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Veröffentlicht am 24.10.2022

Fantasy mit wenig Romantik und vielen Sprüngen in der Handlung

The Witches of Silent Creek 1: Unendliche Macht
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The Witches of Silent Creek ist der erste Teil einer Dilogie von Ayla Dade. Worum geht es? Helena reist von Deutschland nach Schottland, um den Spuren ihrer Mutter zu folgen und mehr über ihre Vergangenheit ...

The Witches of Silent Creek ist der erste Teil einer Dilogie von Ayla Dade. Worum geht es? Helena reist von Deutschland nach Schottland, um den Spuren ihrer Mutter zu folgen und mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Während sie, neu am College, versucht, mit dem Verlust ihrer Eltern klarzukommen, taucht sie in eine fantastische Welt ein. Gemeinsam mit neuen Freunden und dem geheimnisvollen Tyrael lernt sie mehr und mehr über sich selbst kennen.

Ehrlich gesagt hatte ich von Anfang an Probleme, in die Geschichte einzutauchen. Vor allem die ganzen Personen waren für mich schwierig einzuordnen. Umso wichtiger waren für mich die Stammbäume auf den ersten Seiten, die für das Verstehen der Charaktere und Zusammenhänge auf jeden Fall notwendig sind.

Zum einen finde ich es sehr gut, dass wir Stück für Stück in die Geschichte eintauchen und sich immer mehr Fragen ergeben. Das erhöht bzw. steigert sogar die Spannung. Aber dennoch ist es manchmal zu verwirrend, durch beispielsweise die verschiedenen Handlungsstränge. Ich habe auch das Gefühl, dass ich nicht alles verstanden habe, einige Kapitel enthielten, meiner Meinung nach, wirklich viel zu viele Infos auf einmal.

Die Kapitel sind aufgeteilt nach einigen Figuren. Diese beleuchten jeweils die Geschichten der Charaktere, die aber alle miteinander zusammenhängen. Ich finde es sehr schön, dass aus allen Sichtweisen in der Ich-Form geschrieben wird. So bekommt man eine bessere Idee von den Gedanken und Gefühlen. Es gibt jedoch viele Personen, deren Sichtweise man nicht erhält. Wieso genau also aus Sicht der ausgewählten Figuren geschrieben wird, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Es gibt viele Charaktere, die im Fortlauf der Handlung zunehmend erklärt werden. Die zwei Hauptcharaktere sind meiner Meinung nach, jedoch Helena und Tyrael. Helena, eine Waise mit panischer Angst vor Wasser, beginnt in Schottland ein neues Leben bei ihrem Großvater. Auf dem College lernt sie viele neue Leute kennen. Ehrlich gesagt, kann ich Helena als Charakter nicht gut einordnen. Manchmal wirkt sie sehr unsicher und schüchtern. In einigen Situationen hatte ich jedoch das Gefühl, dass sie als selbstbewusst und resolut beschrieben wird. Tyrael, als ein sagen wir magisches Wesen, ist von Anfang an sehr geheimnisvoll. Seine Geheimnisse werden in der Geschichte nicht wirklich beleuchtet. Am Ende des Buches hatte ich mehr Fragen zu seiner Figur als davor. Er wird als unnahbar, abweisend und gefühlskalt beschrieben. In vielen Situationen zeigt er jedoch eine gefühlvolle Seite, denn das Wohl seiner Mitmenschen liegt ihm am Herzen.
Wie Tyrael und Helena miteinander umgehen, finde ich echt schön. Dieses ständige "doch" und "doch nicht" ist erfrischend. Dennoch kam beim Lesen, zumindest bei mir, die Romantik nicht so richtig an. Vor allem eine Szene hat mir absolut nicht gefallen (näher gehe ich nicht darauf ein, um nicht zu spoilern). Hier muss ich auch ganz klar einwerfen, dass dieses Buch, meiner Ansicht nach, nicht als Jugendbuch gelten sollte.

