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Veröffentlicht am 07.07.2023

Mir haben die Protagonisten gut gefallen, dafür konnte mich der Thrillerteil nicht ganz abholen

Refugium
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Ich habe mich sehr auf den vielversprechenden neuen Thriller von John Lindqvist gefreut und nach dem ansprechenden Klappentext hat es nicht lange gedauert bis ich mich in das Buch gestürzt habe.

Zunächst ...

Ich habe mich sehr auf den vielversprechenden neuen Thriller von John Lindqvist gefreut und nach dem ansprechenden Klappentext hat es nicht lange gedauert bis ich mich in das Buch gestürzt habe.

Zunächst sind mir die beiden Protagonisten Kim Ribbing und Julia Malmros immer mehr ins Auge gefallen, denn der Autor nimmt sich sehr viel Platz die beiden auf eine umfangreiche Art darzustellen. Beide Protagonisten bieten auch sehr viel Erzählstoff und ich habe die unterschiedlichen Charaktere mit Neugier verfolgt. Kim Ribbing wird von seiner Vergangenheit verfolgt und bei Julia Malmros überschlagen sich die Ereignisse rund um ihr neuen Krimi. Die beiden versuchen sich durchzuschlagen, doch als sie aufeinander treffen, steht ihr Leben noch mehr auf dem Kopf als ohnehin schon. Mir hat es zunächst sehr gut gefallen, die beiden zu verfolgen, denn sie bringen sehr viel Stoff für die Geschichte mit und der Autor weiß alles auf eine gelungene Art darzustellen und voran zu treiben. Beim Lesen hatte ich manchmal das Gefühl einen nüchternen Blick auf die beiden Figuren zu erhalten, aber irgendwie hat mir das sehr zugesagt. Auch wenn der Verlauf in dem Punkt vielleicht nicht unbedingt unvorhersehbar ist, halten die beiden mit ihren Gedanken doch die ein oder andere Überraschung bereit. Mit jedem Kapitel bauen die beiden einen immer größeren Sog auf: Erzählperspektive wechselt sich zwischen den beiden, wodurch beide einen guten Blick bekommen. Im Verlaufe der Geschichte gibt es aber auch noch andere Perspektiven, die eingebaut werden.

Die beiden Figuren konnten bei mir aufjedenfall Punkten, wäre da nicht noch der Fall um die grausame Hinrichtung auf einer Feier, bei der nur ein junges Mädchen überlebt hat. Nach dem Prolog hat es etwas gedauert bis die Geschichte sich weiter damit beschäftigt und als es soweit war, kam die Geschichte für mich nochmal in Schwung. Mir hat es gut gefallen, wie es nach und nach neue Verstrickungen gibt, die ich zunächst so nicht erwartet hätte. So bekommt Astrid Helander, die als einzige überlebt hat, eine besondere Aufmerksamkeit, die ich gerne mochte. Der Fall wird auf den weiteren Seiten recht unterschwellig bearbeitet und bringt ein aktuelles Thema mit. Für mich kamen die Ermittlungen neben den Figuren deutlich zu kurz. Dem Leser werden zwischendrin neue Informationen gegeben, die nach und nach ein Geflecht von Handlungen aufdecken, die über ein gewisses Maß hinaus gehen. Ich konnte die ganzen Verbindungen nicht ganz nachvollziehen und wurde leider auch durch das Thema und die Akteure an sich schnell abgehängt. Ich gehöre von dem Thema leider einfach nicht so recht zu der Zielgruppe, wodurch mich der Thriller nach und nach etwas verloren hat. Mit der, wie ich finde, recht anspruchsvollen Gestaltung fand ich den Verlauf und den Aufbau trotzdem authentisch und gut umgesetzt. Das Ende war für mich undurchschaubar und hält Auflösung bereit, mit der ich nicht gerechnet hätte und die sehr gut zur Geschichte passt.

