zusammenhänge zu erkennen. Magdalena unterstützt die Nachforschungen auf ihre Weise und gerät bald in ernste Gefahr. Simon hat einen Ermittlungsauftrag der besonderen Art von der Kurfürstin erhalten. Und auch Peter und Paul sind involviert. Der Autor folgt den einzelnen Ermittlungssträngen, alle finden etwas heraus, doch erst gegen Ende werden die Ergebnisse zusammen geführt. Es bleibt spannend bis zu Schluss. Wieder eine sehr gute Geschichte von Pötzsch.

Veröffentlicht am 12.06.2017

Spannende Suche nach Motiv und Täter

Totenengel
3

DCI Eve Clay wird zu einem Tatort gerufen, an dem sie eine makabere Inszenierung vorfindet. Professor Lawson wurde ermordet und seine Leiche auf bizarre Art und Weise zur Schau gestellt. Ausgerechnet seine ...

DCI Eve Clay wird zu einem Tatort gerufen, an dem sie eine makabere Inszenierung vorfindet. Professor Lawson wurde ermordet und seine Leiche auf bizarre Art und Weise zur Schau gestellt. Ausgerechnet seine Tochter hat die Leiche gefunden. Sie ist völlig verwirrt und kann noch keine vernünftigen Aussagen machen. Es entwickelt sich eine spannende Jagd nach dem Täter und seinen Motiven. Historische Gemälde von Bruegel und Bosch scheinen eine Bedeutung zu haben, es geht um Sprache, das jüngste Gericht und den Untergang der Welt. Spielen religiöse Motive eine Rolle? Handelt es sich bei dem Täter um einen religiösen Fanatiker? Zunächst sieht es so aus. Auch eine kleine Zeichnung auf dem Speer, mit dem Professor Lawson durchbohrt wurde, gibt den Ermittlern um DCI Clay Rätsel auf. Das Refugium, eine Unterkunft für geistig behinderte Menschen, ist eine der ersten Anlaufstellen für Clay, denn die Tochter von Lawson arbeitet hier ehrenamtlich. Haben vielleicht die Insassen oder sogar der Leiter des Hauses etwas mit dem Mord zu tun? Doch es gibt auch noch andere Spuren, die Clay verfolgen muss. Die Ermittler arbeiten zügig und professionell. Sie lösen diesen komplexen Fall an einem Tag. Das ist vermutlich etwas unrealistisch, denn die Recherchen dauern normalerweise ein wenig länger. Diese Vorgehensweise ist vom Autor so gewollt, er teilt die Kapitel nach den verstrichenen Minuten ein. Dadurch haben wir sehr kurze Kapitel und einen hohen Spannungsbogen. Ich finde das nicht negativ, es lässt sich gut lesen. Man möchte immer wissen, wie es weiter geht und liest dann schnell noch das nächste Kapitel. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten, und am Ende kommt dann tatsächlich noch eine recht überraschende Wendung.
Ein guter Krimi, wie ich finde, der vielleicht an einigen Stellen hätte noch besser auf Fehler geprüft werden müssen. So wird z. B. das Alter des Professors mit 97 angegeben, laut seiner Biographie wäre er aber erst 95 Jahre alt. Und das Sommerfest im Refugium fand laut Buch am Samstag, den 9. Juni 2016 statt. Dieses Datum fiel aber tatsächlich auf einen Donnerstag. Nur kleine Fehler, aber sie sollten eigentlich nicht passieren.

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