Was ich allgemein an dem Buch nicht mag: Die Sprünge zwischen den Kapiteln sind teilweise enorm. Oft hört ein Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger auf, der zu Beginn des nächsten Kapitels nicht aufgegriffen wird. Mir ist es öfters passiert, dass ich nochmal zurückgeblättert habe, um zu überprüfen, ob ich nicht ein Kapitel oder ein paar Seiten übersehen habe. Die offenen Fragen wurden beiläufig in einem der folgenden Kapitel beantwortet. Für mich hat das dazu beigetragen, dass ich in die Geschichte nicht richtig eintauchen konnte.

Der Schreibstil an sich ist sehr schön. Es macht Spaß das Buch zu lesen und es wird absolut nicht langweilig. Ich hatte das Bedürfnis weiterzulesen und mehr über die Geschichte rund um Helena zu erfahren. Mir ist nur ab und an aufgefallen, dass einige Wörter verwendet wurden, die ich, sagen wir mal, in meinem alltäglichen Sprachgebrauch nicht benutze. Da bin ich teilweise darüber gestolpert.

Anzumerken habe ich auch noch, dass ich den Titel nicht sonderlich gut gewählt finde. Es geht zwar um magische Wesen, doch ist in keiner Weise die Rede von Hexen. Das hat für mich, besonders zu Beginn, für Verwirrung gesorgt.

Auch wenn ich den ersten Band schwierig zu lesen fand, werde ich den zweiten Teil nächstes Jahr auf jeden Fall lesen. Ich will unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht. Es sind noch viele Fragen ungeklärt und vor allem das Ende hatte, wie nicht anders zu erwarten war, einen sehr schönen Cliffhanger.

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  • Fantasy
Veröffentlicht am 29.09.2022

Die Geschichte von Leena und Noc geht weiter - mit neuen Bedrohungen

Die Tiermagierin – Sturmseele
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Die Tiermagierin - Sturmseelen ist der zweite Band der Reihe von Maxym M. Martineau. Die Hauptstory dreht sich darum, den Eid, Leena zu töten, von Noc zu lösen. Den ersten Band habe ich verschlungen und ...

Die Tiermagierin - Sturmseelen ist der zweite Band der Reihe von Maxym M. Martineau. Die Hauptstory dreht sich darum, den Eid, Leena zu töten, von Noc zu lösen. Den ersten Band habe ich verschlungen und habe mich mit etwas zeitlichen Abstand nun an den zweiten Teil gewagt.

Ich muss sagen, da zwischen den zwei Büchern mehrere Monate lagen, hatte ich Probleme in die Geschichte reinzukommen. Der Anfang war für mich etwas langatmig und ich habe ich immer wieder gefragt: "Wie war das noch gleich? Wer ist das nochmal? Kam das im ersten Teil auch schon vor?" - das ist aber eher ein persönliches Empfinden.

Nach ca. 50 Seiten war ich dann auch wieder gut in der Geschichte drin, aber ich muss ehrlich sagen, dass mich das Buch nicht so gefesselt hat, wie der erste Teil. Zum einen bin ich vor allem von der Darstellung Nocs enttäuscht. Im ersten Teil wurde er als der starke, unnahbare Typ beschrieben und jetzt im zweiten Teil wirkte er auf mich so unsicher. Das hat mir persönlich gar nicht gefallen. Zum anderen war mir das Hin und Her zwischen Leena und Noc irgendwann doch zu viel.

Was fand ich richtig gut?
Leenas Entwicklung und ihr Umgang mit den Tierwesen hat mir in der Darstellung sehr gut gefallen. Hier kommt mir die ganze Zeit die Frage: Wie besonders ist sie als Tiermagierin eigentlich? Neue Tierwesen gab es genug und es hat mich auch sehr gefreut, dass Leena die Möglichkeit hatte viele von ihnen zu zähmen. Auch, dass die Vergangenheit von Noc beleuchtet wurde, fand ich klasse. Man konnte es zwar schon im ersten Buch erahnen, wer er ist, aber mit Rückblenden aus der Vergangenheit konnte ich mir ein viel besseres Bild machen und es wurde auch geklärt, wie Kost und Noc sich kennengelernt haben.