Der Schreibstil hat es mir mit recht kurzen Kapiteln leicht gemacht, bei der Geschichte zu bleiben, auch wenn mich der Thrillerteil, der neben dem Anfangsszenario ruhig mehr Thrill vertragen hätte, nicht so ganz fesseln konnte. Die Figuren machen eine greifbare Entwicklung durch, die auch in den nächsten beiden Teilen sicher nicht langweilig wird. Auch wenn mich es die Geschichte bei mir nicht ganz geschafft hat, mich am Ball zu halten, war für mich mit jeder Seite das Potenzial spürbar. Wer einen Thriller sucht, der einen starken Blick auf die Figuren legt, die auf ihre Art ganz besonders sind und nicht zu kurz kommen, der macht mit diesem Buch nichts falsch. Der Thriller Teil war für mich gut, wenn auch nicht das richtige Thema und auf den 500 Seiten wurde es mir doch manchmal etwas langweilig. Von mir gibt es 3.5 Sterne und eine Empfehlung in Klammern.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Ein durchaus lesenswerter Thriller, der mich in der Umsetzung aber doch enttäuscht hat

Apfelmädchen
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Der Thriller kommt mit einem tollen Cover und einen Klappentext der Neugierig macht. Ich habe mich sehr auf das Lesen gefreut. Auch wenn ich die Idee gut und undurchschaubar finde, war es am Ende die Umsetzung, ...

Der Thriller kommt mit einem tollen Cover und einen Klappentext der Neugierig macht. Ich habe mich sehr auf das Lesen gefreut. Auch wenn ich die Idee gut und undurchschaubar finde, war es am Ende die Umsetzung, die mich nicht ansprechen konnte.

Alles beginnt damit, dass eine Lehrerin ermordet wird und auf eine grausame Art und Weise inszeniert aufgefunden wird. Idun Lind fängt mit den Ermittlungen an und findet sich in einem Geflecht wieder, das sich bis in die Vergangenheit zieht...

Der Anfang bringt zwar eine brutale Tat mit sich, wurde für mich aber viel zu schnell abgehandelt und als Leser wird man regelrecht in die Geschichte geschmissen. Mit kurzen Kapiteln hält sich die Autorin nicht sehr lange mit dem Einstieg auf. Gleich zu Beginn gibt es Wechsel in die Vergangenheit, was es mir nochmal mehr schwieriger gemacht hat, in die Geschichte zu finden. Dabei war es kein Problem, die Handlungen nachzuvollziehen und zu verfolgen, aber ich konnte keine richtige Tiefe aufbauen. Dazu kam, dass mir sehr früh etwas in dem Schreibstil aufgefallen ist, was mir bis zum Schluss nicht gefallen hat. Es finden sich sehr viele Wiederholungen, sowohl bei den Beschreibungen als auch bei den Aussagen der Figuren. Das Offensichtlichste und Einfachste wird mehrfach ausgeführt und an banalen Aspekten hängen sich die Figuren, gerade am Anfang, in den Gesprächen sehr stark auf. Für mich war das oft störend und nachdem ich mehrere Seiten gelesen habe, hatte ich trotzdem das Gefühl, dass die Geschichte noch nicht wirklich weitergekommen ist. Gerade im weiteren Verlauf hatte ich das Gefühl, dass die Autorin beim Schreiben in einer Szenen aufgehört hat und beim Weiterschreiben an einer Stelle eingestiegen ist, die eine Seite vorher schon ausgeschrieben wurde. Mich haben solche Wiederholungen sehr gestört und ich musste manchmal meine Augen verdrehen. Mir fällt so etwas beim Lesen aber generell sehr schnell auf und hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob man es persönlich störend findet oder nicht.

Nicht desto trotz hat sich die Autorin eine spannende und recht verflochtene Geschichte überlegt. Es gibt, wie schon erwähnt, kurze Kapitel aus der Vergangenheit, die recht schnell voranschreiten und nach und nach eine immer grausamere Geschichte offenbaren. Ich mag solche Wechsel recht gerne. Es gibt Gewalt, die auch vor Kindern keinen halt macht, was ganz sicher nicht für jeden Leser etwas ist. Hier sorgt es dafür, dass man recht lange im dunkeln tappt und nicht recht weiß, wie alles zusammenhängt, was mir gut gefallen hat. Es gibt viele Figuren, die man immer im Blick behalten muss, was nicht immer einfach ist, mir aber bis zum Schluss gut gelungen ist. Für mich blieb die Auflösung bis zum Schluss undurchschaubar, auch wenn ich in einer Sache kurz vorher die richtige Vermutung hatte. Bis auf das Geflecht an Figuren, ist es keine sonderlich komplexe Geschichte und hält auch nicht besonders überraschende Auflösungen parat. Konnte mich aber doch gut unterhalten, wenn man von der Gestaltung absieht. Einmal angefangen, wollte ich dann doch wissen, was hinter allem steckt.

