Profilbild von Sorko

Sorko

Lesejury Star
offline

Sorko ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sorko über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2022

Die Grenzen unseres Wissens

Das rätselhafte Universum
0

Was wissen wir bisher über unser Universum? Dieses Buch bietet einen Überblick in zwei Teilen, der erste Teil umfasst die maßgeblichen Erkenntnisse der Physik bis heute und ist mit physikalischen/mathematischen ...

Was wissen wir bisher über unser Universum? Dieses Buch bietet einen Überblick in zwei Teilen, der erste Teil umfasst die maßgeblichen Erkenntnisse der Physik bis heute und ist mit physikalischen/mathematischen Kenntnissen leichter zu verstehen also ohne. Der zweite Teil, der von sieben Welträtseln berichtet, ist auch ohne Vorkenntnisse recht gut zu verstehen.
Die Autoren beschreiben, was wir bisher über unser Universum und das Leben an sich wissen. Und auch, was wir nicht wissen. Der menschliche Geist hat sich bisher schon viel Wissen angeeignet, doch es bleiben noch sehr viele Fragen offen, die wir nicht (oder noch nicht) lösen konnten. Universum oder Multiversum, dunkle Energie und Materie – man ahnt ja, wie es sein könnte, aber beweisen lässt sich vieles (noch) nicht. So zeigt dieses aus meiner Sicht durchaus interessante Buch nicht nur den aktuellen Stand unseres Wissens über das Universum und unser Leben auf, sondern auch das, was wir eben nicht wissen. Und das ist eine ganze Menge...
Für interessierte Leser mit geringen Vorkenntnissen zu empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.04.2022

Fluch oder nicht?

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
0

In Wien wird 1894 die schrecklich zugerichtete Leiche eines jungen Mannes gefunden. Für Tatortfotografin Julia beginnt hier eine Mordserie, der noch weitere junge Männer zum Opfer fallen. Nahezu gleichzeitig ...

In Wien wird 1894 die schrecklich zugerichtete Leiche eines jungen Mannes gefunden. Für Tatortfotografin Julia beginnt hier eine Mordserie, der noch weitere junge Männer zum Opfer fallen. Nahezu gleichzeitig wird im Museum die mumifizierte Leiche eines bekannten Ägyptologen gefunden, was Leo und seinen Kollegen Rätsel aufgibt, die gelöst werden müssen. Die Spur der toten jungen Männer führt in die Wiener Unterwelt, während die Spur der Professorenmumie Leo in die High Society Wiens führt. Interessante Struktur, natürlich stößt Leo mit seinen Ermittlungen wieder auf viel Unverständnis seiner eher behäbigen Kollegen. Und Julia wird von denen auch weiterhin nicht ernst genommen. So war es damals halt, für berufstätige Frauen kein Zuckerschlecken. Zum Glück ist Julia stark und intelligent, sie kann sich durchsetzen.

Die Fälle sind interessant und spannend, der Autor versteht sein Handwerk. Natürlich spielt auch der Totengräber wieder eine wichtige Rolle bei den Ermittlungen, auch wenn er gar nicht so oft auftritt. Ich hätte von ihm gern mehr gelesen. Immerhin, aus seinem Buch der Totenkulte verschiedener Völker wird am Anfang fast jeden Kapitels zitiert.
Die Geschichte ist gut geschrieben, Spannung ist vorhanden (obwohl ich den Täter schon recht früh in Verdacht hatte), allerdings hadere ich ein wenig mit dem Charakter des Leopold. Grundsätzlich ist er ja sympathisch, aber ich würde mir wünschen, dass er sich gegenüber dem Kotzbrocken Leinkirchner etwas selbstbewusster verhalten würde und nicht jede Beleidigung einfach hinnimmt. Und gegenüber Augustin sollte er nicht so barsch und unfreundlich auftreten, der gute Totengräber hat ihn ja schon mal gerettet und trägt mit seinem Wissen und seinen Ermittlungen wesentlich zu Lösung der Fälle bei. Aber vielleicht entwickelt sich das ja noch in den nächsten Bänden.
Insgesamt wieder eine empfehlenswerte Lektüre, hab ich sehr gern gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2022

Aufstieg zum Zar

Putins Netz. Wie sich der KGB Russland zurückholte und dann den Westen ins Auge fasste
0

Dass Putin ein krimineller Tyrann ist, wird in diesen Tagen mehr als deutlich. Dass er aber schon so lange in kriminelle Machenschaften involviert ist und sich sorgfältig über Jahrzehnte hinweg sein undurchsichtiges ...

