Zunächst fand ich es sehr verwirrend, die vielen neuen Begriffe und Namen haben mich fast erschlagen. Nur langsam fand ich in die Story hinein. Ungleiche Gefährten begeben sich auf eine lange Reise und ...
Zunächst fand ich es sehr verwirrend, die vielen neuen Begriffe und Namen haben mich fast erschlagen. Nur langsam fand ich in die Story hinein. Ungleiche Gefährten begeben sich auf eine lange Reise und erleben dabei einige Abenteuer. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches, die Darstellung und die Schreibweise schon. Der einzige Anker war die Ich-Erzählung des Protagonisten Kinsch. Die vorkommende Magie war mir nicht immer verständlich, aber das hat die Magie vielleicht so an sich. Nachdem manches entwirrt wurde, entwickelte sich dann doch noch eine recht spannende Geschichte mit einigen Längen. Manche Lieder hätte man aus meiner Sicht nicht so ausführlich wiedergeben müssen. Der Schreibstil erfordert auch vom Leser einige Arbeit, man muss sich wirklich hineindenken in eine völlig andere Welt. Vielleicht wird das in den folgenden Bänden noch etwas besser, ich würde die Story noch nicht abschreiben, aber mitreißende Fantasy ist das für mich bisher noch nicht.
Die Geschichte von der Lady und dem Lord. Und damit meine ich keineswegs die Protagonisten der fiktiven Story, sondern die historischen Persönlichkeiten Lady Eleanor von England und Lord Simon de Montfort, ...
Die Geschichte von der Lady und dem Lord. Und damit meine ich keineswegs die Protagonisten der fiktiven Story, sondern die historischen Persönlichkeiten Lady Eleanor von England und Lord Simon de Montfort, dem 6. Earl of Leicester. Die Geschehnisse um diese beiden schillernden Figuren stehlen der fiktiven Geschichte um Adela und Bedric ein wenig die Show, was natürlich auch an den ereignisreichen Jahren von 1238 bis 1265 liegt, in die uns dieses Buch entführt.
Rebecca Gablé versteht es sehr gut, mit einer bildhaften und ausdrucksstarken Sprache das Mittelalter in England dem Leser näher zu bringen. Wir tauchen ein in eine Welt voller Abhängigkeiten und Ungerechtigkeiten, die wir uns heute kaum noch vorstellen können. Die Autorin lässt uns das schwere Schicksal der Leibeigenen miterleben, zu denen auch Bedric gehört, der für den Earl of Waringham auf seinen Feldern schuften muss. Auf der Burg hat Adela, Bedrics Milchschwester, ein sehr viel angenehmeres Leben, ist sie doch die Tochter des Earls. Bedrics Mutter hat einst ihren Sohn und Adela gestillt, weil Adelas Mutter das nicht konnte. Die beiden Kinder sind bis zu ihrem siebten Lebensjahr zusammen aufgewachsen, erst dann musste Bedric zu seiner Familie zurück, um seinem Vater auf den Feldern zu helfen. Doch die Verbindung der beiden ist etwas Besonderes, sie treffen sich heimlich und verstehen sich auch ohne Worte.
Als Bedrics Vater durch einen Unfall ums Leben kommt, wird es für den Jungen noch schwerer. Er leidet nicht nur unter der harten Arbeit, sondern auch unter der Missgunst von Raymond, Adelas Bruder, dem ältesten Sohn des alten Earls. Als Adela dann zum Hof von Prinzessin Eleanor, der Schwester von König Henry III., geschickt wird, um dort als Hofdame zu dienen, verliert Bedric seine engste Vertraute. Als etwas später die Situation für ihn unerträglich wird, flieht er aus Waringham. In London trifft er auf Simon de Montfort, eine Begegnung, die sein Leben verändert.
Eingewoben in die und teilweise etwas überlagert von den historischen Ereignissen um Simon den Montforts Kampf gegen die Übermacht der Krone und die Einführung der Provisions of Oxford ist es dennoch eine interessante und auch spannende Geschichte um die beiden Milchgeschwister, die zusammen sein wollen, aber nicht zusammen sein dürfen. Wie das ausgeht, mag jeder Leser selbst herausfinden.
Mir hat das Buch an sich gut gefallen, allerdings fand ich die Zeitsprünge von einmal sieben und einmal zehn Jahren zu groß. Da werden aus Kindern von einer Seite auf die nächste Erwachsene, da sind Dinge geschehen, die der Leser dann nur tröpfchenweise nachgereicht bekommt. Da fehlt einfach etwas. Es wäre meiner Ansicht nach für die fiktive Geschichte besser gewesen, wenn das Buch ein paar Seiten mehr gehabt hätte. Man wäre näher dran geblieben an der Entwicklung, das hätte ich mir bei den großen Zeitsprüngen schon gewünscht.