Die Figuren konnten bei mir leider keine Punkte sammeln, gerade mit Blick auf Idun Lind und Calle Brandt. Zu den beiden gibt es nur recht wenig zu lesen, den sie sind voll und ganz mit den Ermittlungen beschäftigt. Während Idun Lind ein wenig dem sympathisch sein nahe kommt, fand ich Calle Brands verhalten an vielen Punkten sehr dreist und unfreundlich und mehr als hinderlich für die Ermittlungen. Allgemein fand ich manche Verhaltensweisen sehr komisch. So lädt sich eine Figur mehr oder weniger selbst in die Wohnung von jemand anderen ein und das eine Person jemand anderen Stalket scheint auch einfach so hingenommen zu werden.

Ein Punkt habe ich noch, der sich ein wenig an die genannten Wiederholungen knüpfen lässt. Es gibt Sachen, die werden in einem Kapitel aufgelöst oder ein Ereignis wird erzählt. In den kommenden Kapiteln wird es Teil der Ermittlungen und alles wird noch einmal aufgearbeitet. Dabei gibt es keine wirklich neuen Erkenntnisse für die Leser:innen und die Kapitel haben dafür gesorgt, dass die Spannung abnimmt und der Lesefluss bei mit gestört wurde. Ich denke, das hätte man an vielen Stelle deutlich besser umsetzt können.

Fazit:

Die Idee hinter der Geschichte ist nichts für schwache Nerven und wird durch ein großes Geflecht an Figuren, das sich bis in die Vergangenheit zieht, undurchschaubar. Nachdem ich mit dem Lesen begonnen habe, wollte ich auch wissen wie es weitergeht. Es ist durchaus lesenswert und kann mit kurzen Kapiteln etwas Tempo aufbauen. Am Ende ist mir die Gestaltung doch recht negativ aufgefallen. Dabei haben bei mir die unnötigen Wiederholungen den Lesefluss gestört und unnötige Länge aufgebaut. Mit Idun Lind wurde ich nicht recht warm, weil von ihr persönlich nur wenig zu lesen war und Calle Brand fand ich einfach nur unfreundlich.

Ich kann den Thriller nur recht eingeschränkt empfehlen. Wer mit Wiederholungen keine Probleme hat, dem wird sicher nicht langweilig.

2.5 Sterne

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Ein würdiger Abschluss der spannenden Thrillerreihe!

Der Strand: Vergessen
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Nachdem mir der erste Teil der Trilogie so sehr zugesagt hat, habe ich auf das Finale hingefiebert und ich wurde nicht enttäuscht. Diese Geschichte ist der dritte Teil einer zusammenhängenden Thrillerreihe, ...

Nachdem mir der erste Teil der Trilogie so sehr zugesagt hat, habe ich auf das Finale hingefiebert und ich wurde nicht enttäuscht. Diese Geschichte ist der dritte Teil einer zusammenhängenden Thrillerreihe, bei dem die Reihenfolge unbedingt eingehalten werden sollte.

Zum Inhalt muss man nicht viel sagen, denn es ist wenig überraschend, dass es auch in diesem Teil wieder um das Verschwinden von Lilli Sternberg geht. Nach und nach haben sich immer mehr Hinweise gesammelt und trotzdem findet sich noch kein ausreichendes Bild. Die Verbindung in die Vergangenheit scheint aber eine immer wichtigere Richtung zu sein, aber die Ermittler stehen noch vor vielen Fragen.

