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Veröffentlicht am 23.08.2021

Ein Roman mit Tiefe

Die Landkarte der Liebe
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Katies Schwester Mia hat Selbstmord begangen. Nach einer mehrwöchigen Reise stürzte sich die junge Frau auf Bali von einer Klippe. Katie, die nicht nachvollziehen kann, warum ihre Schwester das tat ist ...

Katies Schwester Mia hat Selbstmord begangen. Nach einer mehrwöchigen Reise stürzte sich die junge Frau auf Bali von einer Klippe. Katie, die nicht nachvollziehen kann, warum ihre Schwester das tat ist am Boden zerstört. Als letztes Erinnerungsstück an ihre geliebte Schwester bleibt ihr nur das Tagebuch, das diese auf ihrer Reise führte. Und so macht sich Katie auf, um den Stationen der Reise ihrer Schwester zu folgen. Um zu erleben, was diese in den letzten Monaten erlebt hat.

Am Anfang war es ein wenig schwierig, in die Geschichte hineinzukommen, da mir der Schreibstil nicht ganz so zugesagt hatte. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran und dann wurde die Geschichte einfach wunderbar. Ich kann aber nicht genau sagen, was mich am Schreibstil gestört hat, denn dieser ist bunt, beschreibend und melodiös, eigentlich genau das, was ich an einem guten Schreibstil schätze. Die Autorin hat es geschafft, die Orte der Reise vor meinen Augen auferstehen zu lassen, wobei über der Geschichte aber ständig eine bedrohliche Atmosphäre hing. Ich tauchte also immer tiefer in die Geschichte ein und kam wirklich flott durchs Buch. Dazu beigetragen hat sicherlich auch, wie wunderbar die Protagonisten gezeichnet sind. Katie war wirklich gut gezeichnet, facettenreich und vor allem wirklich sympathisch. Aber auch Mia wuchs einem wirklich ans Herz. Positiv überrascht hat mich aber, welche Tiefe die Geschichte hat, und wie sehr sie mir unter die Haut ging. Ich erwartete zwar keine leichte, kitschige Sommerromanze vorzufinden, aber dass ich dennoch so viel aus der Geschichte für mich selbst mitnehmen konnte, und in welchem Maß es mich zum nachdenken angeregt hatte, überraschte mich dennoch. Gut fand ich auch, dass die Geschichte keineswegs an den Haaren herbeigezogen oder auch nur ansatzweise übertrieben wirkte. Auch hier wahrt die Autorin ein gewisse Authentizität, die einem die Geschichte noch näher bringt. Schön fand ich auch, dass sich diese Authentizität bis zum Ende des Buches durchzog und auch das Ende nicht übertrieben wirkte. Es hat sich meiner Meinung nach gut in die Geschichte eingefügt und diese perfekt abgerundet.

Alles in Allem ist das Buch wirklich ausgezeichnet gelungen und ich bin mir sicher, dass ich noch andere Bücher der Autorin lesen werde. Da das Genre, aus dem das Buch stammt, eigentlich gar nicht so mein Geschmack ist, und ich es aber trotzdem geliebt habe, kann ich für die Geschichte nur eine ganz große Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Eine gelungene Fortsetzung

Der Turm der Ketzerin
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Frankreich 1588: Der junge Pierre wurde im katholischen Glauben erzogen, um ihn vor religiöser Verfolgung zu bewahren. Doch nach Jahren erfährt er, dass er als Hugenotte geboren wurde. Magali, Pierres ...

Frankreich 1588: Der junge Pierre wurde im katholischen Glauben erzogen, um ihn vor religiöser Verfolgung zu bewahren. Doch nach Jahren erfährt er, dass er als Hugenotte geboren wurde. Magali, Pierres Schwester will dem Katholizismus die Treue halten, doch Pierre beschließt, zu seiner ursprünglichen Konfession zurückzukehren. Sein Glück scheint vollkommen, als er in La Rochelle die Liebe seines Lebens findet. Allerdings droht dieses Glück sehr schnell zu zerbrechen, denn nicht nur die immer noch anhaltenden erbitterten Glaubenskämpfe in Frankreich, sondern auch die strengen Sitten- und Moralvorstellungen der Familie seiner zukünftigen Braut könnten Pierres Höhenflug jäh beenden.

