Solider Südstaatenroman
Gelber KrokusSchon nach der Geburt kommt Lisbeth, die Tochter eines Plantagenbesitzers aus Virginia, zu Mattie, ihrer Amme. Die dadurch entstehende emotionale Bindung wächst über die Jahre hin immer mehr an, sodass ...
Schon nach der Geburt kommt Lisbeth, die Tochter eines Plantagenbesitzers aus Virginia, zu Mattie, ihrer Amme. Die dadurch entstehende emotionale Bindung wächst über die Jahre hin immer mehr an, sodass Mattie schon bald viel mehr Familie für Lisbeth ist, als ihre Mutter und ihr Vater. Und je mehr Lisbeth zu einer jungen Frau heranwächst, desto mehr merkt sie, dass sie sich von den strengen Konventionen der Pflanzer-Gesellschaft eingeengt fühlt. Auch Mattie strebt nach Freiheit, Freiheit ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu richten und zusammen mit ihrer Familie ein Leben in Würde und Freiheit zu führen. Und so beschließt jede der beiden Freundinnen für sich, aus ihrem alten Leben auszubrechen.
Offen gesagt, ist das Buch leichte Lektüre für Zwischendurch und kommt definitiv nicht an die Klassiker der Südstaatenromane heran. Sprachlich ist die Geschichte zwar durchaus in Ordnung - weder schlecht, aber auch nicht überragend gut. man bekommt zwar ein Gefühl für Handlungsort und -zeit, aber die Atmosphäre, die ich gerade bei Büchern aus diesem Genre so liebe, blieb leider aus. Auch von den Protagonisten her konnte mich die Geschichte nicht vollends überzeugen. Lisbeth und Mattie wirkten zwar nicht komplett facettenlos, waren in meinen Augen aber austauschbar. Solide Basis, aber nicht viel mehr. Auch das Setting im Generellen hat einige wenige Fragen bei mir aufgeworfen. Zwar spielt die Geschichte in Virginia, aber ich habe beim Lesen diese viel mehr mit dem Tiefen Süden, beispielsweise Georgia oder Alabama verknüpft. Auch der Ausbruch der beiden aus ihren Welten und deren Beginn eines neuen Lebens fand ich stellenweise ein wenig plump. Hier hätte meiner Meinung nach mehr angelegt werden können und die Handlung ausgebaut sollen. Spannungstechnisch hat die Geschichte wiederum einiges zu bieten. Zwar hat man eigentlich nur diesen einen großen Spannungsbogen, dieser ist dafür sehr gut ausgebaut.
Kurz gesagt, ist das Buch wie ein ungeschliffener Rohdiamant. man hat eine ordentliche Basis, die noch nicht vernünftig ausgebaut wurde.