Mir haben die zusammenhängenden Teile direkt zugesagt, vor allem weil der Autorin die Gestaltung wirklich gelungen ist. Obwohl ich Band 2 im Vergleich etwas schwächer fand, wurde durchgängig eine sehr spürbare Spannung aufrecht gehalten. Gerade in Band 3 wird mit Blick auf das Ende nochmal Tempo aufgebaut und ich habe die Seiten innerhalb kürzester Zeit gelesen. Das Ziel verliert sich nie aus den Augen und auch wenn man denken könnte, dass nach einem Teil die Luft raus ist, wird es auch in Band 3 nicht langweilig. Es kommen immer neue Hinweise hinzu, die sich mal als wichtig und unwichtig herausstellen, so dass man nie wirklich zur Ruhe kommt. Es gibt viele Richtungen und trotzdem werden die Ermittlungen nie unübersichtlich oder undurchschaubar. Ich habe durchweg spekuliert und trotzdem lag ich am Ende komplett daneben und wäre nie auf diese Auflösung gekommen. Mit kurzen Kapiteln und vielen Perspektivwechseln passiert auf den wenigen Seiten wieder einiges, verleiht der Geschichte einen tollen Schwung und macht alles noch unerwartbarer als ohnehin schon.
Es wird ein recht großes Geflecht an Figuren und Geheimnissen aufgebaut, die auch im dritten Band noch für eine Überraschungen sorgen.

Die verschiedenen Figuren werden sehr gut beleuchtet und erhalten ihren Platz in der Geschichte, was mir gut gefallen hat. Nicht nur Mascha und Tom stehen als Ermittler im Vordergrund. Zu vielen Figuren kann man eine gewisse Nähe aufbauen, ob man die Charaktere sympathisch findet oder nicht. Das verleiht der Geschichte viel Abwechslung und eine Verbindung, die sich über alle drei Bände zieht und ich wollte auch irgendwann wissen, wie es weitergeht. Trotzdem stehen Mascha und Tom natürlich mehr im Fokus und die beiden habe ich auch ein Stück ins Herz geschlossen. Zwischen den Ermittlungen kommt das Privatleben und die eigenen Probleme nie zu kurz, was mir gerade bei Reihen sehr gut gefällt. Umso mehr freut es mich, dass es noch eine weitere Trilogie mit den beiden geben wird.

Es hat mich wenig überrascht, dass Band 3 mit den vorherigen Teilen perfekt mithalten kann und vielleicht nochmal eins drauf legt, weil es eben zu der spannenden und ein Stück weit nervenaufreibenden Auflösung kommt. Für mich war die Gestaltung durchweg auf den Punkt getroffen und mir ist nichts negatives aufgefallen. Es gibt actionreiche Szenen und manche Ereignisse haben das Potenzial sprachlos zu machen.

Wer eine Thrillerreihe sucht, die nach einem Buch nicht abgeschlossen ist, dadurch aber keine Spannung verliert, sollte die Reihe unbedingt anfangen. Wer Band 1 mochte, der wird nur sehr schwer von dem Abschluss enttäuscht sein. Ich war an keiner Stelle gelangweilt und habe die Reihe sehr gerne verfolgt und würde am liebsten direkt noch mehr lesen!

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Sprachlos beschreibt meine Gefühlslage sehr gut!

Be my Heartbeat
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Während ich zunächst dachte, dass es eine Liebesgeschichte mit dem Fokus auf Musik hat und erstmal einen Bogen drum gemacht habe, habe ich in einer ruhigen Minute den Klappentext durchgelesen und schon ...

Während ich zunächst dachte, dass es eine Liebesgeschichte mit dem Fokus auf Musik hat und erstmal einen Bogen drum gemacht habe, habe ich in einer ruhigen Minute den Klappentext durchgelesen und schon bin ich neugierig auf die Geschichte geworden. Zum Glück, denn es warten zwei tolle und starke Figuren auf die Leser:innen und mit einem richtig guten Plottwist hat mich die Story sprachlos gemacht!

Es geht um die totkranke Amy, deren Weg sie ins Tattoostudio führt, wo sie auf Nathan trifft. Plötzlich steht ihr Leben noch mehr auf dem Kopf als ohne hin schon und während sich Amy noch nie lebendiger gefühlt hat, müssen die beiden zwischen den Tiefs für einander kämpfen...