Der Erzählstil ist sehr gut zu lesen und man bekommt schnell das Bedürfnis, einfach weiterzulesen. Spannend ist die Handlung auf jeden Fall und natürlich möchte man wissen, ob der Eid in diesem Buch gelöst werden kann und ob es noch rechtzeitig passieren kann. Auch die zusätzlichen Handlungen und Bedrohungen, die im Laufe des Buches herausgestellt werden, sind super. Da es ja noch einen Teil gibt, werden nicht alle Fragen geklärt und ich will auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht.

Von den letzten 50 Seiten war ich dann doch enttäuscht. Vieles hat für mich einfach keinen Sinn ergeben bzw. ist viel zu plötzlich und ohne Erklärung passiert. Die Darstellung der Beziehung von Noc und Leena hat mir da auch nicht gefallen, er wirkte viel zu unterwürfig.

Alles in allem ist das Buch für mich deutlich schwächer, als der erste Teil. Dennoch will ich wissen, wie die Geschichte von Noc, Leena, den Tiermagieren und den Assassinen ausgeht und freue mich auf den dritten Band.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Eine Frau auf der Suche nach ihren 5 Personen

Sommersprossen – Nur zusammen ergeben wir Sinn
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Allegra wohnt in einer kleinen Wohnung in Dublin, arbeitet als Hilfspolizisten im ruhenden Verkehr und liebt ihre Routine. Eine weniger freundliche Begegnung bringt sie dazu, über ihr Leben nachzudenken, ...

Allegra wohnt in einer kleinen Wohnung in Dublin, arbeitet als Hilfspolizisten im ruhenden Verkehr und liebt ihre Routine. Eine weniger freundliche Begegnung bringt sie dazu, über ihr Leben nachzudenken, denn man ist der Durchschnitt der 5 Personen, die um einen sind.

Der Schreibstil ist, wie ich es von Cecelia Ahern schon gewohnt bin, sehr gut. Es macht Spaß das Buch zu lesen und man denkt sich: Ok, das eine Kapitel noch.
Obwohl die Handlung gar nicht aufregend ist, kommt keine Langeweile auf, denn man möchte wissen, wer Allegra's 5 wichtige Personen sind.

Die Hauptperson, Allegra Bird, ist eine etwas komische junge Frau. Ich bin aus ihr nicht richtig schlau geworden. Ich finde, es wechselte zu sehr zwischen absolut nicht emotional (alles lässt sie kalt bzw. es schien für mich teilweise so, als würde sie nicht wissen, was sie mit ihrem Verhalten bei anderen auslöst) und komplett emotional und empathisch. Dieser Widerspruch hat es mir manchmal schwer gemacht, das Verhalten und die möglichen Konsequenzen zu deuten.

Ich habe es als sehr positiv wahrgenommen, das einzelne Kapitel eine Rückblende aus Allegas Kindheit waren. So bekommt man ein viel umfassenderes Bild von ihr und Erklärungen, wieso sie sich in bestimmten Situation verhält.

Die große Bedeutung der Sommersprossen und was sie im Internat gemacht hat (hier bleibe ich vage, um nicht zu spoilern), kam für mich nicht richtig raus. Deshalb finde ich den Titel des Buches auch nicht unbedingt gut gewählt. Da hätte ich mir gern mehr gewünscht.

Das Ende war sehr schön - wie nicht anders zu erwarten war, hat sie ihre 5 Personen gefunden. Das letzte Gespräch mit Carmencita war für mich einfach nur schrecklich. Ehrlich gesagt, habe ich mir das nicht so vorgestellt und habe das Buch etwas enttäuscht zugeschlagen. Dort hätte ich gern mehr Inhalt gehabt.

Fazit: Ein schöner, sehr seichter Roman von Cecelia Ahern, den man gut "mal so zwischendurch" lesen kann.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Eine Leiche und viele Geheimnisse - Mord auf dem West Coast Trail

Der finstere Pfad
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Alles beginnt mit dem Flug nach Kanada. Maisie wird von ihrer Freundin versetzt und macht sich allein auf den Weg - ihr Ziel: der West Coast Trail auf Vancouver Island. Zu Beginn des Trails lernt sie Ric ...