Da mich der erste Teil der Reihe so überzeugen konnte, habe ich den zweiten gleich nachdem ich den ersten beendet habe hintendrauf gelesen. Der zweite Teil der Reihe steht meiner Meinung nach dem ersten in fast nichts nach. Er ist ebenso spannend und angenehm zu lesen wie der erste. Gut fand ich dabei dass die wichtigen Dinge aus dem ersten Teil noch einmal erklärt wurden, sodass der zweite Teil auch unabhängig vom ersten gelesen werden kann. positiv überrascht haben mich diesmal die unerwarteten Wendungen, die sich über das komplette Buch verteilten. Allerdings muss ich sagen, dass mich der zweite Teil nicht in einem solchen Maße packen konnte, wie der erste. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt, denn die Spannung blieb auf einem ähnlich hohem Level, wie die im ersten Teil. Auch die Protagonisten sind ebenso gut und facettenreich gestaltet. Auch strotzt der zweite Teil vor interessanten Fakten über das 16. Jahrhundert in Frankreich.

Alles in Allem ist das Buch eine wirklich gute Fortsetzung von "Das Lied der Hugenotten" und wirklich empfehlenswert, auch wenn es mich leider nicht in einem so hohen Maße mitreisen konnte, wie der erste Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Londinium am Vorabend des Untergangs des Römischen Reiches

Wer trauert um Apoll
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Britannien um 350 n. Chr.: Drusus ist vierzehn Jahre alt, als er alles verliert. Sein Vater fällt einer Intrige zum Opfer und der Besitz fällt an religiöse Fanatiker. Drusus wird zur Familie seines Onkels ...

Britannien um 350 n. Chr.: Drusus ist vierzehn Jahre alt, als er alles verliert. Sein Vater fällt einer Intrige zum Opfer und der Besitz fällt an religiöse Fanatiker. Drusus wird zur Familie seines Onkels nach London in die Hauptstadt der Provinz geschickt. Doch dort schlägt im auch nur Hass entgegen. Seine Tante hält ihn für einen ungezogenen und aufmüpfigen Jungen, der ihr nur Probleme und unnötige Kosten verursacht, und auch sein Cousin Albinus verachtet ihn und benutzt ihn für seine Spielchen. Dazu kommt noch, dass sich die Lage in der Stadt immer mehr zuspitzt und die Religion der alten Götter, der auch Drusus angehört, von den fanatischen Christen immer weiter zurückgedrängt wird. Doch Drusus lässt sich nicht unterkriegen und wächst langsam zu einem Mann heran und entdeckt die Liebe für sich. dabei darf er allerdings nicht vergessen, wer sein Freund, und wer sein Feind ist, da hinter jeder Ecke ein anderer Schatten lauert.

Ich war sehr gespannt auf das Buch, da ich noch nicht sehr viel über Britannien in der Antike und den zunehmenden Verfall des weströmischen Reiches gelesen habe. Insofern war ich froh, dass der Autor sehr viele historische Details in die Geschichte eingepackt hat. Ich kann die Recherchearbeit also nur loben. Dieser Reichtum an Informationen hat der Spannung allerdings keinen Abbruch getan. Die Spannung zog sich das ganze Buch über, auch wenn es immer wieder kleinere ruhigere Stellen gab, und steigerte sich bis zum Ende, das das Buch mit einem großen Krach beendete. Mit dem Schreibstil des Autors kam ich ganz gut zurecht. Die Umgebung und das Leben im antiken London wurden sehr bunt und anschaulich beschrieben, ohne dabei langatmig zu werden. Besonders gefallen haben mit die Charaktere. Zwar waren sie recht plump in gut und böse aufgeteilt, und hatte dementsprechend entweder nur gute oder nur schlechte Charaktereigenschaften aufzuweisen, doch trotzdem waren sie ziemlich facettenreich. Besonders Drusus und Marcellus haben mich überrascht. Sie strahlten für ihr Alter eine unglaubliche Weisheit aus. Sie reflektieren das Verhalten anderer und ihrer selbst, und machen eine unglaubliche Entwicklung durch. Auch wird einem durch das Buch vor Augen geführt, welche fatalen Folgen Selbstsucht und die Gier nach Macht für einen selbst, aber auch für alle anderen haben kann, und wie unbedacht und dumm die Menschen doch sind.

Rückblickend kann ich sagen, dass das Buch eine große Überraschung für mich gewesen war, und mir einiges mit auf den Weg mitgegeben hat.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Eines der besten Bücher von Iny Lorentz

Die Fürstin
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Deutschland im frühen 18. Jahrhundert: Die junge Charlotte stammt aus einem verarmten Adelshaus und hat das Glück, als eine von 8 Schwestern verheiratet zu werden. Sie soll ihrem Gemahl, dem Fürsten Carl ...