Positiv habe ich empfunden, dass man als Leser schon fast gezwungen wird, sich etwas näher mit den Ereignissen jener Zeit zu befassen. Nicht umsonst gelten die Provisions of Oxford als Grundstein des englischen Parlamentarismus und Simon den Montfort als mutiger Streiter für ein besseres England. Der Lord und die Lady waren respektable und starke Persönlichkeiten, die nicht in Vergessenheit geraten sollten.
Vielleicht ging es ja nur mir so, aber ich wusste relativ schnell, wie die Geschichte vermutlich ausgehen wird (mit zwei möglichen Optionen). Und so war es auch. Die Geschichte wurde überwiegend in der ...
Vielleicht ging es ja nur mir so, aber ich wusste relativ schnell, wie die Geschichte vermutlich ausgehen wird (mit zwei möglichen Optionen). Und so war es auch. Die Geschichte wurde überwiegend in der Gegenwartsform erzählt, dies und die Ich-Form erzeugten eine gewisse Spannung, die mich immer weiterlesen ließ. Die Protagonistin Chloe ist heute Psychologin, sie hat in ihrer Kindheit Schreckliches erlebt. Nach dem Geständnis ihres Vaters, dass er die sechs Mädchen getötet hat, zerbricht ihre Familie. Zwanzig Jahre sind seitdem vergangen, ihr Vater sitzt im Gefängnis, und Chloe hat eine eigene Praxis. Als nun wieder ein Mädchen verschwindet, gerät ihre Gefühlswelt durcheinander. Nur langsam und mit viel Mühe kommt Chloe der Lösung auf die Spur. Für mich als Leser war das mitunter etwas langatmig, aber das ist sicher Ansichtssache. Die Geschichte ist insgesamt spannend, aber nicht umwerfend. Gute Lektüre für zwischendurch.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass es sehr viele schöne Bilder in diesem Buch gibt, die zum Betrachten einladen. Es ist allerdings kein Gartenratgeber, wie ich schon viele gelesen habe. Hier geht es ...
Zunächst einmal muss ich sagen, dass es sehr viele schöne Bilder in diesem Buch gibt, die zum Betrachten einladen. Es ist allerdings kein Gartenratgeber, wie ich schon viele gelesen habe. Hier geht es vor allem um die Verbindung des Menschen zu seinem Garten, zu der Natur. Man kann viel lernen über die Natur, weit über den Garten hinaus. Der „richtige“ Garten kann für jeden Gärtner anders aussehen, abhängig vom jeweiligen Menschen, der sich in seinem Garten wohl fühlen möchte. Interessant fand ich auch die Übungen und die Tipps der kleinen Freunde (von der Nacktschnecke mal abgesehen), die schon lesenswert sind.
Nicht alles war für mich und meinen Garten von Bedeutung, doch einiges konnte ich doch lernen und als Anregung betrachten. Man muss sich als Leser das herausziehen, was einen angeht, dann ist dieses Buch durchaus eine Bereicherung. Für Gartenliebhaber empfehlenswert!
Die Lebensgeschichte von Violeta, von ihr selbst erzählt. Beeindruckende Bilder, ein wunderbarer Schreibstil, ein Stück Geschichte aus den Jahren von 1920 bis 2020. Eine lange Zeit für einen Menschen, ...
Die Lebensgeschichte von Violeta, von ihr selbst erzählt. Beeindruckende Bilder, ein wunderbarer Schreibstil, ein Stück Geschichte aus den Jahren von 1920 bis 2020. Eine lange Zeit für einen Menschen, und doch nur ein Augenblick im Lauf der Welt. Geboren in einer Pandemie (Spanische Grippe) und gestorben in einer Pandemie (Corona), dazwischen ein ereignisreiches Leben.
Die Verbannung in ihrer Kindheit, der Ausbruch aus den gesellschaftlichen Konventionen, die Leidenschaft einer zerstörerischen Liebe, Familie, Freundschaft, die politischen Umbrüche – Violeta hat einiges zu erzählen. Man darf beim Lesen nicht vergessen, dass die Autorin es aus der Sicht von Violeta erzählt, nicht als neutrale Beobachterin der Ereignisse. Violeta hat sich nicht groß für Politik interessiert, daher geht sie auf die Geschehnisse in Chile damals auch nur rudimentär ein.
Sie wählte sogar rechts, weil sie es aus ihrer Sicht (als Unternehmerin) für richtig hielt. Dass sie damit zur Errichtung der Diktatur beitrug, wurde ihr erst viel später bewusst. Sie hatte einen ausgeprägten Geschäftssinn, im privaten Bereich agierte sie weniger glücklich. Sie erlebte Höhen und Tiefen, und sie konnte dennoch zufrieden sein, dass sie sich auf einige Menschen in ihrem Umfeld bis zum Ende verlassen konnte.
Die Geschichte eines Lebens, wie es passiert sein könnte. Isabel Allende versteht es, den Leser von Anfang an mitzunehmen. Es ist kein Thriller, und trotzdem ist immer eine gewisse Spannung vorhanden, man möchte immer wissen, wie es weiter geht. Das ist die Kunst des Schreibens, und die beherrscht die Autorin perfekt! Ein wunderbares Buch für den Sommer.