Die Geschichte von Amy und Nathan ist von Anfang an bedrückend und trotzdem habe ich die beiden durch ihre humorvolle Art schnell ins Herz geschlossen. Zusammen lockern die beiden die Situation auf, wobei der Ernst aber nie verloren geht. Mir hat es direkt gefallen, dass sich mit jeder Seite mehr und mehr zeigt, dass Nathan in Amys Leben gefehlt hat, aber auch Nathan braucht Amy auf seine eigene Art und Weise in seinem Leben. Es findet sich ein sehr schönes und greifbares Zusammenspiel zwischen den beiden, was mich sehr schnell an die Geschichte gefesselt hat. Obwohl man eine recht gradlinige Geschichte erwarten könnte, bringt die Autorin zwischen der Achterbahn der Gefühle, sehr viel Abwechslung rein, wodurch es nicht langweilig wird. Auf den rund 350 Seiten gelingt es der Autorin sehr gut, Amy und Nathan einzeln mit einer schönen Tiefe aufzubauen, wobei die Gefühle zwischen den beiden aber auch nie zu kurz kommt. Das erste Stück hat mir schonmal sehr gut gefallen und ich habe jede Seite sehr genossen. Ich habe mit Amy und Nathan mitgefiebert und mitgefühlt. Es ist einfach eine sehr tolle Dynamik zwischen der Thematik, den Figuren und den Gefühlen zwischen den beiden.

Irgendwann wird es etwas ruhiger, wobei die Atmosphäre auch etwas bedrückender wird. Für mich haben sich die Figuren ein wenig in ihrem Gedanken und Gefühle verloren und dabei keine wirklich Entwicklung zugelassen. Ich habe die Handlungen an manchen Stellen nicht ganz nachvollziehen können und mir hat es an etwas gefehlt, sodass ich die Tiefe zu den beiden irgendwann nicht weiter ausbauen konnte. Diesem kurzen Tief, bei dem ich trotzdem nie ans Abbrechen gedacht habe, kommt es aber zu einem sehr unerwarteten Plottwist, der mich sehr sprachlos zurück gelassen hat. An keiner Stelle hätte ich mit einer solchen Wendung gerechnet und ich wurde mehr als kalt erwischt. Mit Herzklopfen und großen Augen habe ich das letzte Stück inhaliert und wurde nach der letzten Seite verloren zurückgelassen. Nicht nur Plottwist alleine hat den Punkt sehr gut getroffen, auch die Gestaltung hätte nicht besser sein können. Es wird alles auf den Kopf gestellt und macht das Buch ein Stück zu etwas besonderem.

Fazit:

Eine Geschichte, die mit ihrem Charme und den Figuren überzeugen kann. Amy und Nathan sind zwei sehr tolle und starke Protagonisten, die sich nicht besser hätten ergänzen können. Der Schreibstil kann die Gefühle greifbar an die Leser:innen transportieren und baut die gesamte Thematik durch die Charaktere auf eine eher lockere Art auf, wobei der Ernst aber nie verloren geht und an der Oberfläche sehr spürbar bleibt. Die ganze Geschichte hat mir in ihrer Aufmachung sehr gut gefallen und ich wüsste an keiner Stelle eine Verbesserung. Alles ist an der richtigen Stelle, hat das richtige Tempo und eine passende Tiefe. Der Plottwist setzt der Geschichte die Krone auf und macht es noch ein Stück mehr zu etwas Besonderem, wodurch ich sprachlos die letzten Seite inhaliert habe und dringend Band 2 lesen möchte. Am liebsten schon gestern!

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Zwischen Humor ist eine überraschend ernste Geschichte versteckt

Elternabend
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Meinung:

Nach "Der erste letzte Tag" erscheint mit diesem Buch eine weitere humorvolle Geschichte von Sebastian Fitzek, die ich mir nicht entgehen lassen konnte. Für dieses Buch eine Sternebewertung abzugeben, ...

Meinung:

Nach "Der erste letzte Tag" erscheint mit diesem Buch eine weitere humorvolle Geschichte von Sebastian Fitzek, die ich mir nicht entgehen lassen konnte. Für dieses Buch eine Sternebewertung abzugeben, finde ich sehr schwierig, weil es sich einfach nicht mit anderen Büchern vergleichen lässt und egal mit welcher Erwartung man an dieses Buch heran geht, die Geschichte doch ganz anders sein wird. Für mich war es wieder eine sehr tolle Abwechslung zu anderen Geschichten und ein Blick in die kreative Arbeit von der Autoren.

Sascha Nebel ist auf der Flucht vor der Polizei und findet sich unverhofft auf einem Elternabend wieder. Obwohl er noch kein Vater ist, muss er plötzlich mit einer Unbekannten in die Rolle der Eltern vom Hector schlüpfen. Doch das aufrechterhalten der Lüge wird immer schwieriger, je länger der Abend dauert, denn es warten unschöne Wahrheiten, die nach und nach ans Licht kommen...

Die Idee hat mir von der ersten Seite an gefallen. Ein Elternabend ist ein Ort mit sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und wie die Geschichte auch zeigt, mit sehr viel Platz für unterschiedliche Meinungen. Ich war sehr gespannt darauf, wie Sebastian Fitzek die ganze Geschichte umsetzt und aufbaut. Mir hat die Umsetzung im Grunde sehr gut gefallen und es gerade am Anfang sehr spannend zu verfolgen, wie Sascha Nebel unfreiwillig in die Rolle schlüpft und sich zwischen den anderen Eltern verstecken kann. Auf der anderen Seite wird ein Elternabend geliefert, den ich so noch nicht kannte und sich weit abseits vom normalen Klassenzimmer in einer Schule abspielt, was ich an manchen Stellen etwas skurril fand.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt sehr gut und auch wenn klar ist, in welche Richtung sich die ersten Kapitel bewegen, war es doch spannend zu lesen. Ich konnte mich auch direkt auf den lockeren Humor einlassen, der gerade in der ersten Hälfte sehr gut zur Geschichte passt. An manchen Stellen war es mir ein Stück zu viel, aber es hat sich durchaus in einem annehmbaren Rahmen bewegt, vor allem weil ich mich vor dem Lesen ein wenig darauf eingestellt habe. Für mich hat die Geschichte zudem eine sehr interessante und ansprechende Entwicklung durchgemacht. Die erste Hälfte beschäftigt sich in etwa damit, dass Sacha Nebel sich irgendwie in seine neue Rolle einzufinden versucht, dabei auf viele unerwartete Schwierigkeiten und Überraschungen trifft. Die zweite Hälfte wartet dabei mit einer unerwarteten Wendung, die der ersten Hälfte ein Stück weit einen Sinn verleiht. Auf den rund 300 Seiten gelingt es Sebastian Fitzek sehr gut zwischen lockerem und manchmal etwas trockenem Humor eine Geschichte zu bieten, mit der man am Anfang sicher alles andere als rechnet. Es gibt den typischen Plottwist und Auflösungen des Autors, die bei mir dafür gesorgt haben, dass ich alle Gedanken beim Lesen in Frage gestellt habe. Es wird spannend und emotional, wodurch die Geschichte ein ganzes Stück lesenswert wird. Trotz des Humors, welcher oberflächlich die Spannung heraus nimmt, blieb die Ernsthaftigkeit bei mir bestehen.

In den Schreibstil von Sebastian Fitzek kann ich mich jedes Mal aufs neue direkt einfinden. Auch hier finden sich wieder kurze Kapitel, die für Tempo sorgen. Über den Humor habe ich ja schon etwas geschrieben. Nach und nach kommt es immer mal vor, dass die Kapitel in der Perspektive wechseln. An sich mag ich einen solchen Wechsel, aber in der Geschichte konnte ich die ein oder anderen Perspektive in ihrer Funktion nicht ganz nachvollziehen. Ansonsten fand ich die Geschichte gut erzählt, denn es gibt keine Längen und an den richtigen Stellen wird Licht ins dunkle gebracht, aber nicht alles auf einmal. Zum Ende hin nimmt die Spannung, nach einem für mich kurzen Tief in der Mitte, wieder deutlich auf und die letzten Kapitel habe ich sehr flott gelesen.

Fazit:

Es ist wieder ein lockerer Roman von Sebastian Fitzek mit einem Humor, auf den man sich ein kleines Stück einlassen muss, aber auch eine ernste Geschichte mitbringt und zum Ende hin durchaus überraschen kann. Flott zu lesen, ist es ein tolles Buch für die Schnelle, wenn man mal gerade etwas Neues und Abwechslung braucht. Mir hat das Lesen gut gefallen, auch wenn ich das ein oder anderen nicht ganz nachvollziehen konnte und mir ein bisschen zu viel war. Es versteckt sich eine lesenswerte Geschichte, die mit einer etwas anderen Gestaltung aber sicher auch noch ein Stück mehr Potenzial entfalten könnte.

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