Deutschland im frühen 18. Jahrhundert: Die junge Charlotte stammt aus einem verarmten Adelshaus und hat das Glück, als eine von 8 Schwestern verheiratet zu werden. Sie soll ihrem Gemahl, dem Fürsten Carl Anton, um den sich viele Gerüchte ranken, den ersehnten Erben schenken. Ein Sohn ist die einzige Möglichkeit für diesen, sein Fürstentum vor seinem raffgierigen Fein zu schützen. Eine dementsprechend schwierige Aufgabe kommt auf Charlotte zu. Doch die arrangierte Ehe erblüht nicht in Leidenschaft und die junge Fürstin muss sich in ihrer neuen Stellung erst zurechtfinden. Während Charlotte nach ihrem eigenen Glück sucht, wird sie zunehmend zur Zielscheibe des Hasses der Feinde ihres Mannes.

Der Schreibstil ist, wie man es von Iny Lorentz kennt, nicht besonders anspruchsvoll und dementsprechend flott und angenehm zu lesen. Auch fehlte der Handlung nicht an Spannung. Auch dieser Roman war wieder top recherchiert, wie man es vom Autorenduo gewohnt ist. Interessant war für mich die Wahl des Schauplatzes, da das Saaletal für einen historischen Roman ein ungewohnter Schauplatz ist. Besonders gut haben mir die Protagonisten gefallen. Sie wirken authentisch und nicht zu sehr übertrieben. Einige von ihnen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Überrascht hat mich das Aufgreifen von Liebe zwischen Männern und die Vorurteile und Feinde gegen die diese Männer kämpfen mussten. Die Geschichte hat mir einiges mitgegeben ich habe ein wenig dazugelernt.

Letztendlich ist der Roman wirklich sehr gut geschrieben und eine große Empfehlung für alle Leser von Iny Lorentz. "Die Fürstin" gehört zu meinen liebsten historischen Romanen hat mir wirklich einiges mitgegeben.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Der Alltag im 18. Jahrhundert

Die Brücken der Freiheit
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Schottland im 18. Jahrhundert: Mack, ein junger Mann, arbeitet seit seinem siebten Lebensjahr in der Kohlegrube der Familie Jamisson. Schon bei der Taufe werden die kleinen Kinder den Besitzern der Zeche ...

Schottland im 18. Jahrhundert: Mack, ein junger Mann, arbeitet seit seinem siebten Lebensjahr in der Kohlegrube der Familie Jamisson. Schon bei der Taufe werden die kleinen Kinder den Besitzern der Zeche versprochen. Die meisten der Grubenarbeiterinnen und Grubenarbeiter fügen sich einfach ihrem harten Schicksal, doch Mack strebt nach Freiheit. Er beschließt wegzulaufen und kommt nach London. Dort findet er einen neuen Job, doch auch hier erlangt er nicht die Freiheit, die er sich erhoffte. Als er versucht, gegen sein Schicksal anzukämpfen und der Armut in den Straßen Londons zu entfliehen, wird er als Aufrührer verhaftet und zum Tode verurteilt. Nur das beherzte eingreifen von Lizzie Hallim, einer jungen Adeligen, mit der er bereits als Kind gespielt hatte, konnte ihn vorm Galgen retten. Stattdessen wurde er zu sieben Jahren Zwangsarbeit in den britischen Kolonien verurteilt. Die Freiheit schien in ungreifbare Ferne gerückt sein. Doch auch Lizzie, die seit jeher auf ein Leben in Selbstbestimmung hofft, wird in eine unglückliche Ehe mit Jay Jamisson gedrängt.

Der Schreibstil ist, wie nicht anders von Ken Follett zu erwarten, leicht und flüssig zu lesen gewesen. Auch an Spannung mangelt es das ganze Buch über nicht und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Charaktere waren sehr sympathisch, gut beschrieben, vielseitig und durchaus authentisch. So hatte Mack beispielsweise einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, einen Drang auf Selbstbestimmung, ist wiederum aber auch beherrscht, überlegt und durchaus dazu in der Tat, sein eigenes Verhalten und seine taten zu reflektieren. Begeistern konnte mich Ken Follett auch mit seiner hervorragenden Recherchearbeit. Das Leben der Kohlearbeiter, die Arbeit in der Zeche, das Leben und die Armut in den Straßen Londons und das Schicksal der Zwangsarbeiter, die in die Kolonien verschickt wurden, wurden sehr interessant beschrieben. Mitgenommen hat mich, wie die kapitalistischen geldgierigen Unternehmer immer weiter die Bevölkerung ausbeuten und dabei sogar noch von der Regierung unterstützt werden. Leider muss man sagen, dass es heutzutage in vielen Teilen der Welt nicht anders zugeht.

Schlussendlich ist der Roman sehr gut und spannend zu lesen. Er bietet einen interessanten Einblick in das Leben im britischen Königreich im 18. Jahrhundert. Ich kann das Buch wirklich uneingeschränkt allen weiterempfehlen, die gerne historische Romane lesen.

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