Alles beginnt mit dem Flug nach Kanada. Maisie wird von ihrer Freundin versetzt und macht sich allein auf den Weg - ihr Ziel: der West Coast Trail auf Vancouver Island. Zu Beginn des Trails lernt sie Ric und Sera kennen. Gemeinsam wagen sie das Abenteuer. Dass sie dort die schönsten und schlimmsten Erfahrungen in ihrem Leben machen werden, war ihnen noch nicht bewusst. Ein Mord während der Wanderung ändert ihr Leben und das der anderen Wanderer. Jahre später werden menschliche Überreste gefunden. Kommt jetzt die Wahrheit ans Licht?

Der Psychothriller von Jenny Blackhurst startet mit einer lebensverändernden Nachricht: “menschliche Überreste gefunden”. Schnell wird klar, dass diese in Zusammenhang mit dem Mord 1999 auf dem West Coast Trail in Verbindung steht. Nach dem brisanten Einstieg geht es erst einmal etwas ruhiger weiter. Der erste Hauptcharakter wird vorgestellt: Laura. Sie führt mit ihrer Familie ein bescheidenes und scheinbar ruhiges Leben. Zunehmend wird deutlich, dass sie eine geheime Vergangenheit hat, die sie als starke und selbstbewusste Frau hervorgebracht hat. Bald schon wird sie von den damaligen Erlebnissen eingeholt.

Die Handlung wechselt zwischen der heutigen Zeit und der Wanderung auf dem West Coast Trail 15 Jahre zuvor. Die Zeitwechsel sind sehr deutlich hervorgehoben durch die verschiedenen Schreibstile, was mir persönlich sehr gut gefällt. Der Handlungsstrang um Laura im Jetzt ist aus der Ich-Perspektive im Präsens geschrieben. So erhält man einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Die Geschehnisse in der Vergangenheit sind aus der Erzählperspektive im Präteritum/Perfekt geschrieben. Hier geht es, meiner Meinung nach, vor allem darum, zu erfahren, was auf der Wanderung wirklich passiert ist.

Die Hauptpersonen des zweiten Handlungsstranges sind Maisie und Seraphine. Maisie, am Anfang unsicher und schüchtern, entwickelt sich sehr schnell (bald schon zu schnell) zu einer selbstbewussten Frau, die für ihre eigene Meinung eintritt. Zunehmend wird Maisie mir immer unsympathischer, da sie zu verbissen und eingeengt denkt und handelt. Seraphine, der Sonnenschein und Liebling aller, offenbart im Laufe der Geschichte eine ganz andere Seite von sich. Ihre charakterliche Entwicklung finde ich mit Abstand am spannendsten. Zusätzlich zu den drei Frauen, treten als Figuren noch Ric und eine weitere Gruppe wandernder Jugendlicher auf. Diese werden nicht so ausführlich beschrieben.

Die Handlung ist packend geschrieben. Ich wollte das Buch nicht mehr weglegen und die Geschehnisse rund um den Mord ergründen. Jenny Blackhurst schafft es, viel Spannung in die Geschichte einzubauen. Es gibt mehrere Wendungen, die für mich unvorhersehbar und überraschend gewesen sind und auf jeden Fall dazu geführt haben, dass ich mir immer wieder gedacht habe: "Dieses Kapitel lese ich noch fix”.

Ich muss ehrlich sagen, dass mir das Ende nicht gefallen hat. Es ist zu viel auf einmal passiert und einiges erschien für mich nicht plausibel bzw. verwirrend. Das hat mich wirklich enttäuscht, deswegen gibt es auch einen Stern weniger.

Fazit: Der finstere Pfad ist ein sehr guter Thriller, der in einigen Teilen der Handlung durchaus Unbehagen ausgelöst hat. Durch mehrere, wirklich unvorhergesehene Wendungen bleibt die Spannung die ganze Zeit aufrecht erhalten. Das Ende ist leider etwas schwach, im Vergleich zu den vorherigen Geschehnissen. Aber dennoch kann ich dieses Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Spannendes Familiendrama, aber ohne Nervenkitzel

Dunkle Tiefen
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Dunkle Tiefen, der neue Psychothriller von Elizabeth Kay spielt an der Steilküste Englands. Durch mysteriöse Einladungen sehen sich die Schwestern Jess, Ella und Lydia nach 10 Jahren im Familiencottage ...

Dunkle Tiefen, der neue Psychothriller von Elizabeth Kay spielt an der Steilküste Englands. Durch mysteriöse Einladungen sehen sich die Schwestern Jess, Ella und Lydia nach 10 Jahren im Familiencottage wieder, um den Tod der jüngsten Schwester aufzuklären. Was hat ihre Nachbarin Marianne beobachtet? Was hat der Jugendfreund Charlie damit zu tun? Als eine seit Jahren verschwundene Person wieder auftaucht gibt es kein Halten mehr….

Das Buch gliedert sich in zwei zeitliche Perspektiven: das “Hier und Jetzt” und das “vor 20 Jahren”. Das Hier und Jetzt ist im Präsens geschrieben, die Geschichte vor 20 Jahren im Präteritum bzw. Perfekt. Das führt zu einer sehr guten Nachvollziehbarkeit und einem guten Verständnis der Zeitwechsel. Die Handlung wird aus Sicht der Hauptcharaktere in der Erzählperspektive beschrieben.

Die Hauptcharaktere sind die drei Schwestern Jess, die Älteste und die Zwillinge Ella und Lydia. Schon von Anfang an wird deutlich, dass alle drei Geheimnisse haben, die sie nicht preisgeben wollen. Im Laufe der Handlung werden immer mehr charakterliche Entwicklungen deutlich, wobei diese für mich teilweise zu plötzlich und nicht nachvollziehbar sind. Die gesamte Handlung ist geprägt durch Schuldzuweisungen und Anschuldigungen zwischen Jess, Ella und Lydia. Es scheint so, dass sich die Schwestern vertraut und doch vollkommen fremd zugleich sind - alles ist geprägt von Misstrauen. Für mich führt das dazu, dass ich alle drei als durchweg unsympathisch wahrgenommen habe.
Die weiteren drei Figuren sind für mich persönlich nicht richtig greifbar. Viele Fragen, die mit der Einführung der Figuren einhergehen, konnten im Laufe der Geschichte leider nicht beantwortet werden. Auch die Verhaltensweisen sind für mich teilweise nicht authentisch.

Für mich gab es einige Textstellen, die zu plötzlich und im Zusammenhang teilweise unpassend erschienen. Besonders der Einstieg in die Geschichte war für mich schwierig. Erst nach ein paar weiteren Kapiteln konnte ich das erste Kapitel einordnen. Auf den letzten Seiten ist wahnsinnig viel passiert, was ich bald schon etwas schade fand.

Die Handlung ist dennoch durchgehend spannend. Ich wollte das Buch gar nicht mehr wirklich weglegen. Seite für Seite haben sich immer mehr Fragen in meinem Kopf gebildet.
Der Höhepunkt für mich persönlich war die Aufklärung von Rosas Tod. Erst relativ am Ende wurde dieses Geheimnis gelöst - mit einer für mich überraschenden Wendung.

Das Thema des Buches ist auf jeden Fall originell und verspricht Intrigen, Familiengeheimnisse und jede Menge Spannung. Ein Psychothriller ist es für mich persönlich aber nicht. Mir fehlt hier vor allem der Nervenkitzel.

Mein Fazit:
Das Buch war über die gesamte Lesezeit spannend und es hat Spaß gemacht Seite für Seite umzublättern. Die Figuren sind für mich jedoch nicht ganz ausgereift und einige Textstellen waren für mich nicht authentisch.
Dennoch: Die Geschichte lädt zum Miträtseln ein. Vor allem die überraschende Entwicklung am Ende war sehr gelungen. Dunkle Tiefen ist ein sehr gutes Buch für alle, die es gern spannend, aber nicht gruselig mögen.

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