Dass Putin ein krimineller Tyrann ist, wird in diesen Tagen mehr als deutlich. Dass er aber schon so lange in kriminelle Machenschaften involviert ist und sich sorgfältig über Jahrzehnte hinweg sein undurchsichtiges Netzwerk zusammen gestellt hat, hatte ich nicht gedacht. Geheimdienstleute und Mafiosi arbeiten Hand in Hand, Gegner werden beseitigt, auch vor Mord schreckt man nicht zurück. Geld dürfte Putin heute genug ergaunert haben, jetzt geht es ihm um Großmachtfantasien, um ein russisches Weltreich, in das er ehemalige Sowjetstaaten gern wieder integrieren möchte.
Ich fand das Buch sehr informativ, es deckt Vieles auf und trägt dazu bei, das jetzige Geschehen besser zu verstehen. Zugegeben, es ist nicht so leicht zu lesen und die vielen Akteure richtig zuzuordnen, aber das ist der Komplexität der Materie geschuldet. Es hat sich für mich jedenfalls gelohnt, den Text durchzuarbeiten. Und das Ergebnis lässt mich nicht gerade ruhiger schlafen, wenn ich an die Zukunft denke. Und dennoch sind Bücher dieser Art wichtig, um politische Ereignisse und mächtige Personen einordnen zu können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2022

Eine kurze Geschichte der Physik

Das Zeitalter der Unschärfe
0

Eine ziemlich chronologische Geschichte der physikalischen Diskussionen von der Jahrhundertwende bis zum zweiten Weltkrieg. Sehr informativ und anschaulich geschrieben, Fotos inbegriffen. Es beginnt mit ...

Eine ziemlich chronologische Geschichte der physikalischen Diskussionen von der Jahrhundertwende bis zum zweiten Weltkrieg. Sehr informativ und anschaulich geschrieben, Fotos inbegriffen. Es beginnt mit Marie Curie, es folgen bekannte und weniger bekannte Verdächtige wie Einstein, Bohr, Heisenberg und viele andere. Auch Schrödinger mit seiner Katze, die er gar nicht hatte (oder die er vielleicht nur nicht mehr gefunden hatte in seinem Kasten...) kommt vor. Die Entdeckungen der Physiker und auch ihre Kontroversen bezüglich der Quantenwelt sind interessant und gut nachvollziehbar dargestellt. Man benötigt keine physikalischen oder mathematischen Kenntnisse zum Verständnis der Vorgänge. Eine gute Darstellung der quantentheoretischen Problematik in ihren Anfängen (die den Physikern ja bis heute Probleme bereitet), unterhaltsam und verständlich geschrieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2022

Weit entfernt in Raum und Zeit...

Athos 2643
0

Auf dem kleinen Neptunmond Athos ist ein Mensch ums Leben gekommen. Das sollte unter der Aufsicht der MARFA, einer für das Wohl der Bewohner zuständigen Künstlichen Intelligenz, eigentlich nicht vorkommen ...

Auf dem kleinen Neptunmond Athos ist ein Mensch ums Leben gekommen. Das sollte unter der Aufsicht der MARFA, einer für das Wohl der Bewohner zuständigen Künstlichen Intelligenz, eigentlich nicht vorkommen dürfen. Zur Überprüfung der Funktion der KI wird der Inquisitor Rüd mit seiner holografischen Begleiterin Zack nach Athos geschickt. Die Ermittlungen gestalten sich als schwierig, die wenigen Bewohner von Athos verhalten sich seltsam gegenüber Rüd und Zack. Als ein weiterer Mensch ums Leben kommt, wird die Sache noch geheimnisvoller. Auch die KI widersetzt sich der Arbeit von Rüd, was seine Arbeit nicht gerade erleichtert.

Eine spannende Science-Fiction-Geschichte mit wenigen Akteuren, dafür aber mit sehr tiefgreifenden Gesprächen und Gedanken. Die Beziehung zwischen Rüd und Zack und ihre jeweiligen Betrachtungen können durchaus als philosophisch eingeordnet werden. Zack, die ja auch nur eine KI ist, wurde in ihren Funktionen eingeschränkt. Im Laufe der Geschichte erfährt sie weitere Freischaltungen, die ihr neue Einsichten ermöglichen. Das führt zu intensiven Überlegungen über Freiheit und Existenz. Trotz der tiefgreifenden Gedanken bleibt der Roman spannend bis zum Ende. Die Kombination zwischen Krimi und Philosophie ist dem Autor sehr gut gelungen. Absolut lesenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere