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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2024

Soll ich die Kiste öffnen?

Quanten-Bullshit
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Na ja, an neuen Informationen über die Quantenphysik konnte ich dem Text nicht viel entnehmen. Da waren andere Sachbücher gehaltvoller. Infomativ vielleicht die Erkenntnis, dass die Quanten heutzutage ...

Na ja, an neuen Informationen über die Quantenphysik konnte ich dem Text nicht viel entnehmen. Da waren andere Sachbücher gehaltvoller. Infomativ vielleicht die Erkenntnis, dass die Quanten heutzutage für alles mögliche missbraucht werden. Das kann für den Verkauf von manchen Wundermitteln oder Heilmethoden sinnvoll sein, weil keiner so richtig weiß, worum es dabei eigentlich geht. Streckenweise humorvoll, allerdings über den ganzen Text hinweg für mich zu viel angestrengte Lustigkeit. Ein wenig zu übertrieben selbstverliebt, aber vielleicht hatte ich auch zu viel erwartet. Ich glaube nicht, dass man mit Quantenphysik sein Leben ruinieren kann, aber mit dem Begriff wird tatsächlich viel Bullshit betrieben. Seriöse Sachbücher zum Thema sind möglicherweise wirklich etwas zu trocken, und reihenweise Formeln mag auch nicht jeder lesen. Insofern ist wohl der Versuch einer etwas „leichteren“ Darstellungsweise schon lobenswert. Und vielleicht sogar hilfreich. Ich werde gleich mal nach meiner Katze sehen...

Veröffentlicht am 24.01.2024

Wissenschaft und Wahrheit

Im Spiegel des Kosmos
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Mit Galileo würde ich Tyson jetzt nicht gerade vergleichen, aber er versteht es, Wissenschaft verständlich zu erklären. Mehr Objektivität und weniger subjektive Voreingenommenheit, dafür tritt der Autor ...

Mit Galileo würde ich Tyson jetzt nicht gerade vergleichen, aber er versteht es, Wissenschaft verständlich zu erklären. Mehr Objektivität und weniger subjektive Voreingenommenheit, dafür tritt der Autor in diesem Buch ein. Keine neue Erkenntnis, aber vermutlich ist es gut, immer wieder darauf hinzuweisen. Diese Welt wäre vielleicht ein besserer Ort, wenn wir Fakten vor Emotionen stellen würden. Aber das ist schwer, denn wir Menschen sind nicht alle rational denkende Wissenschaftler, und selbst unter denen gibt es gelegentlich Vorurteile gegen abweichende Meinungen/Theorien/Fakten. Der Mensch ist ein subjektiv denkendes Objekt, der den Vorteil von rationalem Denken und Handeln durchaus versteht, der sich aber trotzdem oft irrational verhält.

Was die Ausführungen mit dem Kosmos zu tun haben, hat sich mir nicht so ganz erschlossen. Es ist mehr ein Loblied auf die Erkenntnisse der Wissenschaft, die ja laut Tyson eindeutig wahr sind. Dann ist ja alles klar: Bevor wir uns ein Vorurteil bilden, müssen wir recherchieren und die Fakten prüfen. So erkennen wir die Wahrheit. Eigentlich wissen wir das ja schon. Neue Erkenntnisse sind das nicht, aber Erinnerungen. Manchmal muss man wohl an etwas erinnert werden, das man möglicherweise auch mal vergessen kann...

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Nicht schön, aber spannend!

Ein Fluss so rot und schwarz
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Vielleicht hätte ich nicht unmittelbar zuvor „Der Wald“ von Tibor Rode lesen sollen – dieser Thriller von Anthony Ryan setzt meiner Meinung nach nochmal eine Horrorstufe drauf. Auf jeden Fall sehr spannend ...

Vielleicht hätte ich nicht unmittelbar zuvor „Der Wald“ von Tibor Rode lesen sollen – dieser Thriller von Anthony Ryan setzt meiner Meinung nach nochmal eine Horrorstufe drauf. Auf jeden Fall sehr spannend geschrieben und schwer aus der Hand zu legen, ich war bis zum Ende gefesselt. Eher ungewohnt war das nur wenige Seiten umfassende dünne Buch, da war ich von den umfassenden Trilogien des Autors anderes gewohnt. Doch von der ersten Seite an baut sich hier Spannung auf, die bis zum Ende anhält.

Sechs Menschen erwachen auf dem Meer in einem Boot, eine weitere Person ist tot. Ihnen fehlt jede Erinnerung an vorheriges Geschehen, alle haben einige Operationsnarben. Diese Erkenntnis lässt Spekulationen zu, hilft aber nicht wirklich weiter. Auch ihre Namen kennen sie nicht, allerdings sind auf ihren Armen Namen tätowiert, die möglicherweise ihre sind.
Das Boot wird ferngesteuert, es gibt keine Möglichkeit, die Steuerung zu übernehmen. Eine mysteriöse Stimme meldet sich an einem Telefon, die ihnen Aufgaben erteilt, die sie übernehmen sollen. Sie erkennen bald, dass sie auf die Themsemündung zufahren und danach London erreichen werden. Ein zerstörtes London, aus dem seltsame Schreie zu hören sind. Was hat das zu bedeuten? Natürlich spekulieren die Protagonisten ein wenig, doch zu starke Versuche, sich an Vergangenes zu erinnern ist mit erheblichen Schmerzen verbunden. Und die Telefonstimme ist für ein besseres Verständnis ihrer Situation auch nicht hilfreich.

Wenn man sich als Leser auf die Geschichte einlässt, spekuliert man natürlich auch mit. Was kann da passiert sein? Warum sind gerade diese Personen auf dem Boot? Warum ist einer schon tot? Es gibt einige vorstellbare Szenarien, das macht es um so spannender, den Akteuren zu folgen.
Ich fand diese Geschichte trotz ihrer Kürze sehr spannend und durchaus gelungen!

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Wenn Pflanzen den Menschen verdrängen

Der Wald
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Es ist schon ein Horrorfilm, der da im Kopfkino abläuft: eine unbesiegbare Pflanze breitet sich ungehindert und sehr schnell aus, sie kann sogar Menschen töten und niemand weiß, wie man sie aufhalten kann. ...

Es ist schon ein Horrorfilm, der da im Kopfkino abläuft: eine unbesiegbare Pflanze breitet sich ungehindert und sehr schnell aus, sie kann sogar Menschen töten und niemand weiß, wie man sie aufhalten kann. Eine hochentwickelte KI scheint den Weg der Pflanze zu unterstützen. Die Software wurde zwar von Menschen entwickelt, aber sie wuchs über die Intelligenz ihrer Programmierer hinaus und entzieht sich dem Zugriff ihrer Schöpfer. Das zusammen genommen lässt der Menschheit kaum eine Chance zum Überleben.

Der Autor entwickelt seinen Roman um zwei große Probleme, der sich die Menschheit in Zukunft gegenüber sehen könnten: das die Natur sich gegen die Eingriffe der Menschen wehrt und das künstliche Intelligenz (KI) eines Tages so weit fortgeschritten sein wird, dass sie den Menschen überlegen ist. Natürlich ist die Geschichte reine Fiktion und die Geschehnisse sind überspitzt, trotzdem sollte dieses Buch den Leser auch nachdenklich werden lassen. Könnten diese Entwicklungen tatsächlich real werden? Nein, so wie beschrieben sicherlich nicht. Doch auf andere Weise können Ereignisse eintreten, die uns unsere Grenzen aufzeigen. Klimawandel, furchtbare Unwetter, Erdbeben, Vulkanausbrüche, gefährliche Viren und ähnliches können das Leben auf der Erde bedrohen. Was die KI betrifft bin ich weniger besorgt, aber was weiß ich schon...

Die Geschichte hat mich fasziniert, sie ist sehr spannend geschrieben. Die oft sehr kurzen Kapitel tragen zur Aufrechterhaltung der Spannung bei. Und am Schluss kann sich der Leser fragen, was denn nun mit dem inzwischen vorhanden Wissen geschehen wird, da kommen durchaus mehrere Optionen infrage.
Interessantes Buch, hat mir gut gefallen, aus meiner Sicht eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Geisterjagd im alten Wien

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Im alten Wien geschieht Grausiges. Ein Serienmörder hat es auf Kinder abgesehen. Genauer gesagt auf Jungen, nicht auf Mädchen. Die Sagenfigur des schaurigen „Nachtkrapp“ spukt in so manchen Köpfen, vor ...

Im alten Wien geschieht Grausiges. Ein Serienmörder hat es auf Kinder abgesehen. Genauer gesagt auf Jungen, nicht auf Mädchen. Die Sagenfigur des schaurigen „Nachtkrapp“ spukt in so manchen Köpfen, vor allem in denen der Kinder, herum. Die Polizei findet kaum etwas heraus, man gibt sich bei den Ermittlungen auch nicht allzu viel Mühe, da es meist arme Straßen- oder Waisenkinder sind, die plötzlich verschwinden. „...sind halt weggelaufen, irgendwohin, das kommt vor...“ ist das vorherrschende Ermittlungsergebnis. Erst als ein Junge aus einer wohlhabenden Familie verschwindet, muss Oberinspektor Leinkirchner unfreiwillig etwas intensiver nachforschen. Sein Kollege, der Inspektor Leo von Herzfeldt, ermittelt derweil in einem nicht minder mysteriösen anderen Fall. In der Krypta unter dem Stephansdom wird die Leiche eines bekannten Arztes gefunden. Dieser hatte sich zur Aufgabe gemacht, die zahlreichen spiritistischen Zirkel der Stadt zu besuchen und die Betrügereien bei Geisterbeschwörungen aufzudecken. Dadurch machte er sich natürlich zahlreiche Feinde, nicht alle fanden es gut, dass man ihre Illusionen so brutal zerstörte. Auch die bekannte Operndiva Maria Vanotti, die Leo sehr verehrt, ist eine Anhängerin des Spiritismus und veranstaltet Séancen. Hilfreich ist für den Inspektor einmal mehr der Kontakt mit dem Totengräber Augustin Rothmayer, der sich als sehr hilfreich erweist. Und selbst seine Ziehtochter Anna mischt dieses Mal kräftig und nutzbringend mit. Ebenso wie Leos Freundin, Tatortfotografin Julia Wolf, deren Fotos die Ermittler in diesem Fall sehr verwirren...

Wieder mal eine sehr spannende Geschichte um den Inspektor und den Totengräber. Oliver Pötzsch kann das einfach, ich habe jedes Kapitel genossen. Sehr amüsant fand ich das Auftauchen eines wohl vielen bekannten schottischen Touristen. Der liebte nicht nur den Whisky, sondern er war auch tatsächlich ein Anhänger des Spiritismus. Wunderbar eingebaut in diese Geschichte, hat mir gut gefallen! Ich freue mich schon auf den nächsten mörderischen Ausflug ins alte Wien.

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